studium generale WS98/99
Philosophie
Geschichte der Ethik
Herr Prof. Rohbeck
In der Vorlesung soll ein Überblick der „klassischen“ ethischen Positionen vermittelt werden, die sowohl historisch eine zentrale Rolle gespielt haben als auch in der Gegenwart kontrovers diskutiert werden. Die geschichtliche Darstellung wird sich auf typische Modellvorstellungen und Argumentationsmuster konzentrieren, ohne sich in historiographische Details zu verlieren. Aber zugleich soll deutlich werden, daß moralphilosophische Standpunkte nicht beliebig gewählt werden, sondern vom Kontext konkreter Lebenssituationen abhängen.
Die einzelnen Etappen werden sein: Antike (Vorsokratiker, Sokrates/Platon, Aristoteles), Moralphilosophie der Aufklärung bis Kant, Hegel, Mills Utilitarismus, die Werte-Ethik von Scheler sowie die Diskursethik von Apel und Habermas, schließlich wird mit Marx, Nietzsche, Freud und Luhmann auch die Kritik der Ethik zur Sprache kommen.

Donnerstag, 11.10-12.40 Uhr ABS/1

Prof. Rohbeck
Tel. 2576
Deutscher Idealismus
Herr Prof. Schönrich
Die Vorlesung bietet einen historischen und systematischen Überblick über die unterschiedlichen Konzepte der mit dem Etikett „Deutscher Idealismus“ versehenen Philosophen: Fichte, Schelling, Hegel. Eine Literaturliste wird zu Beginn des Semesters verteilt.
Die Vorlesung ist für Studienanfänger geeignet.

Mittwoch, 14.50-16.20 Uhr
ABS/1

Prof. Schönrich
Tel. 4008
Eros und Religion: Zum Begriff der Liebe im 20. Jahrhundert
Frau Prof. Gerl-Falkovitz
Freud setzte mit seinen Analysen zu Eros und Sexualität im Rahmen der libido-These einen psychologischen Akzent in der Behandlung des Eros für das 20. Jahrhundert. Philosophisch gesehen war diese Anregung zunächst nicht fruchtbar: der Eros entzog sich dem Neukantianismus wie der Phänomenologie gleichermaßen. Erst Max Scheler in „Wesen und Formen der Sympathie“ greift die Anregung, allerdings kritisch, auf, indem er den libido-Begriff als zu oberflächlich kennzeichnet und seinerseits den ordo amoris im Bereich des Wertfühlens aufstellt. Von dort aus wird der Begriff der Liebe sowohl religionsphilosophisch wie religionskritisch weiter entwickelt. Ansätze bei Merleau-Ponty, Guardini, Nygren, Gabriel Marcel, Lévinas, Pieper etc. werden vorgestellt. Die Vorlesung setzt bisherige Ausführungen fort, kann aber auch von Anfängern besucht werden.

Donnerstag, 9.20-10.50 Uhr ABS/1

Prof. Gerl- Falkowitz
Tel. 2689 o. 7681
Auf der Suche nach Gott - Erlösungswege in den Weltreligionen
Herr Beckmann/ Herr Socha
An den Grenzen des Wissens und der technischen Machbarkeit melden sich Fragen nach Leben und Tod, nach Sinn und Wert, auf die traditionellerweise die Religionen in Leben und Lehre anworten. Diese Antworten werden im Proseminar überblicksartig geordnet, religionswissenschaftliches Handwerkzeug soll vermittelt werden, womit die Frage nach den Erlösungswegen in den verschiedenen Religionen bearbeitet wird. Im Proseminar werden Referate gehalten.
Zur Vorbereitung wird empfohlen: Bürkle, Horst: Der Mensch auf der Suche nach Gott - die Frage der Religionen. Paderborn 1996.
Anmeldung bitte im Sekretariat bei Frau Hofmann (Bürogebäude Zellescher Weg, Raum A 622 oder Tel.: 463 2689)

Donnerstag, 14.50-16.20 Uhr
ABS/213

Herr Beckmann
Tel. 6438
Grundtexte der Ethik: Die Stoa
Herr Prof. Rentsch
Hauptwerke der stoischen Ethik von Epiket, Marc Aurel, Cicero und Seneca werden auf ihre Grundbegriffe und deren kontextuelle Voraussetzungen hin untersucht und interpretiert. Ein besonderes Augenmerk gilt der Bedeutung dieser antiken ethischen Ansätze für die Gegenwart.
Literatur: Epiket, Handbüchlein der Moral, Stuttgart (Reclam); Seneca, De brevitate vitae, Stuttgart (Reclam); Seneca, De tranquellitate animae, Stuttgart (Reclam); M. Forschner, Die stoische Ethik, Darmstadt 1995 (WBG)

Donnerstag, 1300-14.30 Uhr ABS/2

Prof. Rentsch
Tel. 2850
Interpretationsvorlesung:
Kant - Transzendentale Deduktion

Herr Dr. Hiltscher
Die Vorlesung ist die Fortsetzung der Veranstaltung vom Sommersemester. „Lesewillige“ Studenten können aber neu hinzukommen. In der Vorlesung werden beide Fassungen der transzendentalen Deduktion interpretiert. Es ist unbedingt erforderlich, daß die Teilnehmer die Textpassagen, die jeweils in den Sitzungen besprochen werden, vorher genau lesen. Textgrundlage ist die bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft erschienene Ausgabe von Wilhelm Weischedel.

