Philosophische Fakultät |
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Grundprobleme der Erkenntnistheorie und OntologieHerr Prof. Schönrich Seit Kant steht die Erkenntnistheorie im Zeichen der Überwindung der Metaphysik. Die gleiche Zielsetzung verfolgt auch die analytische Ontologie. Beide philosophischen Disziplinen stehen in einer spannungsreichen Beziehung zueinander, will die Erkenntnistheorie doch die Ontologie überflüssig machen, die Ontologie hingegen möchte die Erkenntnistheorie an die Verpflichtungen erinnern, die jede Theorie eingeht, wenn sie Sätze mit Wahrheitsanspruch aufstellt. Welche Identitäten unterstellen wir, wenn wir Erkenntnistheorie treiben? Ding? Eigenschaften (Relationen)? Sachverhalte? Prozesse? oder ein Erkenntnissubjekt? Was sind Dinge im Verhältnis zu Eigenschaften? Ist das, was wir ein Ding mit Eigenschaften nennen ein Konstrukt unserer Erkenntnis? Als einführende Literatur wird empfohlen: |
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Einführung in die PrädikatenlogikHerr Prof. Wansing Die Vorlesung ist insbesondere gedacht als ein Angebot an diejenigen Philosophiestudentinnen und -studenten, deren Interesse an der Logik über die in der Vorlesung und Übung "Logische Propädeutik" behandelten Themen hinausgeht. Es sollen der Vollständigkeitssatz für die klassische Prädikatenlogik und andere grundlegende modelltheoretische Resultate behandelt werden. Voraussetzungen: Kenntnisse in klassischer Aussagenlogik |
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Einführung in die Philosophie der AntikeHerr Dr. Demmerling Diese Vorlesung ist Bestandteil der "Aktion Überblick", welche die Orientierung in der Geschichte der Philosophie erleichtern soll. Neben einer Darstellung der verschiedenen Etappen der antiken Philosophie (Vorsokratiker, Sophistik, Sokrates, Platon, Aristoteles, Hellenismus) soll am Beispiel ausgewählter Texte und Autoren (zum Beispiel Platons Dialogen Protagoras und Politeia; der Nikomachischen Ethik von Aristoteles) in verschiedene Fragestellungen und Diskussionen innerhalb der antiken Philosophie eingeführt weden. Ein Schwerpunkt wird auf der Ethik liegen. |
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Skeptizismus von der Antike bis zur RenaissanceHerr Prof. Irrgang, Herr Dr. Wöhler Die "Skepsis" und der "Skeptizismus" als eine besondere philosophische Richtung und als eine geistige Haltung des kritischen Prüfens von gültigen Meinungen, Theorien und Autoritäten haben in allen Epochen der Philosophie bedeutende Vertreter und auch Gegner gehabt. Im Seminar sollen anhand repräsentativer Texte die Pyrrhonische Skepsis, die akademische Skepsis, die Auseinandersetzung des Augustinus mit den Skeptikern sowie einige Vertreter des Skeptizismus im Mittelalter und in der Renaissance behandelt werden. |
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Technik und Wirtschaft: ethische ProblemeHerr Prof. Irrgang Technische Innovationen gelten als Motor marktwirtschaftlicher Ökonomie. Dennoch ist das Verhältnis von Technik und Ökonomie klärungsbedürftig. Im Zentrum steht die Analyse von Innovation und technischer Entwicklung aus der Sicht der Neoklassik und der Evolutorischen Ökonomik. Die Verbindung von ökonomischer und technischer Rationalität soll über eine handlungstheoretische Konzeption im kulturellen Kontext erreicht werden. Vor diesem Hintergrund lassen sich dann moralische und ethische Probleme insbesondere vor dem Hintergrund der technisch-ökonomischen Globalisierung erörtern. |
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Technikfolgenabschätzung und TechnikgestaltungHerr Prof. Irrgang Angesichts der ökologischen und sozialen Krise wurde Technikfolgenabschätzung lange Zeit als privates Mittel der Technikgestaltung angesehen. Durch die Methodenprobleme der Technikprognostik und der Bewertung von Technik stellt sich nun die Frage nach der Technikgestaltung neu. Aus der Sichtweise einer phänomenologisch-hermeneutischen Technikphilosophie werden Themen technischer Entwicklung, Innovation und Folgelast, Risiko, Technikprognostik sowie Rechtfertigung und Akzeptabilität thematisiert. |
