Philosophische Fakultät | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Institut für Evangelische TheologieAugustinusHerr Dr. Matthias Augustinus gilt als der Kirchenvater des Abendlandes. Sein literarisches Werk, Ausdruck seines persönlichen Einlebens in das Christentum, ist zum Paradigma für das theologische wie philosophische Denken Europas bis hin in die Neuzeit geworden. Oder mit Kurt Flasch (nach Nietzsche) formuliert: »Sofern jemand heute noch in den Bahnen der europäischen Tradition lebt und denkt, sieht er beim Studium Augustins sich selbst in den Bauch«. In der Vorlesung wird das literarische Werk von Augustinus sowohl im Überblick als auch anhand ausgewählter Textauszüge vorgestellt. Dabei werde ich chronologisch, nicht systematisch vorgehen, um Augustins Theologie nicht als »Doktrin«, sondern von ihrer erfahrungsbezogenen und sich verändernden Problematik her zu begreifen. |
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Geschichte IsraelsHerr Prof. Klinghardt Die Vorlesung gehört zu dem vierteiligen Grundwissenszyklus Altes Testament. Sie gibt einen Überblick über die Geschichte Israels von der frühen Eisenzeit bis in die persische Zeit. Dazu gehören folgende Themen:
Neben einem groben Überblick über die wichtigsten politischen Ereignisse zieht die Vorlesung auch Verbindungen zur Religionsgeschichte Israels (wichtige Themen sind in diesem Zusammenhang: Prophetie; Deuteronomismus; Monotheismus, Kult) und zur Literaturgeschichte (Entstehung, überlieferung und Redaktion eines großen Teils der hebräischen Bibel fallen in den zu behandeln den Zeitraum). |
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Theologie und TechnikHerr Prof. Schwarke Wer heute Technik und Theologie in einem Atemzug nennt, denkt dabei in erster Linie an die ethischen Fragen, die sich aus dem technischen Fortschritt ergeben. In der Vorlesung soll es vorwiegend um andere Fragen gehen. Blickt man genauer auf den technischen Fortschritt, so zeigt sich, dass er bestimmten Leitbildern folgt, die oft religiösen Ursprungs sind. Hoffnungen und ängste, Heilsversprechen und Apokalyptik, die sich mit Moderner Technik verbinden, zeigen eine religiöse Dimension. In der Vorlesung werden wir nach impliziten Voraussetzungen der Technik im Abendland fragen. Dabei wird erkennbar, dass es einen Prozess gegenseitiger Beeinflussung zwischen Theologie und Technik gegeben hat. Die Vorlesung richtet sich an alle, die gern über Tellerränder hinweg schauen, Spaß am Denken haben und neben den Gegensätzen zwischen Theologie und Technik auch nach Gemeinsamkeiten suchen. |
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Institut für GeschichteDeutsche Geschichte 1938/39 bis 1989/90 (III) 1949 bis 1990Herr Prof. Henke Die 1938/39 beginnende Herausforderung der Welt durch den nationalsozialistischen Rasseimperialismus provozierte militärische und politische Reaktionen der Anti-Hitler-Koalition, die zur Unterwerfung radikalen inneren Umgestaltung und antagonistischen Blockintegration Deutschlands führten. Erst der Zusammenbruch des Staatssozialismus und die friedliche Revolution 1989/90 machten den Weg zur Aufgabe der Verantwortung der Vier Mächte für ganz Deutschland und die Wiedervereinigung in Freiheit möglich. Die Vorlesung verfolgt die Entwicklung der sog. deutschen Frage in fünf Jahrzehnten deutscher und internationaler Zeitgeschichte vor allem unter dem Blickwinkel der fundamentalen Auseinandersetzung zwischen dem deMokratischen und dem totalitären Prinzip. Dieser dritte Teil der Vorlesung behandelt die Geschichte der beiden deutschen Staaten zwischen ihrer Gründung und ihrer schließlichen Vereinigung. Dabei findet die Entwicklung Ostdeutschlands und Westdeutschlands gleichgewichtige Berücksichtigung. |
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Die Aufklärung in Sachsen und im mitteldeutschen Raum (ca. 1680ca. 1815)Herr Prof. Müller Die Ankündigung einer deutschsprachigen Vorlesung - im Rahmen einer der Latinität verpflichteten Gelehrtenkultur war das ein aufsehenerregendes Ereignis - durch Christian Thomasius 1687 in Leipzig gilt sozusagen als der »Thesenanschlag« der deutschen Aufklärung, die in der sächsischen Messe- und Medienstadt eines ihrer Zentren hatte. Herstellung und Vertrieb von Büchern und Zeitschriften, so wichtig sie für die Durchsetzung der Aufklärung auch waren, sind freilich nur ein Aspekt, der in der Vorlesung thematisiert werden soll. Die spezifischen Formen aufklärerischer Geselligkeit (Freimaurerlogen, Geheinbünde etc.) kommen ebenso zur Sprache wie die von den Ideen der Aufklärung beeinflussten praktischen Reformen etwa im Bildungswesen oder im Agrarbereich. Nicht zuletzt soll u.a. am Beispiel des in Dresden wirkenden Porträtisten Anton Graff sowie der Gartenanlagen des 18. Jahrhunderts die Kunst der Aufklärungsepoche in den Blickpunkt gerückt werden. Neben Kursachsen finden dabei gerade auch die kleineren Territorien des mitteldeutschen Raumes (Dessau-Wörlitz, Sachsen-Weimar) Beachtung. |
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Einheit und Teilung. Deutsche Geschichte 1945 bis 1973Herr Dr. Marcowitz Die Vorlesung behandelt die zweite deutsche Nachkriegszeit von der Gründung der beiden deutschen Staaten bis zur Inkraftsetzung des Grundlagenvertrags, mit dem die Bundesrepublik Deutschland und die DDR ihre Beziehungen nach gut zwei Jahrzehnten Kaltem Krieg »normalisierten«. Es werden sowohl die wichtigsten Ereignisse im fraglichen Zeitraum als auch die unterschiedlichen Strukturen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft der beiden deutschen (Teil-)Staaten untersucht. Ein besonderes Interesse gilt der Ambivalenz von gegenseitiger Bezogenheit und Verflochtenheit einerseits sowie diametral entgegengesetztem Selbstverständnis und voneinander abweichenden Lebenserfahrungen bzw. einer sich hieraus ergebenden unterschiedlichen Mentalität von West- und Ostdeutschen andererseits. |
