studium generale Sommersemester 1999
Philosophische Fakultät
Stufentheorien religiöser Entwicklung
Herr Prof. Biewald
Die Vorlesung verfolgt das Ziel, Einsichten über die Entwicklung von „Religiosität“ oder „Glaube“ zu gewinnen. Dabei werden entwicklungspsychologische Deutungsmodelle diskutiert, die der Frage nachgehen, ob und wie Religiosität entsteht und von welchen Erziehungsfaktoren sie abhängt. Die religionspädagogischen Stufenmodelle werden einer kritischen Prüfung unterzogen und mit neueren empirischen Untersuchungen zur Kinder- und Jugendreligiosität verglichen. Schließlich soll anhand von Beispielen (biblische Wundergeschichten, Gottesfrage, ethische Urteilsfähigkeit) die Anwendungsfähigkeit von Stufentheorien in der religionspädagogischen Praxis demonstriert werden. In die Vorlesung werden Übungsteile integriert.

Montag,
11.10 - 12.40 Uhr
WEB / 01
Frau Hegner
5831
Anzahl SWS Vorlesung
Teilnahmeschein auch für Gasthörer
Einführung in die Wissenschaftstheorie
Herr Dr. Wansing
Die Vorlesung bietet eine Einführung in die wichtigsten Problemstellungen, Methoden und das moderne Theoriekonzept der Wissenschaftstheorie.

Dienstag,
13.00 - 14.30 Uhr
POT / 151
Dr. Wansing
5489
Anzahl SWS Vorlesung
Teilnahmeschein auch für Gasthörer
Apokalypse des Johannes
Herr Prof. Klinghardt
Die Johannesoffenbarung führt eine theologische Randexistenz: Sie ist nicht examensrelevant, kommt in der Einleitungsliteratur oft nur am Rand vor und fehlt häufig auch in Überblicksveranstaltungen. Das hat im Wesentlichen zwei Gründe: Erstens gilt die Apc als sperrig. Ihre Bilderwelt ist kraus, ihre theologische Relevanz erschließt sich nicht so leicht wie die der Evangelien (mit denen sie manches gemein hat!) oder der dogmatisch-diskursiven Paulusbriefe. Zweitens ist die Apc echte Minderheitenliteratur, was sich auch an der Rezeptionsgeschichte zeigt: Von den großen Kirchen seit dem 4. Jh. weitgehend abgelehnt oder beargwöhnt, hat die Apc Verrückte fasziniert. Utopisten, Phantasten, Chiliasten, Minderheiten, Schwärmer, Spinner, Sektierer und Erweckte aller Zeiten haben ihre Inspiration von hier bezogen. (Und immer hat es Streit um das richtige Verständnis gegeben. Verständlicherweise: Immerhin geht es um eine explosive Verhältnisbestimmung von Religion und Politik). Die Vorlesung soll - rechtzeitig vor Beginn des neuen Millenniums - die Berührungsängste mit dieser apokalyptischen Theologie abbauen und zeigen, wie spannend und wie wichtig (für das Verständnis des frühen Christentums, auch der Evangelien) dieser Text ist. Fachwissen wird nicht vorausgesetzt, wohl aber die Bereitschaft, den Text der Apc gründlich zu lesen und sich auf eine ganz fremde Form von Theologie einzulassen.

Donnerstag,
9.20 - 10.50 Uhr
GER / 52
Frau Hegner
5831
Anzahl SWS
Vorlesung
Teilnahmeschein
Paulus, Geschichte und Theologie
Herr Prof. Klinghardt
Eine Überblicksvorlesung über Paulus bedarf keiner Begründung, höchstens eines Ausrufezeichens! Paulus ist
  • schon vom Umfang der literarischen Hinterlassenschaft her der wichtigste Autor des N.T.;
  • die einzige Person der ersten christlichen Generation, von der wir überhaupt etwas Konkretes wissen;
  • ein Radikaler, der seine religiösen Erfahrungen konsequent zu Ende denkt und umsetzt;
  • ein höchst kreativer Theologe, der zum ersten Mal überhaupt so etwas wie christiliche Ethik oder Ekklesiologie entwirft - und damit bleibende Maßstäbe setzt;
  • ein höchst eigenwilliger Schriftinterpret, der die alttestamentlichen Texte bis zur Unkenntlichkeit für seine Zwecke instrumentalisiert;
  • ein beleidigend scharfer Polemiker, der seine Gegner nicht schont und verhöhnt;
  • ein visionärer Mystiker, der sich in unmittelbarem Kontakt zu Gott weiß;
  • ein Apostel mit dem umfassenden Selbstbewusstsein, das einzige Sprachrohr Gottes für seine Gemeinden zu sein;
  • der erfolgreichste Gemeindegründer des frühen Christentums, der auch unter widrigen Umständen ungeheure Reisewege zurücklegt;
  • ein wirkungsvoller Organisator, der seine Stärken gezielt einsetzt und durch Mitarbeiter multipliziert. Und er ist
  • ein denkbar schlechter Verlierer in den kirchlichen Auseinandersetzungen seiner Zeit.
Die Vorlesung soll zeigen, wie all das zusammengehört und wird dafür die enge Verzahnung von Geschichte und Theologie deutlich machen. So soll ein theologisches (und in Grenzen auch biographisches) Porträt des Paulus entstehen, das seine theologische und literarische Produktion aus den jeweiligen Situationen heraus verständlich macht. keine speziellen Voraussetzungen, Literatur wird bekanntgegeben, ein N. T. sollten alle haben (und lesen!).