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Macht und Gewalt. Einführung in die politische PhilosophieHerr Prof. Robeck Ziel der Vorlesung ist es, in die Geschichte des politischen Denkens einzuführen. Ausgehend von aktuellen Erfahrungen soll zuerst der elementare Unterschied zwischen Macht und Gewalt erarbeitet werden. Sodann werden exemplarische Positionen der politischen Philosophie seit der Antike bis zur Gegenwart vorgestellt: Platons "Politeia", die "Politik" des Aristoteles. Für die Neuzeit wird die Theorie des Gesellschaftsvertrags im Mittelpunkt stehen. Zum einen soll der allgemeine Typus dieser Theorie herauspräpariert werden; zum anderen lassen sich anhand der verschiedenen Varianten Grundprobleme der Staats-, Rechts- und Sozialphilosophie demonstrieren: Gesellschaft und Staat, formale und inhaltliche Gerechtigkeit, autoritärer Staat und Liberalismus, Gewaltenteilung, Volkssouveränität, Widerstandsrecht. |
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Geschichte der EthikHerr Prof. Rentsch Die Vorlesung entwickelt die Geschichte der Ethik gemäß den zentralen systematischen Fragen:
In einem zweiten Hauptteil werden die Ethiken von Aristoteles und Kant als die beiden leitenden Grundmodelle ausführlich dargestellt sowie moderne Entwürfe der Kritik und Destruktion der Ethik bei Marx, Nietzsche und Freud erörtert. Ein systematischer Ausblick in die Gegenwartsdiskussion beschließt die Vorlesung. Zu Beginn der Veranstaltung wird eine Literaturliste ausgegeben. |
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Philosophie des Lebens - Ethik der Verantwortung: Hans JonasHerr Dr. Rehbock Hans Jonas hat in seinem 1979 erschienen Buch "Das Prinzip Verantwortung" eine viel beachtete, aber auch umstrittene Konzeption der Ethik entworfen, die den aktuellen ethischen Problemen des technisch-wissenschaftlichen und medizinischen Umgangs mit Natur und Mensch gerecht werden soll. Das Interessante an Jonas' Ethikentwurf ist eine enge systematische Verbindung der Diskussion konkreter ethischer Probleme mit Grundlagenreflexionen der Ethik und Philosophie sowie mit einer philosophischen Kritik der Naturwissenschaften. Diese Zusammenhänge sowie damit verbundene Probleme (z.B. eines normativen Naturbegriffs oder der Verbindung von Sein und Sollen) sollen im Seminar anhand einer gründlichen Textlektüre diskutiert werden. Dadurch bietet das Seminar auch eine exemplarische Einführung in Grundfragen der philosophischen Ethik. |
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Glauben und Wissen - eine überholte Konfrontation? - Zur Religionsphilosophie der GegenwartFrau Prof. Gerl-Falkovitz Ohne Zweifel war es das Bemühen der Neuzeit, die "Vernunft" als Letztinstanz von Wissen und Wollen zu etablieren. Dazu schien es notwendig, den "Glauben" in einen Gegensatz zum vernunftbegründeten Wissen zu stellen. Seitdem ist es Konsens, dass es nicht nur eine kulturgeschichtliche, sondern vielmehr auch grundsätzliche Konfrontation zwischen Glauben und Wissen gäbe. Neuerdings versteht sich dieser Gegensatz nicht mehr von selbst, kommt die vermeintliche Antithese ins Schwimmen. Es kann allerdings kaum darum gehen, die beiden Erkenntnisvollzüge wieder zusammenfallen zu lassen, wohl aber darum, ihre Bestimmung in neuer Weise zu suchen. Damit ergeben sich heutige Konzeptionen, die erneut nach einer Bedeutung und Berechtigung des Glaubens fragen, und zwar vor dem Hintergrund einer Dekonstruktion auch des geläufigen Typus von Wissen. Behandelt werden religionsphilosophische Entwürfe von den zwanziger Jahren dieses Jahrhunderts bis zur Gegenwart. |
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Ethik. Geschichte und GrundbegriffeHerr Dr. Schwarke Ethik ist die "Theorie der menschlichen Lebensführung". Sie beschäftigt sich mit der Frage: Was soll ich tun? Um das im Einzelfall beantworten zu können, werden meist drei Dinge benötigt:
Die Vorlesung wird sich insbesondere mit dem zweiten Punkt beschäftigen und wichtige Richtungen der Ethik vorstellen. Dabei werden zugleich die Hauptbegriffe geklärt. Zentrale Fragen sind dabei:
Anhand von Fallbeispielen soll darüber hinaus gezeigt werden, wie man zu ethischen Theorieproblemen kommt und welche Konsequenzen Entscheidungen dort haben. |
