studium generale WS 2001/02

"Guck mal über ´n Tellerrand" ...


... schallt es aus allen Ecken. Interdisziplinarität ist ein Leitwort unserer Zeit. Das bestätigte auch der Senat mit seinem Beschluss vom 8. Juni 1994, der uns, die Studenten der TU Dresden, zur Interdisziplinarität verdonnert. Wir nennen das studium generale.

Nun ist es kein Geheimnis, dass ein Teil der Studentenschaft den (Un-)Sinn des studium generale zum einen gerade darin sieht, dass Scheine einfach nur so abgesessen werden. Per Nachweis durch Unterschrift. Zum anderen werden Vorlesungen, die sich in punkto Hörerzahlen ohnehin schon in quantitativen Bereichen befinden, welche sich qualitätsmindernd auf die Lehre auswirken, zusätzlich noch durch fakultätsfremde Studenten bevölkert. Die Liste der Contra-Argumente ist lang.

So nimmt es wunder, dass doch ein Großteil der Studenten diesen obligatorischen Auftrag zum studium generale gar nicht braucht und auch ohne Scheinanforderung den Weg in andere Fakultäten findet.

Wie das?! Vielleicht sollten wir das universitäre Angebot nicht als Ware begreifen. Es ist wohl kein wirkliches Bedürfnis, uns halbherzig durch die Prozedur des Scheinerwerbs zu kämpfen, um schließlich den erwünschten Titel zu erlangen, der uns - ähnlich einer konsumierten Ware wie etwa einem Auto oder einem Einfamilienhaus - endlich das richtige Leben ermöglichen soll. Alles, was uns am direkten Zugriff auf diese Ware hindert, empfinden wir dann als störend. So auch das studium generale, welches doch nur Zeitverschwendung auf dem Weg zum glücklichen Leben ist?!

Genau betrachtet, bietet uns die Universität ob ihres vielfältigen Angebotes die einmalige Chance, uns reizen zu lassen. Es heißt, Bedürfnisse zu entdecken und zu entwickeln. Bedürfnisse, die uns als Individuen eher entsprechen, als das bloße Verlangen nach einer Ware, die unseren Lebenslauf schmückt. Schließlich geht es bei einem Studium nicht allein um eine gesellschaftsgefällige Berufsausbildung, sondern vor allem gilt es doch, die Chance zu begreifen, eine gesellschaftskritische, akademische Denkfähigkeit zu entwickeln.

Studiert, was euch berührt, nicht nur, was euch zwangsläufig notwendig, weil obligatorisch, erscheint. Das bedeutet Interdisziplinarität. Das könnte studium generale bedeuten.

Allerdings wird euch schon der Ansatz zum studium generale nicht gerade einfach gemacht, denn die Anforderungen der Fakultäten bezüglich der Nachweise und der Anzahl der zu leistenden Semesterwochenstunden sind von den jeweiligen Prüfungsämtern sehr unterschiedlich disponiert worden. Eine ausführliche Aufschlüsselung der einzelnen Anforderungen findet ihr auf den nachfolgenden zwei Seiten. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wurde von uns aber nach bestem Wissen (neu) zusammengestellt und soll euch bei der Orientierung im studium generale-Dschungel helfen. Aktuelle Informationen findet ihr immer auf unserer Homepage unter www.integrale.de. Hier könnt ihr das gesamte Integrale-Angebot nachlesen, aber auch eure Fragen und Hinweise loswerden sowie Informationen rund ums studium generale sammeln.

Katja

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