studium generale Wintersemester 2003

Philosophische Fakultät

Institut für Evangelische Theologie

Geschichte der Ethik

Prof. Schwarke

Im Laufe der Geschichte der abendländischen Philosophie und Theologie haben sich verschiedene Konzeptionen der Ethik entwickelt, die meist noch heute ausgesprochen oder unausgesprochen hinter unseren Argumenten in ethischen Debatten stehen. Die Vorlesung wird in einem Gang durch die Geschichte von der Antike bis zur Gegenwart wichtige Grundbegriffe und Theorien der Ethik erläutern. Folgende Fragen begleiten die Beschäftigung mit der Geschichte:

  • Wer oder was bestimmt, wie man handeln soll: Gebote (eines Gottes), die Pflicht, das Gefühl oder die Interessen?
  • Wie kann man Entscheidungen ethisch begründen, mit Naturrecht, dem Utilitarismus oder der Diskursethik?
  • Gibt es eine besondere christliche Ethik und worin wäre sie zu suchen: in der Bibel, bei Mönchen oder in der Christologie?
  • Sind Aussagen der Ethik relativ?

Die Vorlesung vermittelt Grundwissen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Ziel der Veranstaltung ist es, dass Sie sich im Gedankengebäude der Ethik bewegen können und mitdenken, welche Konzepte Ihnen einleuchten und welche nicht.

Vorlesung Do, 13.00 bis 14.30 Uhr
WEB / Klem
2 SWS
? Frau Buck
Tel.: 463-35831
@ Eva-Maria.Buck@mailbox.tu-dresden.de
LG

Kirchengeschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert

PD Dr. Matthias

[Veranstaltungsausfall im WS 2003/04]

Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Geschichte des Protestantismus und römischen Katholizismus in Deutschland im 20. Jahrhundert. Als Schwerpunkte sind geplant

  • Protestantismus und Katholizismus um 1900
  • Revolution und Weimarer Reichsverfassung
  • Die Entstehung selbständiger Landeskirchen
  • Die theologische Wissenschaft in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
  • Die Kirchen im Dritten Reich
  • Die Kirchen in der BRD
  • Die Kirchen in der DDR
  • Das Zweite Vaticanum
  • Die deutschen Kirchen in der Ökumene
  • Die theologische Wissenschaft in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
  • Protestantismus und Katholizismus am Ende des 20. Jahrhunderts
Vorlesung Do, 11.10 bis 12.40 Uhr
WEB / 217
2 SWS
? Frau Buck
Tel.: 463-35831
@ Eva-Maria.Buck@mailbox.tu-dresden.de
LG

Paulus und seine Briefe

Prof. Klinghardt

Eine Vorlesung über Paulus bedarf keiner Begründung, höchstens eines Ausrufezeichens! Paulus ist vom Umfang der literarischen Hinterlassenschaft her der wichtigste Autor des Neuen Testaments, sowie die einzige Person der ersten christlichen Generation, von der wir überhaupt etwas Konkretes wissen.

Er ist ein Radikaler, der seine religiösen Erfahrungen konsequent zu Ende denkt und umsetzt, ein kreativer Theologe, der zum ersten Mal überhaupt so etwas wie christliche Ethik oder Ekklesiologie entwirft - und damit bleibende Maßstäbe setzt und ein beleidigend scharfer Polemiker, der seine Gegner nicht schont und verhöhnt.

Paulus ist ein visionärer Mystiker, der sich in unmittelbarem Kontakt zu Gott weiß, ein erfolgreicher Missionar und Theologe des frühen Christentums, ein wirkungsvoller Organisator, der seine Stärken gezielt einsetzt und durch Mitarbeiter multipliziert sowie ein denkbar schlechter Verlierer in den kirchlichen Auseinandersetzungen seiner Zeit.

Die Vorlesung will zeigen, wie all das zusammengehört und wird dafür die enge Verzahnung von Geschichte und Theologie deutlich machen. So soll ein theologisches (und in Grenzen auch biographisches) Porträt des Paulus entstehen, das seine theologische und literarische Produktion aus den jeweiligen Situationen heraus verständlich macht.

Vorlesung Mi, 11.10 bis 12.40 Uhr
AB2 / HS 02
2 SWS
? Frau Buck
Tel.: 463-35831
@ Eva-Maria.Buck@mailbox.tu-dresden.de
TG

Institut für Geschichte

Der Glanz der höfischen Welt Burgunds im 15. Jahrhundert

Prof. Melville

Der spätmittelalterliche Herrschaftsraum der burgundischen Herzöge aus französischem Königshaus reichte von den Niederlanden bis Südburgund. Er umfasste ein Gebiet in der Mitte zwischen Frankreich und Deutschland, anhand dessen sich in Berufung auf das alte Lothringische Reich der Karolingerzeit sogar das Königtum beanspruchen ließ. Dies Reich war zum glänzenden Mittelpunkt höfischen Lebens geworden. Kunst, Literatur, Wissenschaften wurden gepflegt als Instrumente fürstlicher Repräsentation. Höfische Feste, Turniere, feierliche Einzüge, Audienzen, Hochzeiten bildeten Kristallisationspunkte eines prunkvollen Zeremoniells. Dieses Burgund war Höhepunkt mittelalterlicher Prachtentfaltung und zugleich 'Herbst des Mittelalters'. Die Vorlesung wird versuchen, die Facetten dieses bunten Spektrums wiederzugeben und zu analysieren.

Buchempfehlung: Johan Huizinga, Herbst des Mittelalters, Stuttgart 1975 (11. Auflage)

Vorlesung Mi, 11.10 bis 12.40 Uhr
AB2 / HS 03
2 SWS
? Herr Prof. Melville
Tel.: 463-35824
@ melville@mailbox.tu-dresden.de
TG

Institut für Katholische Theologie

Einführung in die Religionspädagogik

Prof. Scheidler und andere

Glauben lernen - kann man das? Welche Möglichkeiten haben Religionslehrer/innen, Eltern, Mitarbeiter/innen in Gemeinden oder in der Erwachsenenbildung, wenn sie Lernprozesse im Glauben anstoßen und begleiten werden, wenn jemand sagt: 'Ich glaub nix - mir fehlt nix'?

