studium generale Wintersemester 2004/05

Philosophische Fakultät

Institut für Evangelische Theologie

Der Tod Jesu im Neuen Testament

Prof. Klinghardt

Der Kreuzestod Jesu stellt Christen vor besondere Rezeptionsprobleme: Auf der einen Seite ist er das zentrale "christentumsbegründende" Ereignis schlechthin. Andererseits haben immer mehr Menschen Schwierigkeiten mit der Vorstellung, dass ausgerechnet dieser gewaltsame Tod am Kreuz der Ursprung von Heil und Leben in einem umfassenden Sinn sein soll. Die Fragen, die in diesem Zusammenhang gestellt werden, sind typisch: Ist Sündenvergebung denn nur durch den Tod Jesu möglich? Hat Gott es nötig, seine Ehre durch ein blutiges Opfer wiederherzustellen? Ist der Tod Jesu ein Opfer - und wenn ja: Wer bringt es für wen dar? Impliziert das nicht eine Aufforderung zur Selbstaufopferung für andere, die so üblen Missbrauch erfahren hat? Gibt es einen "stellvertretenden Sühnetod" Jesu? Wie verhalten sich Stellvertretung und persönliche Verantwortung? Die Vorlesung wird diese und eine ganze Reihe weiterer Fragen anhand der neutestamentlichen Texte behandeln und dabei immer wieder einen Blick in die Auslegungs- und Rezeptionsgeschichte tun.

Vorlesung Mi, 11.10 bis 12.40 Uhr
WEB / KLEM
2 SWS
? Frau Buck
Tel.: 463-35831
@ Eva-Maria.Buck@mailbox.tu-dresden.de
TG

Kirchengeschichte IV/1 – Pietismus und Aufklärung

PD Dr. Gazer

Pietismus und Aufklärung sind zentrale Geschehnisse der neueren Kirchengeschichte. Es sind zugleich äußerst vielgestaltige Phänomene, die das Denken und Handeln in verschiedenen Lebensbereichen bestimmt und geformt haben. In der Vorlesung sollen theologische, frömmigkeits- und kirchengeschichtliche Aspekte der beiden Epochen behandelt werden.

Vorlesung Do, 14.50 bis 16.20 Uhr
AB2 / HS 01
2 SWS
? Frau Buck
Tel.: 463-35831
@ Eva-Maria.Buck@mailbox.tu-dresden.de
L

Religiöse Sondergemeinschaften und Sekten

Prof. Biewald

Die Vorlesung bietet einen religionskundlichen Überblick über die vor allem im Protestantismus entstandenen Sondergemeinschaften, über neureligiöse Strömungen (manchmal auch "Jugendreligionen" genannt) und über sogenannte Sekten.

Anhand ausgewählter Beispiele wird

  • nach religionssoziologischen und theologischen Kriterien für eine Klassifizierung der Gemeinschaften und Gruppierungen gefragt,
  • die Entstehungsgeschichte der Gemeinschaften aufgezeigt,
  • die Lehre hinsichtlich ihres Heils- und Wahrheitsanspruches untersucht,
  • nach möglichen ökumenischen Beziehungen der Gemeinschaften mit Kirchen gesucht.
Schließlich sollen Aufgaben und Ziele für die Religionspädagogik dargestellt werden, die sich aus diesem Thema für Schule und Erwachsenenbildung ergeben. Auf Wunsch wird eine Vorlesungsklausur angeboten.
Vorlesung Di, 11.10 bis 12.40 Uhr
WEB / 243
Beginn: 19.10.04
2 SWS
? Frau Buck
Tel.: 463-35831
@ Eva-Maria.Buck@mailbox.tu-dresden.de
LG

Theologie und Naturwissenschaft

Prof. Schwarke

Naturwissenschaft und Theologie werden oft als Gegensätze betrachtet. Zweifellos stellen nicht nur die jeweiligen Ergebnisse die jeweils andere Disziplin in Frage, sondern bereits die Methoden werfen die Fragen danach auf, was wir eigentlich als Realität betrachten wollen. Es hat in der Vergangenheit verschiedene Versuche gegeben, das Verhältnis der beiden Wissenschaftsbereiche zu verstehen. Dabei schwanken die Theorien zwischen der Behauptung eines radikalen Gegensatzes und der Annahme eines friedlichen Konsens. Die Vorlesung wird nach Gemeinsamkeiten und Differenzen zwischen den Naturwissenschaften und der Theologie in Geschichte und Gegenwart fragen. Folgende Aspekte werden dabei berührt und an Beispielen illustriert.