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Geschichtsdidaktik und Geschichtsunterricht vom Kaiserreich bis zur BundesrepublikHerr Prof. Voit Das Selbstverständnis jeder wissenschaftlichen Disziplin ist historisch geprägt und lässt sich nur im Bewusstsein seiner geschichtlichen Dimension plausibel erklären. Geschichte der Geschichtsdidaktik und des Geschichtsunterrichts in kritischer Absicht verweist auf Vorstellungen in der disziplinären Vergangenheit, die heute noch oder wieder bedenkenswert erscheinen, gleichzeitig werden aber auch Gefährdungen, Irrwege und ideologische Schwächen eines Faches deutlich, das als staatliche Veranstaltung von jeher der Reglementierung und politischen Indienstnahme im Sinne eines einseitig verordneten Geschichtsbildes unterliegt. Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Geschichte des historischen Lernens von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. |
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Geschlechtergeschichte der frühen NeuzeitHerr Prof. Schwerhoff Hatte sich die ältere Frauengeschichte noch auf die Spurensuche nach dem »anderen« Geschlecht konzentriert und konnte so vom Hauptstrom der Geschichtswissenschaft als eine ergänzende Perspektive an ihrem Rande eingeordnet und domestiziert werden, so beansprucht die Geschlechtergeschichte seit ca. 15 bis 20 Jahren selbstbewusst, ein zentrales Arbeitsfeld der allgemeinen Geschichte zu sein. Nicht nur Körper, Haushalt und Familie, alltägliche Lebensvollzüge und kulturelle Erscheinungen sind ihr Thema, sondern auch die »klassischen« Felder von Politik und ökonomie, Religion und Recht. Unter der Brille eines »gender« zentrierten Blickes, der all diese Phänomene stets daraufhin abklopft, inwiefern sie männlich oder weiblich konstruiert sind, werden neue Erkenntnisse möglich. Die Vorlesung wird versuchen, diesen Anspruch darzustellen und zu überprüfen, ob und auf welchen Feldern die Geschlechtergeschichte ihn eingelöst hat. Damit besitzt die Vorlesung zugleich den Charakter einer Einführung in die Epoche der Frühen Neuzeit überhaupt, wobei allerdings immer wieder methoden- und theorieorientierte Anmerkungen notwendig sein werden. |
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Nation und Nationalismus in OsteuropaHerr Prof. Schlarp Angesichts der »nationalen Wiedergeburt«, die sich seit dem Ende des Kommunismus in Osteuropa vollzieht und die teilweise von erschreckenden Gewaltausbrüchen begleitet war, ist es gerechtfertigt, nach den besonderen Bedingungen und dem Stellenwert des Nationalen im Osten unseres Kontinents zu fragen. Der Begriff der Nation hat dort eine Schlüsselfunktion für die Emanzipation der Völker und speziell für die Befreiung von fremder Bevormundung und Unterdrückung. Im Unterschied zum Westen Europas, wo sich die nationalen Identitäten auf ein fest umrissenes staatliches Territorium erstreckten, gab es im Osten keine übereinstimmung zwischen Volk und Staat. Vielmehr bestanden hier eine ethnische und kulturelle Vielfalt mit starker Durchmischung, eine ökonomische und gesellschaftliche Rückständigkeit und vor allem die politische Einbindung in übernationale Großreiche. Der Nationsbildungsprozess richtete sich seit dem 19. Jahrhundert daher zunächst gegen die alten Imperien und danach zur ethnischen HoMogenisierung und territorialen Arrondierung gegen die Nachbarn und die »Fremdstämmigen«. Die Verbindung von sprachlich-kulturellem und politisch-staatlichem Nationsverständnis musste unter den osteuropäischen Gegebenheiten zu blutigen Konflikten und Vertreibungen führen. Diese problematische Form der Nations- und Nationalstaatsbildung, die sich stets gegen die »Anderen« richtete und zum Kennzeichen der osteuropäischen und besonders der südosteuropäischen Geschichte wurde, soll zum Ende des 20. Jahrhunderts verfolgt werden. |
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Schrift und InstitutionVerschiedene Referenten Gemeinsam veranstalten das Europäische Graduiertenkolleg 625 »Institutionelle Ordnungen, Schrift, Symbole« und Sonderforschungsbereich 537 »Institutionalität und Geschichtlichkeit« eine Ringvorlesung unter Beteiligung auswärtiger Gäste. In diesem Semester wird die Schrift als eines der zentralen Medien kultureller Objektivierung und damit als wichtige Trägerin von Institutionalität im Mittelpunkt der Vorlesungsreihe stehen. Referenten, Termine und Themen werden durch Aushänge rechtzeitig bekannt gegeben. Alle Interessenten sind herzlich eingeladen. |
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Von den Gracchen bis Sulla: Die Geschichte der römischen Republik von 134 bis 78 v. Chr.Herr Dr. Linke Das Jahr 133 v.Chr. brachte für die römische Gesellschaft einen traumatischen Einschnitt. Die ErMordung des Reformers Tiberius Gracchus war der erste politische Mord in der Oberschicht nach Jahrhunderten des inneren Friedens. Er wurde zum bösen Vorzeichen für grundlegende Veränderungen in der römischen Gesellschaft. über lange Zeit hatte der enorme außenpolitische Erfolg bei den Römern die Vorstellung verstärkt, dass ihr gesellschaftliches System in seinen konkreten Ausformungen einen Idealzustand sozialer Organisation darstellt. Um so größer war aber in den Jahren 134/133 v.Chr. der Schock, als die Römer sich mit einem innenpolitischen Konflikt konfrontiert sahen, der offensichtlich nicht mehr mit friedlichen Mitteln beizulegen war. In der Vorlesung sollen die gesellschaftlichen Hintergründe für die Eskalation dargelegt werden und die Folgen für die weitere Entwicklung des römischen Gemeinwesens bis zur Diktatur von Sulla erörtert werden. Im Schwerpunkt wird es darum gehen, ein Gemeinwesen zu analysieren, das über Jahrhunderte in der Selbstwahrnehmung die Probleme des Wandels ausgeblendet hat und sich nun seit dem ausgehenden 2. Jahrhundert v.Chr. mit den manifesten und nicht mehr zu leugnenden Konsequenzen seines kometenhaften Aufstiegs zum Weltreich konfrontiert sah. |