Mittwoch,
11.10 - 12.40 Uhr
WEB / 243
Frau Hegner
5831
Anzahl SWS
Vorlesung
Leistungsschein
auch für Gasthörer
Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten
Herr Dr. Baltzer
Auch dem philosophischen Laien wird auf den Namen „Kant“ hin wenigstens der kategorische Imperativ einfallen. Dass Sie von Kants Ethik mehr als nur diesen Begriff kennen, dazu soll dieses Proseminar beitragen. Auch für Studienanfänger bietet die Grundlegung zur Metaphysik der Sitten eine gute Möglichkeit, in die Kantische Moralphilosophie hineinzufinden und somit in eine der zentralen Konzeptionen der philosophischen Ethik. Im Proseminar werden wir den Text gemeinsam lesen und diskutieren - es ist aber alles andere als schädlich, wenn Sie vor Semesterbeginn schon mal einen Blick hineingeworfen haben sollten. Minimalbedingung zur Teilnahme ist der Besitz einer Textausgabe. (Bitte beachten Sie, dass es von Kant auch die Metaphysik der Sitten gibt, die wir nicht lesen!)

baltzer@rcs.urz.tu-dresden.de

Mittwoch,
13.00 - 14.30 Uhr
HSZ / 301
Dr. Baltzer
2257
Anzahl SWS Seminar
Teilnahmeschein Leistungsschein
auch für Gasthörer
Anthropologie in religionsphilosophischer Absicht
Frau Prof. Gerl-Falkovitz
Der Aufklärer Lessing formulierte das anthropologische Dilemma: „Der Mensch? Wo ist er her? Zu schlecht für einen Gott; zu gut für Ungefähr.“ Das schon antike Staunen über die eigentümliche Größe des Menschen (Sophokles, Psalmen) grenzt unmittelbar an die Wahrnehmung der endlichen, ja winzigen Bedeutung des Menschen - zu solchen Gegensätzen in der Konstitution des menschlichen Daseins lassen sich quer durch die religiösen Kulturen noch weitere Bestimmungen finden. Die eigentümliche Unabschließbarkeit des Themas Mensch, seine Ausgesetztheit zwischen „Nichts“ und seiner „Göttlichkeit“ bestimmen das Nachdenken über die Anthropologie bis zum heutigen Tage, bis zu den existenzphilosophischen Ansätzen (Simone Weil, Ferdinand Ulrich) und postmodernem Philosophieren (Jaques Derrida).

Donnerstag,
9.20 - 10.50 Uhr
AB2 / 01
Frau Prof. Gerl - Falkovitz
2689
Anzahl SWS Vorlesung
auch für Gasthörer
Einführung in die Weltreligionen
Frau Beckmann, Herr Socha
Diese Veranstaltung ist für Anfänger geeignet und soll einen Überblick über die gegenwärtigen Weltreligionen Hinduismus, Buddhismus, Judentum, Christentum und Islam bieten. Es werden zunächst die verschiedenen religiösen Bewusstseinsstufen erarbeitet, mit deren Hilfe eine Phänomenologie der Religionen geübt wird. Grundfragen der Religionen nach Leben und Tod, Liebe und Gesetz, Schuld und Sinn werden thematisiert. Antwortstrukturen sollen in den je eigenen Besonderheiten der Religionen im Vergleich freigelegt werden.

Donnerstag,
9.20 - 10.50 Uhr
AB2 / 03
Frau Beckmann
6438
Anzahl SWS Seminar
Teilnahmeschein auch für Gasthörer
Einführung in die Umweltethik
Herr Prof. Irrgang
Ökologische Ethiken sollen Leitlinien für den Umgang mit der Natur begründen. Nach einer Analyse der Steuerungskonzepte des wissenschaftlich-technologischen Fortschritts wird eine Typologie der Umweltethiken entwickelt, die anthropozentrische, pathozentrische, biozentrische und physiozentrische Ethiken umfasst. Die verschiedenen Versionen werden kritisch durchleuchtet. Daran anschließend wird eine handlungstheoretisch begründete Umweltethik als Verantwortungsethik unter dem Leitbild einer „nachhaltigen Entwicklung“ entworfen. Der interkulturelle Aspekt dieser Umweltethik-Konzeption wird durch einen Vergleich des europäischen Naturbegriffs mit Naturkonzepten insbesondere in Indien und Ostasien hervorgehoben. Umweltökonomie und Umweltrecht als Instrumentarien einer anwendungsorientierten Ethik werden ebenfalls diskutiert. Bevölkerungsentwicklung, Bodennutzung und Nahrungsmittelerzeugung, Energiegewinnung und -nutzung sind bevorzugte Anwendungsfelder der Umweltethik.

Donnerstag,
14.50 - 16.20 Uhr Beginn: 22.04.99
AB2 / 01
Prof. Irrgang
6001
Anzahl SWS Vorlesung
Teilnahmeschein auch für Gasthörer
Grundprobleme der biomedizinischen Ethik
Herren Prof. Irrgang, Schackert
Im interdisziplinären Dialog zwischen Medizin, Biologie/Genetik und Philosophie/Ethik werden spezifische Probleme insbesondere der High-Tech-Medizin diskutiert. Vorgestellt werden in 30-minütigen Vorträgen zunächst aus medizinischer, dann aus ethisch-philosophischer Sicht Probleme der molekulargenetischen Medizin, der Gendiagnostik, der Gentherapie und der Embryonenforschung.

Dienstag,
18.00 - 19.30 Uhr 14-täglich,
gerade Woche,
Beginn: 27.04.99
MEDAK / Hörsaal der Chirurgie
Prof. Schackert
6001
Anzahl SWS Vorlesung
Teilnahmeschein interdisziplinäre Veranstaltung auch für Gasthörer
Moral und Ethik im Mittelalter
Herr Dr. Wöhler
Die Vorlesung bietet einen problemgeschichtlichen Überblick zum Verlauf des ethischen Denkens im christlich, jüdisch und muslimisch dominierten Kulturbereich während des Mittelalters. Neben den wichtigsten Quellen und Zeugnissen religiös bestimmter Moral und Ethik wird vor allem auch auf die philosophische Ethik eingegangen. Der dargestellte Zeitraum erstreckt sich vom 1. Jh. v.u.Z. bis zum 15. Jh., so dass auch die Vorgeschichte, die Anfänge und das Ende des Mittelalters als Zeiten des Übergangs erfasst werden.

Donnerstag,
11.10 - 12.40 Uhr
AB2 / 213
Dr. Wöhler 2586
Anzahl SWS Vorlesung
Teilnahmeschein
Ethik in der Antike
Herr Dr. Demmerling
Die Vorlesung bietet eine Einführung in die ethischen Diskussionen der Antike. Neben der überblicksartigen Darstellung der verschiedenen Etappen (Sophistik, Sokrates und die Sokratik, Platon, Aristoteles, Epikur, Stoa, Skepsis) sollen einzelne Texte - z.B. Platons Dialoge Protagoras, Politeia und Philebos sowie die Nikomachische Ethik von Aristoteles eingehender kommentiert und erläutert werden.