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KonfessionskundeHerr Prof. Biewald Die Vorlesung bietet einen konfessionskundlichen Überblick über die vor allem im Protestantismus entstandenen Kirchen, "Denominationen" und Glaubensgemeinschaften. Dabei soll nach theologischen und religionssoziologischen Unterscheidungsmerkmalen von Kirche, Sondergemeinschaft und "Sekte" gefragt werden. Zunächst werden die großen Konfessionsfamilien dargestellt. Dabei steht die phänomenologische Betrachtungsweise im Vordergrund, die historische muss gezwungenermaßen knapp ausfallen. Dann werden Sondergemeinschaften und Sekten bis hin zu neureligiösen Gemeinschaften anhand von ausgewählten Beispielen charakterisiert. Auf dem Hintergrund einzelner Sonderlehren soll die Frage nach der Exklusivität und Gültigkeit von Heilslehren reflektiert werden. |
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Audiovisuelle Medien für den ReligionsunterrichtHerr Prof. Biewald Zunehmend halten moderne Medien Einzug in die Schulpraxis, um effektive Lernverfahren zu fördern. Im Religionsunterricht, der traditionell als "text- und wortlastig" galt, kommen immer mehr audiovisuelle Medien zur Veranschaulichung zum Einsatz. Das Angebot der Medienzentralen wächst ständig - und damit die Gefahr einer didaktisch nicht reflektierten und manchmal nicht verantwortbaren Verwendung dieser Medien. In der Lehrveranstaltung sollen die Teilnehmer/innen anhand ausgewählter Beispiele (Dia-Ton-Serien, Videos, interaktive Computer-Lernsoftware) die Verwendungsfähigkeit audiovisueller Medien unter religionsdidaktischen Gesichtspunkten prüfen und kritisch beurteilen. Erwartet wird die Bereitschaft, einzelne Medien für eine Präsentation im Seminar vorzubereiten und die Gesprächsführung für die Auswertung zu übernehmen. |
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Theo-Logie zwischen Transzendenz und Geschichte (Gotteslehre)Herr Prof. Franz Wird heute noch oder gar wieder nach Gott gefragt? Oder ist der Abschied von Gott, so er nicht längst geschehen ist, ein unentrinnbarer Prozess, jedenfalls für wissenschaftliches und kritisches Selbstbewusstsein von heute? Muss sich also wissenschaftliche Theologie damit zufrieden geben, Phänomene der Vergangenheit und der Gegenwart, die sich irgendwie auf "Gott" beziehen, also etwa "Glauben" oder "Religion", methodisch zu untersuchen, die Frage nach der "Wahrheit", nach dem "sachlichen" Recht menschlicher Rede von "Gott" aber ausklammern, um nicht aus dem wissenschaftlichen Diskurs herauszufallen? Verliert Theologie so aber nicht ihr Spezifikum und damit ihr Recht, als eigene Wissenschaft gelten zu können? Die Vorlesung möchte diesen grundlegenden Fragen nachgehen, um aufzuzeigen, in welchem rational verantwortbaren Sinn gerade heute von Gott gesprochen werden kann und muss. Damit sollen einerseits fundamentalistischem und kritischem Denken gegenüber sich abkapselnde Glaubens(miss-)verständnisse aufgearbeitet werden, und andererseits soll deutlich werden, dass ein wissenschaftliches Selbstbewusstsein, das Gott mehr als nur methodisch ausklammern möchte, seinerseits rationaler Kritik zu unterziehen ist. Offen für LA- und Magisterstudiengänge, für den Erziehungswissenschaftlichen Bereich. |
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Der GalaterbriefHerr Prof. Schmeller Im Galaterbrief setzt sich Paulus mit der Position judaistischer Missionare auseinander, die in den Paulusgemeinden Galatiens Einfluss gefunden hatten und die Gültigkeit des ganzen Gesetzes, also auch der Beschneidungsforderung, für Heidenchristen vertraten. Weil damit die paulinische Heidenmission insgesamt auf dem Spiel stand, argumentiert Paulus im Gal sehr engagiert, oft polemisch. Zu den wesentlichen Themen des Briefes gehören die Rechtfertigung und die Rolle des Gesetzes. Die Vorlesung wird unter anderem die fundamentale Neuorientierung der Exegese im Verständnis dieser Fragen vorstellen, die sich in den letzten beiden Jahrzehnten vollzogen hat. Daneben bietet der Brief wichtige Aussagen über die Biographie des Paulus (Berufung) und über die früheste Kirchengeschichte (Apostelkonvent), die ebenfalls eingehend analysiert werden. |