Mittwoch, 9.20-10.50 Uhr
BZW/A 418

Dr. Hiltscher
Tel. 5719
Einführung in die Metaphysik
Herr Dr. Baltzer
Jahrhundertelang war Metaphysik ganz selbstverständlich das, was diejenigen taten, die zu den Philosophen zählten. Inzwischen ist „Metaphysik“ entweder ein Schimpfwort im Sinne von „haltloser Spinnerei“ oder es wird das postmetaphysische Zeitalter ausgerufen. Ist die Beschäftigung mit der Metaphysik heute folglich ein Besuch im Museum oder im Irrenhaus? Seltsam nur, daß der museale Fundus ständig ausgeliehen ist, die Narren Freigang haben. Altbekannte metaphysische Themen finden sich im neuen Gewand überall im philosophischen Gespräch, z.B. als Fragen, ob es mathematische Mengen in demselben Sinn gibt wie Stühle und Tische, wie der Geist mit dem Körper zusammenhängt, wie Raum und Zeit zu denken sind, was man eigentlich unter „Person“ zu verstehen habe, um nur wenige Beispiele zu nennen. Die Vorlesung wird versuchen, in einer auch für Studienanfänger verständlichen Weise Themenschwerpunkte der Metaphysik zu benennen und diese in einem notwendig selektiv bleibenden Zugriff auf die „großen“ Texte der Metaphysik auszuleuchten. Ein die Vorlesung begleitendes Tutorium eröffnet jeden Interessierten die Möglichkeit, in kleinen Gruppen die andiskutierten Probleme in Auseinandersetzung mit den „klassischen“ Texten vertieft zu untersuchen.

Mittwoch, 11.10-12.40 Uhr
ABS/213

Frau Proft
Tel. 4008
Denkweisen in der Psychologie
Herr Dr. Gebauer
Wie gemeinhin angenommen, hat sich die Psychologie im 19. Jahrhundert zu einer Einzelwissenschaft entwickelt. Obgleich sie sich in diesem Prozeß mit der Nutzung empirischer Forschungsmethoden, des Forschungsprogramms der experimentellen Naturwissenschaft gegenüber der Philosophie verselbständigt hat, bleibt sie abhängig von philosophischen Vorentscheidungen und damit eingebunden in eine spezifische geistige Kultur, die ihren Erkenntnisanspruch, ihr Selbstverständnis, ihren Denkstil, ihre Gegenstands- und Methodenwahl prägen. In dieser Veranstaltung soll eben jener Entwicklungsprozeß der Psychologie aus dem Blickwinkel der spezifisch europäischen wissenschaftlichen Denkweise, die sich schon in der Phase Spätmittelalter/Renaissance/früher Neuzeit herauszubilden beginnt, analysiert werden.

Dienstag, 11.10-12.40 Uhr
WEB/122

Dr. Gebauer
Tel. 2620
Logische Propädeutik
Herr Dr. Wansing
Die Vorlesung bietet eine sorgfältige Einführung in die Grundzüge der klassischen Logik und in grundlegende logische und semantische Begriffe, die eine zentrale Rolle in der Philosophie insgesamt aber insbesondere auch in der Analytischen Philosophie spielen, nämlich u.a. die Begriffe Aussagesatz, Folgerung, analytisch, synthetisch, a priori, a posteriori, Wahrheit, Konsistenz, etc. Die Vorlesung erfordert keinerlei Vorkenntnisse und wird mit einer Klausur abgeschlossen.
Literatur: Axel Bühler, Einführung in die Logik, Alber, Freiburg, 1992. Max Urchs, Klassische Logik, Akademie Verlag, Berlin 1993. Ernst Tugendhat und Ursula Wolf, Logisch-semantische Propädeutik, Reclam, Stuttgart, 1983.

Vorlesung: Di.,
13.00-14.30 Uhr Übung: Mi.,
11.10-12.40 Uhr
HSZ/403

Dr. Wansing
Tel. 2973
Heideggers „Sein und Zeit“
Herr Prof. Rentsch
Die Vorlesung bietet eine einführende Kommentierung und systematische Interpretation von Heideggers Hauptwerk im Kontext der Forschung und der Gegenwartsdiskussion. Sie folgt dem Aufbau von „Sein und Zeit“.
Literatur: M. Heidegger, Sein und Zeit (jede Ausgabe)

Mittwoch,
13.00-14.30 Uhr
ABS/1

Prof. Rentsch
Tel. 2850
Wirtschaft und Gesellschaft im Zeitalter des Absolutismus
Herr Prof. Kluge
Ausgehend vom französischen Modell entwickelten sich auch in den Territorialstaaten des Deutschen Reiches seit Ende des 17. Jahrhunderts absolutistische Herrschaftsformen. Mittels zentralistischer Maßnahmen versuchten so die Landesfürsten, einer drohenden sozialen und territorialen Desintegration entgegenzuwirken. Zu diesen Maßnahmen zählten in erster Linie:
- Ausschaltung der intermediären und halbautonomen Herrschaftsinstanzen
- Errichtung einer effektiv arbeitenden Wirtschafts- und Finanzverwaltung
- Schaffung eines ständigen Heeres
Dabei stellte der deutsche Absolutismus keineswegs nur eine Kopie des französischen Vorbildes dar, sondern erfuhr wesentliche Änderungen und Neuerungen. Hier ist an den Kameralismus, eine Modifikation des französischen Merkantilismus, ebenso zu denken wie an die ‘aufgeklärte’ Staatsauffassung Friedrichs II. von Preußen und Josephs II. von Österreich. Die Vorlesung behandelt die wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen Deutschlands im europäischen Kontext. Des weiteren werden den Wechselwirkungen zwischen sozio-ökonomischer und politischer Ebene besondere Beachtung geschenkt.

Donnerstag,
9.20- 10.50 Uhr
BEY/118

Prof. Kluge
Tel. 5813 o. 5814
Die Verwaltung des Stalin-Erbes (1953 - 1991). Die lange Agonie des Sowjetkommunismus
Herr Prof. Schlarp
Die Vorlesung soll als Abschluß der Reihe über das Schicksal Rußlands seit 1861 unter dem Motto stehen, daß die Jahrzehnte der Sowjetgeschichte nach Stalin von dem alles beherrschenden Problem bestimmt waren, Stalin zu begraben (Martin Malia). Seine Nachfolger im Amt des Generalsekretärs hatten in erster Linie mit den Problemen zu kämpfen, die ihnen sein Erbe aufgab. Sie mußten verbessern und reformieren, aber auch schützen und erhalten. Ihre Politik schwankte zwischen Reformkommunismus (Versionen Chruschtschow und Gorbatschow) und Nomenklatura-Kommunismus (Breschnew), zwischen Entstalinisierung und Neostalinismus, zwischen ”hartem” und ”weichem” Leninismus, Revisionismus und Dogmatismus. Letztlich konnten sie aber nicht verhindern, daß die Sowjetunion an dem Unvermögen des Herrschaftssystems zugrunde ging, die riesigen Ressourcen des Landes zu nutzen und die selbstgesetzten Ziele zu verwirklichen. Die alte Ordnung zerbrach - ohne äußeren Zwang - an der unüberwindbaren Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit.