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Institut für Geschichte der Technik und der Technikwissenschaften / KustodieTechnik- und Wissenschaftsgeschichte des IndustriezeitaltersHerr Dr. Mauersberger Die Vorlesung vermittelt einen Überblick über Grundlagen der Geschichte der Technik und der in Bezug zur Technik stehenden Wissenschaftsentwicklung vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis zum 20. Jahrhundert. Dabei werden Entstehung und Nutzung von Technik als letztlich sozialer Prozess aufgefasst und im jeweiligen historischen Bedingungsgefüge erörtert. Besonderer Wert wird auf die Erhellung des komplexen und wechselvollen Verhältnisses zwischen Technik, Wissenschaft, Natur, Gesellschaft, Wirtschaft, Staat und Kultur gelegt. |
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Institut für Katholische TheologieDie Welt als Schöpfung Gottes: Basis für eine zeitgemäße Ethik?Herr Prof. Franz Das Bekenntnis, dass die Welt von Gott geschaffen ist, verbindet die großen Monotheistischen Religionen und gehört zum Kernbestand christlichen Glaubens. Zugleich hat sich wohl an keiner anderen Thematik der Konflikt zwischen der neuzeitlichen Wissenschaftskultur und dem christlichen Glauben mehr entzündet als an der Schöpfungslehre. Der Konflikt reicht von schroffer gegenseitiger Ablehnung bis zu einem derzeit angesichts aktueller Krisen im Umgang mit der Natur neu erwachsenden Interesse an »Friede, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung«. Die Vorlesung will einen Beitrag zur Versachlichung der nicht selten stark Emotional geführten Debatte leisten, indem der Begriff »Schöpfung« auf seinen theologischen und philosophischen Sachgehalt hin kritisch befragt wird. Erst daraus kann sich ergeben, in welchem Sinn er in den Schulfächern »Ethik« und »Religion« verwendbar ist. |
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Einführung in das Neue TestamentHerr Prof. Schmeller In dieser Überblicksvorlesung werden historische, literarische und theologische Inhalte vermittelt, die den wissenschaftlichen Erstzugang zum NT erleichtern. Zur Sprache kommen Themen wie:
Griechischkenntnisse sind nicht notwendig. |
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Einführung in die ReligionspädagogikFrau Dr. Scheidler Glauben lernen - kann man das? Welche Möglichkeiten haben ReligionslehrerInnen, Eltern, MitarbeiterInnen in Gemeinden oder in der Erwachsenenbildung, wenn sie Lernprozesse im Glauben anstoßen und begleiten wollen? Welche Schwierigkeiten und Grenzen müssen berücksichtigt werden, wenn z.B. jemand sagt: »Ich glaub nix - mir fehlt nix«? Im Proseminar geht es um die Klärung dieser Fragen. Es werden grundlegende Kategorien der Religionspädagogik erschlossen und durch Hospitationen in der Erwachsenenbildung oder im Religionsunterricht werden Einblicke in den religionspädagogischen Praxis-Theorie- Praxis Zirkel eröffnet. Die Studierenden entwickeln erste eigene Vorstellungen von religionspädagogischem Handeln und gewinnen Einblick in das Zusammenspiel der Religionspädagogik mit anderen theologischen Fächern sowie der Pädagogik. Der Leistungsnachweis wird durch die Mitarbeit im Proseminar, einen Hospitationsbericht und eine Klausur erworben. Die für das Proseminar relevanten Texte werden in einem Seminarordner zur Verfügung gestellt. |
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Jesus der Christus oder: der Absolutheitsanspruch des Christentums (Christologie)Herr Prof. Franz Die Frage nach Jesus von Nazareth als dem Christus, als Gottes Offenbarer und Erlöser der Welt, und damit nach dem Wahrheitsanspruch des Christentums, ist eine, wenn nicht die zentrale Frage der Theologie. Insofern gehört die Vorlesung zum unverzichtbaren Kernbestand eines Theologiestudiums. Um so wichtiger aber ist es, diese Frage mit all denen zu erörtern, die ein eher unverbindliches Interesse am christlichen Glauben haben bzw. diesem skeptisch bis ablehnend gegenüberstehen. Deshalb wird sie allen Interessierten, Kritikern und Verächtern geöffnet. |
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Lernort KirchenraumFrau Dr. Scheidler Der Kirchenraum ist in den letzten Jahren als sprechender Ausdruck des Glaubens, als symbolische Gestaltung christlichen Glaubensverständnis und speziell des Selbstverständnisses christlicher Gemeinden, wie der entdeckt worden. In der religionspädagogischen Praxis werden Kirchengebäude, die unsere Landschaft und die Stadtbilder prägen, zunehmend als Lernorte entdeckt, durch die Kinder, Jugendliche und Erwachsene zur aktiven Auseinandersetzung und zur kritischen Reflexion angeregt werden. Für einige sind dies »Erstbegegnungen«, durch die sie Religiosität und religiöse Praxis erstmals bewusst wahrnehmen. Im Seminar werden praktisch-theologische Ansätze der Kirchenraumpädagogik erörtert und exemplarisch Erkundungen von Kirchenräumen durchgeführt. Das Seminar findet als Blockveranstaltung in Dresden und im Rahmen einer Exkursion nach Graz statt. Während der Exkursion von 07. bis 13.02.2003 wird insbesondere der Grazer Dom erkundet und das Buchprojekt »Der Grazer Dom für Jugendliche« vorgestellt. Anmeldung im Sekretariat (WEB , Zimmer 10) bei Frau Blümel bis 18.10.2002. |
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ReligionsdidaktikFrau Dr. Scheidler Diese Vorlesung gibt einen Überblick über didaktische Theorien für das Schulfach Religion und für Lernprozesse in der Gemeinde. Es geht um die schulpädagogische Verortung des Faches Religion und das Profil konfessionellen Religionsunterrichts angesichts der Herausforderung durch das Brandenburger Schulfach LER. Außerdem ist nach der je spezifischen Profilierung religiöser Lernprozesse in Gemeinde und Schule zu fragen. Auf dieser Basis führt die Vorlesung in die didaktischen Kategorien zur Reflexion religionspädagogischen Handelns ein. Es werden Ziele des Lehrens und Lernens differenziert, Kriterien für die Auswahl von Inhalten vorgestellt und die Funktionen verschiedener Methoden und Medien erläutert. |