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Das Zweite Vatikanische Konzil 1962-1965 - Weichenstellungen für christliches Leben im Dritten Jahrtausend?Herr Prof. Wittstadt Schwerpunktartig sollen Vor-vorbereitung, Verbreitung und Verlauf des Konzils erschlossen werden. Eine wichtige Rolle dabei spielen die Konzilpäpste Johannes XXIII. und Paul VI. Sodann ist die Frage nach der Rezeptionsgeschichte des Konzils zu stellen. Handelte es sich bisher um Rezeption des Buchstabens oder des Inhalts? Eine weitere Frage lautet: Wie verhält sich die Konzilwirklichkeit zur Konzilinterpretation Papst Johannes Pauls II.? Johannes XXIII. beabsichtigte mit der Ankündigung des Konzils eine Erneuerung christlichen Lebens und damit eine Erneuerung der Kirche. Dies war seine Perspektive in das Dritte Jahrtausend. Einführende Literatur: Otto Hermann Pesch, Das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965). Vorgeschichte - Verlauf - Ergebnisse - Nachgeschichte (Würzburg 1983) Giuseppe Alberigo - Klaus Wittstatt (Hrsg.), Geschichte des Zweiten Vatikanischen Konzils (1959-1965), Bd. I: Die katholische Kirche auf dem Weg in ein neues Zeitalter. Die Ankündigung und Vorbereitung des Zweiten Vatikanischen Konzils (Januar 1959 bis Oktober 1962), Mainz-Leuven 1997. |
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Roms Aufstieg zur Weltmacht (264-146 v.Chr.)Herr Prof. Jehne Dass Rom in einem Jahrhundert von der Vormacht Italiens zur den ganzen Mittelmeerraum beherrschenden Weltmacht aufsteigen konnte, ist ein reichlich ungewöhnlicher Vorgang, der im Laufe der Vorlesung nachgezeichnet und analysiert werden soll. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass mit dem radikalen Wandel im Äußeren eine verhältnismmäßig weitgehende Stabilität im Inneren Roms korrespondierte. Es ist zu diskutieren, wie diese Stabilität erreicht wurde und ob dabei letztlich ein Reformstau entstand, den die Römer später nicht mehr auffangen konnten. |
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Böhmen, Mähren, Österreich, Ungarn: Mitteleuropa seit dem MittelalterHerr Dr. Boyer Die Vorlesung bietet einen Überblick über die politische, Gesellschafts-, Wirtschafts- und Kulturgeschichte des Raumes, den die Monarchie der Habsburger - in einem langfristigen, bereits im Mittelalter einsetzenden Prozess - staatlich integriert. Ein Ausblick behandelt die Zeit nach 1918: die "Nachfolgestaaten" der Zwischenkriegszeit, die Ära des Kommunismus und der Transformation seit 1989. |
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Aufklärung und Reform. Sachsen im 18. JahrhundertHerr Prof. Müller Die Vorlesung legt den Schwerpunkt auf die innere Entwicklung Sachsens etwa von den 1740er Jahren bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. Die Bedeutung Sachsens und des mitteldeutschen Raumes als eine Zentrallandschaft der Aufklärung in Deutschland soll dabei unter kultur- und geistesgeschichtlichem Aspekt (Bildung und Wissenschaft, Publizistik, Geselligkeit, Kunst etc.) dargestellt werden. Gleichzeitig sollen die inneren Verhältnisse Sachsens und die gemeinhin unter dem Begriff des Rétablissements subsumierten Reformen in den Bereichen der Staatsverwaltung und der Wirtschaft ausführlich vorgestellt werden. |
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Die "Orientalische Frage" in der europäischen Politik und der Befreiungskampf der Balkanvölker (1683 bis 1913)Herr Prof. Schlarp Die Vorlesung behandelt die 200-jährige Geschichte der Zurückdrängung des Osmanischen Reiches in Europa und die Internationalisierung seines unaufhaltsamen Zerfalls im Zusammenhang mit dem "Türkenkampf" der Balkanvölker und seiner Verstrickung in die Rivalitäten der europäischen Großmächte, deren Kampf um Einflusssphären die vielschichtigen Balkanprobleme noch zusätzlich komplizierte. Verfolgt werden sollen die "Türkenkriege" seit ihrem Auftakt mit der Rückeroberung Ungarns 1683 und die Etappen der damit verbundenen "Orientkrisen", die nationale "Wiedergeburt" und die beginnende Emanzipation der Balkanvölker in den türkischen Provinzen, ihr Weg zum Nationalstaat und die Gefahren eines nationalistischen Irredentismus nach 1878, die Störung des Gleichgewichts der Mächte seit der bosnischen Annexionskrise 1908 und der balkanische Konfliktstoff als Kriegsauslöser 1914. Berücksichtigt werden auch die vergeblichen Versuche, den Niedergang des Osmanischen Reiches durch innere Reformen aufzuhalten. |
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Geschichte der deutschen KolonienHerr Dr. Fäßler Das Deutsche Kaiserreich strebte als "verspäteter Nationalstaat" mit Macht zu einem "Platz an der Sonne" und erwarb vornehmlich in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts einige Kolonien in Afrika und im Pazifik. Die Hoffnungen, die sich an ein deutsches Kolonialreich knüpften, sollten sich indes aus wirtschaftlicher Sicht kaum erfüllen. Welche politische, soziale und auch ökonomische Bedeutung den Kolonien und der Kolonialpolitik beizumessen ist, diese Frage wird im Rahmen des Seminars diskutiert werden. Einführende Literatur: Die Einschreibeliste liegt vom 20.3. bis 7.4.2000 im Institut für Geschichte, Sekretariat der Wirtschafts und Sozialgeschichte (Zi. 331) aus. |
