Forschungsthemen
[GB] Domänenspezifische Semantische Validierung von EMF Modellen
Das Entwicklungswerkzeug Movisa ermöglicht die modellgetriebene Entwicklung industrieller Visualisierungen für die Automatisierungstechnik. Ingenieure gestalten mit Hilfe graphischer und textueller Editoren die Visualisierung und definieren deren Laufzeitverhalten; intern werden diese Daten in Form eines EMF-Modells gehalten. Codegeneratoren überführen dieses EMF-Modell in plattformspezifische Laufzeitartefakte. Dass die Codegeneratoren stets korrekten Laufzeitcode erzeugen ist hinreichend durch Tests belegt. Es kann jedoch nicht sichergestellt werden, dass die Ingenieure ein korrektes bzw. konsistentes Modell erstellen. Im Bereich der Modellvalidierung werden dafür Konsistenzregeln auf Basis des Metamodells spezifiziert. Eine Instanz des Metamodells (Modell) wird dann hinsichtlich dieser Regeln überprüft. Dafür können zahlreiche Ansätze und Werkzeuge benutzt werden (z.B. EMF Validation, OCL etc.). Im Gegensatz zu klassischer Modellvalidierung, bei der alle Modelle gegen eine einheitliche Regelbasis validiert werden, wird das Movisa Metamodell für unterschiedliche Anwendungsfelder, Domänen oder Firmen wiederverwendet. Dabei unterscheiden sich auch die jeweiligen Konsistenzkriterien. Des Weiteren sind aktuelle Konzepte, Sprachen und Werkzeuge im Bereich der Modellvalidierung auf Modellierungsexperten und Softwareentwickler zugeschnitten. Diese haben jedoch in der Regel zu wenig Domänenwissen, um die notwendigen Validierungsregeln anzugeben. Aus diesem Grund ist es notwendig, Modellvalidierungsregeln in einer Form zu spezifizieren, dass auch Kunden in die Lage versetzt werden, diese anzugeben. Ziel dieser Belegarbeit ist die Konzeption eines Validierungs-Frameworks, das einerseits domänenspezifische Modellinkonsistenzen erkennt und entsprechend visualisiert. Dazu soll anhand existierender Ansätze und Frameworks für single-domain Modellvalidierung analysiert werden, um ein entsprechendes Konzept für eine multi-domain Modellvalidierung zu generieren. Drüber hinaus soll analysiert werden, in wie weit einzelne Validierungsregeln in unterschiedlichen Domänen wiederverwendet oder entsprechend adaptiert werden können. Andererseits soll mit dem Framework Ingenieuren ein “testgetriebenes Modellieren” ermöglicht werden. In zukünftigen Arbeiten muss untersucht werden, welche Repräsentationsformen (z.B. textuell, visuell) für derartige Zwecke geeignet ist. Das Framework soll dahingehend konzipiert sein, dass für die Regelspezifikation variable Front-Ends unterstützt werden können.
Betreuer: Christian Piechnick-:#-#:- Stefan Hennig