Donnerstag,
9.20 - 10.50 Uhr
AB2 / 215
Dr. Demmerling 2886
Anzahl SWS Vorlesung
Teilnahmeschein auch für Gasthörer
Allgemeine Technik- und Wissenschaftsgeschichte des Industriezeitalters
Herr Prof. Hänseroth
Die Vorlesung vermittelt einen Überblick über Grundlagen der Geschichte der Technik und der in Bezug zur Technik stehenden Wissenschaftsentwicklung vom ausgehenden 18. Jh. bis zum 20. Jahrhundert. Dabei werden Entstehung und Nutzung von Technik als letztlich sozialer Prozess aufgefasst und im jeweiligen historischen Bedingungsgefüge erörtert. Besonderer Wert wird auf die Erhellung des komplexen und wechselvollen Verhältnisses zwischen Technik, Wissenschaft, Natur, Gesellschaft, Wirtschaft, Staat und Kultur gelegt.

stoehr-v@rcs.urz.tu-dresden.de.

Dienstag,
14.50 - 16.20 Uhr
ZEU / 160
Dr. Stöhr 2266
Anzahl SWS Vorlesung
Teilnahmeschein Leistungsschein
auch für Gasthörer
Hauptwerke der Kunstgeschichte (Spätgotik und Renaissance)
Herr Prof. Paul
Die Vorlesung behandelt monographisch Werke der Architektur und der Bildkünste, an denen sich exemplarisch allgemeine Phänomene und Zusammenhänge aufzeigen lassen. In diesem Semester werden Werke aus dem 15. bis zum 16. Jahrhundert behandelt.

Donnerstag,
11.10 - 12.40 Uhr
AB2 / 02
Frau Templin 5714
Anzahl SWS Vorlesung
Teilnahmeschein auch für Gasthörer
Bau- und Kunstdenkmale in Sachsen, Teil II - Vom Barock bis zur beginnenden Moderne
Herr Prof. Quinger
Die Vorlesung gibt einen Überblick zu den ortsgebundenen Bau- und Kunstdenkmalen Sachsens in historischer Abfolge vom Ende des 17. Jahrhunderts bis um 1900. Territorial wird das Gebiet des heutigen Freistaates Sachsen behandelt. Hauptsächlich werden Bauten, Plastiken und eingeschränkt Werke der regionalen Malerei vorgestellt. Gleichzeitig erfolgt eine Einbindung in den übergeordneten Prozess der allgemeinen Kunstgeschichte.

Donnerstag,
14.50 - 16.20 Uhr
Ort, Hörsaal
Frau Templin 5714

Anzahl SWS Vorlesung
Teilnahmeschein auch für Gasthörer
Musikgeschichte im Überblick II: Musik des 20. Jahrhunderts
Herr Ullmann
Obwohl in den letzten Jahren einige Werke der 1. Hälfte unseres Jh. zögernd den Weg auf die Konzertpodien gefunden haben, gilt die Musik des ausgehenden 20. Jh. noch immer als Sonderfall, als für Musiker wie Hörer schwer zugänglicher Teil westeuropäischer Musiktradition. Es scheint weiterhin das Vorurteil wirksam, dass besonders der Teil der Musik unseres Jh., der - merkwürdig genug - noch immer „Neue Musik“ genannt wird, einen Irrweg der Entwicklung musikalischen Denkens darstellt. Da ein solches Vorurteil sich häufig genug aus nur geringer Kenntnis der Vielfalt der Musik unseres Jh. herleitet, soll diese Vorlesung zunächst einen Überblick über die wichtigsten Werke und Autoren des 20. Jh. geben. Gleichzeitig soll anhand der Analyse der Probleme fürs kompositorische Denken vor 100 Jahren nicht nur die Kontinuität dieses Denkens erwiesen, sondern auch gezeigt werden, auf welch unterschiedliche Weise diese Probleme das Denken in und über Musik in unserem Jh. immer wieder neu und überraschend herausgefordert haben. Es kann dabei nicht ausbleiben, die durch die politische und soziale Geschichte unseres Jh. veränderten und gewachsenen Aufgaben kompositorischen Denkens hinreichend zu würdigen. Es werden hinreichende Kenntnisse der Musikgeschichte bis zum Beginn unseres Jahrhunderts sowie der allgemeinen und Geistesgeschichte erwartet.

Dienstag,
13.00 - 14.30 Uhr
AB2 / 01
Frau Templin 5714

Anzahl SWS Vorlesung
Teilnahmeschein auch für Gasthörer
Rembrandt - Leben und Werk in seiner Zeit
Frau Dr. Köhler
Ein Semester lang soll in dieser Vorlesung das künstlerische Werk Rembrandts (Malerei und Grafik) betrachtet werden. Wir wollen sehen, wie, eingebettet in Zeitverhältnisse, persönliche Lebensumstände und künstlerisches Umfeld, ein einmaliges künstlerisches Lebenswerk hervorgebracht wurde, das an Umfang, gestalterischer Innovation und ethisch-philosophischer Tiefe unvergleichlich vor Augen steht. Von den frühen Leidener Jahren bis in sein Spätwerk der 1760er Jahre werden seine künstlerische Entwicklung, die Vielfalt seiner Themen und deren jeweils spezifische bildnerische Gestaltung (im Frühwerk, im Spätwerk und im Vergleich mit anderen Künstlern) ausführlich betrachtet und interpretiert werden.