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Technik- und Wissenschaftsgeschichte des IndustriezeitaltersHerr Prof. Hänseroth Die Vorlesung vermittelt einen Überblick über Grundlagen der Geschichte der Technik und der in Bezug zur Technik stehenden Wissenschaftsentwicklung vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis zum 20. Jahrhundert. Dabei werden Entstehung und Nutzung von Technik als letztlich sozialer Prozess aufgefasst und im jeweiligen historischen Bedingungsgefüge erörtert. Besonderer Wert wird auf die Erhellung des komplexen und wechselvollen Verhältnisses zwischen Technik, Wissenschaft, Natur, Gesellschaft, Wirtschaft, Staat und Kultur gelegt. |
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Geschichte, Theorie und Methodik der DenkmalpflegeHerr Prof. Magirius Die heute weltweit betriebene Denkmalpflege bemüht sich um die Erhaltung von visuellen Zeugnissen menschlicher Geschichte. Deren Bestand erscheint der Gesellschaft durch die gegenwärtige Zivilisation bedroht. Der seit etwa 200 Jahren zuerst in den europäischen Ländern entwickelte "Denkmal-Kultus" führte zur Organisation staatlichen Schutzes und zu entsprechenden Institutionen. Die Idee der Erhaltung von "gewollten" und "nicht gewollten" Denkmälern lässt sich aber auch in vielen alten Kulturstaaten, in der Antike, im Mittelalter und in der frühen Neuzeit nachweisen. Eine Theorie der Denkmalpflege wurde aber erst um 1900 entwickelt, wobei Kunsthistoriker wie Alois Riegl, Georg Dehio und Cornelius Gurlitt eine führende Rolle spielten. Die heute der Vereinigung "ICOMOS" beigetretenen Staaten bekennen sich zur "Charta von Venedig" von 1964 als theoretischem Maßstab. Die Ergebnisse der gegenwärtig äußerst differenzierten Methoden sollen an hervorragenden Beispielen der europäischen Bau- und Kunstgeschichte vorgeführt werden. Auf folgenden Baustellen wird denkmalpflegerische Problematik darüber hinaus möglichst handgreiflich erläutert:
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Architektur Gestern und HeuteHerr Prof. Paul Die Vorlesung befasst sich mit der Architektur seit dem zweiten Weltkrieg auf internationaler Ebene (Europa, USA, Japan), ihren typologischen und ästhetischen Wandlungen auf dem Weg aus der "Moderne" über die "Postmoderne" in die "Zweite Moderne" im Kontext der gesellschaftlichen Bedingungen und theoretischen Bezüge mit dem Ziel einer Beschreibung und Analyse der aktuellen Situation. |
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Hauptwerke der Kunstgeschichte, Teil IV (Mitte 18. bis Ende 19. Jh.)Herr Prof. Karge In dieser Überblicksvorlesung werden wesentliche Entwicklungen der Künste in den Umbrüchen zur modernen Welt anhand von Hauptwerken dargestellt. Es war eine Zeit tiefgreifender gesellschaftlicher Veränderungen, bedingt durch die Revolutionen von 1789, 1830 und 1848 und durch die Industrialisierung des 19. Jahrhunderts, die eine umfassende Beschleunigung der Lebenserfahrung mit sich brachte (z. B. durch die Eisenbahn). Vorgestellt werden Hauptwerke der Malerei, Skulptur und Architektur aus allen großen europäischen Ländern, so etwa in der Malerei vom beginnenden Klassizismus im Umfeld Winckelmanns über die französische Malerei von David bis Delacroix, die Ausnahmegestalt Goya in Spanien, die Malerei der deutschen Romantik (Runge, Friedrich) und die verschiedenen Spielarten des Historismus (Düsseldorfer Schule) und Realismus (Constable, Courbet, Menzel) bis hin zum französischen Impressionismus (Manet, Monet, Degas). In der Architektur kommen neben dem Klassizismus die Richtungen der Neugotik und Neorenaissance zur Sprache, daneben werden die für das 19. Jahrhundert typische Auffächerung der Bauaufgaben und die Hinwendung zu neuen technischen Konstruktionen aus Eisen und Glas dargestellt. Die Werke Schinkels, Sempers, Pugins und Viollet-le-Ducs werden näher beleuchtet, die Bauten Hortas und Gaudis markieren zum Abschluss die Genese des Jugendstils. |