Im Proseminar geht es um die Klärung dieser Fragen. Es werden grundlegende Kategorien der Religionspädagogik erschlossen und durch Hospitationen in der Ewachsenenbildung oder im Religionsunterricht werden Einblicke in den religionspädagogischen Praxis-Theorie-Praxis Zirkel eröffnet. Die Studierenden entwickeln erste eigene Vorstellungen von religionspädagogischem Handeln und gewinnen Einblick in das Zusammenspiel der Religionspädagogik mit anderen theologischen Fächern sowie der Pädagogik.

Der Leistungsnachweis wird durch die Mitarbeit im Proseminar, einem Hospitationsbericht und einer Klausur erworben. Die für das Proseminar relevanten Texte werden in einem Seminarordner zur Verfügung gestellt.

Obligatorisch für die Teilnehmenden ist außerdem das Tutorium 'Lern- und Arbeitstechniken für das Theologiestudium' (siehe Ankündigung Grundkurs und Aushang).

Seminar Mi, 14.50 bis 16.20 Uhr
WEB / 222
2 SWS
? Frau Blümel
Tel.: 463-34100
@ Gisela.Bluemel@mailbox.tu-dresden.de
LTSG

Entwicklung des abendländischen Mönchtums – Alternativen, Perspektiven, Konfliktpunkte

PD Dr. Drossbach

Die 14-täglich stattfindende Blockveranstaltung umfasst sowohl eine doppelstündige Vorlesung sowie im Anschluss daran ein doppelstündiges Seminar. In dieser Veranstaltung soll das abendländische Mönchtum in verschiedenen Abschnitten dargestellt werden. Zuerst soll das sich im Frühmittelalter ausbreitende irische und benediktinische Mönchtum untersucht werden. Dann wird auf die Ausbreitung und Stabilisierung des Mönchtums im Hochmittelalter einzugehen sein. Hierbei ist insbesondere der Aufstieg des Klosters Cluny zu nennen. Des weiteren interessiert die Einbindung der alten Orden des 12. Jahrhunderts in das Papsttum wie auch die Funktionalisierung der neu entstehenden Bettelorden im 13. Jahrhundert durch die päpstliche Kurie. Abschließend sollen Ursachen, die zu den Klosterreformen im 15. Jahrhundert führten, untersucht werden.

Anmeldung bei Frau Blümel im Sekretariat, Weberplatz 5, Zimmer 10 erforderlich. Die Einschreibung ist nicht per e-Mail möglich.

Vorlesung Fr, 14.30 bis 18.00 Uhr
WEB / 22
21.11.2003, 05.12.2003, 19.12.2003, 09.01.2004, 23.01.2004, 30.01.2004 und 06.02.2004
2 SWS
? Frau Blümel
Tel.: 463-34100
@ Gisela.Bluemel@mailbox.tu-dresden.de
LG

Geschichte der katholischen Kirche in Sachsen in nachreformatorischer Zeit

Dr. Seifert

In der Reformationszeit ist in Sachsen die katholische Kirche untergegangen. Nur in der bis 1635 zu Böhmen gehörenden Ober- und Niederlausitz blieb ein Rest des alten Bistum Meißen erhalten, der von 1560 bis 1921 als Apostolische Administratur des Bistums Meißen in der Lausitz verwaltet wurde. Im 17. Jahrhundert finden sich wieder Katholiken in Sachsen, Ausländer, die künstlerische und andere Berufe ausüben. Durch die Konversion August des Starken 1697 entstehen katholische Gemeinden in Dresden, Leipzig und Hubertusburg, die seit 1708 als Apostolische Präfektur und seit 1743 als Apostolisches Vikariat verwaltet werden. Die industrielle Entwicklung Sachsens im 19. Jahrhundert führt zahlreiche Katholiken in das Land, neue Gemeinden entstehen. 1921 wird das Bistum Meißen mit dem Sitz in Bautzen wiedererrichtet, seit 1980 Bistum Dresden-Meißen mit Sitz in Dresden. Mit Untergang und Wiederentstehung katholischen Lebens in Sachsen von der Reformation bis zu Gegenwart will die Lehrveranstaltung bekannt machen.

Anmeldung bei Frau Blümel im Sekretariat, Weberplatz 5, Zimmer 10 erforderlich. Die Einschreibung ist nicht per e-Mail möglich.

Vorlesung Fr, 14.30 bis 19.00 Uhr
Sa, 9.00 bis 13.00 Uhr,
Termine: 17./18.10.2003, 07./08.11.2003 Ort: wird noch bekannt gegeben, siehe Aushang Wandtafel neben Zi. 8, Weberplatz 5
2 SWS
? Frau Blümel
Tel.: 463-34100
@ Gisela.Bluemel@mailbox.tu-dresden.de
LG

Gott, die Freiheit und das Böse

Prof. Franz

Sarkastisch bemerkt Hegel - in Abwandlung eines Goetheschen Diktums aus Fausts Hexenküche - gegenüber seichter Aufklärungsphilosophie, die die Realität des Bösen in Gestalt des Satans allzu leichtfertig leugnen möchte. 'Den Bösen sind sie los, das Böse ist geblieben, und das Böse ist neunmal schlimmer als vorher ...'

Die Frage nach dem Ursprung und der Realität des Bösen gehört zu den zeitübergreifenden Urfragen des Menschen. Nicht zuletzt bestätigt das Phänomen des Satanismus, dass die Frage nach 'dem Bösen' alles andere als erledigt ist. Wer der Mensch ist, in welchem Sinn vom Menschen als freiem, moralisch verantwortlichem Wesen gesprochen werden kann, diese anthropologische und ethische Grundthematik macht die Beschäftigung damit unausweichlich. Nicht einfach gelöst und schon gar nicht verdrängt, sondern in ihrer Dramatik verschärft wird die Frage, wenn Gott mit ins Spiel kommt, weil damit endgültig die Realität des Bösen nicht mehr als unerklärbares Faktum einfach hingenommen werden kann. Somit stellt die Frage nach dem Bösen eine besondere Herausforderung für den Glauben und folglich für die Theologie dar. Anhand unterschiedlicher Lösungsversuche, die in der Geschichte des Glaubens und des Denkens sich etabliert haben, soll die Sachfrage in ihrer Komplexität zur Darstellung kommen.

