studium generale Sommersemester 2002

Philosophische Fakultät

Zweierbeziehungen

Prof. Lenz

In den letzten Jahren hat die Ehe einen deutlichen Monopolverlust hinnehmen müssen. Neben der Ehe sind neue Formen des dauerhaften Zusammenseins von Paaren entstanden. Diese Vielfalt unterschiedlicher Formen wird unter dem Oberbegriff der Zweierbeziehung gefasst. Ausgehend von der Pluralisierung der Beziehungsformen werden in dieser Vorlesung zentrale Forschungsthemen einer Soziologie der Zweierbeziehungen vorgestellt.

Vorlesung Do, 9.20 bis 10.50 Uhr
HSZ / HS 04
2 SWS
? Herr Prof. Lenz
Tel.: 463-32892
@ Lenz-K@rcs-urz.tu-dresden.de
TG

Europäisches Graduiertenkolleg 625 / Sonderforschungsbereich 537

Schrift und Institution

verschiedene Referenten

Gemeinsam veranstalten das Europäische Graduiertenkolleg 625 »Institutionelle Ordnungen, Schriften und Symbole« und der Sonderforschungsbereich 537 »Institutionalität und Geschichtlichkeit« eine Ringvorlesung unter Beteiligung auswärtiger Gäste. In diesem Semester wird die Schrift als eines der zentralen Medien kultureller Objektivierung und damit als wichtige Trägerin von Institutionalität im Mittelpunkt der Vorlesungsreihe stehen.

Referenten, Termine und Themen werden durch Aushänge rechtzeitig bekannt gegeben. Alle Interessenten sind herzlich eingeladen.

Ringvorlesung Di, 19.00 bis 20.30 Uhr
GER / HS 37
2 SWS
? Frau Fiedler
Tel.: 463-35825
TGS

Institut für Evangelische Theologie

Alttestamentliche Prophetie

Prof. Klinghardt

Die Vorlesung gehört zu dem vierteiligen Grundwissenszyklus Altes Testament. Sie gibt einen Überblick über die alttestamentliche Prophetie. Neben den Überlieferungen über die wichtigen Gestalten aus der frühen Zeit (Samuel, Elia, Elisa) bildet die Überlieferung der Schriftprophetie seit dem 8. Jahrhundert von Amos bis Sacharja den Schwerpunkt der Vorlesung, die in wichtigen Beispielen besprochen wird. Dazu gehören etwa folgende Fragestellungen: Bibelkunde und Einleitungsfragen; Gattungen prophetischer Rede; Verschriftung und Tradierung; Entstehung und Redaktion der Prophetenbücher; »wahre« und »falsche« Prophetie; Gerichts- und Heilsverkündung; Prophetie und Politik u.a.m.

Die Vorlesung ist als Einführungsveranstaltung im Grundstudium konzipiert und für Studierende aller Semester und Studiengänge geeignet, auch für EWS, Studium generale und Bürgeruniversität. Besondere Kenntnisse werden nicht vorausgesetzt, wohl aber eine begleitende Lektüre zumindest der Bibeltexte.

Vorlesung Mi, 11.10 bis 12.40 Uhr
WEB / 243
2 SWS
? Frau Buck
Tel.: 463-35831
@ eva-maria.buck@mailbox.tu-dresden.de
TG

Das konfessionelle Zeitalter 16. bis 19. Jahrhundert

Dr. Matthias

Die Vorlesung schließt sich an diejenige des Wintersemesters über Reformation und Reform an und behandelt vornehmlich aus dem Blickwinkel des deutschen Protestantismus den Zeitraum von 1555 (Augsburger Religionsfriede) bis 1806 (Ende des Heiligen Römischen Reiches). Geprägt ist die Zeit von dem Versuch, das Problem der Existenz unter schiedlicher Konfessionen innerhalb eines politischen Verbandes zu bewältigen. Konfessionsbildung und Konfessionalisierung, Westfälischer Frieden sowie Kirche im Zeitalter des Absolutismus werden die kirchengeschichtlichen, Protestantische Orthodoxie, Pietismus und Aufklärung die theologie- und frömmigkeitsgeschichtlichen Schwerpunkte der Darstellung sein.

Vorlesung Mi, 13.00 bis 14.30 Uhr
WEB / 243
2 SWS
? Frau Buck
Tel.: 463-35831
@ eva-maria.buck@mailbox.tu-dresden.de
LTG

Grundzüge der Dogmatik

Prof. Schwarke

Die Dogmatik ist derjenige Teil der Theologie, in dem versucht wird, die Inhalte des christlichen Glaubens rational zu durchdringen und sie für die jeweilige Gegenwart verständlich zu machen. Dogmatik beschäftigt sich nicht mit der Frage, was man glauben muss, sondern was man Sinnvollerweise glauben kann. Gegenstand der Dogmatik ist daher im Prinzip die Frage, die man an die christliche Tradition stellt. Dennoch haben sich wie in jeder Wissenschaft bestimmte Hauptinhalte und Themen herausgebildet wie z. B. die Gotteslehre oder die Eschatologie. Die Vorlesung wird anhand der klassischen Themen in die Dogmatik einführen. Sie eignet sich sowohl für Studierende im Grundstudium, die hier einen Überblick erhalten, als auch für Studierende im Hauptstudium, die im Blick auf das Examen die bisher erworbenen Wissensinseln zu einem Archipel zusammenfügen wollen.

Vorlesung Do, 11.10 bis 12.40 Uhr
AB2 / HS 02
2 SWS
? Frau Buck
Tel.: 463-35831
@ eva-maria.buck@mailbox.tu-dresden.de
LTG

Religiöse Sondergemeinschaften und "Sekten"

Prof. Biewald

Die Vorlesung bietet einen religionskundlichen Überblick über die vor allem im Protestantismus entstandenen Sondergemeinschaften, über neureligiöse Strömungen (manchmal auch »Jugendreligionen« genannt) und über so genannte Sekten.

Anhand ausgewählter Beispiele wird

  • nach religionssoziologischen und theologischen Kriterien für eine Klassifizierung der Gemeinschaften und Gruppierungen gefragt,
  • die Entstehungsgeschichte der Gemeinschaften aufgezeigt,
  • die Lehre hinsichtlich ihres Heils- und Wahrheitsanspruchs untersucht,
  • nach möglichen ökumenischen Beziehungen der Gemeinschaften und Kirchen gesucht.

Schließlich sollen Aufgaben und Ziele für die Religionspädagogik dargestellt werden, die sich aus diesem Thema für Schule und Erwachsenenbildung ergeben.