Mittwoch,
13.00-14.30 Uhr
ABS/3

Prof. Schlarp
Tel. 5816
Ringvorlesung des Sonderforschungsbereiches 537: ”Institutionalität und Geschichtlichkeit. Interdisziplinäre Aspekte”
verschiedene Referenten
Der Sonderforschungsbereich 537 ”Institutionalität und Geschichtlichkeit” möchte mit dieser Ringvorlesung, die von den Teilprojektleitern sowie von auswärtigen Gästen bestritten wird, von ihm aufgegriffene Themenschwerpunkte und Theorieansätze den Studierenden, Kollegen und Gasthörern der TU Dresden vorstellen und damit die bereits im Wintersemester 1997/98 begonnene Veranstaltungsreihe fortführen.
Leitgedanke ist, durch Veranschaulichung institutionsanalytischer Konzepte zu Grundproblemen aktueller kulturwissenschaftlicher Forschung zu führen. Im Vordergrund werden Fragen nach institutionellen Mechanismen stehen, die gesellschaftliche Handlungs- und Kommunikationszusammenhänge über geschichtlichen Wandel hinweg auf Dauer zu setzen versprechen, sowie nach instrumentellen und symbolischen Ordnungsleistungen, die von Institutionen zur Sicherung ihrer Kompetenz und Akzeptanz erbracht werden, und nicht zuletzt nach den sich verändernden kulturellen Rahmenbedingungen des Institutionellen.
Die stoffliche Breite der Ringvorlesung wird sich von der Antike bis zur Gegenwart erstrecken, wird ebenso historische wie systematische Aspekte umgreifen und dabei die jeweiligen Perspektiven der Fächer Geschichtswissenschaft, Literaturwissenschaft, Soziologie, Politische Wissenschaft, Theologie und Philosophie in interdisziplinärer Begegnung zu verdeutlichen suchen.
Die einzelnen Themen und die Lesenden werden durch Aushänge rechtzeitig bekanntgeben. Die Termine sind: 27.10.1998, 10.11.1998, 15.12.1998, 12.01.1999, 26.01.1999.

Dienstag,
19.00-20.30
(1/ Monat)
HSZ/401

Prof. Melville
Tel. 6498
Griechische Geschichte im 5. Jahrhundert: Von den Perserkriegen bis zum Ende des Peloponnesischen Krieges (479-404 v. Chr.)
Herr Prof. Jehne
Nach der glänzenden Behauptung in den Perserkriegen entwickelten die Griechen, allen voran die Athener, das Selbstbewußtsein, um mit mancher alten Tradition zu brechen und in der politischen Organisation und im politischen Denken, in der Kunst und Literatur, in der Philosophie und in den Wissenschaften neue Wege zu gehen. Das große Könnensbewußtsein führte zu grandiosen Plänen und Anstrengungen, die aber schließlich in einem griechischen Weltkrieg mündeten, von dem sich Hellas nie mehr ganz erholte. In der Vorlesung soll diese Paradeepoche der Antike in den Grundzügen nachgezeichnet werden.

Montag,
11.10-12.40 Uhr
ABS/1

Prof. Jehne
Tel. 3799
Eine Institution zwischen Himmel und Erde. Die Entwicklung des Papsttums im Hoch- und Spätmittelalter
Herr Prof. Melville
Die Vorlesung wird einen Überblick über die hoch- und spätmittelalterliche Entwicklung (12.-15. Jh.) jener Institution geben, die nicht nur universalgeschichtlich gesehen die längste Kontinuität aufweist, sondern die auch wie kaum eine andere einen Völker umspannenden Kulturkreis über unterschiedliche Epochen hinweg entscheidend zu prägen vermochte - und dies mit einer außergewöhnlichen Flexibilität unter gleichzeitiger Bewahrung axiomatisch gesetzter Grundwerte. Es wird zu analysieren sein, warum dieser institutionelle Erfolg von solcher Dauer war, welche Leitideen, Organisationsformen und normative Systeme ihm zugrundelagen, welche Biographien mit ihm verbunden waren und welche Krisen mit welchen Strategien bewältigt wurden. Wie immer wird diese Vorlesung sehr quellenorientiert durchgeführt werden.

Mittwoch,
11.10-12.40 Uhr
ABS/1

Prof. Melville
Tel. 6498
Politik und Wirtschaft. Eine historische Längsschnittbetrachtung
Herr Dr. Boyer
Diese fächerübergreifende Veranstaltung für Studenten der Geschichte, Soziologie und Politikwissenschaft thematisiert die wechselseitigen Beziehungen zwischen Politik und Wirtschaft. Gezeigt wird zum einen, daß Wirtschaft kein ”selbstorganisierter” Prozeß ist, sondern im Regelfall geformt und gesteuert wird von politischen und gesellschaftlichen Wert- bzw. Ordnungsvorstellungen und Interessenkonstellationen. Gezeigt werden soll zum anderen, wie, innerhalb welcher Grenzen und in Konkurrenz zu welchen anderen Wirkfaktoren die Wirtschaft - wirtschaftliche Macht und das Prinzip der ökonomischen Effizienz - in der Politik wirksam werden.
Die Vorlesung möchte eine Brücke zwischen der Geschichtswissenschaft und den eher systematisch orientierten Sozialwissenschaften schlagen: Sie stellt zentrale einschlägige sozialwissenschaftliche Theoreme vor und demonstriert anhand historischer Fallbeispiele ihre Erklärungskraft.