Vorlesung Do, 11.10 bis 12.40 Uhr
WEB / KLEM
2 SWS
? Frau Blümel
Tel.: 463-34100
@ Gisela.Bluemel@mailbox.tu-dresden.de
LTG

Lernorte des Glaubens

Prof. Scheidler

In Familien, Gemeinden und Schulen sind die Rahmenbedingungen für Prozesse der Evangelisierung und des Glaubenlernens unterschiedlich und sie verändern sich unter veränderten gesellschaftlichen Bedingungen. In der Vorlesung werden die Voraussetzungen verschiedener Lernorte des Glaubens analysiert. Speziell werden die Bedeutung der Familie für die Weitergabe des Glaubens sowie die Aufgaben katechetischer Elternbildung reflektiert, es werden Konzepte und Probleme der Gemeindekatechese skizziert und die religionspädagogische Dimension kirchlicher Kinder-, Jugend- und Erwachsenenarbeit erörtert. Vor diesem Hintergrund wird nach Chancen und Grenzen des schulischen Religionsunterricht gefragt und nach Möglichkeiten zur Vernetzung der Lernorte.

Vorlesung Mi, 9.20 bis 10.50 Uhr
WEB / 22
2 SWS
? Frau Blümel
Tel.: 463-34100
@ Gisela.Bluemel@mailbox.tu-dresden.de
LTG

Sakramentenlehre

Prof. Franz

Was ist ein Sakrament? Warum und in welchem Sinn sagt katholische Theologie, dass der christliche Glaube und christliches Leben zwar von Hören des Wortes kommt, zugleich aber ohne die Sakramente nicht wirklich und konkret wäre? Damit sind einerseits sehr praktische Fragen angesprochen, etwa wie heute z.B. Taufe oder Eucharistie gefeiert werden können und welcher Stellenwert den liturgischen Symbolhandlungen zukommt, zugleich aber steht damit das grundlegende Verständnis des christlichen Glaubens zur Debatte. Insbesondere im Blick auf das Sakrament der Eucharistie und das Weihesakrament sind zugleich ökumenische Fragen berührt, die in letzter Zeit erneute Aufmerksamkeit finden.

Vorlesung Mo, 11.10 bis 12.40 Uhr
AB2 / HS 02
Beginn: 20.10.03
2 SWS
? Frau Blümel
Tel.: 463-34100
@ Gisela.Bluemel@mailbox.tu-dresden.de
LTG

Institut für Kommunikationswissenschaft

Einführung in die Kommunikationsforschung

Prof. Donsbach

Die Dresdner Kommunikationswissenschaft konzentriert sich auf öffentliche, d.h. überwiegend durch Massenmedien vermittelte Kommunikation. Die Einführungsvorlesung gibt einen Überblick über die Grundbegriffe, Methoden und wichtigsten Forschungsergebnisse auf diesem Gebiet. Nach einer Einführung über die Entwicklung des Faches und seine wichtigsten Kernbegriffe werden die wissenschaftstheoretischen Grundlagen und die Forschungsmethoden (Befragung, Inhaltsanalyse, Experiment) vorgestellt. Danach folgt der Hauptteil, der die Wissensgebiete in Journalismusforschung (z.B. Nachrichtenauswahl), Medieninhalte (z.B. Qualitätsmerkmale von Medieninhalten), Rezeptionsforschung (z.B. Determinanten der Mediennutzung) und Wirkungsforschung (z.B. Effekte auf politische Einstellungen) unterteilt. Zu jedem dieser Gebiete sollen die Teilnehmer am Ende einen Überblick gewonnen haben, wie das Fach vorgeht, mit welchen Themen es sich beschäftigt und welches die wichtigsten Theorien und Befunde sind. Die Vorlesung ist vierstündig und bietet damit genügend Zeit für Diskussionen.

Vorlesung Mo, 13.00 bis 14.30 Uhr
AB2 / HS 03
Do, 13.00 bis 14.30 Uhr
4 SWS
? Frau Tietze
Tel.: 463-33533
@ gertraud.tietze@mailbox.tu-dresden.de
T

Institut für Kunst- und Musikwissenschaft

Architektur im 20. Jahrhundert

Prof. Klein

Ein schneller Lauf vom Historismus über die Moderne und Postmoderne zum Dekonstruktivismus und darüber hinaus... So ließe sich die Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts stilgeschichtlich charakterisieren, wollte man sie alleine unter dem Paradigma des Fortschritts betrachten. Denn zweifellos war der architektonischen Entwicklung zwischen 1900 und 2000 eine große Dynamik zu eigen, und das 20. Jahrhundert war wie kaum ein anderes Jahrhundert auf dem Gebiet der Architektur durch Umbruch geprägt. Es lässt sich in dieser Hinsicht sogar nur mit der Epoche im 15. und 16. Jahrhundert vergleichen, in der sich der Übergang von der Gotik zur Renaissance vollzog und ein Formenkanon etabliert wurde, der seinerseits im 20. Jahrhundert endgültig in die Krise geriet und durch die Architektursprache des 'Neuen Bauens' ersetzt wurde. Trotzdem setzte sich das moderne Bauen keineswegs widerstandslos durch, während umgekehrt die traditionelle Architektur niemals ganz verschwand. Hierfür stehen zahlreiche Versuche zur Aufrechterhaltung und Wiederbelebung des klassischen Formenapparates, angefangen mit dem streng klassizisierenden Stil vor dem Ersten Weltkrieg, über historistische Wolkenkratzer der zwanziger und dreißiger Jahre, die diversen 'Klassizismen' von ca. 1930-1960 - ob als NS-Architektur oder Stil der 'Nationalen Tradition' in Deutschland, als Bauen des New Deal in den USA, als 'faschistische' Architektur in Italien und Spanien, als 'Betonklassizismus' im Frankreich der dreißiger Jahre - bis letzten Endes hin zur Postmoderne und zeitgenössischen Rekonstruktionen.