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Mittelalterliche Kunst in BurgundHerr Prof. Klein Obwohl Burgund im Laufe seiner Geschichte fast nie als politische Einheit fassbar war - die Landschaft gehörte im Mittelalter überwiegend zum Römischen Reich und zum französischen Königreich - lässt sich doch seit dem 10. Jahrhundert eine "burgundische" Kunst erkennen, die für Europa insgesamt von Bedeutung war. Ebenso innovativ wie die Architektur war die burgundische Skulptur des 11. und 12. Jahrhunderts, in der systematisch eine neue Bildsprache erprobt wurde, welche schon bald für die gotische Skulptur der Ile-de-France maßgeblich wurde. Daneben spielte das Medium der Buchmalerei eine große Rolle. In der Vorlesung soll nicht nur die Kunst einer einzelnen historischen europäischen Kulturlandschaft präsentiert werden, sie dient auch dazu, die Bedeutung von künstlerischen Traditionen und Wechselwirkungen im regionalen Kontext exemplarisch auszuloten. |
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Kunstpraxis Grafik / Malerei / PlastikHerr Sack, Herr Prof. Unger In den Übungsseminaren werden spezifische Grundkenntnisse im Einsetzen der Materialien sowie das Anwenden bildkünstlerischer Mittel erarbeitet. Teilnahme nur bei freien Studienplätzen möglich. Individuelle Absprache mit dem Lehrenden notwendig. |
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Musikgeschichte im Überblick, Teil II (Musik des 18. Jahrhunderts)Herr Prof. Ottenberg Die Musikgeschichte des 18. Jahrhunderts auf Barock und Klassik zu reduzieren hieße sie unzulässig verkürzen. Die musikkulturelle Vielgestaltigkeit dieses Jahrhunderts zu charakterisieren ist Ziel der Lehrveranstaltung. Dabei stehen individuelle Musikerbiographien, Fragen nach dem Sozialstatus von Musikern, gattungsästhetische und -soziologische Aspekte und musikalische Organisationsformen im Zentrum der Betrachtung. Insbesondere der Ansatz von C. Dahlhaus, Kompositions-, Sozial- und Institutionengeschichte aufeinander zu beziehen, wird sich für die Analyse der vielfältigen Phänomene als nützlich erweisen. |
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Geschichte des politischen Denkens: LiberalismusHerr Prof. Vorländer Die Vorlesung stellt die Grundzüge liberalen politischen Denkens vor. Dabei werden chronologische und systematische Gesichtspunkte miteinander verbunden. Die Vorlesung setzt mit der Entstehung des modernen liberalen politischen Denkens ein, zeigt die wesentlichen liberalen Konzepte und Entwicklungen von Staat, Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur in ihrem jeweiligen Kontexten vom 17. bis zum 20. Jahrhundert auf. Die Vorlesung fragt nach den Gemeinsamkeiten und Unterschieden liberaler Theoriebildung und liberalen Denkens von Thomas Hobbes, John Locke und Immanuel Kant über John Stuart Mill, Friedrich A. Hayek bis zu zeitgenössischen Autoren wie beispielsweise John Rawls. Am Ende wird die gegenwärtige Diskussion um den Neoliberalismus aufgenommen. |
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Politikwissenschaftliche ForschungsmethodenHerr Prof. Patzelt Ziel dieser Vorlesung ist es, einen Überblick zu den qualitativen und quantitativen Methoden politikwissenschaftlicher Forschung zu geben, in die Logik ihrer Anwendung einzuführen sowie ihre Verwendung exemplarisch zu illustrieren. Unter den Methoden der Datenerhebung werden Inhaltsanalyse, schriftliche und mündliche Befragung sowie Beobachtung in ihren qualitativen und quantitativen Formen behandelt, unter den Methoden der Datenanalyse die hermeneutische Methode sowie die Logik multivariater Statistik. Geeignet ist diese Lehrveranstaltung für Studierende aller Semester, welche ein Grund- oder Gesamtverständnis politikwissenschaftlicher Methodenlehre erwerben wollen. |
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Einführung in das Studium der politischen SystemeHerr Prof. Ismayr Nach einem einleitenden Überblick zur Politikwissenschaft werden Grundkonzepte der Analyse politischer Systeme sowie Kategorien des Systemvergleichs erörtert. Es schließt sich eine Darstellung der wesentlichen Strukturprinzipien politischer Systeme an, vornehmlich jener des demokratischen Verfassungsstaates (Rechtsstaatlichkeit, Demokratie, Gewaltenteilung, Pluralismus, Bundesstaatlichkeit, Sozialstaatlichkeit). Sodann werden die Akteure des politischen Prozesses vorgestellt, wobei auf die Strukturen und Funktionen der staatlichen und intermediären Institutionen wie auch auf die Rolle der Bürger eingegangen wird. Parlamente, Regierungen und Verwaltungen, Parteien, Verbände und Bürgerinitiativen sowie Massenmedien werden auf verschiedenen Systemebenen und auch im Systemvergleich behandelt. Literaturhinweise: |