  • Geschichte der Beziehungen und Konflikte zwischen Naturwissenschaft und Theologie
  • Worin waren (und sind) die Konflikte begründet?
  • Können die Disziplinen etwas voneinander lernen?
  • Welche Rolle spielt die Theologie im naturwissenschaftlichen Zeitalter?
  • In welcher Realität leben wir?

Vorlesung Do, 13.00 bis 14.30 Uhr
WEB / 243
2 SWS
? Frau Buck
Tel.: 463-35831
@ Eva-Maria.Buck@mailbox.tu-dresden.de
LTG

Institut für Geschichte

Das 'lange' 19. Jahrhundert – Europäische Geschichte 1814 bis 1914

HD Dr. Marcowitz

Mit Blick auf das "kurze" 20. Jahrhundert, das unter dem Signum eines ideologischen und machtpolitischen Ost-West-Gegensatzes nur von 1917 bis 1989/91 reichte, spricht die Geschichtswissenschaft mittlerweile gerne von einem "langen" 19. Jahrhundert, das für manche bereits mit der Französischen Revolution 1789 einsetzte, für andere zumindest 1814 mit dem Versuch einer postrevolutionären europäischen Neuordnung und das bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 andauerte. Diesem Ansatz folgt die Vorlesung und sie führt in die europäische Geschichte dieser Zeit ein. Dabei werden ideologische Faktoren – die Auswirkungen der Ideen von 1789 – ebenso berücksichtigt wie der sozio-ökonomische Wandel und die Entwicklung des multipolaren Europäischen Konzerts der fünf Großmächte Großbritannien, Frankreich, Russland, Österreich und Preußen/Deutsches Reich, dem Historiker und Politologen nach dem Ende des west-östlichen Bipolarismus und angesichts einer zunehmenden Renationalisierung der internationalen Politik in den letzten Jahren wieder ein verstärktes Interesse entgegenbringen.

Vorlesung Mi, 13.00 bis 14.30 Uhr
AB2 / HS 03
2 SWS
? Frau Spretz
Tel.: 463-35822
@ Margit.Spretz@mailbox.tu-dresden.de
TG

Die frühe Moderne – Sachsen, Deutschland und Europa

PD Dr. Matzerath

Die Geschichte Deutschlands im beginnenden 19. Jahrhundert wird häufig noch als die Geschichte Preußens und Österreichs erzählt, obwohl um 1800 mehr als die Hälfte der Deutschen in Mittel- und Kleinstaaten lebten. Die beiden deutschen Großmächte verlieren aber an Bedeutung, wenn nicht mehr der Nationalstaat, sondern ein zusammenwachsendes Europa sinnstiftend für die Frage nach der Herkunft der Gegenwart wird. Bei der Darstellung historischer Entwicklungen wird die Vorlesung daher das Spektrum von der regionalen bis zur gesamteuropäischen Ebene berücksichtigen. Der Fokus des Interesses liegt dabei auf dem gesamtgesellschaftlichen Wandel und den Veränderungen der Lebenswelt.

Vorlesung Mi, 14.50 bis 16.20 Uhr
AB2 / HS 01
2 SWS
? Frau Müller
Tel.: 463-35806
@ Claudia.Mueller3@mailbox.tu-dresden.de
TG

Die Fürstinnen Mitteldeutschlands in der Frühen Neuzeit

PD Dr. Schaltkowsky

Mit einer sich seit einigen Jahren abzeichnenden Neubewertung des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation ging auch ein wachsendes Interesse an Fragen von Dynastie und dynastischen Handeln in der Frühen Neuzeit einher. Oftmals ausgeblendet bleibt dabei allerdings die Rolle hochadliger Frauen. Die Vorlesung beschäftigt sich mit dem Anteil dieser aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur exklusiven Herrschaftselite privilegierten Frauen an Prozessen der frühmodernen Herrschafts- und Territorialstaatsbildung sowie der Reformation und Konfessionalisierung. Damit verbunden sind Fragen nach Spielräumen und Grenzen von Fürstinnen für die Durchsetzung ihres politischen Gestaltungswillens und für die Sicherung der Dynastie und der eigenen standesgemäßen Existenz. Im Mittelpunkt stehen Fallbeispiele der regierenden Fürstin, Vormundschaftsregentin, Äbtissin, Mäzenin und Förderin von Künsten aus Kursachsen und anderen Territorien des Alten Reichs.