Vorlesung Di, 16.40 bis 18.10 Uhr
WEB / 243
2 SWS
? Frau Buck
Tel.: 463-35831
@ eva-maria.buck@mailbox.tu-dresden.de
LTG

Institut für Geschichte

Das "Dritte Reich" – Deutsche Geschichte 1933 - 1945

PD Dr. Marcowitz

Die Vorlesung behandelt den gesamten Zeitraum der nationalsozialistischen Herrschaft. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der politischen Geschichte. Allerdings wird auch die soziale und wirtschaftliche Dimension behandelt, soweit sie zum Verständnis der politischen Geschehnisse notwendig ist. Die ereignisgeschichtliche Darstellung reicht von der nationalsozialistischen »Machtergreifung« und dem Aufbau eines »Führerstaates« über die Etappen des rassenideologischen (Vernichtungs-)Programms der NSDAP sowie dem Widerstand gegen das NS-Regime bis zur deutschen »Entfesselung« des Zweiten Weltkriegs und dessen Verlauf. Daran anknüpfend sollen die Ambivalenzen des »Dritten Reichs« verdeutlicht werden, die Gleichzeitigkeit von »Verführung und Gewalt« (Thamer), die Doppelexistenz von herkömmlichem »Normen«- und terroristischem »Maßnahmestaat« (Fraenkel), das Zusammenspiel von Modernität und Rückständigkeit.

Vorlesung Mi, 11.10 bis 12.40 Uhr
AB2 / HS 03
2 SWS
? Frau Spretz
Tel.: 463-35822
@ Margit.Spretz@mailbox.tu-dresden.de
TG

Entwicklungsfaktoren des russischen und des sowjetischen Imperiums – Ansätze und Fragwürdigkeiten einer Russland-Interpretation

Prof. Schlarp

Die epochalen Veränderungen in Osteuropa haben auch zum Wechsel der Perspektive in der wissenschaftlichen Betrachtung geführt und historisch-politisch sowohl einen Neuanfang als auch eine Neubewertung des alten Systems erforderlich gemacht. Der aktuelle gesellschaftliche Neubeginn bedeutet vor allem für die russische Geschichte eine gravierende Zäsur. Der Zusammenbruch der Sowjetunion war zugleich das Ende einer lang dauernden Epoche, die mit der Konsolidierung des Moskauer Reiches im 15. und 16. Jahrhundert begonnen hatte. Nach einem immer schwieriger werdenden Prozess der Anpassung an die westliche Modernisierung wurde die imperiale Struktur des russisch- sowjetischen Großreiches schließlich im Zeichen der Globalisierung zerstört. Der neueste Modernisierungsschub seit 1989 ließ sich nur mit neuen Strukturen und Wertvorstellungen integrieren. Das historisch-politische (und auch kulturelle) Erbe ist damit aber keineswegs erledigt, sondern bedarf gerade angesichts der gewaltigen Strukturveränderungen in Russland einer neuen Interpretation. Hierbei sollen die überlieferte Ideologie des Großreiches und der repressiven Zentralregierung mit höherer Legimitierung sowie der mangeln den Kultur festgeschriebener gesellschaftlicher Regelungs- und Steuerungsmechanismen in den Blick genommen und ihre Konfrontation mit den modernen Entwicklungsschüben von außen als Hauptproblem der russisch-sowjetischen Geschichte erörtert werden.

Vorlesung Do, 11.10 bis 12.40 Uhr
WEB /
Victor-Klemperer-Saal
2 SWS
? Frau Müller
Tel.: 463-35806
Tel.: 463-36460
@ Claudia.Mueller3@mailbox.tu-dresden.de
TG

Geschichtskultur und historisches Lernen

Prof. Voit

»Geschichtskultur bezeichnet den Gesamtbereich der Aktivitäten des Geschichtsbewusst seins« (Rüsen). Sie erweitert die Perspektive des geschichtsdidaktischen Denkens, indem sie alle Formen des Umgangs mit Geschichte in der Alltagswelt integriert. Es gibt verschiedene Dimensionen der Geschichtskultur: die ästhetische (z.B. Denkmäler), die politische (z.B. öffentliche Gedenktage) und die kognitive (z.B. Geschichte als wissenschaftliche Disziplin). Moderne Geschichtsdidaktik muss diese Dimensionen aufgreifen, auf arbeiten und als kulturelle Kompetenz in eine umfassende Konzeption des historischen Lernens einbringen mit dem Ziel, ein rationales und humanes Geschichtsbewusstsein zu befördern.

Vorlesung Di, 14.50 bis 16.20 Uhr
AB2 / HS 01
2 SWS
? Herr Prof. Voit
Tel.: 463-35818
TG

Schulen und Universitäten, Wissenschaft und Bildung – Bildungsgeschichte Sachsens vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert

Prof. Müller

Aufbauend auf einer Darstellung der mittelalterlichen Bildungslandschaft (Domschulen, Klosterschulen, städtische Ratsschulen, landesherrliche Universitätsgründung) sollen die Veränderungen der Reformationsepoche einen deutlichen Schwerpunkt der Vorlesung bilden. Die - durch die Einziehung des Kirchengutes ermöglichte - Verlagerung der Bildungshoheit von der Kirche zum Territorialstaat ist hier ebenso zu nennen wie die unter konfessionellen Vorzeichen stehende Pädagogisierung aller Lebensbereiche. Einen weiteren Schwerpunkt der frühneuzeitlichen Bildungsgeschichte werden die im Kriterium der Nützlichkeit orientierten Reformen und Neuansätze (z.B. Bergakademie Freiberg) des Zeitalters der Aufklärung bilden. Abschließend werden die im Spannungsfeld von Neuhumanismus und dem Bedürfnis nach technischer Bildung angesiedelten Neuansätze des 19. Jahrhunderts thematisiert.

Vorlesung Mo, 14.50 bis 16.20 Uhr
AB2 / HS 01
2 SWS
? Frau Müller
Tel.: 463-35806
Tel.: 463-36460
@ Claudia.Mueller3@mailbox.tu-dresden.de
TG

Staatensystem und Frieden? – Internationale Geschichte 1918 - 1939

Prof. Pommerin

Für das internationale Staatensystem hat der Zweite Weltkrieg nachhaltigste Folgen gehabt. Das Deutsche Reich hat sich sowohl wegen der Art und Weise des rassenpolitischen Vernichtungskrieges im Osten Europas und in der Sowjetunion als auch aufgrund der Vernichtungsaktion gegen das europäische Judentum für längere Zeit aus der Familie der zivilisierten Völker verabschiedet. Die Großmächte Frankreich und Großbritannien treten in ihrer Bedeutung, obgleich sie dies zunächst nicht wahrnehmen wollen, hinter die sich aus dem Zweiten Weltkrieg stabilisierenden Großmächte USA und Sowjetunion zurück. Gleichzeitig entsteht durch die Fortsetzung der Entkolonialisierung eine größere Zahl neuer Staaten, die in das Staatensystem zu integrieren sind. Die Vorlesung befasst sich weniger mit dem Kriegsgeschehen im Zweiten Weltkrieg als vielmehr mit den Folgen des Zweiten Weltkrieges für das Staatensystem.