Mittwoch,
13.00 - 14.30 Uhr
AB2 / 02
Frau Templin 5714

Anzahl SWS Vorlesung
Teilnahmeschein auch für Gasthörer
Kunst der christlichen Antike
Herr Prof. Klein
Wenngleich seit dem Mailänder Toleranzedikt die Ausübung der christlichen Religion im Römischen Reich gestattet war und es gleich zu einer regen, von Kaiser Konstantin selbst geförderten Bautätigkeit auf sakralem Gebiet kam, so war die antike Kultur damit noch lange nicht beendet. Trotzdem begann eine Epoche des Übergangs. In der Vorlesung sollen die Hauptmerkmale der christlichen Kunst der vorkonstantinischen Zeit vorgestellt und analysiert werden, ebenso die Monumente der neuen Religion, die sich rasch als die bedeutendste im römischen Reich etablierte. Dabei stehen Fragen nach der Kontinuität der traditionellen Kunst und nach den Innovationen der neuen christlichen Kunst im Mittelpunkt. Kunst der christlichen Antike Herr Prof. Klein Wenngleich seit dem Mailänder Toleranzedikt die Ausübung der christlichen Religion im Römischen Reich gestattet war und es gleich zu einer regen, von Kaiser Konstantin selbst geförderten Bautätigkeit auf sakralem Gebiet kam, so war die antike Kultur damit noch lange nicht beendet. Trotzdem begann eine Epoche des Übergangs. In der Vorlesung sollen die Hauptmerkmale der christlichen Kunst der vorkonstantinischen Zeit vorgestellt und analysiert werden, ebenso die Monumente der neuen Religion, die sich rasch als die bedeutendste im römischen Reich etablierte. Dabei stehen Fragen nach der Kontinuität der traditionellen Kunst und nach den Innovationen der neuen christlichen Kunst im Mittelpunkt.

Montag,
11.10 - 12.40 Uhr
AB2 / 02
Frau Templin 5714

Anzahl SWS Vorlesung
Teilnahmeschein auch für Gasthörer
Mittelalterliche Architektur in Spanien
Herr Prof. Karge
Kein anderes europäisches Land besitzt noch heute einen Bestand an mittelalterlichen Baudenkmälern, der in seiner Vielfalt mit der spanischen Architektur vergleichbar wäre. Aufgrund der besonderen geographischen und historischen Situation der Iberischen Halbinsel - durch die Pyrenäen vom übrigen Europa abgegrenzt, durch die Meerenge von Gibraltar mit Nordafrika verbunden - war Spanien während des gesamten Mittelalters ein Grenzland, zugleich aber auch ein Brücken- und Begegnungsland unterschiedlicher Kulturen. So haben drei Weltreligionen - Christentum, Islam und Judentum - in Spanien bedeutende Bauten hinterlassen. Aufgabe der Vorlesung ist, es den jeweils besonderen Traditionen der christlichen und der islamischen Kunst nachzugehen und sie in einen größeren mediterranen Zusammenhang einzuordnen. Behandelt wird auch die Zeit vor der arabischen Eroberung Spaniens (ab 711), vor allem die Spätantike und die Zeit der westgotischen Herrschaft, von der noch mehrere wichtige Sakralbauten zeugen. Danach soll sowohl die Entwicklung der islamischen Architektur von ihren arabischen Wurzeln über das Kalifat von Córdoba (Moschee von Córdoba, Palaststadt Medina az-Zara) und die mit Nordafrika verbundenen Berberreiche bis hin zur Spätblüte des Emirats von Granada (Alhambra) als auch parallel dazu die Entwicklung der christlichen Architektur dargestellt werden. Hier wird der Pilgerweg nach Santiago de Compostela (mit der bedeutenden Kathedrale) und der damit verbundene künstlerische Austausch mit Frankreich eine besondere Rolle spielen. Mit der kastillischen Eroberung nahezu des gesamten islamischen Südspaniens im 13 Jh. trat eine neue Situation ein: die aus Frankreich übernommene Gotik wurde für die Kathedralen (besonders wichtig: Burgos, Toledo, León) zum verbindlichen Stil; auf der Ebene der Pfarr- und Klosterkirchen verbreitete sich dagegen eine christlich-islamische Mischkunst, die sogenannte Mudéjar-Kunst, die ein besonders interessantes kulturelles Phänomen darstellt. Schließlich soll die spezifische Ausprägung der gotischen Architektur in Katalonien (Kathedrale von Girona, Sakral- und Profanbauten in Barcelona) und die Blüte spätgotischer Architektur in Kastilien (San Juan de los Reyes in Toledo, Kathedralen von Salamanca und Segovia) zur Sprache kommen, die mit dem Übergang Spaniens zur Weltmacht in den Jahrzehnten um 1500 verbunden ist.

Dienstag,
11.10 - 12.40 Uhr
AB2 / 02
Frau Templin 5714

Anzahl SWS Vorlesung
Teilnahmeschein auch für Gasthörer
Realität der Massenmedien
Frau Prof. Keppler
Die Vorlesung wird der doppelten Bedeutung ihres Themas nachgehen. Behandelt wird zum einen die Stellung, die die Massenmedien heute erreicht haben und zum anderen die Art, in der sie ihren Nutzern etwas als wirklich präsentieren. Auf diese Weise wird untersucht werden, welche Rolle die Massenmedien für das Verständnis der Wirklichkeit heutiger Gesellschaften spielen. Als Ausgangspunkt wird die allgemeine Frage dienen, wie sich gesellschaftliche Wirklichkeit konstituiert. Im Zentrum aber wird die Anschlussfrage stehen, auf welche Weise die Massenmedien als Elemente der Wirklichkeitskonstruktion fungieren.

Donnerstag,
11.10 - 12.40 Uhr
AB2 / 03
Frau Martini 3412
Anzahl SWS Vorlesung
Teilnahmeschein
Wie das Fernsehen Politik darstellt - Massenmedium als Akteur und Instrument
Herr Prof. Radke
Es wird dargestellt, in welchen Teilen des Fernsehprogramms politische Sachverhalte behandelt werden von der Nachricht bis zur Dokumentation. Die Redaktionen suchen sich ihren Weg zwischen Tatsachenvermittlung und Meinungsvielfalt, der es ermöglichen soll, wie es in der ZDF-Analyse heißt, das Zeitgespräch zu führen, Vorgänge transparent zu machen und dem einzelnen Orientierung für den Alltag zu bringen. In einer Zeit, in der politisches Geschehen immer komplexer wird, gilt das Fernsehen als Akteur. Deshalb muss eine Konzentration von Meinungsmacht, so fordert es das Bundesverfassungs- gericht, vermieden werden. Wie aber wird das Programm dieser Aufgabe gerecht? Kann es andererseits verhindern, nicht von „innen“, sondern aus dem politischen Raum instrumentalisiert zu werden? An Beispielen sollen diese Probleme diskutiert werden.