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Von der Aufklärung bis zur Ankündigung des Zweiten Vatikanischen KonzilsHerr Prof. Wittstadt Zunächst wird die Bedeutung der Aufklärung des 18. Jahrhunderts für das theologische Denken herausgearbeitet. Ein weiterer Schwerpunkt der Vorlesung liegt auf der »Modernismusauseinandersetzung« im 19. und 20. Jahrhundert. Von der »Nouvelle Theologie« zum Zweiten Vatikanum bietet sich ein organischer übergang. Anmeldung im Sekretariat des Instituts erforderlich, WEB , Zimmer 10. |
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Institut für KommunikationswissenschaftEinführung in die KommunikationsforschungHerr Prof. Donsbach Die Dresdner Kommunikationswissenschaft konzentriert sich auf öffentliche, das heißt überwiegend durch Massenmedien vermittelte Kommunikation. Die Einführungsvorlesung gibt einen Überblick über die Grundbegriffe, Methoden und wichtigsten Forschungsergebnisse auf diesem Gebiet. Nach einer Einführung über die Entwicklung des Faches und seine wichtigsten Kernbegriffe werden die wissenschaftstheoretischen Grundlagen und die Forschungsmethoden (Befragung, Inhaltsanalyse, Experiment) vorgestellt. Danach folgt der Hauptteil, der die Wissensgebiete in Journalismusforschung (zum Beispiel: Nachrichtenauswahl), Medieninhalte (zum Beispiel: Qualitätsmerkmale von Medieninhalten), Rezeptionsforschung (zum Beispiel: Determinanten der Mediennutzung) und Wirkungsforschung (zum Beispiel: Effekte auf politische Einstellungen) unterteilt. Zu jedem dieser Gebiete sollen die Teilnehmer am Ende einen Überblick gewonnen haben, wie das Fach vorgeht, mit welchen Themen es sich beschäftigt und welches die wichtigsten Theorien und Befunde sind. Die Vorlesung ist vierstündig, um hinreichend Zeit für Diskussionen zu ermöglichen. |
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Institut für Kunst- und MusikwissenschaftDie Geschichte des Kunstmuseums vom 16. bis zum 19. JahrhundertHerr Dr. Heres Die Vorlesung behandelt die Geschichte des Museums von den Antikensammlungen und Kunstkammern der Renaissance über die Gemälde- und Skulpturengalerien des Barock und die didaktischen Tendenzen der Aufklärung bis zu den repräsentativen Museumsbauten des 19. Jahrhunderts. Im Zentrum der Betrachtung stehen die kulturgeschichtlichen Zusammenhänge des Sammelns und der Präsentation, die Entstehung musealer Raumstrukturen, die wissenschaftliche Erschließung und Publikumswirkung der Bestände. |
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Die Spanische Malerei des Goldenen ZeitaltersHerr Prof. Karge In den Jahrzehnten um 1500 entwickelte sich Spanien durch die Verbindung mit dem habsburgischen Kaiserhaus und die Entdeckung und Eroberung Amerikas zur beherrschenden Weltmacht der frühen Neuzeit. Die politische Dominanz war zunächst mit einer starken kulturellen Abhängigkeit von Italien und den (spanischen) Niederlanden verbunden, doch seit dem späten 16. Jahrhundert entfaltete sich in Spanien eine eigenständige künstlerische Kultur von großer Vielfalt. Dieses sog. Goldene Zeitalter (Siglo de Oro) brachte vor allem auf den Gebieten der Literatur und Philosophie (Cervantes, Calder?n, Gracin), der Architektur (Klosterresidenz Escorial) und der Malerei überragende Leistungen hervor. So sollen in der Vorlesung, die zwei Jahrhunderte zwischen 1500 und 1700 umspannt, die ?uvres der großen Meister - allen voran El Greco, Zurbar?n, Velzquez und Murillo - ausführlich vorgestellt werden, daneben aber auch die Werke der weniger bekannten Maler zur Sprache kommen. Die Besonderheiten der spanischen Malerei im europäischen Kontext, wie das Vorherrschen der religiösen Thematik und das spezifische Realitätsverständnis, werden ebenso thematisiert wie das Problem des »Goldenen Zeitalters&Laquo; selbst: Die Blüte der spanischen Malerei (und Dichtung) setzte ein, als die politische Macht Spaniens bereits im Niedergang begriffen war. |
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Hauptwerke der Kunstgeschichte (16. bis 18. Jahrhundert - Manierismus, Barock, Rokoko)Herr Prof. Klein Die Epoche, deren Kunst in dieser Überblicksvorlesung behandelt werden soll, spannt sich von der Gegenreformation bis zur Aufklärung, d.h. vom Ende des 16. bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Kunstwerke dieser Zeit bedienten sich im Dienste sakraler wie profaner Propaganda ausgefeilter Rhetorik, aber sie brachten auch eigene Ideen der Künstler zum Ausdruck, die sich damals verstärkt von den Handwerken zu emanzipieren versuchten, so dass sich in dieser Zeit die Idee des autonomen Künstlers immer stärker manifestierte. Zugleich entwickelte sich damals der Moderne Kunstmarkt, der seinerseits die künstlerische Entwicklung regulierte. Die Vorlesung behandelt - hauptsächlich Monographisch - Werke der Architektur und der Bildkünste, an denen sich exemplarisch allgemeine Phänomene und Zusammenhänge aufzeigen sowie unterschiedliche kunsthistorische Methoden anwenden lassen. |
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Musikgeschichte im Überblick, Teil III: Musik des 19. JahrhundertsHerr Prof. Ottenberg Das 19. Jahrhundert gilt in der Musikgeschichtsschreibung als das Jahrhundert der Romantik, erschöpft sich jedoch keineswegs in dieser Epochen-Bezeichnung: Nationale Idiome und Stile, Gattungen und Institutionen, Musikanschauung und kompositorische Praxis prägen die sich europaweit etablierende Musikkultur. Beethoven bleibt für alle nachfolgenden Komponisten-Generationen eine entscheidende stilistische Einflussgröße. In der Vorlesung werden nicht nur die Künstlerbiographien Beethovens, Webers, Schuberts, Schumanns, Wagners, Bruckners, Brahms' u. a. behandelt, sondern auch exponierte Werke dieser Meister in ihren entstehungsgeschichtlichen, sozialgeschichtlichen, kompositionstechnischen und rezeptionskundlichen Aspekten analysiert. Die Beschäftigung mit der Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts zeigt uns, wie stark unser Musikverständnis und unsere Hörgewohnheiten in der Tonkunst jener Zeit wurzeln. |