Vorlesung Di, 9.20 bis 10.50 Uhr
AB2 / HS 03
2 SWS
? Frau Spretz
Tel.: 463-35822
@ Margit.Spretz@mailbox.tu-dresden.de
TG

Institut für Geschichte der Technik und der Technikwissenschaften

Institut für Katholische Theologie

Gotteslehre

Prof. Franz

Nicht erst die tragischen Ereignisse um den 11.09.2001 machen deutlich, dass auch die »Postmoderne« auf Dauer nicht darauf verzichten können wird, sich die bzw. der Frage nach Gott zu stellen. Kaum zufällig wird »der Gott, der uns fehlt« zum Titelhelden der Weihnachtsausgabe der Wochenzeitung »DIE ZEIT«. Doch geht es in der Vorlesung gerade nicht darum, den Zeitgeist zu bedienen, sondern mit der für Theologie von ihrer Sache her unverzichtbaren Unnachgiebigkeit die Frage nach Gott zu thematisieren, allerdings im kritischen Blick auf die spezifischen geistigen Herausforderungen der Gegenwart. Dass gerade dies nicht ohne sachbezogenen Blick auf die Geschichte der Gottesfrage in Philosophie und Theologie geschehen kann, dürfte kaum zu bezweifeln sein, es sei denn, man ist der oberflächlichen Ungeschichtlichkeit mancher sich für aktuell haltender Zeitströmungen bereits erlegen. In gewissem Sinn stellt diese Vorlesung die inhaltliche Ergänzung der Vorlesung »Philosophie für Theologen« dar. Eine weitere Vertiefung erfährt sie im Seminar »über die Gottesbeweise bei Anselm von Canterbury und Thomas von Aquin«.

Vorlesung Di, 11.10 bis 12.40 Uhr
WEB / 243
2 SWS
? Herr Prof. Franz
Tel.: 463-33935
@ franz-a@rcs.urz.tu-dresden.de
LG

Jesus

Prof. Schmeller

Die Vorlesung beansprucht nicht, eine zuverlässige Antwort auf die beliebte Frage »Wer war Jesus wirklich?« zu geben. Sie geht von der Forschungsgeschichte und der theologischen Frage nach dem historischen Jesus von Nazaret aus, stellt die relevanten Quellen und Methoden vor und versucht, Leben und Wirken Jesu historisch zu skizzieren. Dabei wird besonders auf eine Einordnung in den frühjüdischen und den griechisch-römischen Kontext Wert gelegt.

Vorlesung Mo, 13.00 bis 14.30 Uhr
AB2 / HS 03
2 SWS
? Herr Prof. Schmeller
Tel.: 463-33785
@ schmelle@rcs.urz.tu-dresden.de
LTG

Lernorte des Glaubens

Dr. Scheidler

Die Voraussetzung für Prozesse der Evangelisierung und des Glaubenlernens in Familie, Gemeinde und Schule sind aufgrund der institutionellen Rahmenbedingungen, der regionalen Situation und der Biographie der Beteiligten unterschiedlich. In der Vorlesung werden die Voraussetzungen verschiedener Lernorte des Glaubens analysiert, die Bedeutung der Familie für die Weitergabe des Glaubens sowie die Aufgaben katechetischer Elternbildung reflektiert, Konzepte und Probleme des Handlungsfeldes Gemeindekatechese skizziert, und es wird nach der religionspädagogischen Dimension kirchlicher Kinder-, Jugend- und Erwachsenenarbeit gefragt. Vor diesem Hintergrund werden die Chancen und Grenzen des schulischen Religionsunterrichts erörtert und Möglichkeiten zur Vernetzung der Lernorte aufgezeigt.

Vorlesung Di, 14.50 bis 16.20 Uhr
WEB / 222
2 SWS
? Frau Blümel
Tel.: 463-34100
@ inst.kath.theol@mailbox.tu-dresden.de
TG

Martin Luthers Kirchenreform – Ein Beitrag zur Ökumene

Prof. Wittstadt

Im Mittelpunkt des Seminars steht die Gestalt Martin Luthers (1483 bis 1546), seine Theologie und Spiritualität. Ihm gerecht zu werden ist sehr schwer. Sein Leben und sein Wirken werfen viele Fragen auf, die bis heute ganz verschieden beantwortet werden. Zunächst ist die Zeit des späten Mittelalters zu beleuchten, eine Zeit rascher werdenden Fortschritts, aber auch eine Zeit der Unsicherheit, der Angst. Besonders herauszuarbeiten ist dann die Mitte der Theologie Luthers. Seine Schlüsselfrage lautet: »Wie bekomme ich einen gnädigen Gott?« Es ist ferner zu untersuchen, welche Forderungen Martin Luthers vom Zweiten Vatikanischen Konzil eingelöst worden sind.

Termine der Blockveranstaltung:

  • Fr, 19.04.2002: 14.30 bis 19.00 Uhr
  • Sa, 20.04.2002: 09.00 bis 13.00 Uhr
  • Fr, 28.06.2002: 14.30 bis 19.00 Uhr
  • Sa, 29.06.2002: 09.00 bis 13.00 Uhr

Seminar
Vorlesung WEB / 243 2 SWS
? Frau Blümel
Tel.: 463-34100
@ inst.kath.theol@mailbox.tu-dresden.de
LTG

Philosophie für Theologen

Prof. Franz

Der Anspruch des christlichen Glaubens, Gott habe sich in Jesus Christus letztgültig offenbart, stellt für menschliches Denken eine Herausforderung dar, ob man darauf bestätigend oder ablehnend reagiert. Jedenfalls gehört von daher zur Geschichte des Christentums, dass sich dieses immer in Spannung zum jeweiligen philosophischen Denken entwickelt hat, ja selbst zum konstitutiven Moment der Philosophiegeschichte geworden ist. Ziel der Vorlesung ist es nicht etwa, eine an christlichen Glauben angepasste Philosophie zu präsentieren, sondern sachkritisch zentrale Topoi der spannungsreichen Geschichte des Verhältnisses von Philosophie und Theologie in den Blick zu nehmen.