Die Vorlesungen finden wie folgt statt: 13./14.04.99, 27./28.04.99, 15./16.06.99, 29./30.06.99, 13./14. 07.99

Dienstag,
13.00 - 14.30 Uhr
POT / 361
Mittwoch,
11.10 - 12.40 Uhr
HSZ / 401 Frau Tietze
3533
Anzahl SWS Vorlesung
Teilnahmeschein
Ethik und Lebenspraxis
Herr Prof. Rentsch
Wie verhält sich die philosophische Ethik zur Lebenspraxis? Lässt sich Philosophieren als Einübung in eine konkrete Lebensform, in eine Lebenskunst verstehen? Diese Fragen sind insbesondere für den Ethikunterricht zentral, führen aber auch zur Gegenwartsdiskussion um ein verändertes Philosophieverständnis (Hadot, Foucault, W. Schmid).

Donnerstag,
13.00 - 14.30 Uhr
AB2 / 01
Prof. Rentsch
2850
Anzahl SWS Seminar
Teilnahmeschein Leistungsschein auch für Gasthörer
Einführung in die Technikphilosophie
Herr Prof. Irrgang
Nach einer geschichtlichen Einführung in die Geschichte der Entstehung von Technikphilosophie und Technologie und der Abgrenzung zu den Technikwissenschaften werden Probleme technischen Handelns vor dem Hintergrund des Spannungsfeldes Alltäglichkeit / Lebenswelt und Professionalisierung / Verwissenschaftlichung diskutiert. Dazu werden Fragen des impliziten Wissens, des technischen Verstehens sowie der Entwicklung technisch - kultureller Traditionen erörtert.

Montag,
14.50 - 16.20 Uhr
BZW / A 418
Prof. Irrgang
6001
Anzahl SWS Seminar
Teilnahmeschein Leistungsschein auch für Gasthörer
Husserls Krisis der europäischen Wissenschaften
Herr Prof. Irrgang
In diesem Textseminar werden die ersten beiden Teile von Edmund Husserls Schrift „Die Krisis der europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie“ (Textbasis z.B. die im Meiner-Verlag Hamburg erschienene Ausgabe), Husserls Rekonstruktion neuzeitlicher Wissenschaft und Technik nachgezeichnet. Es geht um Fragen der Geschichtsphilosophie von Wissenschaft und Technik und den Bezug von „Lebenswelt“ sowie von Wissenschaft und Technik sowie um die Möglichkeit von Philosophie angesichts der Entwicklung von Wissenschaft und Technik.

Donnerstag,
13.00 - 14.30 Uhr
AB2 / 114
Prof. Irrgang
6001
Anzahl SWS Seminar
Teilnahmeschein Leistungsschein auch für Gasthörer
Einführung in das Alte Testament
Herr Prof. Schmeller
In dieser Überblicksvorlesung werden historische, literarische und theologische Inhalte vermittelt, die den wissenschaftlichen Erstzugang zum A. T. erleichtern. Zur Sprache kommen Themen wie: Aufbau und Entstehung des A. T.; Geschichte Israels im Überblick; literarische Formen (z. B. Gesetz, Prophetie, Psalmen) und Komplexe (z. B. Pentateuch, deuteronomistisches Geschichtswerk); ausgewählte theologische Themen des AT (z. B. Charakteristika des alttest. Gottesglaubens; Schöpfung; Königtum). Hebräischkenntnisse werden nicht vorausgesetzt.

Mittwoch,
9.20 - 10.50 Uhr
WEB / 243
Frau Blümel
4100
Anzahl SWS Vorlesung
Teilnahmeschein Leistungsschein auch für Gasthörer
Auf der Spur des Ewigen. Bernhard Weltes „Religionsphilosophie“
Herr Socha
Das ruhige und konzentrierte Hinsehen - die phänomenologische Methode - war die Arbeitsweise des Freiburger Religionsphilosophen Bernhard Welt (1906 bis 1983). Aus einer mehr als zehnjährigen Vorlesungstätigkeit dieser Art erwuchs sein Buch „Religionsphilosophie“, in welchem der Themenbereich systematisch dargestellt wird. Dieser Ordnung, in der die Grundlagen religionsphilosophischen Arbeitens gelegt werden, wird das Seminar folgen. Die Kapitel des Buches sollen in ihrer aufeinander aufbauenden Folge nachgedacht werden und dadurch zu eigenem Denken befähigen und anregen.

Montag,
11.10 - 12.40 Uhr
AB2 / 114
Herr Socha
3419
Anzahl SWS Seminar
Leistungsschein auch für Gasthörer
Denkweisen in der Psychologie: Zur verstehenden Psychologie
Herr Dr. Gebauer
In ihrer Entwicklung zu einer Einzelwissenschaft im 19. Jahrhundert folgt die Psychologie dem Forschungsprogramm der experimentellen Naturwissenschaft, fixiert auf empirisch verifizierbares Gesetzeswissen. Im Schatten dieser Entwicklung, die insbesondere die akademische Psychologie prägt, bildet sich das Gegenprogramm der verstehenden Psychologie heraus. „Die Natur erklären wir, das Seelenleben verstehen wir“, wie Dilthey es ausdrückt. Ziel dieser Lehrveranstaltung ist es, geistesgeschichtliche Wurzeln, Programm und Wirkungen der verstehenden Psychologie zu untersuchen.

Dienstag,
11.10 - 12.40 Uhr
AB2 / 214
Dr. Gebauer
2891
Anzahl SWS Seminar
Teilnahmeschein Leistungsschein studium-generale-special
Gesten, Zeichen und Symbole im Leben der Kirche
Herr Dr. Brune
Für viele Menschen bleiben Zeichen und Symbole ein Buch mit sieben Siegeln. Fast täglich werden sie mit Gesten und Riten konfrontiert. In einer langen Tradition wurden Zeichen und Symbole in der Kirche bewahrt, die heute mehr denn je eine Erschließung verlangen. Die Veranstaltung beabsichtigt nach einer theoretischen Hinführung praktische Beispiele für eine solche Erschließung.

Dienstag,
16.40 - 18.10 Uhr
Beginn: 20.04.99
WEB / 123
Frau Blümel
4100
Anzahl SWS Vorlesung
Teilnahmeschein Leistungsschein auch für Gasthörer
Heidegger, Sein und Zeit, II
Herr Prof. Rentsch
Die Vorlesung setzt die kommentierende Einführung in das Hauptwerk Martin Heideggers vom Wintersemester 1998/99 vertiefend fort. Ein Neueinstieg ist möglich.