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Einführung in das Studium der Internationalen PolitikFrau Prof. Medick-Krakau Die Vorlesung bildet zusammen mit dem Proseminar "Probleme der Internationalen Politik nach 1945" den obligatorischen Einführungskurs "Einführung in das Studium der Internationalen Politik". In der Vorlesung sollen Studierende in spezifische Fragestellungen, analytische Konzepte und theoretische Ansätze der politikwissenschaftlichen Teildisziplin Internationale Beziehungen eingeführt werden. Dies geschieht im Wechsel zwischen gegenstandsbezogenen Abschnitten und theoriebezogenen Erörterungen. Den inhaltlichen Schwerpunkt dieser Vorlesung bilden die West-West-Beziehungen. |
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Globalisierung - Staatlichkeit - Demokratie: Neuere sozialwissenschaftliche Theorien und gesellschaftspolitische PositionierungenHerr Robel, Herr Schieder Die Ausrichtung des Seminars ist interdisziplinär: Neben politikwissenschaftlichen Fragestellungen und Theorieangeboten aus dem Bereich der Internationalen Beziehungen werden solche der Politischen Philosophie, der Soziologie, Wirtschaftswissenschaften, Politischen Geographie sowie Internationalen Ökonomie Referats- und Diskussionsgrundlage bilden. Ausgehend von einer begriffsanalytischen Auseinandersetzung mit dem semantischen, empirischen und normativen Gehalt des Globalisierungsbegriffs soll im Seminar vor allem der Zusammenhang zu den in den aktuellen Debatten häufig verwendeten Konzepten wie Territorialität, Souveränität, Identität und Demokratie durchleuchtet werden. In welchem Ausmaß geht Globalisierung mit einer Veränderung von Staatlichkeit einher? Welche Gestaltungsspielräume verbleiben den nationalen Regierungen und gesellschaftlichen Akteuren unter den Bedingungen dichter ökonomischer und politischer Verflechtung? Stellt Globalisierung eine Art externen Sachzwang dar, dem sich letztlich niemand entziehen kann, oder ist sie lediglich Resultat und Bestandteil von neoliberalen Politik- bzw. Staatsprojekten? Und inwieweit kann vermieden werden, dass Globalisierung mit einer politischen Regression, dem de-facto-Abbau demokratischer Strukturen, bezahlt wird? |
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Einführung in die Wirtschafts- und SozialpolitikHerr Dr. Hampe Diese Veranstaltung behandelt folgende Themenschwerpunkte:
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Geschichte der Soziologie IIHerr Prof. Rehberg Der zweite Teil der Vorlesung Geschichte der Soziologie ist der Herausbildung unserer Disziplin als Universitätsfach gewidmet, vor allem folgende Hauptautoren und Hauptpositionen werden behandelt: |
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10 Jahre Deutsche Zweiheit - Ergebnisse und Probleme soziologischer TransformationsforschungDr. Hofmann, Herr Prof. Rehberg Der deutsche Vereinigungsprozess wurde, wie kaum ein anderer Prozess sozialen Wandels, von intensiver Forschung in den deutschen Sozialwissenschaften begleitet. Ergebnisse dieser Forschung verweisen darauf, dass in Ostdeutschland keine grundsätzliche soziale Umwälzung stattfand. Es kam zu einer Verbesserung fast aller sozialen Lagen. Gleichzeitig jedoch war die Transformation mit einer strukturellen Abwärtsmobilität für viele Beschäftigte verbunden, eine neue Soziallage entstand in Ostdeutschland: die Versorgungsklasse. In der soziologischen Transformationsforschung wurden diese zwiespältigen Resultate unterschiedlich gedeutet. Ziel des Hauptseminares ist es, einen problemorientierten Überblick über die soziologische Transformationsforschung zu gewinnen. Dazu werden einige sozialstrukturelle Daten und Ergebnisse des Transformationsprozesses vorgestellt und diskutiert und die verschiedenen soziologischen Konzepte und Methoden der soziologischen Transformationsforschung analysiert und verglichen. |
