das blatt ist leer, wartend auf nachricht
der bleistift frischgespitzt
im kopfe schwirren gedanken
Und wir sind alle wieder angekommen an der Technischen Universität zu Dresden. Seit vielen Jahren oder so. Ehrwürdig stehn`die Backsteinmauern, alt in neuem Sonnenlicht.
Sommer ging viel zu schnell vorbei. Genauso der Urlaub, die Zeit für letzten Hausarbeiten, Prüfungen, Feldarbeiten, Abgabetermine für Modelle, ... Während die einen gerade beginnen, sich durch den manchmal schier undurchdringlichen Unidschungel zu suchen - zu finden, sind andere längst mitten drin. Der Stundentenalltag holt alle, früher oder später. Wenn ihr dann aber erst angefangen habt, Stundenpläne zu bauen, Seminare zu belegen und Vorlesungen auszusuchen dann fällt euch vielleicht dieses Mal das Fach studium generale ins Auge. Interdisziplinarität heißt das und fächerübergreifendes, fremdes Wissen kennenlernen. Da hilft kein Naserümpfen, schimpfen oder fluchen, denn hier in Dresden ist es für die meisten Studenten nun einmal Pflicht, sich allumfassend zu bilden. Damit ein komplexes integrierendes Denken möglich wird und Fachidiotie nicht überhand nimmt. Um aber nicht nur ein Absitzen aus der wohl manchem lästigen Pflicht zu machen erscheint mit diesem Heft hier schon zum fünften Mal ein Wegweiser durch das immer größer werdende Fächerangebot. Denn bereits fünf Semester liegen hinter uns, in denen wir als erstes studentisches Institut mit kleineren und größeren Erfolgen dem oft zitierten Blick über den Tellerrand auf die Sprünge helfen.
Dass studium generale nicht immer nur eine lästige Pflicht sein muss, zeigen die steigenden Auflagen unseres Vorlesungsverzeichnisses, eure Nachfragen und der Pokal, den wir im letzten Semester erstmals für die beste studium generale Veranstaltung an Herrn Dr. Gebauer für seine Veranstaltung Psychologie und Sozialkritik verliehen haben. So möchten wir uns aber auch nach fünf Ausgaben unseres Vorlesungsverzeichnisses bedanken, bei all denen die uns so tatkräftig unterstützten. Ein ganz besonders großer Dank gilt dabei Frau Dr. Schümichen und ihren Mitarbeitern, Herrn Lehmann (Dezernat für Akademische Angelegenheiten), Herrn Prof. Schmitz, dem SES, Frau Lippmann & Frau Klaus und nicht zuletzt den StuRa-Admins, die erfolgreich mit überfüllten Mailboxen für uns kämpften.
Dass wir nach fünf Semestern nicht stehen bleiben wollen, davon zeugt beispielsweise die Idee einer eigenen studium generale Vorlesung, die momentan wie Zukunftsmusik in unseren Köpfen schwebt. Um aber zunächst einen Schritt vor den anderen zu setzen, soll dies Heft euch erst einmal durch das nun kommende Semester helfen.
Und vielleicht findet ihr ja etwas, was euch in den Stundenplan paßt. Und vielleicht sitzt ihr die Zeit nicht bloß ab. Und vielleicht ist es sogar ein wenig interessant, was da aus anderen Fächern in eure Ohren dringt. Und vielleicht macht es euch sogar Spaß, ihr könnt etwas damit anfangen. Und vielleicht sind Worte etwas mehr als im Raum schwebende Träumerei.
Also: wieder Wissen sammeln heißt es nun. Dazu ein ganz herzliches Willkommen zum Wintersemester 2000/01 in Dresden.
das zimmer ist dunkel
das blatt vollgeschrieben und am boden
der bleistift hinuntergefallen
das ist alles, vielleicht?
Na, mal sehn.