Ein erster Schwerpunkt ist dabei die scholastische Philosophie des Mittelalters, näher hin die des Thomas von Aquin, ohne deren Kenntnis theologisches und philosophisches Denken bis heute nicht wirklich begriffen werden kann, und zwar einschließlich der Weiterentwicklung sowohl der Philosophie als auch der Theologie in Neuzeit und Gegen wart. Damit ist zugleich der zweite Schwerpunkt der Vorlesung genannt. Die Vorlesung »Gotteslehre« kann als die inhaltliche Seite der hier verhandelten Thematik angesehen werden.

Vorlesung Mo, 11.10 bis 12.40 Uhr
AB2 / HS 01
2 SWS
? Herr Prof. Franz
Tel.: 463-33935
@ franz-a@rcs.urz.tu-dresden.de
LTG

Stilleübungen und Symbole im Religionsunterricht

Dr. Scheidler

Die heutige Welt wirkt oft sehr laut und Stille ist ein knappes Gut geworden. Angesichts des täglichen Lärms in Schulen sehnen sich nicht nur Lehrer/innen, sondern auch Schüler/innen nach stillen Zeiten. Stilleerfahrungen ermöglichen es Kindern und Jugendlichen, ihre »inneren Räume« zu betreten und darüber zu sprechen. Thematische Stilleübungen geben Gelegenheit, zum Unterrichtsthema innere Erfahrungen zu machen, wahrzunehmen und zu reflektieren. Als Medien für thematische Stilleübungen sind Symbole besonders geeignet. Weil durch symbolische Sprache menschliche Grunderfahrungen artikuliert und kommuniziert werden, sind Symbole auch Mittler zwischen Lebens- und Glaubenserfahrungen. Das Entdecken von Stille und Symbolen kann Schule verändern und die Qualität der dort verbrachten Lebenszeit steigern. Im Seminar werden Möglichkeiten und Grenzen religionspädagogischen Arbeitens mit Stilleübungen und Symbolen theoretisch und praktisch erkundet.

Termine der Blockveranstaltung:

  • Do, 02.05.2002: 16.30 bis 21.00 Uhr
  • Fr, 03.05.2002: 14.30 bis 19.00 Uhr
  • Sa, 04.05.2002: 09.00 bis 17.00 Uhr
  • Vorbesprechung: 15.04.2002 - 18.30 Uhr - Weberplatz 5, Raum 8a

Voraussetzungen:

Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit

Seminar WEB / 217
Vorbesprechung: 15.04.2002 - 18.30 Uhr - Weberplatz 5, Raum 8a
2 SWS
? Frau Blümel
Tel.: 463-34100
@ inst.kath.theol@mailbox.tu-dresden.de
LTG

Institut für Kommunikationswissenschaft

Journalismus: Strukturen, Einstellungen, Verhalten

Prof. Donsbach

70.000 hauptberufliche Journalisten in Deutschland entscheiden darüber, was 80 Millionen Bürger von Politik, Wirtschaft, Kultur oder Sport wissen und halten. Wer sind die 70.000 und wie sehr kann man ihrem Urteil trauen? Dies ist etwas populär ausgedrückt der Kern der Journalismusforschung innerhalb der Kommunikationswissenschaft. Hinzu kommt, dass die Mehrheit der Studierenden der Kommunikationswissenschaft später in einem Kommunikationsberuf arbeiten will – sei es als Journalist oder als Öffentlichkeitsarbeiter. Für beide Berufsbereiche ist es wichtig, Journalismus zu »verstehen«, d.h. die Merkmale der Berufsangehörigen, ihre Handlungskriterien und ihre normativen Einstellungen zu kennen, Journalisten, die ihren Beruf verantwortungsvoll und effektiv ausüben wollen, müssen dies wissen, um sich bei ihrer Arbeit jederzeit des Umfelds und der Einflussfaktoren auf ihr Handeln bewusst zu sein. PR-Fachleute müssen dies wissen, um ihre Chancen auf eine zielorientierte öffentliche Darstellung ihrer Interessen zu optimieren. Vor diesem Hintergrund behandelt die Vorlesung Grundlagen und Strukturveränderungen des Berufs, normative Modelle für die Beziehung zwischen Journalismus und Gesellschaft, Theorien des Journalismus, Berufseinstellungen und Berufsverhalten sowie die Grundlagen für ein wissenschaftlich fundiertes Professionswissen für Journalisten. Der Schwerpunkt wird auf dem aktuellen Nachrichtenjournalismus liegen, wenngleich andere Formen des Journalismus gestreift werden.

Vorlesung Mo, 13.00 bis 14.30 Uhr
AB2 / HS 01
2 SWS
? Herr Prof. Donsbach
Tel.: 463-33533
T

Institut für Kunst- und Musikwissenschaft

Geschichte der Kunstgeschichte, Teil II (19.-20. Jahrhundert)

Prof. Karge

Nachdem ich im Wintersemester 1999/2000 die Entwicklung der Kunstliteratur von den antiken Anfängen bis ins späte 18. Jahrhundert behandelt hatte, soll nun die Geschichte der modernen Kunstgeschichtsschreibung vom frühen 19. bis ins 20. Jahrhundert skizziert werden. Im Zentrum der Darstellung stehen die wichtigsten Texte, die in ihrem argumentativen Aufbau nachgezeichnet und entsprechend den behandelten Objekten illustriert werden. Aber auch die Persönlichkeiten der Kunsthistoriker sollen nicht zu kurz kommen, denn ohne die Kenntnis ihrer Biographien lassen sich die Schriften nicht in umfassender Weise verstehen und historisch einordnen. Streckenweise sind auch die Wechselwirkungen zur Kunstphilosophie und zu den Naturwissenschaften von großer Bedeutung, ebenso wie diejenigen zur jeweiligen aktuellen Kunstentwicklung.

Als einige wichtige Phasen der Kunstgeschichtsschreibung sind anzusehen: der »scientific turn« der Jahre um 1830, der die Entfaltung der Kunstgeschichte als neuer wissenschaftlicher Disziplin zur Folge hatte (Rumohr, Schnaase, Kugler, Caumont, Whewell, Willis); das Nebeneinander von positivistischer und literarischer Kunstgeschichte in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts (Morelli, Crowe/Cavalcaselle, Grimm, Justi); die große Generation von Kunsthistorikern der Zeit um 1900, in der die Disziplin zu einer führenden Geisteswissenschaft aufstieg (Riegl, Wölfflin, Schmarsow, Worringer, Dvorák, Warburg); die Entwicklungen der 20er und 30er Jahre des 20. Jahrhundert, die zum einen durch den Aufstieg nationalistischer Ideologien (Pinder), zum anderen durch die Entfaltung der stilkritischen (Vöge, Goldschmidt, Focillon) und der ikonologischen Methoden (Panofsky, Warburg-Schule) geprägt werden. Wichtige Positionen der Nachkriegszeit werden in den Werken Sedlmayrs, Badts, Meyer Schapiros, Kublers und Gombrichs erkennbar. Die jüngeren Entwicklungen des Fachs werden perspektivisch angedeutet.

