Fragt man Studenten nach ihrem studium generale, bekommt man oft folgende Antworten: »Ach, das muss ich ja auch noch machen ... Nein, ist es nicht! Dennoch wird das studium generale eher als lästige Pflicht denn als Chance zur Weiterentwicklung begriffen. Unklarheit über Prüfungsanforderungen, den sog. »Sinn der Übung« oder allgemeine Planlosigkeit bei der Veranstaltungsauswahl das sind leider häufig die Dinge, die den meisten Studierenden durch den Kopf gehen, wenn sie sich überlegen, ihr studium generale zu absolvieren. Doch das ist studium generale nicht! Studium generale bedeutet Abwechslung, interessante Themen und Fragestellungen sowie jedes Semester die Gelegenheit, im Studium einmal über den eigenen Tellerrand zu schauen und in den Nachbardisziplinen zustöbern! Es bedeutet eigene, fachspezifische Schwerpunkte mit anderen Bereichen zu kombinieren, fächerübergreifend zu diskutieren, vernetzt zu denken, den eigenen Horizont zu erweitern und ganz nebenbei eine wichtige Erfahrung für das Berufsleben zu machen: Probleme können oft nicht nur mit dem eigenen, fachspezifischen Detailwissen gelöst werden. All das ist also Interdisziplinarität, all das kann studium generale! Dabei sind Fragestellungen wie: »Warum sucht ein Mediziner wissenschaftliche Hilfsmittel in einem Schuhladen?«, »Was macht ein Psychologe im Theater?«, »Was haben weiche Steaks mit weißer Wäsche gemeinsam?« oder »Wann und wie funktioniert der Straßenverkehr reibungslos?« gar nicht so abwegig. Denn heutige Problemlagen sind komplex und erfordern die Kompetenz, weiter- und fachübergreifend zu denken, andere Standpunkte einzubeziehen und interdisziplinäre Lösungsansätze zu erarbeiten. Diese Kompetenz vermittelt das studium generale wenn man es nur richtig anfängt. Deshalb ist es wichtig, sich zunächst einige Fragen bei der Wahl der geeigneten studium generale-Veranstaltungen zu stellen: »Was bringt mir diese oder jene Veranstaltung für meine weitere fachliche oder persönliche Entwicklung?«, »Kann ich damit eigene Studienschwerpunkte besser verstehen?«, »Welches Gebiet kenne ich noch nicht und wollte aber schon immer mehr darüber erfahren?« (usw.). Unser Vorlesungsverzeichnis zum studium generale will Euch dabei helfen, die für Euch passende Veranstaltung zu finden. Die entsprechenden Kurzbeschreibungen sollen einen ersten Eindruck dessen vermitteln, was in der Lehrveranstaltung besprochen wird. Und dann letztendlich macht es auch Spaß, über den eigenen Tellerrand zu schauen. Susann Stritzke |