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Pieter Bruegel, Teil IHerr Dr. Müller Der frühen Forschung galt Pieter Bruegel als einfacher Mann aus dem Volke. Diese Einschätzung war die Folge seiner Biographie, in welcher der Maler als rechter Hansdampf beschrieben wird. So wird berichtet, Bruegel habe sich verkleidet, um Bauernhochzeiten zu besuchen. In der Kunst des flämischen Malers erblickte man einen Prototyp realistischer Malerei und seine Werke galten als authentische Bilder flämischen Volkslebens des 16. Jahrhunderts. In den letzten Jahren hat sich das Forschungsinteresse an der niederländisch-flämischen Malerei vom 17. zum 16. Jahrhundert verschoben und der Maler Pieter Bruegel d. ä. steht auch heute wieder im Zentrum vieler Untersuchungen. Jahrbücher, Kataloge und Monographische Studien haben sich mit ihm beschäftigt. Die Vorlesung will die rezenten Interpretationsansätze vorstellen und diskutieren, aber auch einen allgemeinen Überblick zu dem flämischen Maler geben. Seit jeher verbinden sich mit dem Künstler fundamentale Fragen: Was ist das Wesen realistischer Malerei der frühen Neuzeit? Handelt es sich bei seinen »Bauernhochzeiten« um eine authentische Darstellung des flämischen Alltags oder stellt er seine Umwelt in kritischer Absicht dar? Bekämpft er mit seinen Bildern die Habsburger Fremdherrschaft? Und wenn dies so ist, welcher religiösen Partei lässt sich seine Kunst dann zuordnen? In der Forschung wurden nahezu alle Positionen für den Künstler in Betracht gezogen. Man sah in Bruegel einen Katholiken, einen Reformierten oder einen freigeistig-anarchistischen Künstler. In seiner Zeit hat Bruegel vermutlich die komplexesten ikonographischen Programme formuliert. Die LeitMotive seiner Kunst vorzustellen und die darstellerischen Probleme zu beschreiben ist das Ziel der Veranstaltung. Die Vorlesung, die sich über zwei Semester erstrecken soll, wird sich entsprechend mit methodischen Fragen zu beschäftigen haben. Sie dient also zugleich als eine Einführung in die Kunstgeschichte niederländisch-flämischer Kunst. |
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Institut für PhilosophieAusgewählte Texte zur Philosophie des 20. JahrhundertsHerr Prof. Rentsch In diesem Proseminar werden wir zentrale Texte der Philosophie des 20. Jahrhunderts (u.a. von Heidegger, Wittgenstein, Adorno, Habermas) sowie Darstellungen der Philosophiegeschichte des 20. Jahrhunderts gemeinsam erarbeiten und diskutieren. Wir werden Fragen insbesondere zum Verständnis der Hauptwerke des 20. Jahrhunderts behandeln. Literatur: G. VattiMo, Kurze Geschichte der Philosophie im 20. Jahrhundert. Eine Einführung, Freiburg i. Br. 2002 W. Schneiders, Deutsche Philosophie im 20. Jahrhundert, München 1998 |
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Einführung in die GeschichtsphilosophieHerr Prof. Rohbeck In der Vorlesung wird eine allgemeine Einführung in die Problematik und ein historisch- systematischer Überblick über repräsentative Positionen der Geschichtsphilosophie geboten: Geschichtsphilosophie der Aufklärung und des Deutschen Idealismus, Historismus, Kritik der Geschichtsphilosophie und Posthistorie. Insbesondere soll im Hinblick auf gegenwärtige historische Phänomene erörtert werden, unter welchen Voraussetzungen und in welchen Grenzen geschichtsphilosophisches Denken heute noch aktuell sein kann. |
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Einführung in die Philosophie des 20. JahrhundertsHerr Prof. Rentsch Die Vorlesung setzt die Reihe der Aktion Überblick bis ins vergangene Jahrhundert und in die Gegenwart fort. Die Hauptrichtungen der Philosophie dieses Zeitraumes werden mit ihren wichtigsten Vertretern und Hauptwerken vorgestellt: der Neukantianismus, die Lebensphilosophie, die Phänomenologie (Husserl und Heidegger), die sprachkritische Wende (Carnap und Wittgenstein), der westliche Marxismus (Lucks und Bloch), Existenzialismus und Existenzphilosophie (Sartre, Camus und Jaspers), die Kritische Theorie (Horkheimer, Adorno und Marcuse), die Hermeneutik (Gadamer), Analytische Philosophie, ordinary language philosophy, Kritischer Rationalismus und Wissenschaftstheorie, schließlich wichtige Beiträge der letzten Jahrzehnte von Rawls, Habermas, Blumenberg, Foucault und Derrida. Es wird unter anderem gefragt, welche Bedeutung Außenseitern des 19. und frühen 20. Jahrhunderts - Marx, Kierkegaard, Nietzsche, Frege, Freud für die Moderne Entwicklung zukommt. Ein begleitendes Proseminar im Anschluss an die Vorlesung vertieft die Grundkenntnisse. Literatur: W. Stegmüller, Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie, 2 Bde., Stuttgart 1969 und 1979 |
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Einführung in die Umweltethik (Diskussionsvorlesung)Herr Dr. Gebauer Auf der Grundlage einer Analyse der gegenwärtigen ökologischen Krise werden - unter Berücksichtigung unterschiedlicher Bewertungsmaßstäbe - umweltethische Leitlinien im Umgang mit der Natur analysiert. Das zur Zeit wirkmächtigste Konzept wird mit dem Begriff »Sustainable Development« charakterisiert. Gemeinhin als nachhaltige, zukunftsfähige oder dauerhaft umweltverträgliche Entwicklung übersetzt, orientiert es in gegenwärtiger Lesart auf eine Bewirtschaftung der Natur, die dem Eigensinn der natürlichen Umwelt angepasst ist und zugleich gestattet, die Segnungen der Modernen Zivilisation zu genießen, die sowohl umwelt- und sozialverträglich als auch gewinnbringend ist. In dem Leitbild nachhaltigen Wirtschaftens bündelt sich mithin die Vision einer Industriegesellschaft, die sich in ihren wissenschaftlich-technischen Innovationen und in ihrer wirtschaftlichen Wachstumsdynamik in die natürlichen Kreisläufe einfügt. Im Zentrum der Diskussion stehen dabei die methodologischen Grundlagen und Wertvorstellungen des besagten Konzeptes. Bevorzugtes Anwendungsfeld ist die Stadtentwicklung. Literatur u.a.: Böhm/Dietz/Gebauer: Nachhaltigkeit Leitbild für die Wirtschaft?, Dresden 1999, Irrgang: Christliche Umweltethik, München/Basel 1992 |