Vorlesung Di, 11.10 bis 12.40 Uhr
AB2 / HS 02
2 SWS
? Frau Templin
Tel.: 463-35714
@ barbara.templin@mailbox.tu-dresden.de
TG

Gotische Architektur in Frankreich

Prof. Klein

In der Ile-de-France, einem bis dahin auf dem Gebiet der Architektur eher rückständigen Gebiet, wurden seit der Mitte des 12. Jahrhunderts zahlreiche ästhetisch wie technisch innovative Sakralbauten errichtet. Dieser »Bauboom« stand ursprünglich wohl in engem Zusammenhang mit einer Reform des französischen Königtums, entwickelte dann jedoch eine Eigendynamik. So entstand bis ca. 1220 eine neue, schließlich europaweit verbreitete Baukunst, die unter dem Paradigma der »gotischen Architektur« in die Kunstgeschichte Eingang gefunden hat. In der Vorlesung sollen Genese und Ausbreitung der gotischen Architektur anhand ihrer Hauptmonumente dargestellt werden. Dabei wird der Blick jedoch nicht nur auf die »klassischen«, zwischen ca. 1140 – 1270 im Norden Frankreich errichteten Kathedralen und Abteikirchen gerichtet, sondern auch zahlreiche spätere und außerhalb der gotischen »Kernlandschaft« gelegene Bauten werden zu behandeln sein, zumal sich gerade in ihnen deutlich ablesen lässt, welche Vorstellungen bereits die Zeitgenossen von jener damals neuen Baukunst hatten und warum dieser ein so übergroßer internationaler Erfolg beschieden war.

Vorlesung Mo, 11.10 bis 12.40 Uhr
AB2 / HS 02
2 SWS
? Frau Templin
Tel.: 463-35714
@ barbara.templin@mailbox.tu-dresden.de
TG

Hauptwerke der Kunstgeschichte (Frühe Neuzeit)

PD Dr. Groblewski

Eine Überblickvorlesung, die sich vornimmt, Hauptwerke der Architektur und der Bildkünste der frühen Neuzeit vorzustellen und damit in die Epoche einzuführen, sieht sich zunächst vor die Aufgabe gestellt, die Epochengrenzen zu definieren. Lässt man einmal die klassischen historischen Zäsuren außer Acht, so stehen für deren Beginn das malerische Werk der Brüder van Eyck genauso wie die Bauten Brunelleschis oder das plastische Oeuvre Donatellos, für deren Ende die Gemälde Pieter Brueghels d. Ä. genauso wie das Spätwerk Michelangelos. Kulturgeschichtlich umfasst das etwa die Zeitspanne zwischen dem Ende des Kirchen-Schismas bis zum Abschluss des Tridentinums, eine Epoche, die umfassender als mit dem Begriff der Renaissance mit dem des Humanismus bezeichnet wird und nicht zuletzt auch deswegen eine bedeutsame Wirkungsgeschichte in der Moderne spielt. Es gilt also, nicht nur eine Auswahl von sogenannten Hauptwerken zu treffen und diese dann in ihrer Komplexität zu erschließen, sondern auch zu versuchen, sie über die Wirkungsgeschichte in ihrem Umfeld und über dessen räumliche und zeitliche Grenzen hinaus zu legitimieren.

Vorlesung Mi, 14.50 bis 16.20 Uhr
AB2 / HS 03
2 SWS
? Frau Templin
Tel.: 463-35714
@ barbara.templin@mailbox.tu-dresden.de
TG

Musikgeschichte im Überblick, Teil II: Musik des 17. und 18. Jahrhunderts

Prof. Ottenberg

Die Musikgeschichte des 17. und 18. Jahrhunderts auf Barock und Wiener Klassik zu reduzieren, hieße sie unzulässig verkürzen. Die musikkulturelle Vielgestaltigkeit dieser beiden Jahrhunderte, also der Zeit vom Aufkommen der Oper und des konzertierenden Prinzips gegen 1600 bis zum Schaffen Haydns und Mozarts, zu charakterisieren ist Ziel der Lehrveranstaltung. Dabei stehen individuelle Musikerbiographien, Personalstile, Fragen nach dem Sozialstatus von Musikern, gattungsästhetische und -soziologische Aspekte sowie musikalische Organisationsformen im Zentrum der Betrachtung. Insbesondere der Ansatz von C. Dahlhaus, Kompositions-, Sozial- und Institutsgeschichte aufeinander zu beziehen, wird sich für die Analyse der vielfältigen Phänomene als nützlich erweisen.

Vorlesung Di, 13.00 bis 14.30 Uhr
AB2 / HS 02
2 SWS
? Frau Templin
Tel.: 463-35714
@ barbara.templin@mailbox.tu-dresden.de
TG

Institut für Philosophie

Einführung in die Philosophie des deutschen Idealismus (19. Jahrhundert)

PD Dr. Hiltscher

Im deutschen Idealismus hat sich die Philosophie ein systematisches Reflexionsniveau erarbeitet, dessen Höhe nach diesem nie wieder erreicht wurde. Zu vergleichen ist die große Epoche der deutschen Philosophie zwischen dem Erscheinen der Kritik der reinen Vernunft Kants (wobei Kant im strengen Sinne allerdings noch nicht zum »Idealismus« zählt) und dem Tod Hegels nur noch mit der Blütezeit der griechischen Philosophie (etwa in der Gestalt der platonischen oder aristotelischen Philosophie).