Montag,
13.00-14.30 Uhr
ABS/1

Dr. Boyer
Tel. 2400
Einführung in die Geschichtsdidaktik
Herr Prof. Voit
Die Vorlesung informiert über theoretische Grundlagen, Fragestellungen und Methoden der Geschichtsdidaktik. Verschiedene Konzeptionen des geschichtsdidaktischen Denkens werden vorgestellt und diskutiert. Es stellt sich dabei die Frage nach dem wissenschaftlichen Ort dieser Disziplin, die Frage vor allem nach dem Zusammenhang zwischen Didaktik der Geschichte, historischer Forschung und Geschichtstheorie. Im Anschluß an diese systematischen Überlegungen werden Konsequenzen für die Praxis des schuli-schen und außerschulischen Lernens in einer demokratischen Gesellschaft gezogen.

Dienstag,
14.50-16.20 Uhr
ABS/1
Prof. Voit
Tel. 5818
Allgemeine Technik- und Wissenschaftsgeschichte des Industriezeitalters
Herr Prof. Hänseroth
Die Vorlesung vermittelt einen Überblick über Grundlagen der Geschichte der Technik und der in Bezug zur Technik stehenden Wissenschaftsentwicklung vom ausgehenden 18. Jh. bis zum 20. Jh.
Dabei werden Entstehung und Nutzung von Technik als letztlich sozialer Prozeß aufgefaßt und im jeweiligen historischen Bedingungsgefüge erörtert. Besonderer Wert wird auf die Erhellung des komplexen und wechselvollen Verhältnisses zwischen Technik, Wissenschaft, Natur, Gesellschaft, Wirtschaft, Staat und Kultur gelegt.

Dienstag,
14.50-16.20 Uhr
HSZ/4

Dr. Stöhr
Tel. 2266
Ethik in Wissenschaft und Technik. Grundlagen und Konkretionen
Herr Dr. Schwarke
Ethische Probleme der Wissenschaft und ihrer technischen Anwendungen sind in den letzten Jahren zum Hauptgegenstand ethischer Kontroversen geworden. Meist geht es dabei um die Gentechnik. Aber auch der Computer oder die Verkehrstechnik sind Kandidaten für bisweilen hitzige Debatten. Wie lassen sich die „zwei Kulturen“ (C.P.Snow) von Geistes- und NaturwissenschaftlerInnen ins Gespräch bringen. Die Vorlesung wird Grundfragen der sogenannten „angewandten Ethik“ behandeln (Verantwortung, Risiko, Rationalität, Technikfolgenabschätzung, Kommunikation, Mediation u.a.), ethische Kriterien (z.B. Menschenwürde, Partizipation) prüfen und konkrete Themenfelder (Gentechnik, Raumfahrt, Virtual Reality, Medizin) bearbeiten.
Die Vorlesung soll dazu anleiten, sich selbständig in Fragen der Technik- und Wissenschaftsethik einzuarbeiten und liebgewordene Vorurteile gelassen hinter sich zu lassen.

ab 20.10.1998,
Dienstag,
9.20-10.50 Uhr
WEB/120

Dr. Schwarke
Tel. 5830
Gen-Ethik - Ethische Fragen im Umgang mit den Anwendungen der Molekularbiologie
Herr Dr. Schwarke
Seit ihren Anfängen in den 70er Jahren begleitet die Gentechnik eine intensive Diskussion um die damit verbundenen ethischen Fragen, die inzwischen bis in die Schulen vorgedrungen ist (Ethik- und Religionsunterricht). Das Seminar wird zunächst einige Grundlagen der Molekularbiologie erarbeiten (falls nicht bereits bekannt) und sich den ethischen Fragen verschiedener Anwendungen der Humangenetik (z.B. pränatale Diagnose) und Gentechnik zuwenden. Schließlich wird zu fragen sein, was die Gentechnik für das Menschen- und Naturverständnis der Gegenwart bedeutet. Das Seminar soll dazu beitragen, die Gentechnik zu „entmythologisieren“ und sie in ihren unterschiedlichen Aspekten (biologische, ökonomische, soziale, religiöse) verstehen zu lernen. Soweit möglich werden wir ein gentechnisches Labor besuchen.

ab 20.10.1998,
Dienstag,
13.00-14.30 Uhr
WEB/235

DR. Schwarke
Tel. 5830
Entstehung des neutestamentlichen Kanons
Herr Dr. Klinghardt
Die Frage, wie aus 27 einzelnen Schriften von verschiedenen Autoren unser Neues Testament geworden ist, gehört zu den mit Abstand wichtigsten und spannendsten Fragen nicht nur der neutestamentlichen Theologie. Zu den wichtigsten, weil dieses Buch Norm und Grundlage für die weitere Entwicklung der Theologie in der Alten Kirche wurde, weil die Kirche erst durch dieses „Buch der Bücher“ zur „Buchreligion“ wurde und damit die gesamte westliche Kultur zutiefst geprägt hat. Zu den spannendsten, weil man natürlich gerne wissen wöchte: Warum wurden eigentlich gerade diese 27 Schriften zusammengestellt, andere aber nicht? Wer war eigentlich für diese Zusammenstellung verantwortlich? Was waren die Kriterien für die Zusammenstellung? Welche Intention, welche Interessen, welche Machtkonstellationen stehen dahinter? Woher kommt das sog. „Schriftprinzip“, also die These, daß sich die Schrift selbst auslegt? Zur Klärung dieser und weiterer Fragen werden wir einen Abschnitt der Geschichte des frühen Christentums genauer untersuchen (Wann ist die Sammlung eigentlich entstanden?), einige heftige Kontroversen aufdecken (Wer hat gegen wen opponiert - und warum?), eine ganze Menge über Verlagswesen und Buchproduktion in der Antike lernen (Wie werden Bücher hergestellt? Wer vertreibt sie? Gab es so etwas wie ein Copyright?), einen Blick in frühchristliche Fälscherwerkstätten werfen (Wenn einige Texte im NT gefälscht sind, ist dann das ganze NT eine Fälschung?) - und am Ende den Täter mit kriminalistischem Scharfsinn aufspüren. Insgesamt: Eines der wenigen Themen, bei dem man Spannung mit „Geld-zurück-Garantie“ versprechen kann.