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Soziologie der GeschlechterHerr Prof. Lenz Es ist ein Verdienst der Frauenforschung mit Vehemenz auf Geschlecht als einer zentralen Strukturkategorie aufmerksam gemacht zu haben. Geschlechtszugehörigkeit ist ein zentraler Bezugspunkt für die Zuteilung von sozialem Status und gesellschaftlich vermittelten Lebenschancen. Zugleich wurde dadurch auch sichtbar, dass Geschlecht eine kulturelle Konstruktion ist, die sich nicht auf "natürliche Wesensunterschiede" reduzieren lässt. In dieser Vorlesung wird der Versuch unternommen, einen einführenden Überblick über die umfangreiche Literatur zum Geschlechterverhältnis zu geben. Behandelt werden sollen die Stellung von Frauen und Männern in ausgewählten Lebensbereichen in Deutschland vor und nach der Wende, in einer vergleichenden Perspektive die soziale Organisation des Geschlechterverhältnisses in verschiedenen Kulturen, mit Blick auf die eigene Gesellschaft Entwicklungstrends in der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung um in der kulturellen Codierung der Geschlechterklassen, Geschlechtsunterschiede in sozialen Situationen und die interaktive Hervorbringung und Darstellung der Geschlechtszugehörigkeit sowie die sozialisatorischen Prozesse, durch die Geschlechtsidentitäten erworben und angeeignet werden. |
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Cultural StudiesHerr Dr. Cremers Die in diesem Seminar behandelten Themen bitte zu Semesterbeginn erfagen.>/P> |
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Politikdarstellung und Politikwahrnehmung in der MediokratieHerr Prof. Donsbach "Mediokratie" kommt nicht von "medioker", zu deutsch mittelmäßig, obwohl es für viele kritische Beobachter durchaus etwas damit zu tun hat: Die Verbindung von Medien und Demokratie zur Mediokratie bringe eine Verwahrlosung der politischen Sitten, einen Verfall der traditionellen politischen und staatlichen Institutionen sowie eine Verdummung des Bürgers mit sich. Ganz so schlimm wird es nicht sein, aber bedenklich genug, um sich mit der Rolle der Medien in unseren modernen Demokratien etwas näher zu befassen. Dies werden wir anhand der Medienberichterstattung über Politik, ihrer Nutzung durch die Bürger und der anschließenden Wirkung auf Kenntnisse, Einstellungen und Verhalten tun. Wahlkämpfe sind gut erforschte Prismen, um dies alles zu studieren und sie werden deshalb eine große Rolle spielen, aber nicht das einzige Anschauungsmaterial darstellen. Die Vorlesung wird unter anderem auf folgende banale Fragen eine Antwort suchen: Ist Politik in den Medien nur mediengerechte Inszenierung oder machen erst die Medien einen Schaukampf daraus? Wofür interessiert sich der Bürger beim politischen Geschehen? Sind wir heute politisch kenntnisreicher oder -ärmer, klüger oder dümmer als früher? Meinen und wählen wir das, was uns die Medien vorgeben? Alle Fragen werden - so weit dies geht - mit empirischer Forschung beantwortet werden. Wo immer möglich, wird es eine internationale Perspektive geben, die ihren Blick vor allem auf einen Vergleich zwischen Deutschland und den USA richtet. |
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Fernsehen: Kultur oder Ware? Die gesellschaftliche Funktion des MediumsHerr Prof. Radke Die Darstellung der normativen Grundlagen der elektronischen Medien im dualen System soll verdeutlichen, in welcher Weise sie zu einem Basismedium in der Gesellschaft geworden sind. Es wird gezeigt werden, wie das Fernsehen trotz zunehmender Popularisierung des Internet Forum des Zeitgesprächs geblieben ist, andererseits aber auch mitgestaltender Faktor der Meinungsbildung. An Beispielen soll im einzelnen untersucht werden, wie unterschiedlich sich die Programmpolitik der Sender darauf einstellt. Auch die Frage ist zu stellen, ob die Redaktionen sich weniger einem kulturellen Auftrag verpflichtet fühlen als einer wirtschaftlichen Erfolgsstory. |
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Zentrum für Interdisziplinäre Technikforschung |
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Psychologie und SozialkritikHerr Dr. Gebauer Die menschliche Psyche ist nicht nur als Produkt der natürlichen, sondern immer auch als Produkt (und als Produzent) soziokultureller Entwicklung anzusehen. In dem Versuch, das Wechselspiel von Psychogenese und sozialen bzw. kulturellen Prozessen zu analysieren, mündete Psychologie nicht selten in Sozial- bzw. Kulturkritik, sei sie nun als Kritik der moralischen, politischen oder wirtschaftlichen Verhältnisse vorgetragen. In diesem Seminar sollen eben jene gesellschaftskritische Impulse der Psychologie erörtert werden - von der "Entlarvungspsychologie" Freuds bis zur "Kritischen Psychologie", die sich als emanzipatorische Psychologie begreift. |
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