Die Vorlesung wird eine Einführung in diese Epoche geben. Dabei werden die »Ansätze« Kants, Fichtes, Schellings und Hegels die zentrale Rolle spielen. Es wird versucht, die Entwicklung der philosophischen Reflexion von Kant bis Hegel als eine konsequente, fortlaufende Problemgeschichte zu deuten. Allerdings wird dabei auch die Problemsicht Richard Kroners relativiert werden müssen. Nach Kroner wäre nämlich diese Problemgeschichte letztlich als eine »Besserungsgeschichte« zu begreifen, die in Hegel ihren »körne(r)nden« und notwendigen Abschluss gefunden habe. Dagegen versucht die Vorlesung deutlich zu machen, dass alle hier genannten bedeutenden Autoren durchaus in bestimmten Punkten systematische Vorteile gegenüber den andern aufweisen. Der Gedanke der »Besserungsgeschichte« wird zurückgewiesen. Zusätzlich zu dieser Einführung in den Idealismus werden in der Vorlesung auch noch andere wichtige Ansätze philosophischer Autoren und philosophische Nebenlinien des 19. Jahrhunderts zumindest angesprochen werden. Zu denken wäre hier (u. a.!) an Philosophen wie Schopenhauer, Nietzsche, Marx, Kierkegaard, Frege, Lotze, E. v. Hartmann, Trendelenburg, Herbart und Brentano. Ganz besonders werden sicherlich die Ansätze des Neukantianismus Beachtung finden, da die Neukantianer am ehesten als »Erben« des deutschen Idealismus betrachtet werden können.

Vorlesung Do, 14.50 bis 16.20 Uhr
AB2 / HS 01
2 SWS
? Herr PD Dr. Hiltscher
Tel.: 463-34008
TG

Evolutionäre Ethik

Prof. Irrgang

In den späten Sechzigern begann die Soziobiologie mit provokanten Thesen über menschliches Verhalten. Themen wie Aggression, Sexualverhalten, Altruismus bei sozial lebenden Tieren wie zur menschlichen Intelligenz sorgten für Aufruhr. Die Thesen wurden als faschistisch denunziert oder als neue Heilslehre begrüßt. Die Determination menschlichen Handelns widersprach der menschlichen Selbsterfahrung und ethischen Freiheitskonzeptionen. Unterstützt durch die Fortschritte in der Umweltdiskussion, der Bioethik und der Gentechnologie entstand die Frage nach einer neuen evolutionären Ethik. Diese Diskussion führte in den 90er Jahren zu Konzeptionen einer evolutionären Kulturtheorie, einer evolutionären Soziallehre und einer evolutorischen Ökonomik. Angesichts des Verbots des sogenannten »naturalistischen Fehlschlusses« sollen diese Versionen evolutionärer Ethik auf ihre ethische Bedeutsamkeit hin untersucht werden.

Literaturangaben:

Bernhard Irrgang: Lehrbuch der Evolutionären Erkenntnistheorie, 303 S., München, Basel 1993; UTB-Band 1765 (überarb. Neuauflage 2001)
Bernhard Irrgang: Technische Praxis. Gestaltungsperspektiven technischer Entwicklung; (Philosophie der Technik Bd. 2), 238 S., Paderborn 2002, i.Dr.

Proseminar Do, 14.50 bis 16.20 Uhr
AB2 / 213
2 SWS
? Herr Prof. Irrgang
Tel.: 463-36001
@ irrgangb@rcs.urz.tu-dresden.de
TG

Geschichte der Ethik

Prof. Rohbeck

In der Vorlesung soll ein Überblick der »klassischen« ethischen Positionen vermittelt werden, die sowohl historisch eine zentrale Rolle gespielt haben als auch in der Gegenwart kontrovers diskutiert werden. Die geschichtliche Darstellung wird sich auf typische Modellvorstellungen und Argumentationsmuster konzentrieren, ohne sich in historiographische Details zu verlieren. Aber zugleich soll deutlich werden, dass moralphilosophische Standpunkte nicht beliebig gewählt werden, sondern vom Kontext konkreter Lebenssituationen abhängen. Die einzelnen Etappen werden sein: Antike (Vorsokratiker, Sokrates/Platon, Aristoteles), Moralphilosophie der Aufklärung bis Kant, Hegel, Mills Utilitarismus, die Werte-Ethik von Scheler sowie die Diskursethik von Apel und Habermas; schließlich wird mit Marx, Nietzsche, Freud und Luhmann auch die Kritik der Ethik zur Sprache kommen.

Vorlesung Do, 11.10 bis 12.40 Uhr
AB2 / HS 03
2 SWS
? Herr Prof. Rohbeck
Tel.: 463-32973
TG

Kritik der reinen Vernunft

Dr. Baltzer

Das Seminar richtet sich besonders an StudienanfängerInnen, die den Mut haben, sich mit einem der großen (aber nicht eben leicht verständlichen) Texte der Erkenntnistheorie zu befassen. Das Textproseminar versteht sich auch als eine Möglichkeit, begleitend zur Überblicksvorlesung »Einführung in die Philosophie des deutschen Idealismus und des 19. Jahrhunderts« einen Text des behandelten philosophiehistorischen Zeitraums genauer zu studieren. Der Besuch der Vorlesung ist aber für das Proseminar nicht obligatorisch. Wir werden den Text in den Seminarsitzungen gemeinsam lesen und diskutieren. Mein Ziel besteht vorrangig darin, Ihnen das Lesen philosophischer Texte beizubringen; die Kritik der reinen Vernunft in Gänze zu studieren, werden wir ohnehin bei weitem nicht schaffen. Zudem können Sie das Abfassen wissenschaftlicher Texte üben, indem Sie im Laufe des Seminars drei kürzere Ausarbeitungen (Essays) zu von mir gestellten Themen schreiben, wodurch Sie auch Ihren Leistungsnachweis (Schein) erwerben können. Voraussetzung zur Teilnahme ist der Besitz einer Textausgabe, die Sie bitte bereits in der ersten Seminarsitzung mitbringen.

Proseminar Mi, 13.00 bis 14.30 Uhr
HSZ / 401
2 SWS
? Herr Dr. Baltzer
Tel.: 463-32257
@ ubaltzer@rcs.urz.tu-dresden.de
TG

Philosophische Anthropologie

Prof. Rentsch

Was ist der Mensch? Diese Grundfrage der Philosophie wird in der Vorlesung historisch, systematisch und in ethischer Perspektive behandelt. Im ersten Hauptteil werden Typen vorphilosophischer und philosophischer Anthropologien exemplarisch vorgestellt:

  1. Mythische und religiöse Anthropologien;
  2. Anthropologische Entwürfe der frühen Neuzeit;
  3. Die Entwicklung der philosophischen Anthropologie von Kant und Hegel über Feuerbach, Schelling, Kierkegaard und Schopenhauer zu Nietzsche;
  4. Philosophische Anthropologie der Moderne (Scheler, Plessner, Gehlen; Psychoanalyse (Freud) und strukturalistische Anthropologie (Levi-Strauss)).