Mittwoch,
11.10-12.40 Uhr
WEB/235

Dr. Klinghardt
Tel. 9419
Wider die Geistesvergessenheit: Pneumatologie und Gnadenlehre
Prof. Franz
Nur auf den ersten vordergründigen Blick erscheinen die „Pneumatolgie“, also die Lehre vom Heiligen Geist, und die Gnadenlehre als eher exotische und überholte Randgebiete der Theologie. Der Sache nach geht es um die grundlegende Frage des christlichen Gottes- und Menschenbildes, die hier auf das Problem der Erlösungsbedürftigkeit und -fähigkeit des Menschen zugespitzt wird. Damit stehen nicht nur innerkirchlich aktuelle Fragen zur Diskussion, wie etwa die neu aufgeflammte Debatte um ein ökumenisch vertretbares Verständnis der Rechtfertigungslehre deutlich zeigt, vielmehr ist der Ort und die Bedeutung, nicht zuletzt das kritische Potential des Glaubens im Kontext säkularen Wirklichkeits- und Selbstverständnisses grundsätzlich angefragt.
Literatur: Handbuch der Dogmatik 1 und 2, hrsg. v. Th. Schneider, Düsseldorf 1992;
Moltmann, J.: Kirche in der Kraft des Geistes, München 1975; Pesch, O.H.: Frei sein aus Gnade. Theologische Anthropologie, Freiburg i. Br. 1983; Weitere Literatur in der Vorlesung

ab 19.10.1998
Montag, 11.10-12.40
WEB 120

Prof. Franz
Tel. 3935
Neutestamentliche Bibelkunde
Herr Prof. Schmeller
Der Lehrinhalt dieser Veranstaltung ist schlicht und einfach: Was steht im Neuen Testament, und wo steht es? Das Lehrziel ist erreicht, wenn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Ende Fragen beantworten können wie z.B.: Wieviele Fassungen der Abendmahlsüberlieferung gibt es, wo stehen sie, wodurch unterscheiden sie sich? Es geht also zunächst um die Wahrnehmung der im NT enthaltenen Stoffe. Allerdings werden dabei weiterführende Fragen wenigstens gestreift. Griechischkenntnisse sind nicht notwendig.

Donnerstag,
14.50-16.20 Uhr
WEB/120

Prof. Schmeller
Tel. 3785
Einführung in das Neue Testament
Herr Prof. Schmeller
In dieser Überblicksvorlesung werden historische, literarische und theologische Inhalte vermittelt, die den wissenschatlichen Erstzugang zum NT erleichtern. Zur Sprache kommen Themen wie: Die Legitimation der ntl. Schriften und das Werden des Kanons; Vielfalt und Einheit des NT; Formen der mündlichen Verkündigung; Charakteristika der Evangelien, der Apg und einiger wichtiger Briefe. Griechischkenntnisse sind nicht notwendig.

Mittwoch,
9.20-10.50 Uhr
WEB/22

Prof. Schmeller
Tel. 3785
Religiöse Feste im Jahreslauf
Herr Prof. Biewald
Kirchliche Feste prägen unseren Jahreslauf und sind oft Anknüpfungspunkte für die religions-pädagogische Erschließung theologischer Themen. In diesem Seminar soll der historische und theologische Hintergrund christlicher Feste anhand des Kirchenjahres erarbeitet werden. Darauf aufbauend wird nach Möglichkeiten der Vermittlung dieser Themen in Bezug mit den Lehrplänen für Religion und Ethik gesucht. Der Titel „religiöse“ Feste wurde gewählt, weil an markanten Stellen ein Blick auf den jüdischen und muslimischen Festkalender geworfen wird, um Bezüge zwischen dem christlichen Festkalender und den Festen anderer Religionen herzustellen.

Freitag,
9.20-10.50 Uhr
WEB/243

Prof. Biewald
Tel. 5832
Interreligiöse Erziehung
Herr Dr. Brune
Christliche Erziehung muß heute den Blick auf das Zusammenleben der Religionen richten. Das gilt weltweit und vor Ort. Besinnung auf den eigenen Glauben und Öffnung für andere Religionen und Kulturen sind notwendige Koordinaten der Religionspädagogik. Der Religionsunterricht ist in jüngster Zeit wieder Gegenstand lebhafter Diskussionen geworden. Die Krise der christlichen Kirchen im Übergang von einer mono- zu einer multireligiösen Lebenswelt und zusätzlich in der Bundesrepublik die Krise der Vereinigung zweier Staaten, die über 40 Jahre durch konträre Weltanschauungen geprägt wurden, werden Schwerpunkt des Seminars sein.

ab 27.10.1998,
Dienstag,
14.50-16.20 Uhr
WEB/235

Frau Blümel
Tel. 4100
Liturgie und religiöses Brauchtum im Weihnachtsfestkreis
Herr Dr. Brune
Christliche Feste besitzen durch ihre Inhalte einen Bezug zu zentralen Fragen des Lebens wie Geburt, Wachstum, Tod, Befreiung. Sie vergegenwärtigen die Heilstat Jesu Christi, interpretieren dabei den Menschen als Geschöpf Gottes und spannen ihn über das Jahr hin in Gottes Heilswerk ein.

ab 27.10.1998,
Dienstag,
16.40-18.10 Uhr
WEB/123

Frau Blümel
Tel. 4100
Die Kirchen während der Zeit des Nationalsozialismus - Eine Analyse anhand von Fallbeispielen
Herr Prof. Wittstadt
Das Seminar setzt sich als ersten Schritt zum Ziel, die grundsätzlichen weltanschaulichen Differenzen zwischen Kirchen und dem Nationalsozialismus (Problem der Unvereinbarkeit) herauszuarbeiten. Anschließend wird das verhalten von Amtsträgern und des Vatikans gegenüber dem NS-Regime beleuchtet. Anhand von Personen, Konfliktfeldern und Fallbeispielen soll der Frage nach Bedeutung und Form des kirchlichen Widestandes nachgegangen werden. Literatur: L. Volk, Katholische Kirche und Nationalsozialismus. Ausgewählte Aufsätze, Hg v.D. Albrecht (Mainz 1987).
Zeit: Fr.,18.12.1998, 14.30.-19.00 Uhr; Sa., 19.12.1998, 9.00-13.00 Uhr
sowie Fr., 05.02.1999, 14.30-19.00 Uhr; Sa., 06.02.1999, 9.00-13.00 Uhr.

