Akustische Phonetik und technische Sprachkommunikation
Prof. Hoffmann; Prof. Mehnert und andere
Sprache, unser wichtigstes Kommunikationsmittel, lässt sich unter vielen sprachwissenschaftlichen Aspekten betrachten, zum Beispiel im Hinblick auf ihre Struktur (Grammatik), auf ihren Sinngehalt (Pragmatik) oder unter ästhetischen Gesichtspunkten. Wichtig ist aber auch ihre Betrachtung unter physikalisch-technischen Gesichtspunkten, da gesprochene Sprache immer auch ein akustisches Signal ist, das ausgestrahlt (gesprochen), übertragen, empfangen (gehört) und interpretiert werden muss. Diese Betrachtung ist Gegenstand der Vorlesung.
Ein erster Hauptteil widmet sich daher der physikalisch-akustischen Beschreibung der Laute. Der Hörer wird in die Lage versetzt, die Besonderheiten der verschiedenen Lautklassen und der Verbindung von Lauten zu Silben und Wörtern zu verstehen. Dazu ist es erforderlich, auch die Methoden zu schildern, mit deren Hilfe man besonders aussagefähige Visualisierungen von Sprache schaffen kann. Insbesondere wird eine Einführung in spektralanalytische Verfahren für Hörer aus nichttechnischen Fachrichtungen gegeben. Die Ergebnisse der akustischen Phonetik finden Anwendung in der Pädagogik, Rehabilitationstechnik, Sprecherziehung, Sprachheilkunde sowie in technischen Kommunikationssystemen zur Mensch-Mensch- oder Mensch-Maschine-Kommunikation. Die beiden grundlegenden Techniken, die man in diesen Anwendungen nutzt, sind die künstliche Erzeugung von Sprache (Sprachsynthese) und die automatische Erkennung von Sprache bzw. deren Inhalten (Spracherkennung). Die Vorlesung stellt für diese Gebiete jeweils die Grundlagen sowie die Einsatzgebiete vor. Abschließend wird auf ein besonders zukunftsträchtiges Gebiet, die automatische Übersetzung gesprochener Sprache, eingegangen.
Die Vorlesung wird durch Experimente unterstützt.