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Einführung in die WeltreligionenHerr Dr. Beckmann In den Veranstaltungen der Religionsphilosophie wie auch der anderen Disziplinen der Philosophie wird immer wieder die Kenntnis der Strukturen und der Inhalte von Religionen vorausgesetzt. Diese Veranstaltung soll Studierenden im Grundstudium und im Studium generale einen Überblick bieten über die gegenwärtigen Weltreligionen Hinduismus, Buddhismus, Judentum, Christentum und Islam. Es werden zunächst die verschiedenen religiösen Bewusstseinsstufen erarbeitet, mit deren Hilfe auch in weiteren Seminaren eine vergleichende Phänomenologie der Religionen geübt wird. Grundfragen der Religionen nach Leben und Tod, Liebe und Gesetz, Schuld und Sinn werden thematisiert. Antwortstrukturen sollen in den je eigenen Besonderheiten der Religionen im Vergleich freigelegt werden. Keine Teilnehmer-Begrenzung. Der Besuch dieser Veranstaltung ist Voraussetzung für die Teilnahme an weiteren religionsphilosophischen Proseminaren oder Hauptseminaren mit Teilnehmer-Begrenzung. |
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Einführung oder was Sie immer schon über Philosophie wissen wolltenHerr Prof. Schönrich Die Vorlesung will exemplarisch in das Fach Philosophie und in viele seiner Disziplinen, wie z.B. Erkenntnistheorie, Sprachphilosophie (Semiotik), Ontologie, Ethik und Rechtsphilosophie einführen. Als vorbereitende und begleitende Lektüre wird empfohlen: Th. Nagel, Was bedeutet das alles? (reclam); E. Tugendhat / U. Wolf, Logisch-semantische Propädeutik (reclam); J.F. Rosenberg, Philosophieren (Klostermann), P. Bieri, Das Handwerk der Freiheit (Hanser); G. Schönrich, Semiotik zur Einführung (Junius). |
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Ethische Fragen an den Grenzen des Lebens: Hirntod und OrgantransplantationHerr Prof. Rehbock Bedingt durch den Fortschritt der Modernen Intensivmedizin ist es möglich, den Organismus (Atmung, Herzschlag, Kreislauf) eines Menschen mittels künstlicher Beatmung am Leben zu erhalten, während bereits »Hirntod« (irreversibler Ausfall sämtlicher Hirnfunktionen) eingetreten ist. Damit verknüpfen sich kontrovers diskutierte Fragen: Ist der Mensch unter diesen Bedingungen bereits tot, obwohl er noch lebendig aussieht? Ist es Moralisch zulässig, ihm Organe zu entnehmen, um damit das Leben eines anderen Menschen zu retten? Was ist dabei in ethischer Hinsicht zu beachten? Es sollen der praktische Kontext sowie die Hauptstreitpunkte und unterschiedlichen Positionen dieser Diskussion geklärt werden. Anhand ausgewählter Texte werden die ethischen und philosophisch-anthropologischen Aspekte der Problematik erarbeitet und diskutiert. Dazu gehören unter anderem: Begriff, Definition und Kriterium des Todes (und des Lebens); Begriff der Person und der personalen Identität; Beziehung der Person zu ihrem Leib; ethische Bedeutung der Selbstbestimmung und des Informed Consent; Begriff der Menschenwürde; Ethos der Medizin und Krankenpflege; sozialer und kultureller Kontext. Literatur: Hans Jonas, »Gehirntod und menschliche Organbank: Zur pragmatischen Umdefinierung des Todes«, in: ders., Technik, Medizin und Ethik. Zur Praxis des Prinzips Verantwortung, Frankfurt a.M. 1985, S. 219-241; Johannes Hoff/Jürgen in der Schmitten (ed.), Wann ist der Mensch tot? Organverpflanzung und »Hirntod-Kriterium«, Reinbek bei Hamburg 1995 (rororo sachbuch 9991); Johann S. Ach / Michael Anderheiden / Michael Quante, Ethik der Organtransplantation, Erlangen 2000. |
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Gott in der PostModerne, Philosophieren über 'Abwesenheit' und 'Anwesenheit'Frau Prof. Gerl-Falkovitz Das postModerne Denken hat den Aufstand gegen die »großen Erzählungen« angekündigt, womit das Denken aus dem scheinbar einen Ursprung und aus einer scheinbaren Teleologie angegriffen wird. Im Gefolge dieser philosophischen Kritik an einem »zwingenden Gedankensystem« ist auch die Rede von Gott bestenfalls in der Form seiner »Abwesenheit« thematisierbar geworden. Neuerdings erheben sich dagegen andere Konzeptionen, welche umgekehrt die »Anwesenheit« Gottes unter den Bedingungen der PostModerne neu thematisieren. Die Vorlesung entwickelt beide gedanklichen Möglichkeiten. Zur Einführung: Hermann Kochanek (Hg.), Religion und Glaube in der PostModerne 1996. |
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Kritische Theorie - zur Geschichte und Aktualität einer DenkformHerr Dr. Demmerling Die Geschichte der kritischen Theorie ist vor allem mit der Geschichte des Frankfurter Instituts für Sozialforschung verbunden. Die Vorlesung orientiert über das theoretische Programm der Frankfurter Schule und stellt die wichtigsten Vertreter dieser philosophischen Strömung vor (u.a. Horkheimer, Adorno, Marcuse und Habermas). Die Erläuterung und Rekonstruktion einzelner Werke von Vertretern der kritischen Theorie verfolgt das Ziel, zu einer präzisen Klärung des in diesem Zusammenhang einschlägigen Philosophie- und Wissenschaftsbegriffs zu gelangen. Zentrale Intuitionen der kritischen Theorie wie die enge Kooperation von Philosophie und Sozialwissenschaft, ein Antiszientismus bezogen auf das Paradigma der Naturwissenschaften, die These von der Dialektik repressiver Gesellschaften, eine im weitesten Sinne 'hegelianische' Begründung der Grundlagen normativer Gesellschaftskritik, die emanzipatorischen Impulse kritischer Theorie sollen auf dem Hintergrund neuerer philosophischer Entwicklungen überprüft werden. Am Ende der Vorlesung stehen überlegungen zu einer 'neuen' kritischen Theorie. Diese überlegungen lassen sich von der These leiten, dass sich der Kern kritischer Theorie auch mit den Mitteln aktueller philosophischer Vokabulare (etwa aus der Philosophie der Sprache, des Geistes, der Handlungstheorie und Sozialontologie) reformulieren lässt. |