siehe Text
WEB 243

Frau Blümel
Tel. 4100
Das Gottesproblem in Theologie und Religionsphilosophie II
Herr Prof. Franz
In diesem Semester wird die Vorlesung des Sommersemesters 1998 zur gleichen Thematik weitergeführt, da diese mit der Darstellung der Gottes- und Religionsproblematik bei Kant abgeschlossen werden mußte. Ausgehend von der Nachkantischen Religionsphilosophie und Religionskritik wird der Bogen in die Gegenwart geschlagen. Mit ihrer Fragestellung wendet sich die Vorlesung an Studierende der Theologie und der Philosophie, die über die Grundlegensfragen ihrer Wissenschaft kritisch reflektieren wollen, sowie an die Gebildeten unter den Anhängern, aber auch den Verächtern religiösen Gottesglaubens, und nicht zuletzt an die, die das Suchen und Fragen noch nicht aufgegeben haben.
Literatur: Clayton, Philipp: Das Gottesproblem. Band 1: Gott und Unendlichkeit in der neuzeitlichen Philosophie, Paderborn u.a. 1996, Greshake, Gisbert: Der dreieine Gott. Eine trinitarische Theologie, Freiburg u.a. 1997, Swinburne, Richard: Die Existenz Gottes, Stuttgart 1997, Wagner, Falk: Was ist Theologie? Studien zu ihrem Begriff und Thema in der Neuzeit, Gütersloh 1989, Weitere Literatur in der Vorlesung

ab 20.10.1998,
Dienstag,
9.20-10.50 Uhr
WEB/122

Prof. Franz
Tel. 3935
Humanökologie
Herr Dr. Böhm
Die traditionelle Umweltdiskussion ist durch ein naturwissenschaftliches Ökologieverständnis geprägt. Mensch und menschliche Gesellschaft treten hier in der Rolle eines Störfaktors auf. Das humanökologische Konzept ist hingegen anthropozentrisch orientiert. Erhaltung der Umweltfunktionen geschieht nicht um ihrer selbst willen, sondern auf der Grundlage fundamentaler sozialer Wertentscheidungen. Dies hat zur Folge, daß „Natur“ und „Gesellschaft“ in ihrer Wechselwirkung als komplexe Systeme gefaßt werden müssen. Naturwissenschaftliche Analysen sind von sozialen, historischen und ethischen Fragestellungen zu begleiten. Diese Vorlesung will in die humanökologische Betrachtungsweise einführen.

Montag, 14.50-16.20 Uhr
ABS/1

Dr. Böhm
Tel. 2641
Bau- und Kunstdenkmale in Sachsen Teil 1 - von der Romanik bis zum Frühbarock
Herr Prof. Quinger
Die Vorlesung gibt einen Überblick zu den ortsgebundenen Bau- und Kunstdenkmalen Sachsens in historischer Abfolge. Die zeitlichen Zäsuren liegen im 11./12. Jh. und Ende des 17. Jh.. Territorial wird ein Kompromiß zwischen der historisch größeren Ausdehnung des Kulturraumes und dem Gebiet des heutigen Freistaates Sachsen erfolgen. Hauptsächlich werden heute noch existierende Bauten, aber auch Werke der Plastik sowie eingeschränkt der regionalen Malerei vorgestellt. Dabei erfolgt durch Vergleich und Hinweise auch eine Einbindung in den übergeordneten Prozeß der allgemeinen Kunstgeschichte. Die Lehrveranstaltung wird im Sommersemester 1999 mit dem 2. Teil - „Vom Barock bis zur beginnenden Moderne“ (Anfang 20. Jh.) - fortgesetzt.

Donnerstag,
14.50-16.20 Uhr
ABS/2

Frau Templin
Tel. 5714
Gotische Architektur in Deutschland
Herr Prof. Karge
In Anknüpfung an die Vorlesung über gotische Architektur in Frankreich vom Wintersemester 1997/98 soll die Vielgestaltigkeit der Architekturentwicklung zwischen dem 13. und dem 15. Jh. in den Kernländern des Römisch-Deutschen Reiches veranschaulicht werden. Der Bogen spannt sich von der spezifisch deutschen Baukultur des frühen 13. Jh., die durch die Integration romanischer und gotischer Bauelemente gekennzeichnet ist, über die Aufnahme und Verarbeitung der französischen Rayonnantgotik sowie der internationalen Bettelordenarchitektur im 13. und 14. Jh. bis hin zu den eigenständigen und höchst phantasievollen Inventionen der deutschen Spätgotik. Dabei werden viele bedeutende Bauten vorgestellt und analysiert, so z.B. die Zisterzienserabteien von Maulbronn und Ebrach, die Dome von Magdeburg, Köln, Minden und Meißen, die Münster in Straßburg, Freiburg und Ulm sowie die Bauten der Backsteingotik in Lübeck, Stralsund und Prenzlau. Der Blick wird auch auf die Wechselbeziehungen zwischen der künstlerischen und der komplexen gesellschaftlichen und politischen Entwicklung gerichtet sein.

