Forschungsthemen
[] Konzeption und Implementierung eines Frameworks zur selbst-adaptiven Lokalisierung
Durch die Etablierung und weite Verbreitung mobiler Endgeräte wie Smartphones, hat sich sowohl das Nutzungsverhalten als auch die Entwicklung von Software grundlegend verändert. Ein wichtiges Merkmal ist dabei die Mobilität dieser Geräte. Im Gegensatz zu klassischer Software für stationäre Desktop-PCs werden Apps für mobile Endgeräte an unterschiedlichen Orten in unterschiedlichen Situationen ausgeführt. Diese unterschiedlichen Situationen implizieren unterschiedliche Anforderungen an die Software. Um das Verhalten an wechselnden Anforderungen anpassen zu können, müssen Apps in der Lage sein, Informationen über die Umgebung zu sammeln und auszuwerten und auf Basis der ausgewerteten Daten Adaptionsstrategien abzuleiten. Ein wichtiges Kriterium ist dabei der aktuelle Ort des Endgerätes. Im Wesentlichen kann dabei in Outdoor- und Indoor-Lokalisierung unterschieden werden. Bei der Outdoor-Lokalisierung wird in den meisten Fällen GPS verwendet um die grobe Position zu bestimmen. Bei der Indoor-Lokalisierung existieren hingegen zahlreiche proprietäre Lösungen die untereinander inkompatibel sind. Diese unterscheiden sich in der eingesetzten Technik, der Genauigkeit, dem Installationsaufwand, den Kosten und der Art der Lokalisierung. So ist es beispielsweise für bestimmte ortsbezogene Dienste ausreichend die Entfernung einer Person zu einem Objekt zu bestimmen, in anderen Fällen muss die exakte Position im Raum bestimmt werden. Auch die erforderliche Genauigkeit ist stark vom Anwendungsfall abhängig. Darüber hinaus setzen die meisten Indoor-Lokalisierungsverfahren eine vorinstallierte Infrastruktur (z.B. an der Wand angebrachte Funksender) voraus. Dabei ist davon auszugehen dass je nach Ort andere Technologien zum Einsatz kommen. Aktuelle Lösungen zur Implementierung von Software für mobile Endgeräte zur Bereitstellung von ortsbezogenen Diensten werden in der Regel als Speziallösungen hinsichtlich eines vorgegebenen Anwendungsfalles (z.B. Tour-Guide in einem Museum) mit einer vordefinierten Technologie (z.B. Funklokalisierung) entwickelt. In der Masterarbeit soll untersucht werden welche Lösungen zur Lokalisierung von Objekten (Outdoor/Indoor) existieren und welche nicht-funktionalen Eigenschaften diese aufweisen. Auf dieser Basis soll ein Framework konzipiert werden, dass es erlaubt konkrete Implementierung zur Ortsbestimmung während der Ausführung zu verändern bzw. auszutauschen. Der erstellte Ansatz soll dabei auf einem model@runtime Verfahren beruhen, wobei sowohl die Hardwareeigenschaften des Endgerätes, als auch die konkreten Anforderungen der Anwendungen in Modellform verfügbar sind. Auf Basis dieser Informationen soll die Adaptationsentscheidung erfolgen. Auf Basis der Konzeption soll ein rudimentäres Framework implementiert werden, das mindestens zwei unterschiedliche Lokalisierungslösungen bereitstellt. Sowohl die Konzeption, als auch die Implementierung soll anhand eines selbst gewählten Anwendungsfalls evaluiert werden.
Betreuer: Christian Piechnick