So hat sich der angebliche Siegeszug der 'Moderne' in der Architektur des 20. Jahrhunderts letzten Endes auf formgeschichtlichem Gebiet als eine Fiktion herausgestellt. Doch trotz aller habituellen Annäherungsversuche an die architektonische Tradition ist diese tot: Dies kann jedoch nicht als das Resultat des Siegeszuges der Moderne auf dem Feld der Form gelten, sondern hängt mit technischen und ökonomischen Bedingungen zusammen.

In der Vorlesung soll der Versuch unternommen werden, aus der Sicht des 21. Jahrhunderts einen Rückblick auf wesentliche Aspekte der Architektur des Zwanzigsten zu wagen. Diese Vogelperspektive erlaubt es, aus der Nähe kaum erkennbare Zusammenhänge aufzuzeigen, aber sie bringt es auch mit sich, nicht überall detailgenau hinsehen zu können. Die Vorlesung ist deshalb keine bebilderte Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts, sondern möchte schlaglichtartig einige in ihrer Zeit dominante Diskurse erhellen.

Vorlesung Mo, 14.50 bis 16.20 Uhr
AB2 / HS 02
Beginn: 21.8.03
2 SWS
? Frau Templin
Tel.: 463-35714
@ barbara.templin@mailbox.tu-dresden.de
TG

Das zwanzigste Jahrhundert und die historische Kultur

Prof. Paul

Unser Begriff von Kultur, dass jede Zeit die ihr eigene, konsequent aus ihren Bedingungen und Interessen geschaffene Kultur besitzt und dass nur diese eigene, zeitgenössische Kultur in ihrer Zeit wahre Gültigkeit besitzt, ist im 19. Jahrhundert aus der Kritik am Historismus entstanden und wurde von der Moderne für ihre programmatische Forderung, die Geschichte zu überwinden und eine neue Welt zu erschaffen, in Anspruch genommen. In Wirklichkeit aber hat seit dem 18. Jahrhundert das historische Bewusstsein für die Kultur und die kulturelle Erfahrung eine vitale Bedeutung, die die Moderne keineswegs überwunden hat. Denn warum hören wir noch immer Musik von Bach oder Mozart, warum sehen wir uns Dramen von Sophokles oder Shakespeare an, warum lesen wir Dante oder Goethe, warum sammeln wir in Museen die Kunst der Vergangenheit und warum schützen wir die Kulturdenkmale der Geschichte vor ihrem natürlichen Verfall und den vitalen Interessen unserer Gegenwart? Tun wir dies nur aus historischem Interesse oder bilden die kulturellen Werte der Vergangenheit einen integralen Bestandteil unseres gegenwärtigen Kulturbewusstseins? Die Vorlesung wird den damit verbundenen Fragen nicht von einem theoretischen, sondern von einem empirischen Ansatz aus nachgehen.

Die Vorlesung wird nicht regelmäßig jede Woche stattfinden. Die Termine werden rechtzeitig im Voraus bekanntgegeben werden.

Vorlesung Do, 11.10 bis 12.40 Uhr
AB2 / HS 02
Veranstlatung findet nicht regelmäßig statt
1 SWS
? Frau Templin
Tel.: 463-35714
@ barbara.templin@mailbox.tu-dresden.de
TG

Gotische Architektur in Deutschland

Prof. Karge

In England und Spanien wurde das neue architektonische System der französischen Gotik weit früher aufgenommen als in Deutschland, wo sich auf der anderen Seite im Zuge der Gotikrezeption eine besonders facettenreiche Baukultur ausbildete. Aufgrund der außerordentlichen territorialen Zersplitterung des Römisch-Deutschen Kaiserreichs nach der Herrschaft der Stauffer zeigt die Sakralbaukunst, die im Zentrum der Vorlesung stehen soll, in jeder deutschen Region ein spezifisches Erscheinungsbild, das auf die jeweiligen politischen und kirchlichen Zuständigkeiten hin befragt werden kann. Unterscheidet sich der Kirchenbau in den Reichsstädten von demjenigen in den geistlichen und weltlichen Territorien? Innerhalb der Städte ist - auch hinsichtlich der jeweiligen Auftraggeberschaft - auf die Unterschiede zwischen Kathedralen, Pfarrkirchen, Stiftskirchen und Bettelordenskirchen einzugehen.

Die Vorlesung befasst sich zunächst mit der Zeit bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts, als neben sporadischen Aufnahmen französischer Modelle in den Zisterzienserklöstern und in einzelnen Bauten, wie dem Magdeburger Dom und der Elisabethkirche in Marburg, das architektonische System der deutschen Spätromanik auffallend lange beibehalten und nur durch einzelne gotische Elemente bereichert wurde (Dome von Mainz und Bamberg, Regionaltraditionen am Niederrhein und in Westfalen). Wurden diese eigenständigen Synthesen als alternatives Modell zur französischen Gotik aufgefasst?

Vorlesung Di, 11.10 bis 12.40 Uhr
AB2 / HS 02
2 SWS
? Frau Templin
Tel.: 463-35714
@ barbara.templin@mailbox.tu-dresden.de
TG

Hauptwerke der Kunstgeschichte (20. Jahrhundert)

Prof. Müller

Die Übersichtsvorlesung beginnt mit den Werken Edouard Manets und fragt zunächst nach den spezifischen Bedingungen der condition moderne. In stetigem Wechsel von überblickshafter Darstellung und intensiven Einzelanalysen soll eine Skizze der Kunst des 20. Jahrhunderts entworfen werden. Stärker als dies normalerweise geschieht, werden dabei die Medien Photographie und Film eine wichtige Rolle spielen.