Donnerstag,
11.10 - 12.40 Uhr
AB2 / 03
Frau Martini
3412
Anzahl SWS Vorlesung
Teilnahmeschein
Bedeutende Theologen des 19. und 20. Jahrhunderts - Aufbrüche zum II. Vatikanischen Konzil
Herr Prof. Wittstadt
Ziel der Vorlesung ist, Theologenpersönlichkeiten des 19. und 20. Jahrhunderts zu erschließen. Dadurch sollen deren theologische und geistliche Impulse für die Kirche der Gegenwart herausgearbeitet werden. Gleichzeitig wird damit das Ringen um eine Antwort auf die Herausforderungen dieser Epoche deutlich. Als erste Persönlichkeit soll Johann Adam Möhler (1796-1838) in den Blick genommen werden. Möhler erkannte die geschichtliche Dimension der Kirche und gab wichtige Impulse für die Ökumene. Dann wird mit John Henry Newman (1801-1890) eine weitere zentrale Theologengestalt des 19. Jahrhunderts vorgestellt. Dieser stellte in seinen theologischen Überlegungen die personale und im Gewissen verantwortete Glaubensentscheidung in den Vordergrund. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam es innerhalb der katholischen Kirche zur sog. Modernismuskrise, in der die Frage der Zukunft der Kirche in einer zunehmend kirchenfernen Welt heftig diskutiert wurde. Als wichtigster deutscher Theologe dieser Epoche wird Herman Schell (1850-1906), der eine heilsgeschichtlich-dialogisch orientierte Kirche befürwortete, näher untersucht. Die Brücke in die jüngste Vergangenheit wird schließlich in der Betrachtung der Theologen Romano Guardini (1885-1968) und Karl Rahner (1904-1984) geschlagen. Guardini stellte wichtige Weichen für eine religiöse und liturgische Erneuerung der Kirche. Rahner sprengte eine scholastisch geprägte Dogmatik auf und legte die theologische Grundlage für ein offeneres Verständnis von der Offenbarung Gottes im Prozess der Geschichte.

Literatur: M. Greschat (Hrsg.), Gestalten der Kirchengeschichte. Die neueste Zeit, Bd. I-IV, Stuttgart 1985/86; St. Pauly (Hrsg.), Theologen unserer Zeit, Stuttgart-Berlin-Köln 1977.

Freitag,
23.04.99,
14.30 - 19.00 Uhr
WEB / 243

Samstag, 24.04.99
9.00 - 13.00 Uhr
WEB / 136

Freitag,
02.07.99,
14.30 - 19.00 Uhr
WEB / 243

Samstag, 03.07.99,
9.00 - 13.00 Uhr
WEB / 243

Frau Blümel
4100
Anzahl SWS Vorlesung
Anzahl SWSSeminar
Teilnahmeschein Leistungsschein
auch für Gasthörer
Autonome Ethik und religiöse Moral
Herr Prof. Franz
In der gegenwärtigen, nicht gerade von Übersichtlichkeit gekennzeichneten Diskussion um die Ethik, insbesondere hinsichtlich der Frage, was denn „Ethik“ eigentlich ist, spielt das Verhältnis von Ethik und Religion eine wichtige Rolle. Nicht weniger aktuell ist die Frage im Kontext von schulischer Bildung, entscheidet sich doch an der Sache und nicht an sachfremden, etwa finanziellen Gesichtspunkten, ob und wie das Verhältnis von Ethik- und Religionsunterricht zu gestalten ist. Um die grundlegenden Sachdimensionen der damit umrissenen Problematik geht es in dieser Vorlesung.

Donnerstag,
13.00 - 14.30 Uhr Beginn: 22.04.99
AB2 / 02
Frau Blümel
4100
Anzahl SWS Vorlesung
Teilnahmeschein Leistungsschein auch für Gasthörer
Eschatologie
Herr Prof. Franz
Nur oberflächliche Betrachtung kann die „Eschatologie“ für ein theologisches Spezialgebiet halten, das mit heutiger Wirklichkeit, mit konkreten Problemen kaum etwas zu tun hat. Geradezu das Gegenteil ist der Fall, geht es hier doch speziell um die Frage nach dem Sinn und Ziel von Geschichte aus christlicher Perspektive, also einerseits um Zukunftsfragen, wie die nach der Verantwortung für den Erhalt der „Schöpfung“ oder um die Perspektive eines „Kampfes der Kulturen“, und andererseits um Fragen des Umgangs mit der Vergangenheit, also z. B. um (christliche) Erinnerungskultur (vgl. den Walser-Bubis-Streit!). Kurz: Es geht um den spezifisch christlichen Umgang mit der Geschichte. Im Blick auf die bevorstehende Jahrtausendwende ergibt sich eine nochmalige Verstärkung der Aktualität von „Eschatologie“.

Montag,
11.10 - 12.40 Uhr
WEB / 140
Frau Blümel
4100
Anzahl SWS Vorlesung
Teilnahmeschein Leistungsschein auch für Gasthörer
Roms Aufstieg zur Großmacht? Geschichte Roms von den Anfängen bis zum Ende des 1. Punischen Krieges (241 v. Chr.)
Herr Prof. Jehne
Die Anfänge Roms liegen im Dunkel der Legenden vergraben, der antiken wie der modernen, denn vielfach hat auch die moderne Forschung nichts anderes getan als die antiken Geschichtsschreiber, indem sie sich aus dubiosen Überlieferungsresten das zu der vorgefassten Meinung Passende herausgepickt hat. Doch neuerdings gibt es eine Renaissance seriöser Beschäftigung mit der Frühzeit, die zum Teil neuen archäologischen Erkenntnissen, mehr aber noch dem reflektierten Umgang mit der Überlieferung und der kontrollierten Nutzung von Anregungen aus der Sozialanthropologie zu verdanken ist. In der Vorlesung soll auf der Basis dieser neueren Ansätze die Frühgeschichte Roms bis zur Ausweitung der Expansion über Italien hinaus dargestellt werden.