Dienstag,
11.10-12.40 Uhr
ABS/2

Frau Templin
Tel. 5714
Bauen als Umweltgestaltung und Kunst: Ästhetik und Bildlichkeit von Architektur
Herr Prof. Paul
In der englischen Terminologie unterscheidet man zwischen „art“ und „architecture“. Im Deutschen verwenden wir die Begriffe „Architektur“ und „Baukunst“, ohne sie definitorisch abzugrenzen. Was macht Architektur zur Kunst? Bauen ist die wichtigste und nachhaltigste Gestaltung der Umwelt unseres Lebens. Wir sehen Gebäude als Individuen oder im Zusammenhang als Ensemble, als Platz, als Stadt; wir finden Gebäude schön oder häßlich, interessant oder langweilig. In dieser ästhetischen Bewertung sehen wir sie immer als Ausdruck von etwas: einer Funktion, einer Gesellschaftsform, einer Zeit, eines Geistes. Wir sehen sie - das Wohnhaus, das öffentliche Gebäude, die Kirche, das Schloß - als Bild von etwas, das uns nahe oder fern ist, das zu uns gehört oder über uns steht. Und als Historiker versuchen wir, die Ästhetik und Bildlichkeit von Architektur in ihrer historischen Bedeutung zu rekonstruieren. Die Kunstwissenschaft betrachtet dies zumeist im Zusammenhang einer (logischen und notwendigen) ästhetischen Entwicklungsgeschichte. In dieser Vorlesung soll aber versucht werden, die Ästhetik und Bildlichkeit von Architektur aus der Geschichte bis zur Gegenwart jenseits der entwicklungsgeschichtlichen Bewertung phänomenologisch zu analysieren.

Donnerstag,
11.10-12.40 Uhr
ABS/2

Frau Templin
Tel. 5714
Hauptwerke der Kunstgeschichte (Kunst des Hoch- und Spätmittelalters)
Herr Prof. Klein
Die Vorlesung behandelt monographisch Werke der Architektur und der Bildkünste, an denen sich exemplarisch allgemeine Phänomene und Zusammenhänge aufzeigen lassen. In diesem Semester werden Werke aus dem 12. bis zum 15. Jahrhundert behandelt.

Montag,
11.10- 12.40 Uhr
ABS/2

Frau Templin
Tel. 5714
Künstlerische Praxis
Bei freier Kapazität besteht die Möglichkeit, nach persönlicher Rücksprache mit dem Leiter der künstlerischen Übung an dieser teilzunehmen.
zu erfragen
ABS/2

Herr Sack
Tel. 5702
Musikgeschichte im Überblick, Teil III: Musik des 19. Jahrhunderts
Herr Prof. Ottenberg
Das 19. Jahrhundert gilt in der Musikgeschichtsschreibung als das Jahrhundert der Romanik, erschöpft sich jedoch keineswegs in dieser epochalen Bezeichnung. Nationale Idiome und Stile, Gattungen und Institutionen, Musikanschauung und kompositorische Praxis prägen die sich europaweit etablierende Musikkultur. Beethoven bleibt für alle nachfolgenden Komponistengenerationen eine entscheidende stilistische Größe. In der Vorlesung werden nicht nur die Künstlerbiographien Beethovens, Webers, Schuberts, Schumanns, Brahms u.a. behandelt, sondern auch exponierte Werke dieser Meister in ihren entstehungsgeschichtlichen, sozialgeschichtlichen, kompositionstechnischen und rezeptionskundlichen Anspekten analysiert. Die Beschäftigung mit der Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts zeigt uns, wie stark unser Musikverständnis und unsere Hörgewohnheiten in der Tonkunst jener Zeit wurzeln.

Dienstag,
13.00-14.30 Uhr
ABS/1

Frau Templin
Tel. 5714
Kunst und Musik im 20. Jahrhundert
Frau Prof. Grimmer
In dieser Lehrveranstaltung werden Wechselwirkungen und die gegenseitige Befruchtung beider Künste aus der Perspektive des 20. Jahrhunderts beleuchtet und sinnlich erfahrbar. Gedacht ist auch an die Entwicklung von didaktischen Materialien, die sich aus der Auseinandersetzung mit dem Thema ergeben sowie an eine eigene Musik und Kunst einbeziehendes Projekt. Erfahrungen mit Kunst und Musik sollten vorhanden sein.

ab: 20.10.1998,
Dienstag,
16.40-18.10 Uhr
ABS/101

Frau Nowack
Tel. 5710
Die politischen Systeme Westeuropas im Vergleich
Herr Prof. Ismayr
Zunächst werden Strukturmerkmale westlicher Demokratien systematisch erörtert und Überlegungen zu einer Typologie parlamentarischer Demokratien angestellt. Anschließend werden die staatlichen und intermediären Institutionen und ihre Funktionen im politischen Willensbildungsprozeß vergleichend analysiert, wobei alle politischen Systeme Westeuropas einbezogen werden. Behandelt werden Staatsoberhäupter, Parlamente, Regierungen und Verwaltungen, Wahl- und Parteiensysteme sowie Interessengruppen. Einen Schwerpunkt bilden Regierungsbildung und Koalitionsstrukturen sowie Verfahren und Prozesse der Verfassungsänderung und der Gesetzgebung.

Mittwoch,
14.50-16.20 Uhr
ABS/2

Prof. Ismayr
Tel. 5764
Vergleichende Parlamentarismusforschung als vergleichende Systemanalyse: Mittelalter und frühe Neuzeit (III)
Herr Prof. Patzelt
Diese Veranstaltung ist Teil eines Vorlesungszyklus, bei welchem die Struktur- und Institutionsgeschichte parlamentarischer Repräsentation von der europäischen Antike bis zu Gegenwart durchlaufen und zum Gegenstand vergleichender Parlamentarismus- und Systemanalyse gemacht wird. Zwar bauen die einzelnen Vorlesungen zeitlich und im immer reicher werdenden Vergleichsmaterial aufeinander auf, sie sind aber auch je für sich verständlich. Im Wintersemester 1998/99 sollen schwerpunktmäßig die Repräsentativorgane der christlichen Orden des Mittelalters, die frühen Land- und Reichsstände sowie die städtischen Vertretungskörperschaften behandelt werden. Das schließt jeweils eine zeitgeschichtliche Verortung, eine Beschreibung ihrer zentralen Merkmale sowie eine vergleichend angelegte repräsentations- und parlamentarismustheoretische Analyse ein.
Literaturhinweise: Zum vergleichend-theoretischen Gesamtansatz siehe Patzelt, Werner J.: Vergleichende Parlamentarismusforschung als Schlüssel zum Systemvergleich. Vorschläge zu einer Theorie- und Forschungsdebatte, in: Steffani, Winfried / Thaysen, Hrsg.: Demokratie in Europa. Zur Rolle der Parlamente, = Zeitschrift für Parlamentsfragen, Sonderband zum 25jährigen Bestehen, Opladen 1995, S. 355-385. Literatur zu den einzelnen Epochen und Vertretungskörperschaften wird in der Vorlesung benannt.