Im zweiten Hauptteil wird eine systematische philosophische Anthropologie im Zusammenhang mit der praktischen Philosophie entwickelt.

Literatur: G. Arlt, Philosophische Anthropologie, Stuttgart 2001 (Sammlung Metzler 334); M. Landmann, Philosophische Anthropologie. Menschliche Selbstdeutung in Geschichte und Gegenwart, Berlin/New York41976 (Sammlung Göschen Band 2201); H. Plessner, Die Stufen des Organischen und der Mensch, Berlin/New York31975, (Sammlung Göschen Bd. 2200); M. Scheler, Die Stellung des Menschen im Kosmos, Bonn141998; A. Gehlen, Der Mensch. Seine Natur und seine Stellung in der Welt, Frankfurt a.M.91971; R. Weiland (Hg.), Philosophische Anthropologie der Moderne, Weinheim 1996; A. Barkhaus u.a. (Hg.), Identität, Leiblichkeit, Normativität. Neue Horizonte anthropologischen Denkens, Frankfurt a.M. 1996; M. Endreß/N. Roughley (Hg.), Anthropologie und Moral. Philosophische und soziologische Perspektiven, Würzburg 2000; N. Roughley (Hg.), Being Humans. Anthropological Universality and Particularity in Transdisciplinary Perspectives, Berlin/New York 2001.

Vorlesung Do, 13.00 bis 14.30 Uhr
AB2 / HS 01
2 SWS
? Herr Prof. Rentsch
Tel.: 463-32850
TG

Religionsphilosophische Zugänge zum Christentum

Prof. Gerl-Falkovitz

Religionsphilosophie verdankt ihr Entstehen in der Aufklärung dem Wunsch, nicht glaubend, sondern denkend an Inhalte der Bibel heranzutreten; mittlerweile ist solcherart Lektüre auch für andere heilige Texte üblich. Damit tritt einerseits eine Distanzierung zum Geltungsanspruch dieser Texte ein; andererseits unterbindet dieses Vorgehen einen allzu naiven Glauben wie einen allzu naiven Unglauben. Ideengeschichtlich gesehen hat gerade das Christentum weitgehend mit dem philosophischen Denken kompatible Aussagen über den Glauben entwickelt, gleichviel ob Parallelen, Inspirationen oder Widersprüche diese Geschichte kennzeichnen. Autoren der spätantiken Patristik, der Scholastik bis zum Deutschen Idealismus und der anschließenden religionskritischen Phase bis zur heutigen Renaissance von Religion liefern die Stichworte für die philosophische Lektüre des Christentums.

Vorlesung Do, 11.10 bis 12.40 Uhr
AB2 / HS 01
2 SWS
? Frau Prof. Gerl-Falkovitz
Tel.: 463-32689
TG

Technische Entwicklung und technischer Fortschritt

Prof. Irrgang

Technischer Fortschritt wird nicht mehr selbstverständlich als Wert akzeptiert. Andererseits enthält auch das Leitbild nachhaltiger Entwicklung die Vorstellung von Modernisierung und Entwicklung. Daher entwirft die Vorlesung aus unterschiedlichen Perspektiven Konzepte technischer Entwicklung im technikwissenschaftlichen, philosophisch-ethischen, kulturellen, sozialen und ökonomischen, politisch und rechtlich institutionellen Kontext. Ausgangspunkt ist die Fortschrittstheorie der aufklärerischen Geschichtsphilosophie, fortgeführt durch Überlegungen zu den sogenannten Fortschrittsfeinden und Maschinenstürmern . Die Thesen der »kritischen Theorie« finden genauso Berücksichtigung wie die marxistische Technikphilosophie sowie Überlegungen zum Verhältnis von Wissenschaft und Technik in der Technologiezivilisation des 21. Jahrhunderts.

Literatur:
Nestor Corona, B. Irrgang: Technik als Geschick? Geschichtsphilosophie der Technik; Dettelbach 1999;
Bernhard Irrgang: Technische Kultur. Instrumentelles Verstehen und technisches Handeln; (Philosophie der Technik Bd. 1) 240 S.; Paderborn 2001
Bernhard Irrgang: Technische Praxis. Gestaltungsperspektiven technischer Entwicklung; (Philosophie der Technik Bd. 2), 238 S., Paderborn 2002, i. Dr.

Vorlesung Mi, 16.40 bis 18.10 Uhr
GER / HS 37
2 SWS
? Herr Prof. Irrgang
Tel.: 463-36001
@ irrgangb@rcs.urz.tu-dresden.de
TG

Institut für Politikwissenschaft

Einführung in das Studium der internationalen Politik

Prof. Medick-Krakau

Die Vorlesung bildet den Einführungskurs »Einführung in das Studium der internationalen Politik«. In der Vorlesung sollen Studierende in spezifische Fragestellungen, analytische Konzepte und theoretische Ansätze der politikwissenschaftlichen Teildisziplin internationale Beziehungen eingeführt werden. Dies geschieht im Wechsel zwischen gegen standsbezogenen Abschnitten und theoriebezogenen Erörterungen. Den inhaltlichen Schwerpunkt dieser Vorlesung bildet die Bundesrepublik Deutschland in ihrer internationalen Umwelt.

Vorlesung Do, 9.20 bis 10.50 Uhr
AB2 / HS 03
2 SWS
? Herr Robel
Tel.: 463-35712
@ robel@rcs.urz.tu-dresden.de
LTG

Einführung in das Studium der politischen Systeme

Prof. Ismayr

Die Vorlesung bildet gemeinsam mit dem gleichnamigen Proseminar den obligatorischen Einführungskurs »Einführung in das Studium der politischen Systeme«. Nach einem einleitenden Überblick zur Politikwissenschaft werden Grundkonzepte der Analyse politischer Systeme sowie Kategorien des Systemvergleichs erörtert. Es schließt sich eine Darstellung der wesentlichen Strukturprinzipien politischer Systeme an, vornehmlich jener des demokratischen Verfassungsstaates (Rechtsstaatlichkeit, Demokratie, Gewaltenteilung, Pluralismus, Bundesstaatlichkeit, Sozialstaatlichkeit). Sodann werden die Akteure des politischen Prozesses vorgestellt, wobei auf die Strukturen und Funktionen der staatlichen und intermediären Institutionen wie auch auf die Rolle der Bürger eingegangen wird. Parlamente, Regierungen und Verwaltungen, Parteien, Verbände und Bürgerinitiativen sowie Massenmedien werden auf verschiedenen Systemebenen und auch im Systemvergleich behandelt.