Montag,
11.10 - 12.40 Uhr
AB2 / 01
Dr. Linke
5821
Anzahl SWS Vorlesung
Teilnahmeschein auch für Gasthörer
Krieg und Mächtesystem 1713-1789
Herr Prof. Pommerin
Zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert prägten die europäische Politik zahlreiche Konflikte, die oft auch kriegerisch eskalierten. Die Vorlesung behandelt Ursachen und Erscheinungsformen dieser „frühneuzeitlichen Kriegsverdichtung“ (Johannes Burckhardt) beispielhaft für das 18. Jahrhundert und arbeitet den Zusammenhang zwischen frühneuzeitlicher Bellizität und Entstehung des frühmodernen Staates heraus. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei dem Aufstieg Preußens im Zuge von österreichischem Erbfolgekrieg und Siebenjährigem Krieg, wobei dessen äußere (außenpolitisches Umfeld) wie innere (Aufbau eines effizienten Staatswesens im Zeichen des aufgeklärten Absolutismus) Bedingungsfaktoren untersucht werden. Zudem wird nach den politischen, wirtschaftlichen und sozialen Ursachen des zunehmenden mächtepolitischen Abstiegs Frankreichs gefragt, der sich bereits im See- und Kolonialkrieg gegen Großbritannien zeigte und schließlich in die Französische Revolution mündete.

Mittwoch,
9.20 - 10.50 Uhr
AB2 / 03
Dr. Marcowitz
5819
Anzahl SWS Vorlesung
Teilnahmeschein auch für Gasthörer
Von der Frühindustrialisierung zur Kriegswirtschaft. Wirtschaft und Gesellschaft im 19./20. Jahrhundert
Herr Prof. Kluge
Zweistündige Überblicksvorlesung über die Hauptentwicklungsstränge zwischen industriellem „take-off“ Kontinentaleuropas (1830 ff.) und Zusammenbruch der Mittelmächte (1918) (mit Vorgeschichte und Ausblick). Die auf einzelne Schwerpunkte der westeuropäischen Entwicklung hin ausgerichtete Darstellung geht den wirtschaftspolitischen Impulsen nach und verdeutlicht die Konsequenzen der Industrialisierung für urbane und ländliche Bevölkerungsgruppen und die natürliche Umwelt.

Donnerstag,
9.20 - 10.50 Uhr
HSZ / 401
Dr. Fäßler
5851
Anzahl SWS Vorlesung
Teilnahmeschein auch für Gasthörer
Geschichtsdidaktik und Geschichtskultur
Herr Prof. Voit
„Geschichtskultur bezeichnet den Gesamtbereich der Aktivitäten des Geschichtsbewusstseins“ (Rüsen). Sie erweitert die Perspektive des geschichtsdidaktischen Denkens, indem sie alle Formen des Umgangs mit Geschichte in der Alltagswelt integriert. Es gibt verschiedene Dimensionen der Geschichtskultur: die ästhetische (z. B. Denkmäler), die politische (z.B. öffentliche Gedenktage) und die kognitive (z. B. Geschichte als wissenschaftliche Disziplin). Moderne Geschichtsdidaktik muss diese Dimensionen aufgreifen, aufarbeiten und als kulturelle Kompetenz in eine umfassende Konzeption des historischen Lernens einbringen mit dem Ziel, ein rationales und humanes Geschichtsbewusstsein zu erzeugen.

Dienstag,
14.50 - 16.20 Uhr
AB2 / 01
Prof. Voit
5819
Anzahl SWS Vorlesung
Teilnahmeschein auch für Gasthörer
Souveränität und Legimität - die Außenpolitik von Bundesrepublik Deutschland und DDR 1949-1989 im Vergleich
Herr Dr. Marcowitz
Die historische Aufarbeitung der „alten“ Bundesrepublik Deutschland wie der DDR ist mittlerweile ein reger Forschungszweig. Indes rekurriert die Historiographie über die DDR bisher vor allem auf die innenpolitische Entwicklung des ostdeutschen Teilstaats, um den raschen Zusammenbruch des SED-Regimes Ende 1989 zu erklären. Im Gegensatz hierzu konzentriert sich die Vorlesung auf einen Vergleich der Außenpolitik von Bundesrepublik und DDR und versucht, auch von hier aus das Scheitern des SED-Herrschaftssystems zu ergründen. Im Mittelpunkt steht dabei eine Erörterung der außenpolitischen Traditionen, in die sich die beiden deutschen Teilstaaten jeweils gestellt haben und aus denen sie einen Teil ihrer Legitimiät bezogen, damit indirekt auch die Frage nach der jeweiligen Vergangenheitsbewältigung in Ost und West sowie letztlich die Untersuchung außenpolitischer Kontinuität und Diskontinuität von BRD und DDR im Rahmen preußisch-deutscher Geschichte.

Mittwoch,
11.10 - 12.40 Uhr
AB2 / 01
Dr. Marcowitz
5819
Anzahl SWS Vorlesung
Teilnahmeschein auch für Gasthörer
Die Opfer des Kommunismus in Osteuropa, Umwälzungen-Krisen-Befreiung 1945-1989
Herr Prof. Schlarp
Als Abschluss des Vorlesungszyklus über Russland im Zeichen vor Revolution und Kommunismus soll in diesem Semester die Geschichte des Kommunismus als politische Bewegung und als Herrschaftsform in Osteuropa ins Auge gefasst werden, wo er sich nach 1945 mit massiver Unterstützung Moskaus durchgesetzt hatte und wo sich das kommunistische System in einer jahrzehntelangen Agonie 1989 schließlich totlief. Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen die Länder Ostmitteleuropas - Polen, Tschechoslowakei, Ungarn. An ihrem Beispiel läßt sich am besten der Weg des nicht-sowjetischen Kommunismus beschreiben: von seiner gewalttätigen Etablierung und der uneingeschränkten Machtausübung über die ersten Krisen und Reformversuche bis zur Stagnation und zum Zerfall der kommunistischen Bewegung bzw. der Auflösung des kommunistischen Herrschaftssystems infolge der Unfähigkeit, mit den Problemen einer modernen Industriegesellschaft fertig zu werden.