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Logische PropädeutikHerr Prof. Wansing Karl Marx hat die Logik als »das Kapital des Geistes« charakterisiert. Man muss dieser Auffassung nicht zustimmen, um zu erkennen, dass die Logik eine fundamentale Disziplin für die Wissenschaften schlechthin aber insbesondere auch innerhalb der Philosophie darstellt. Gegenstand dieser vierstündigen Lehrveranstaltung ist eine elementare Einführung in die klassische Logik. Die Semantik der Aussagen- und Prädikatenlogik wird in Grundzügen erläutert, und es wird ein Beweissystem des natürlichen Schließens eingeführt. Die Lehrveranstaltung wird durch eine Klausur abgeschlossen und besteht aus zwei Komponenten, einer Vorlesung und einer Übung. Für das Bestehen der Klausur ist die regelmäßige Bearbeitung von Übungsaufgaben unverzichtbar. Auf relevante Literatur wird zu Beginn der Vorlesung hingewiesen werden. Außerdem wird ein Skript zur Verfügung gestellt werden. |
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Ludwig Wittgenstein, Philosophische UntersuchungenHerr Dr. Baltzer Die Philosophischen Untersuchungen Ludwig Wittgensteins gehören mit Sicherheit zu der Handvoll philosophischer Texte, die weit über das 20. Jahrhundert hinaus wirksam sein werden. Daneben hat dieser Text eine literarische Qualität, die bei philosophischen Texten leider eher selten zu finden ist. Das Textproseminar versteht sich auch als eine Möglichkeit, begleitend zur Überblicksvorlesung »Einführung in die Philosophie des 20. Jahrhunderts« einen Text des behandelten philosophiehistorischen Zeitraums genauer zu studieren. Der Besuch der Vorlesung ist aber für das Proseminar nicht obligatorisch. Wir werden den Text in den Seminarsitzungen gemeinsam lesen und diskutieren. Mein Ziel besteht vorrangig darin, Ihnen das Lesen philosophischer Texte beizubringen; die Philosophischen Untersuchungen in Gänze zu studieren, werden wir ohnehin nicht schaffen. Zudem können Sie das Abfassen wissenschaftlicher Texte üben, indem Sie im Laufe des Seminars drei kürzere Ausarbeitungen (Essays) zu von mir gestellten Themen schreiben, wodurch Sie auch Ihren Leistungsnachweis (Schein) erwerben können. Voraussetzung zur Teilnahme ist der Besitz des Textes, den Sie bitte bereits in der ersten Seminarsitzung mitbringen. (Der Text ist als Band 501 der Reihe Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft erschienen.) |
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Religionsphilosophie und Rationaltheologie bei Immanuel KantHerr Dr. Hiltscher In der Vorlesung wird der Versuch einer stimmigen Rekonstruktion von Kants Postulatenmetaphysik und kritischer Religionsphilosophie unternommen. Zentraler Punkt der Vorlesung wird die Beantwortung der Frage sein, ob es Kant gelungen sei, eine endliche und dennoch selbstkonstitutive Vernunft konsistent denken zu können. In Form eines Schlagwortes gewendet: Die Vorlesung versucht das Kernproblem von Kants Postulatenmetaphysik zu beleuchten, das systematische Problem nämlich, ob denn endliche Vernunft überhaupt »sich selbst vernünftig sein könne«. |
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Institut für PolitikwissenschaftEinführung in das Studium der politischen SystemeHerr Prof. Patzelt Die Vorlesung bildet gemeinsam mit dem gleichnamigen Proseminar den obligatorischen Einführungskurs Einführung in das Studium der politischen Systeme. Zunächst wird ein knapper Überblick zur Politikwissenschaft gegeben. Anschließend werden Grundkonzepte der Analyse politischer Systeme sowie Kategorien des Systemvergleichs dargestellt. Es schließt sich eine Behandlung der wesentlichen Strukturelemente politischer Systeme an:
Sodann werden die Funktionen und Strukturen der Akteure des politischen Prozesses vorgestellt:
Leistungsanforderungen: Die Aneignung des Lehrstoffes wird in einer zweistündigen Klausur am Ende des Semesters nachgewiesen. Das Bestehen dieser Klausur ist gemeinsam mit dem erfolgreichen Besuch des o.a. Proseminars Voraussetzung für den Erwerb eines Leistungsnachweises im Einführungskurs »Politische Systeme«. Im Proseminar wird eine ausführliche Leseliste mit Pflicht- und weiterführender Literatur ausgehändigt. |
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Institut für SoziologieInteraktion und KommunikationHerr Prof. Lenz Szene 1: Sie sind gerade auf dem Weg zum Einkaufen. An der Eingangstür des Geschäftes kommt Ihnen ein Bekannter entgegen, den sie seit längerem nicht mehr gesehen haben. Sie erkennen ihn auf den ersten Blick, bleiben stehen, begrüßen sich, reden miteinander, vielleicht verabreden sie sich für das Wochenende oder versprechen demnächst anzurufen um sich wieder einmal zu treffen, verabschieden sich und setzen ihren Weg ununterbrochen fort. Szene 2: Ein Jugendlicher, knapp 18 Jahre, steht zum wiederholten Male vor Gericht, dieses mal wegen Fahrens ohne Führerschein. Die Jugendrichterin versucht durch die Befragung des Jugendlichen den Tathergang zu rekonstruieren. Der Jugendliche, deutlich erkennbar verlegen, antwortet kleinlaut in knappen Worten:
Beide Szenen illustrieren, was aus soziologischer Perspektive als »Interaktion« und als »Kommunikation« bezeichnet wird. In dieser Vorlesung sollen diese Konzepte im Rahmen unterschiedlicher Theorieperspektiven dargelegt (einschl. einer Klärung von Gemeinsamkeiten und Unterschiede) und in den breiten Bestand materialer Forschungsfelder eingeführt werden. Arbeitsliteratur gibt es begleitend zu der jeweiligen Vorlesungsstunde und am Ende wird eine Auswahlbibliographie ins Netz gestellt. |