Vorlesung Mi, 14.50 bis 16.20 Uhr
AB2 / HS 02
2 SWS
? Herr Prof. Ismayr
Tel.: 463-35764
@ deureg@rcs.urz.tu-dresden.de
T

Zentrum für Interdisziplinäre Technikforschung

Aspekte der Zeit

Prof. Rost; Prof. Irrgang

»Was ist Zeit? Wenn mich niemand fragt, so weiß ich es; will ich es aber jemandem auf seine Frage hin erklären, so weiß ich es nicht.« Diese berühmten Zeilen Augustinus', des Theologen und Kirchenvaters im 3. Jahrhundert, haben auch im 21. Jahrhundert nichts von ihrer Aktualität verloren. Dank immer genauerer und global leicht verfügbarer Uhren im Zeitalter der Satellitenkommunikation erscheint uns die Zeit objektiver und absoluter denn je. Demgegenüber macht das Modewort der Entschleunigung auf eine andere Qualität der Zeit aufmerksam: Unsere subjektive Wahrnehmung, dass die Zeit mit der zunehmend dichteren Abfolge von Ereignissen immer schneller abläuft und daher unser Leben der Entschleunigung bedarf. Hierbei scheint auch die zeitliche Qualität der Dauer auf, die über die Definition als Intervall zwischen zwei Zeitpunkten hinausgeht. Schließlich kennen wir noch einen dritten Aspekt der Zeit, der uns unausgesprochen ständig begleitet im Wissen um unsere eigene Sterblichkeit: Vergänglichkeit.

Die skizzierten Aspekte der Zeit werden in verschiedenen Zweigen der Natur- und Geisteswissenschaft thematisiert. Deutet sich hierbei ein einheitlicher Zeitbegriff an, oder handelt es sich um divergierende Tendenzen sich spezialisierender Wissenschaften? Wie geht die Wissenschaft heute mit den auftretenden Paradoxien um, etwa mit der Frage nach der Vergänglichkeit der Zeit und damit ihrem Anfang und Ende?

Die Vorlesungsreihe ist als Ringvorlesung in doppelter Hinsicht geplant: Über drei Semester werden wir uns dem Thema in immer neuen Kreisen nähern in der Begegnung von Fachleuten und interessierten Zuhörern. Im ersten Semester versuchen wir uns unter der Leitfrage »Was ist Zeit?« einen Überblick zu verschaffen, angefangen von Phänomenen der Zeit, über Meilensteine abendländischer Zeitauffassung bis hin zu deren Infragestellung durch moderne Physik, Philosophie und Hirnforschung. Im zweiten Semester nutzen wir die aus dem Verlust der Selbstverständlichkeit der Begriffe gewonnene Beweglichkeit zu einer vertieften Problematisierung von Raum, Zeit und Dauer. Das Spektrum der beitragenden Disziplinen reicht von der Philosophie über Physik und Medizin bis hin zur Psychologie. Im dritten und letzten Durchlauf reflektieren wir Zeit auf sich selbst und fragen nach ihrer Vergänglichkeit. Mit der in den beiden ersten Semestern erarbeiteten Basis spannen wir bewusst den inhaltlichen Bogen sehr weit, ohne Gefahr zu laufen, den Faden zu verlieren: Von der individuellen Erfahrung des Alterns bis hin zu kosmologischen Weltentwürfen aus Naturwissenschaft und Weltreligionen, von der Geschichtlichkeit über evolutionäre Konzepte bis hin zur Zeitwahrnehmung in der Kunst reichen die Themen.

Was ist Zeit?
09.04.2002 Dr. Joachim Klose, Dr. Klaus Morawetz, Prof. Dr. Jan-Michael Rost:
Zeit und Zeitlichkeit - Einführung
Phänomene der Zeit
16.04.2002 Prof. Dr. Manfred Euler, Uni Kiel:
Zeitlichkeit in der Wahrnehmung und Wahrnehmung der Zeitlichkeit
23.04.2002 PD Dr. Jan Beaufort, Uni Würzburg:
Zweifel am Kalender - Enthält unsere Geschichte erfundene Zeit?
30.04.2002 Prof. Dr. Karlheinz Geißler, Uni der Bundeswehr München:
Von Zeit zu Zeit - Zur Ökologie der Zeit
07.05.2002 Prof. Dr. Marianne Gronemeyer, FH Wiesbaden:
Das Leben als letzte Gelegenheit
Versuche, Zeit zu verstehen
14.05.2002 Prof. Dr. Lidia Procesi, Uni Roma Tre:
Zeit und Mythologie
21.05.2002 Prof. Dr. Thomas Buchheim, Uni München:
Zeit als Maßzahl der Bewegung (Aristoteles)
28.05.2002 Prof. Dr. Dorhn-van Rossum, Uni Chemnitz:
Mittelalterliche Zeitvorstellungen und die Entwicklung der mechanischen Uhr
04.06.2002 Prof. Dr. Jürgen Ehlers, MPI Potsdam:
Absoluter Raum und absolute Zeit? Der Wandel des Zeitbegriffes von der klassischen Physik zur relativistischen Raum-Zeit-Vorstellung
11.06.2002 Prof. Dr. Walter Zimmerli, Uni Witten-Herdecke:
Versuche, Zeit zu verstehen
18.06.2002 Prof. Dr. Brigitte Falkenburg, Uni Dortmund:
Zeit und Perspektivität

Ringvorlesung Di, 20.00 bis 21.30 Uhr
Haus der Kathedrale, Schloßstraße 24, 01067 Dresden
2 SWS
? Herr Dr. Klose, Dr. Morawetz
Tel.: 8 71 11 26
LTS

Philosophische Lebenskunst

Dr. Gebauer

»Ein Übel ist der Zwang. Doch was zwingt uns, unter Zwang zu leben« (Epikur)

Die Kunst ein philosophisches Leben zu führen, ist die Kunst reflexive Distanz zur all täglichen Getriebenheit zu gewinnen, selbst denkend aus den Verstrickungen des Alltags herauszutreten. Wie die Philosophie überhaupt hat auch die Philosophische Lebenskunst ihren Ursprung in der griechischen Antike. Sie erwuchs dem Bestreben, die Seele von Ängsten, von Begierden, von allem, was zwanghaft auf ihr lastet, zu befreien. In dieser Lehrveranstaltung soll diese Suche der Philosophen nach einer neuen Art der Lebensführung an Hand von ausgewählten Texten diskutiert werden.

Seminar Di, 11.10 bis 12.40 Uhr
WEB / 123
2 SWS
? Herr Dr. Gebauer
Tel.: 463-32891
@ gebauer@rcs.urz.tu-dresden.de
LTS

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