Halt; so geht das doch nicht ... Ein herzliches Willkommen zum Sommersemester 2000 an der Technischen Universität Dresden. Ein besonderer Gruß gilt all den Studenten, die eben erst ihr letztes Modell gebastelt, ihre letzte Hausarbeit geschrieben oder ihr letztes Praktikum absolviert haben und nun wieder antreten dürfen, um sich neue Aufgaben abzuholen. Ein Willkommen auch jenen, die es geschafft haben, ein paar Tage Urlaub zu machen. Träumt noch einmal dem Feriengefühl hinterher und dann ran an die neuen Herausforderungen.
Dabei werden sich die kulturellen Einrichtungen Dresdens, das Studentenwerk und die Studentenklubs bestimmt wieder eine Menge einfallen lassen, um Euch von jenen abzulenken. Um so wichtiger ist ein fester Halt im Leben des Studenten - der Vorlesungsplan, an dem im Moment wohl jeder bastelt. Und vielleicht ist Euch diesmal das Fach "`studium generale"' aufgefallen, welches eigentlich nichts mit dem angestrebten Abschluss zu tun hat und trotzdem für alle Pflicht ist.
Kommt da der Einwurf, dies sei doch Willkür, die pure Diktatur? Ihr müsstet doch langsam daran gewöhnt sein. Beginnt es doch bereits mit dem ersten Tag auf dieser Welt. Kaum angekommen, wird man an den Füßen gepackt und mit dem Kopf nach unten hochgehalten. Der einzig mögliche Ausdruck des Widerstandes, der Schrei, wird daraufhin von den anwesenden Erwachsenen als erstes Zeichen der Lebensbejahung gewertet. Und als ob dies noch nicht ausreichend wäre, wird man, trotz anhaltendem Protestes, von oben bis unten untersucht, ob auch alles dran ist. Und das diese frühkindlichen Erfahrungen auf den Menschen bis in das hohe Lebensalter Auswirkungen haben, ist mittlerweile von den Psychologen eingehender untersucht worden. Mit den gewonnenen Erkenntnissen kann endlich der Grund benannt werden, warum wir Deutschen den weltweit zweithöchsten pro Kopfverbrauch an Bier verzeichnen, wobei wir noch nicht einmal die weltbeste Sorte produzieren (Diesen Titel soll zur Zeit das einzige in Neukaledonien gebraute Bier tragen!). Das Unterbewusstsein! Schließlich wird die Hälfte der Deutschen von klein auf auf die Farbe Blau fixiert. Blaue Hemdchen, Schuhchen, Mützchen, Zimmer, ... Kein Wunder also, dass das Unterbewusstsein den erwachsenen Mann immer wieder verführt, diesem Zustand so nah wie möglich zu kommen.
Doch Spaß beiseite. Nehmt die Veranstaltungen des studium generale nicht als Last, sondern als das, wozu sie gedacht sind: Eine Möglichkeit, über Euer Fachgebiet einmal hinauszublicken. Schaltet die Vernunft mit ihrem ständigen Einwurf - Sitzschein oder Klausur, das ist die entscheidende Frage! - aus und folgt Eurem Wissensdrang. Was dringt da aus der Ecke der Ingenieure herüber? Einzig interessant seien der Alkohol und die Frauen? Schaut doch einmal unter den Angeboten der Biologie und Chemie bzw. der Psychologie nach. Vielleicht werdet ihr ja fündig.
Egal wie Eure Entscheidung ausfällt, wir wünschen Euch für das noch junge Semester viel Erfolg und ein wenig Spaß - Euer Integraleteam.