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Technik, Arbeit und GeschlechtHerrn Projekt GiFA Inwieweit beeinflussen ökonomie, Technologie und Rationalisierung die komplexen sozialen Konstruktionsprozesse von Weiblichkeit und Männlichkeit? Welche Kontinuitäten und Brüche erzeugt der Wandel der Industriegesellschaft im Geschlechterverhältnis? Welche neuen ethischen Fragen gehen mit der Entwicklung der Reproduktionstechnik einher? Inwiefern ist Technik und Arbeit durch Prozesse der Vergeschlechtlichung bestimmt? Diesen und weiteren Fragen will die Ringvorlesung über einen multiperspektivischen Zugang - soziologisch, sprachwissenschaftlich, sozialpädagogisch, philosophisch, kulturwissenschaftlich, pädagogisch, literaturwissenschaftlich - nachgehen und in Diskurse und Forschungen zum Thema: »Technik, Geschlecht, Arbeit und deren dynamischen Wechselbeziehungen« einführen. Im Rahmen der Vorträge werden sowohl historische als auch gesellschaftstheoretische und empirisch angelegte Forschungsperspektiven aufgegriffen, die zugleich einen Einblick in aktuelle Genderforschungsansätze in verschiedenen Fachdisziplinen an der TU Dresden vermitteln wollen. Initiatoren und Organisatoren dieser Vortragsreihe sind das interdisziplinäre Projekt: »Geschlechterverhältnisse in Forschung und Ausbildung« (GiFA) der Philosophischen und Erziehungswissenschaftlichen Fakultät und das Projekt: »Transdisziplinärer Studienschwerpunkt: Gender Studies« der Sprach- und Literaturwissenschaftlichen Fakultät der TU Dresden. Eine genaue Terminplanng der Vorlesungen wird zum Sommersemester ins Netz gestellt. |
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Zentrum für Interdisziplinäre TechnikforschungSelbstorganisationHerr Dr. Gebauer Das klassische Welt- und Selbstbild der Wissenschaften beruht auf der Annahme einer letztlich vernünftigen Weltordnung, einer Natur und Denken gleichermaßen durchflutenden Rationalität. Die Natur bzw. die in ihr wirkenden Gesetze galten als prinzipiell erkennbar, in ihrer Entwicklung voraussagbar und von daher auch als prinzipiell beherrschbar. Mit der Modernen Chaos-, Selbstorganisations-, System- und Evolutionsforschung nun werden diese Grundsätze im Gestus einer kopernikanischen Wende kritisiert - geltend für eine künstliche nicht aber für die wirkliche Welt. In dieser Lehrveranstaltung sollen Ergebnisse der besagten Forschungen in ihren möglichen Konsequenzen für eben dieses Welt- und Selbstverständnis der Wissenschaften diskutiert werden. |
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Zentrum für Interdisziplinäre Technikforschung und Max-Planck-Institut für Physik komplexer SystemeAspekte der Zeit IIVerschiedene Referenten Aspekte der Zeit II Gemeinsame Ringvorlesung des Kathedralforums, des Max-Planck Instituts für Physik komplexer Systeme und des Zentrums für Interdisziplinäre Technikforschung der TU Dresden »Was ist Zeit? Wenn mich niemand fragt, so weiß ich es; will ich es aber jemandem auf seine Frage hin erklären, so weiß ich es nicht.« Diese berühmten Zeilen Augustinus', des Theologen und Kirchenvaters im 3. Jahrhundert, haben auch im 21. Jahrhundert nichts von ihrer Aktualität verloren. Dank immer genauerer und global leicht verfügbarer Uhren im Zeitalter der Satellitenkommunikation erscheint uns die Zeit objektiver und absoluter denn je. Demgegenüber macht das Modewort der Entschleunigung auf eine andere Qualität der Zeit aufmerksam: Unsere subjektive Wahrnehmung, dass die Zeit mit der zunehmend dichteren Abfolge von Ereignissen immer schneller abläuft und daher unser Leben der Entschleunigung bedarf. Hierbei scheint auch die zeitliche Qualität der Dauer auf, die über die Definition als Intervall zwischen zwei Zeitpunkten hinausgeht. Schließlich kennen wir noch einen dritten Aspekt der Zeit, der uns unausgesprochen ständig begleitet im Wissen um unsere eigene Sterblichkeit: Vergänglichkeit. Die skizzierten Aspekte der Zeit werden in verschiedenen Zweigen der Natur- und Geisteswissenschaft thematisiert. Deutet sich hierbei ein einheitlicher Zeitbegriff an, oder handelt es sich um divergierende Tendenzen sich spezialisierender Wissenschaften? Wie geht die Wissenschaft heute mit den auftretenden Paradoxien um, etwa mit der Frage nach der Vergänglichkeit der Zeit und damit ihrem Anfang und Ende? Die Vorlesungsreihe ist als Ringvorlesung in doppelter Hinsicht geplant: über drei Semester werden wir uns dem Thema in immer neuen Kreisen nähern in der Begegnung von Fachleuten und interessierten Zuhörern. Im ersten Semester haben wir uns unter der Leitfrage Was ist Zeit? einen Überblick verschafft, angefangen von Phänomenen der Zeit, über Meilensteine abendländischer Zeitauffassung bis hin zu deren Infragestellung durch Moderne Physik, Philosophie und Hirnforschung. Im zweiten Semester nutzen wir jetzt die aus dem Verlust der Selbstverständlichkeit der Begriffe gewonnene Beweglichkeit zu einer vertieften Problematisierung von Raum, Zeit und Dauer. Das Spektrum der beitragenden Disziplinen reicht von der Philosophie über Physik und Medizin bis hin zur Psychologie. Im dritten und letzten Durchlauf reflektieren wir Zeit auf sich selbst und fragen nach ihrer Vergänglichkeit. Mit der in den beiden ersten Semestern erarbeiteten Basis spannen wir bewusst den inhaltlichen Bogen sehr weit ohne Gefahr zu laufen, den Faden zu verlieren: Von der individuellen Erfahrung des Alterns bis hin zu kosMologischen Weltentwürfen aus Naturwissenschaft und Weltreligionen, von der Geschichtlichkeit über evolutionäre Konzepte bis hin zur Zeitwahrnehmung in der Kunst reichen die Themen.
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