Vorlesung Do, 14.50 bis 16.20 Uhr
AB2 / HS 03
2 SWS
? Frau Templin
Tel.: 463-35714
@ barbara.templin@mailbox.tu-dresden.de
TG

Kunst und Kulturpolitik im Nationalsozialismus

Dr. Lupfer

Hans Posse war ein international angesehener Kunsthistoriker und seit Jahrzehnten Direktor der Dresdner Gemäldegalerie, als er 1937 völlig überraschend von Adolf Hitler den Auftrag erhielt, ein 'Führermuseum' für Linz an der Donau zu konzipieren und einzurichten. Posse, der bis dahin mit den Nationalsozialisten einige Schwierigkeiten gehabt hatte, erlag dieser Verlockung und sammelte – neben seiner Dresdner Museumstätigkeit – in halb Europa Bilder für Linz zusammen. Der Krieg und der Untergang des NS-Systems verhinderten eine Realisierung des Linzer Museums; das Schicksal der Bilder ist bis heute nicht restlos aufgeklärt.

Von lokalen Beispielen ausgehend, sollen in der Vorlesung die Mechanismen, Methoden und Manifestationen der nationalsozialitischen Kunst- und Kulturpolitik untersucht werden: der Umgang mit der Moderne und mit ihren Vertretern, die Förderung 'realistischer' Strömungen in Malerei und Plastik, die überraschend modernen Propagandastrategien und Medien, der organisierte Kunstraub in Deutschland und in den während des Krieges besetzten europäischen Ländern sowie die nur zum kleinsten Teil realisierten Umgestaltungspläne für deutsche und österreichische Großstädte.

Vorlesung Mi, 9.20 bis 10.50 Uhr
AB2 / HS 02
2 SWS
? Frau Templin
Tel.: 463-35714
@ barbara.templin@mailbox.tu-dresden.de
TG

Kunstlandschaften

Dr. Boerner

Die 'Kunstlandschaft' gehört zu den umstrittenen Begriffen in der Kunstwissenschaft. Das hat nicht zuletzt damit zu tun, dass Kunstwerke und künstlerische Entwicklungen während und schon im Vorfeld des Nationalsozialismus als Mittel zur Konstruktion nationaler Identitäten instrumentalisiert und als Produkte des Volksgeistes vorgestellt wurden. Seit den 60er und 70er Jahren fand im kunstwissenschaftlichen Diskurs dann eine vorsichtige entideologisierte Neubelebung der Kunstgeographie statt, und in den letzten Jahren kann ein richtiggehender Aufschwung dieser Forschungsrichtung verzeichnet werden.

Der Vorlesung geht es nicht allein darum, diese disziplingeschichtlichen Problematiken offenzulegen, sie will darüber hinaus versuchen, die Entwicklung mittelalterlicher Kunst und Architektur anhand einer exemplarischen 'Kunstlandschaft', einer begrenzten überschaubaren Region also, aufzuzeigen, wo Kontakte, Kommunikationsstrukturen, Rezeptionen, Entwicklungen und Brüche konkret nachvollzogen und anschaulich gemacht werden können. Die Wahl fiel dabei auf den Oberrhein, der als eine der dichtesten und geschichtsträchtigsten Kulturräume des Mittelalters betrachtet werden kann und der von der Romanik bis zum Spätmittelalter mit die bedeutendsten Kunst- und Bauwerke des deutschen Sprachraumes hervorgebracht hat.

Vorlesung Mi, 16.40 bis 18.10 Uhr
AB2 / HS 02
2 SWS
? Frau Templin
Tel.: 463-35714
@ barbara.templin@mailbox.tu-dresden.de
TG

Musikgeschichte im Überblick, Teil I – Musik bis 1600

Dr. Huck

Die Vorlesung vermittelt einen Überblick über die europäische Musik und Musiktheorie bis 1600. Ausgehend von den ältesten Zeugnissen des liturgischen Gesangs und der Zusammenfassung antiker Musiktheorie bei Boethius werden Formen, Gattungen und Faktur der musica plana und der musica mensurabilis, ihre Aufzeichung und Geschichtlichkeit als Spezifikum abendländischer Musikkultur, ihre gesellschaftliche Funktion und das Verhältnis zu musica theoretica sowie Theorien einer Periodisierung der Musikgeschichte bis 1600 dargestellt.

Vorlesung Fr, 13.00 bis 14.30 Uhr
AB2 / HS 02
Beginn: 24.10.03
i.d.R. 14-täglich, weitere Termine: 14.11.2003, 28.11.2003, 12.12.2003, 09.01.2004, 23.01.2004 und 96.02.2004
2 SWS
? Frau Templin
Tel.: 463-35714
@ barbara.templin@mailbox.tu-dresden.de
TG

Institut für Philosophie

Autonomie und Paternalismus

Dr. Rehbock

In der Ethik der Medizin und Krankenpflege wie der helfenden und sozialen Berufe überhaupt hat gegenüber dem traditionellen fürsorgeorientierten Ethos dieser Berufe in der Gegenwart das Prinzip der Achtung der Autonomie zunehmend an Bedeutung gewonnen. Das gilt sowohl für den alltäglichen Umgang mit Patienten, Klienten usw. als auch für besondere Entscheidungs- und Konfliktsituationen, z.B. im Zusammenhang mit Suizid, Therapieabbruch und Sterbehilfe. Umstritten ist jedoch wie das Autonomieprinzip genau zu verstehen ist, wie weit es in der Anwendung reicht, wenn krankheitsbedingt die Fähigkeit zu autonomen Entscheidungen eingeschränkt oder aufgehoben ist, und in welcher Beziehung es zur Verpflichtung der Fürsorge steht. Im Hinblick auf diese Fragen besteht für die Philosophie die Aufgabe einer grundlegenden Klärung der Begriffe in einem größeren ethischen und philosophischen-anthropologischen Kontext.