Montag,
14.50-16.20 Uhr
ABS/2

Prof. Patzelt
Tel. 2888
Beziehungen zwischen westlichen Industrieländern
Frau Prof. Medick-Krakau
Die Welt der westlichen Industrieländer wird gekennzeichnet durch Wohlstand, gesicherten Frieden, eine hohe wirtschaftliche und gesellschaftliche Verflechtungsdichte und eine im Weltmaßstab einmalige Dichte der politischen Vernetzung durch internationale Organisationen und Regime. Produktive Bearbeitung von Konflikten in gemeinsamen Institutionen sicherten Prosperität und Frieden. Die Vorlesung wird sich in dreiTeile gliedern. Ein Einleitungsteil ist dem Zusammenhang von Politik und Wirtschaft gewidmet. Im Hauptteil geht es zunächst um politische und wirtschaftliche Steuerungsprobleme im Dreieck der weltwirtschaftlich führenden Regionen (Westeuropa - Nordamerika - Südostasien, insbesondere Japan) und zweitens um die Bearbeitung dieser Steuerungsprobleme durch internationale Organisationen.

Donnerstag,
9.20-10.50 Uhr
WEB/136

Fr. Spindler
Tel. 5712
Das politische System der Bundesrepublik Deutschland
Herr Prof. Patzelt
Zweck dieser Vorlesung ist es, einen Gesamtüberblick zum politischen System der Bundesrepublik Deutschland zu geben. Im einzelnen werden dargestellt: Prägefaktoren seiner historischen Herausbildung; normative Grundlagen und Grundzüge der Verfassungsstruktur; Realanalyse von Struktur und praktischer Funktionslogik der zentralen politischen Institutionen (Bundestag, Bundesregierung, Bundesrat, Bundesverfassungsgericht, Bundespräsident) sowie der wichtigsten intermediären Strukturen (Parteien, Interessengruppen, Massenmedien); Diagnose der deutschen politischen Kultur.

Dienstag,
14.50-16.20 Uhr
ABS/2

Prof. Patzelt
Tel. 2888
Einführung in die Kommunikationswissenschaft
Herr Prof. Donsbach, Herr Prof. Keppler
Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Gegenstände, Methoden, Ansätze und Ergebnisse der Kommunikationsforschung. Die Kommunikationsforschung versteht sich als Beschreibung und Erklärung von Prozessen der öffentlichen Kommunikation, insbesondere der durch Massenmedien vermittelten Kommunikationsprozesse in der Gesellschaft. Um diese verstehen zu können, sind jedoch auch Fragen der personalen Kommunikation und der Kommunikation in Gruppen zu behandeln. Die Vorlesung folgt dabei einem einfachen Kommunikationsmodell. Nach der einführenden Behandlung der Fachgeschichte, wissenschaftstheoretischer und empirisch-methodischer Grundlagen behandeln wir zunächst die Aussagenentstehung in der Massenkommunikation (Kommunikator- bzw. Journalismusforschung), anschließend Formen und Strukturen von Medienbotschaften (Produkt- und Inhaltsanalyse) und schließlich die Faktoren der Verarbeitung von Medieninhalten und ihre Folgen für Individuum und Gesellschaft (Rezeptions- und Wirkungsforschung). Die Vorlesung wird von beiden Professoren der Kommunikationswissenschaft gemeinsam angeboten, um einen möglichst vielfältigen Blick auf die Ansätze und Erkenntnisse des Faches zu geben.

Montag,
9.20-10.50 Uhr
(Prof. Donsbach)
Dienstag,
9.20-10.50 Uhr
(Prof. Keppler)
ABS/3(Mo) 1(Di)

Fr. Tietze
Tel. 3533
Vierte Gewalt oder Rummelplatz - Fernsehjournalismus im Wandel
Herr Prof. Radke
Unter Politikern gilt es als ausgemacht, daß das Fernsehen gesellschaftliche Wirklichkeit mitgestaltet, die politisch Handelnden also den öffentlichen Einfluß des Mediums berücksichtigen müssen, wenn sie Erfolg haben wollen. Ist dem Fernsehen daher die Rolle der vierten Gewalt im Staate - neben den zentralen staatlichen Institutionen - zuzuweisen? Wie erklärt es sich aber, daß die Grundlage der Arbeit des Fernseh-Journalisten - die Information - ihre mediale Position mehr und mehr verändert? Elemente der Unterhaltung, Aspekte der Sensation scheinen in Informationssendungen Einzug zu halten und die „klassische“ Wissensvermittlung einzuschränken. In der Vorlesung sollen anhand aktueller Entwicklungen im dualen System Antworten auf diese Frage gesucht werden - ausgehend von den konstitutionellen Besonderheiten des Fernsehens im Vergleich zu den Printmedien, vom Rollenverständnis des Journalisten, der Informationsbeschaffung und der Kontrollmechanismen. Analysiert werden soll der politische Einfluß auf die Fernsehgesellschaften einerseits und die Tendenz zum Infotainment in den Programmen mit ihren Folgen für das Selbstverständnis des Mediums andererseits.

13./14.10.98,
03./04.11.98,
24./25.11.98,
15/16.12.98,
12./13.01.99,
Di., 13.00-14.30,
Mi.,11.10-12.40 Uhr
Di.: HSZ/401
Mit.: GER/37

Fr. Tietze
Tel. 3533
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12. Oktober 1998, Torsten Zech