Mittwoch,
13.00 - 14.30 Uhr
WEB / 243
Prof. Schlarp
5816
Anzahl SWS Vorlesung
Teilnahmeschein auch für Gasthörer
Sachsen und Europa im 18. Jahrhundert
Prof. Engelbrecht
Mit der Wahl Augusts des Starken zum polnischen König (1697) erfährt Sachsen eine vorübergehende Aufwertung seiner Stellung in Europa. Dies bedeutete aber zugleich, dass Sachsen auch in die großen Konflikte der Zeit mit einbezogen wurde, die das Land zeitweilig an den Rand des Ruins brachten. Auch darf die barocke Prachtentfaltung des Dresdner Hofes nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Augusteische Ära von den Menschen in Sachsen keineswegs durchgängig als „Goldenes Zeitalter“ empfunden wurde. Die Vorlesung thematisiert dieses Spannungsverhältnis ebenso, wie sie die allgemeinen Entwicklungslinien der europäischen Geschichte des 18. Jahrhunderts nachzeichnet. Die Darstellung endet mit den Auswirkungen der Französischen Revolution in Deutschland und Europa.

Mittwoch,
9.20 - 10.50 Uhr
AB2 / 01
Dr. Matzerath
5804
Anzahl SWS Vorlesung
Teilnahmeschein auch für Gasthörer
Einführung in das Studium der internationalen Politik
Frau Prof. Medick-Krakau
Die Vorlesung bildet zusammen mit dem Proseminar „Probleme der Internationalen Politik nach 1945“ den obligatorischen Einführungskurs „Einführung in das Studium der Internationalen Politik“. In der Vorlesung sollen Studierende in spezifische Fragestellungen, analytische Konzepte und theoretische Ansätze der politikwissenschaftlichen Teildisziplin Internationale Beziehungen eingeführt werden. Dies geschieht im Wechsel zwischen gegenstandsbezogenen Abschnitten und theoriebezogenen Erörterungen. Den inhaltlichen Schwerpunkt dieser Vorlesung bildet die Bundesrepublik Deutschland in ihrer internationalen Umwelt. Die Vorlesung schließt mit einer Klausur, die einen Teil der Leistungsnachweise für den obligatorischen Einführungskurs bildet.

Medick@rcs.urz.tu-dresden.de

Donnerstag,
9.20 - 10.50 Uhr
WEB / Klemperer
Frau Prof. Medick- Krakau
5810
Anzahl SWS Vorlesung
Teilnahmeschein Leistungsschein auch für Gasthörer
Nationalismus
Herr Dr. Boyer
Die nationale Idee war und ist einer der „großen Beweger“ in der Geschichte. Die Vorlesung thematisiert Nationalismus als identitäts- und staatsbildenden Faktor, wirksam in Nationalbewegungen und im Prozess des „nation building“. Im Mittelpunkt stehen aber auch die destruktiven Energien eines zum Chauvinismus und Expansionismus übersteigerten Nationalgefühls. Die Vorlesung bietet einen Überblick vom Spätmittelalter bis zur Jetztzeit. Sie konzentriert sich auf die europäische Entwicklung, bezieht aber auch außereuropäische Nationalbewegungen und Nationalismen mit ein.

Montag,
13.00 - 14.30 Uhr
AB2 / 01
Dr. Boyer
2400
Anzahl SWS Vorlesung
Teilnahmeschein auch für Gasthörer
Il divino Sassone - Johann Adolf Hasse (1699-1783) in seinem Jahrhundert
Ringvorlesung anlässlich des 300. Geburtstages von Johann Adolf Hasse
Die europaweite Ausstrahlung der Musikkultur am Dresdner Hof während der Regierungszeit Augusts III. (1733-1763) ist eng verbunden mit dem Namen des Kapellmeisters Johann Adolf Hasse. 1699 in Bergedorf bei Hamburg geboren, ging er nach kurzen Engagements als Sänger in Hamburg und Braunschweig 1721 oder 1722 zur weiteren Ausbildung nach Italien und wurde nach einem aufsehenerregenden Gastspiel im Jahre 1731 dann mit dem Regierungsantritt des neuen Königs nach Dresden berufen. Nach seiner Entlassung im Jahre 1763 siedelte er zunächst nach Wien und später nach Venedig über, blieb aber weiter im Kontakt mit dem Dresdner Hof. Mit seinem sechs Jahrzehnte umspannenden Schaffen war Johann Adolf Hasse zu Lebzeiten eine europäische Berühmtheit. Dass seine Werke in Vergessenheit gerieten, lag neben dem Wandel des Zeitgeschmacks vor allem am nachlassenden Interesse an den von ihm favorisierten Gattungen: italienische Oper, italienisches Oratorium und katholische Kirchenmusik. In einer Zeit, in der diese Gattungen wieder verstärkte Aufmerksamkeit finden, bietet der 300. Geburtstag des Meisters den Anlass, an ein wichtiges Kapitel europäischer Musikgeschichte in Dresden zu erinnern. Ottenberg, Dresden
19.04.99 Hasses Musik und das dramma per musica
Prof. Dr. Reinhard Strohm, Oxford
03.05.99 Johann Adolf Hasse und die Musik am polnischen Hofe Augusts III
Dr. Alina Zórawska-Witkowska, Warschau
17.05.99 Zwischen Devotion und Repräsentation - Kirchenmusik von Johann Adolf Hasse
Prof. Dr. Wolfgang Hochstein, Hamburg
31.05.99 Johann Adolf Hasse als Dresdner Oberkapellmeister (1750-1764)
Prof. Dr. Reinhard Wiesend, Bayreuth
14.06.99 Das unbekannte Oratorium - Johann Hasses italienische Oratorien
Dr. Gerhard Poppe, Dresden
01.07.99
(Donnerstag)
Weltberühmt und schnell vergessen - Über das Unzeitgemäße in Hasses Spätwerk
Prof. Dr. Silke Leopold, Heidelberg
12.07.99 „...so viel mehr Eleganz, Klarheit und Anmut...als in vielen Werken der heutigen Kompositionen“ - Johann Adolf Hasses Kompositionen im Spiegel des Musikschrifttums im späten 18. Jahrhundert
Prof. Dr. Hans - Günter Ottenberg, Dresden

Montag,
18.30 - 20.00 Uhr
GER / 38
Anzahl SWS
Vorlesung
Teilnahmeschein
auch für Gasthörer

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12. April 1999, Torsten Zech