Ausgehend von exemplarischen Fällen aus verschiedenen Bereichen, insbesondere der Medizin und Krankenpflege, gibt die Vorlesung einen Überblick über die Geschichte und Diskussion der ethischen und rechtlichen Aspekte der Paternalismusproblematik sowie der Begriffe der Autonomie und der Fürsorge vor allem in der Medizinethik und in der philosophischen Ethik. Anknüpfend an einschlägige Autoren und Positionen J. St. Mill, Kant, J. Rawls, H. Frankfurt, H. Plessner u.a. werden unterschiedliche Ansätze zu einem ethischen Verständnis des Autonomiebegriffs und seiner anthropologischen Voraussetzungen vorgestellt und im Hinblick auf exemplarische ethische Problemfelder, insbesondere der Medizinethik, diskutiert.

Es ist damit zu rechnen, dass die Vorlesung sich über zwei Semester erstrecken, also im Sommersemester 2004 fortgesetzt werden wird.

Vorlesung Do, 11.10 bis 12.40 Uhr
AB2 / 213
2 SWS
? Frau Dr. Rehbock
Tel.: 463-33886
@ ThedaRebock@compuserve.com
TG

Einführung in die Umweltethik, Teil I

Prof. Irrgang

Angesichts der Globalisierung der ökologischen Krise werden Gestaltungsmöglichkeiten der technisch-ökonomischen Entwicklungen durch ökologische Ethik diskutiert und eine kulturell geprägte Interpretation des Nachhaltigkeitskonzeptes entwickelt. Eingeübt wird der Umgang mit oft unterschiedlichen Bewertungsmaßstäben umweltethischer Art, die Leitlinien im Umgang mit der Natur begründen sollen. Anhand einer Typologie von Umweltethiken, die anthropozentrische, pathozentrische, biozentrische und physiozentrische Ethiken umfasst, werden verschiedenen Versionen ökologischer Ethik analysiert und das Konzept einer nachhaltigen Entwicklung als Vermittlungsvorschlag erarbeitet. Ein Vergleich des europäischen Naturbegriffes mit Naturkonzepten insbesondere in Indien und Ostasien bemüht sich um begriffliche Klärung und um ein interkulturelles Verständnis von Nachhaltigkeit. Aus einem so verstandenen Leitbild einer 'nachhaltigen Entwicklung' werden Konsequenzen für Umweltökonomie und Umweltrecht als Instrumentarien einer anwendungsorientierten Ethik gezogen und insbesondere auf Fragen einer internationalen Umweltpolitik angewendet. Ethische Probleme der Bevölkerungsentwicklung und der Energiegewinnung sind bevorzugte Anwendungsfelder.

Einführende Literatur:

  • B. Irrgang: Christliche Umweltethik. München/Basel, 1992.
  • B. Irrgang: Natur als Ressource. Konsumgesellschaft und Langzeiterwartung. Zur Philosophie nachhaltiger Entwicklung. Technikhermeneutik Bd. 2, Dresden, 2000.
Vorlesung Di, 9.20 bis 10.50 Uhr
WIL / HS A 120
1. Semesterhälfte: 14.10. bis 02.12.2003
1 SWS
? Herr Prof. Irrgang
Tel.: 463-36001
@ irrgangb@rcs.urz.tu-dresden.de
TG

Einführung in die Umweltethik, Teil II

Prof. Irrgang

Parallel zur Vorlesung wird in diesem Seminar der Stoff vertieft und anhand einiger beispielhafter Texte diskutiert.

Seminar Di, 9.20 bis 10.50 Uhr
WIL / HS A 120
2. Semesterhälfte: 09.12.2003 bis 03.02.2004
1 SWS
? Herr Prof. Irrgang
Tel.: 463-36001
@ irrgangb@rcs.urz.tu-dresden.de
LTG

Einführung in die Wirtschaftsethik

Prof. Irrgang

Das Proseminar Wirtschaftsethik führt in die Problematik ein. Neben allgemeinen Fragen der Verhältnisbestimmung von Wirtschaft und Ethik und nach der Möglichkeit von Wirtschaftsethik überhaupt geht es um Tauschgerechtigkeit, um das Konkurrenzprinzip und um Innovation. Fragen der Unternehmensethik und sozialer Verantwortung (Arbeitsplatzsicherung), Führungsstile, Unternehmenskultur, Public Relations sowie ökologische Unternehmensleitlinien werden vorgestellt. Erarbeitet werden Probleme der Globalisierung, ökologische Rahmenbedingungen der sozialen Marktwirtschaft und umweltökonomische Steuerungsinstrumente sowie Fragen internationaler Ordnungspolitik und einer ökologisch orientierten Entwicklungshilfe.

Seminar Do, 13.00 bis 14.30 Uhr
WEB / 123
2 SWS
? Herr Prof. Irrgang
Tel.: 463-36001
@ irrgangb@rcs.urz.tu-dresden.de
LTG

Geschichte der mittelalterlichen Philosophie

Prof. Wöhler

Die Vorlesung bietet in einem chronologischen Überblick eine Darstellung der Geschichte der Philosophie im Mittelalter. Der behandelte Zeitraum erstreckt sich etwa von 500 bis 1500. Neben den Philosophen des christlich dominierten Kulturbereichs werden auch die bedeutendsten Vertreter des philosophischen Denkens im mittelalterlichen Judentum und im Islam vorgestellt. Das Mittelalter ist die erste 'internationale' und interkulturelle Epoche der Philosophie. Dieser Aspekt wird neben dem Verhältnis von Philosophie, Wissenschaft und Theologie, solchen Grundproblemen wie der 'Universalienstreit' und der 'ontologische Gottesbeweis' in der Vorlesung eine wichtige Rolle spielen. Die innere Dynamik und Vielgestaltigkeit des philosophischen Denkens im Mittelalter ist ein wichtiger Grund, es konstruktiv zu rezipieren.

Vorlesung Mi, 14.50 bis 16.20 Uhr
AB2 / HS 03
2 SWS
? Herr Prof. Wöhler
Tel.: 463-32586
TG

Geschichtsphilosophie heute

Prof. Rohbeck

Das Thema Geschichtsphilosophie bereitet heute gewisse Schwierigkeiten. Ist diese philosophische Disziplin doch zu einer Zeit entstanden, als man an den Fortschritt der Menschheit glaubte und damit der Geschichte im Ganzen eine optimistische Deutung verlieh. Ein solches Vertrauen in die Geschichte ist uns inzwischen verloren gegangen. Die Katastrophen des letzten Jahrhunderts, die sich eher verschärfende soziale Ungleichheit und die alles bedrohenden ökologischen Krisen haben den Glauben an den Fortschritt erschüttert. Der Abstand zwischen technisch-wirtschaftlicher Entwicklung auf der einen Seite und sozialen Auswirkungen auf der anderen Seite ist unübersehbar geworden. Selbst wenn man die gegenwärtig kursierenden Untergangsvisionen nicht teilt, lässt sich fragen, ob eine solche Geschichtsphilosophie heute noch ihr Existenzrecht behalten kann. Um diese Frage zu beantworten, werden drei Typen des geschichtsphilosophischen Denkens vorgestellt: die 'klassische' Geschichtsphilosophie der Aufklärung bis Hegel, der Historismus des 19. Jahrhunderts und das sogenannte Posthistoire des 20. Jahrhunderts.

Vorlesung Do, 11.10 bis 12.40 Uhr
AB2 / HS 03
2 SWS
? Herr Prof. Rohbeck
Tel.: 463-32576
@ Johannes.Rohbeck@mailbox.tu-dresden.de
TG

Grundzüge der Erkenntnislehre Immanuel Kants

PD Dr. Hiltscher

In der Vorlesung wird der Versuch unternommen, die Grundzüge von Kants Erkenntnislehre darzulegen. Der transzendentale Gedanke soll in seiner Begründungsrelevanz und genuinen Eigenwertigkeit herausgearbeitet werden. Dabei wird sich die systematische Aktualität dieses Gedankens erweisen. Die Begründungstüchtigkeit des transzendentalen Gedankens bedarf in ihrem Kern nicht 'ergänzender Einflüsterungen' von wohlmeinenden modernen Sekundanten. Die Lehrveranstaltung ist als Interpretationsvorlesung zur 'Kritik der reinen Vernunft' konzipiert. Wegen der Komplexität des Themas wird sie mindestens noch im kommenden Sommersemester fortgeführt.

Literatur:

  • Flach, Werner: Immanuel Kant. Die Idee der Transzendentalphilosophie, Würzburg, 2002.
  • Zocher, Rudolf: Kants Grundlehre. Ihr Sinn, ihre Problematik, ihre Aktualität, Erlangen, 1959.
Vorlesung Mo, 18.30 bis 20.00 Uhr
AB2 / HS 01
2 SWS
? Herr PD Dr. Hiltscher
Tel.: 4726792
@ hiltscher@rcs.urz.tu-dresden.de
TG

Positive und negative Mystik des 20. Jahrhunderts – in Frankreich und Deutschland

Prof. Gerl-Falkovitz

In Antwort auf die Religionskritik bzw. den Atheismus vieler denkerischer Konzepte des 19. Jh. stellt das 20. Jh. auf der Ebene von Philosophie, Theologie, Literatur und Kunst die Frage nach dem möglichen mystischen Selbstüberstieg neu. 'Mystisch' kann in diesem Zusammenhang sowohl die Erfahrung des Selbst wie des Kosmischen wie den in engerem Sinne transzendenten Ausgriff auf Gott umfassen. Die Konzentration auf die französische und deutsche Neubelebung mystischer Themen beruht auf der These, dass negative und positive Mystik seit den zwanziger Jahren vor dem Hintergrund von Phänomenologie, Existentialismus und Kulturkritik unter neuen Bedingungen formuliert wird. Beispielhaft interpretiert werden Albert Camus, Madeleine Sémer, Martin Buber, Simone Weil, Ludwig Wittgenstein, Walter Benjamin, Emmanuel Levinás, Adrienne v. Speyr.

Vorbereitende Lektüre: Hans Dieter Zimmermann (Hg.), Rationalität und Mystik, Frankfurt/M. 1981.

Vorlesung Do, 11.10 bis 12.40 Uhr
AB2 / HS 01
2 SWS
? Frau Prof. Gerl-Falkovitz
Tel.: 463-32689
@ gerl@rcs.urz.tu-dresden.de
TG

Institut für Politikwissenschaft

Das politische System der BRD II

Prof. Patzelt

In dieser Vorlesung wird systematisch das politische System der Bundesrepublik Deutschland vorgestellt: von seinen geschichtlichen, sozioökonomischen und normativen Grundlagen über die zentralen politischen Institutionen bis hin zu Parteien und Verbänden sowie politischer Kultur und Massenkommunikation.

Vorlesung Mo, 14.50 bis 16.20 Uhr
AB2 / HS 03
2 SWS
? Frau Barufke
Tel.: 463-35826
@ Doris.Barufke@mailbox.tu-dresden.de
TG

Einführung in das Studium der politischen Systeme

Prof. Patzelt

Die Vorlesung gibt den Einstieg in das Studium der politischen Systeme. Zunächst wird ein knapper Überblick zur Politikwissenschaft gegeben. Anschließend werden Grundkonzepte der Analyse politischer Systeme sowie Kategorien des Systemvergleichs dargestellt. Es schließt sich eine Behandlung der wesentlichen Strukturelemente politischer Systeme an: Monismus versus Pluralismus; Gewaltenkonzentration versus Gewaltenteilung; Rechtsstaat usw. Sodann werden die Funktionen und Strukturen der Akteure des politischen Prozesses vorgestellt: Interessengruppen, Parteien, Parlamente, Regierungen/Verwaltungen, Massenmedien usw.

Vorlesung Di, 14.50 bis 16.20 Uhr
AB2 / HS 03
2 SWS
? Frau Barufke
Tel.: 463-35826
@ Doris.Barufke@mailbox.tu-dresden.de
TG

Institut für Soziologie

Politische Soziologie II

Prof. Zimmermann

Die Vorlesung schließt an das letzte Semester an, kann aber auch unabhängig besucht werden.

Behandelt werden u.a. Theorien sozialer Bewegungen und des Protestes, ausgewählte Aspekte der Wahlforschung und neuere Forschungen zur Bedeutsamkeit sozialer und politischer Spannungslinien (cleavages).

Vorlesung Mo, 14.50 bis 16.20 Uhr
HSZ / HS 02
Beginn: 20.10.03
Beginn: 20.10.2003 Ort: Hörsaalzentrum, Bergstr. 64, HS 02
2 SWS
? Herr Prof. Zimmermann
Tel.: 463-34284
@ Zimmer-e@rcs.urz.tu-dresden.de
TG

Sexualität – Zugänge zu einem dunklen Kontinent

Verschiedene Referenten

Die Ringvorlesung ist eine gemeinsame Veranstaltung des Instituts für Soziologie un des Institut für Sozialpädagogik.
21.10.2003 Sexualität – Einführung in ein vernachlässigtes Thema in den Sozialwissenschaften
(Lothar Böhnisch/ Heide Funk/ Karl Lenz)
28.10.2003 Von Hirschfeld zu Reich. Sexualreform und sexuelle Revolution in den 20er Jahren
(Lothar Böhnisch)
04.11.2003 Sexualität als Ware – Zur Industrialisierung der Pornografie
(Lothar Böhnisch)
11.11.2003 Die Gewalt der Ehre – Interkulturelle Dynamik und Sexualität
(Wolfgang Schröer)
18.11.2003 Kinder und Sexualität
(Karin Bock)
25.11.2003 Mädchen und Sexualität
(Berith Möller)
02.12.2003 Jungen und Sexualität
(Gerd Stecklina)
09.12.2003 Frauen und Sexualität
(Heide Funk)
16.12.2003 Männer und Sexualität
(Holger Brandes)
06.01.2003 Nichts als die reine Liebe. Beziehungsbiographien im Wandel
(Kurt Starke)
13.01.2003 Sexualität im Beziehungsalltag
(Karl Lenz)
20.01.2003 Sexualpädagogik für Jugendliche
(Doreen Opfer)
27.01.2003 Pluralität des Begehrens Rüdiger
(Lautmann)
03.02.2003 Die Illusion der Sexualaufklärung
(Achim Schröder)

Vorlesung Di, 18.30 bis 20.00 Uhr
HSZ / 004
Beginn: 21.10.03
2 SWS
? Herr Dr. Stecklina
Tel.: 463-34662
@ gerd.stecklina@mailbox.tu-dresden.de
LTSGi

Sozialstruktur Deutschlands im internationalen und historischen Vergleich

PD Dr. Becker

Die Vorlesung ist eine grundlegende Lehrveranstaltung im soziologischen Grundstudium. Es werden daher theoretische und empirische Grundlagen zur Sozialstruktur der Bundesrepublik Deutschland behandelt. Diese werden durch einen internationalen Vergleich mit anderen Gegenwartsgesellschaften ergänzt. Im Vordergrund steht dabei die sozialstrukturelle Zusammensetzung von Gesellschaften nach Gesichtspunkten wie Familie und Bevölkerungsdynamik, Bildung und Arbeitsmarktentwicklung, soziale Klassen und soziale Ungleichheit, Mentalitäten und Einstellungen, Wirtschaftsentwicklung und Einkommen. Anhand von einzelnen ausgewählten Themenkomplexen wird der Zusammenhang von Theorie, empirischer Überprüfung und der Interpretation der Forschungsergebnisse aufgezeigt werden. Über den Vergleich von modernen Gesellschaften sollen die nationalen Unterschiede und Besonderheiten von Sozialstrukturen herausgearbeitet und erklärt werden.

Vorlesung Mo, 13.00 bis 14.30 Uhr
GER / HS 38
Beginn: 20.10.03
2 SWS
? Herr PD Dr. Becker
Tel.: 463-34112
@ becker-r@rcs.urz.tu-dresden.de
TG

Theorien und Gesetzmäßigkeiten in den Sozialwissenschaften

Prof. Zimmermann

Zahlreiche grundlegende Gesetzmäßigkeiten der Sozialwissenschaften werden behandelt. Ziel ist es, anhand klassischer Fundstellen ein besseres Verständnis für die Qualität sozialwissenschaftlicher Theoriebildung zu entwickeln.

Vorlesung Mo, 16.40 bis 18.10 Uhr
HSZ / HS 02
Beginn: 20.10.03
2 SWS
? Herr Prof. Zimmermann
Tel.: 463-34284
@ Zimmer-e@rcs.urz.tu-dresden.de
TG

Zentrum für Interdisziplinäre Technikforschung

Zum Leib-Seele-Problem

Dr. Gebauer

'... wenn Seele und Leib vereinigt sind, so befiehlt ihm die Natur zu dienen und sich beherrschen zu lassen, ihr aber, zu herrschen und zu befehlen.' (Platon)

Aber der Erwachte, der Wissende sagt: 'Leib bin ich ganz und gar, und Nichts außerdem; und Seele ist nur ein Wort für ein Etwas am Leibe. Der Leib ist eine große Vernunft, eine Vielheit mit einem Sinne, ein Krieg und ein Frieden, eine Herde und ein Hirt. Werkzeug deines Leibes ist auch deine kleine Vernunft, mein Bruder, der du 'Geist' nennst, ein kleines Werk- und Spielzeug deiner großen Vernunft'. (Nietzsche)

Das Verhältnis von Leib und Seele - ein scheinbar ewiges Thema - ist eingewoben in ein Geflecht von Fragen, die Philosophie und Wissenschaft gleichermaßen beschäftigt haben und beschäftigen. In dieser Lehrveranstaltung sollen mögliche Antworten am Beispiel ausgewählter Texte diskutiert werden.

Seminar Di, 11.10 bis 12.40 Uhr
WEB / 235
2 SWS
? Herr Dr. Gebauer
Tel.: 463-32620
@ gebauer@rcs.urz.tu-dresden.de
LTS

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