Vorlesung Do, 16.40 bis 18.10 Uhr
WEB / 243
2 SWS
? Frau Müller
Tel.: 463-35806
@ Claudia.Mueller3@mailbox.tu-dresden.de
TG

Einführung in die Geschichte der Frühen Neuzeit

Prof. Schwerhoff

Die Frühe Neuzeit, jene Spanne von dreihundert Jahren zwischen 1500 und 1800, wird erst seit einigen Jahrzehnten als eine eigene historische Großepoche verstanden und erforscht. Sie kann dabei wahlweise als "Musterbuch" (Winfried Schulze) und Wiege der modernen Zeit verstanden werden oder als eine sehr fremde, vergangene Welt, die - nähert man sich ihr behutsam in gleichsam ethnographischer Manier - wertvolle Fremdheitserfahrungen ermöglicht. Die Vorlesung soll einen chronologischen Überblick, vor allem aber einen systematischen Einblick in die zentralen Themen und Probleme der Epoche bieten. Zur Sprache kommen u.a. Reformation, Konfessionalisierung und Säkularisierung, Entstehung eines neuen Typus von Staat, Militär und einer neuen Kriegsführung, wirtschaftliche Globalisierung und Protoindustrialisierung, Kommunikationsrevolutionen, Kolonisierung und Entdeckung des "Fremden", Beharrung und Wandel von städtischen und ländlichen Lebenswelten, Hexenverfolgung und Aufklärung u.v.m. Ein Schwerpunkt soll dabei auf einer kulturgeschichtlichen Perspektive liegen.

Vorlesung Di, 9.20 bis 10.50 Uhr
AB2 / HS 01
2 SWS
? Frau Fiedler
Tel.: 463-35825
@ Kristina.fiedler@mailbox.tu-dresden.de
T

Geschichte der Globalisierung

PD Dr. Fäßler

"Globalisierung" ist zweifelsohne ein schillernder Begriff, ein Modewort. Bei aller semantischen Unschärfe lassen sich zahlreiche Phänomene der Expansion, Vernetzung und des intensivierten Transfers von Waren, Kapital, kulturellen Errungenschaften u.a.m. sinnvoll unter diesen Terminus zusammenfassen.

Im Rahmen der Vorlesung werden die Globalisierungsphasen in den unterschiedlichen Bereichen menschlicher Gesellschaften dargestellt, wobei der Wirtschaft als Schrittmachersektor eine herausgehobene Bedeutung zukommen wird. Der historische Zugriff auf das sehr aktuelle Problem"Globalisierung" soll zudem die Frage klären, ob wir es mit einem relativ jungen, qualitativ neuen Phänomen zu tun haben, das uns entsprechende kreative Anworten abverlangt. Oder können wir vielmehr davon ausgehen, dass es Globalisierungstendenzen zu allen Zeiten gegeben hat und dementsprechend wenig Anlass zur Sorge besteht?

Vorlesung Mo, 11.10 bis 12.40 Uhr
AB2 / HS 03
2 SWS
? Herr PD Dr. Fäßler
Tel.: 463-35851
@ peter.e.faessler@gmx.de
TG

Geschichtsdidaktik und Geschichtsunterricht – Vom Kaiserreich bis zur Bundesrepublik

Prof. Voit

Das Selbstverständnis jeder wissenschaftlichen Disziplin ist historisch geprägt und lässt sich nur im Bewusstsein seiner geschichtlichen Dimension plausibel erklären. Geschichte der Geschichtsdidaktik und des Geschichtsunterrichts in kritischer Absicht verweist auf Vorstellungen in der disziplinären Vergangenheit, die heute noch oder wieder bedenkenswert erscheinen. Gleichzeitig werden aber auch Gefährdungen, Irrwege und ideologische Schwächen eines Faches deutlich, das als staatliche Veranstaltung von jeher der Reglementierung und politischen Indienstnahme im Sinne eines einseitig verordneten Geschichtsbildes unterliegt. Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Geschichte des historischen Lernens von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart.

Vorlesung Di, 14.50 bis 16.20 Uhr
AB2 / HS 01
2 SWS
? Frau Müller
Tel.: 463-35806
@ Claudia.Mueller3@mailbox.tu-dresden.de
TG

Grenzraum des Abendlandes – Die ostmitteleuropäische Geschichtsregion Polen - Böhmen - Ungarn

Prof. Schlarp

Mit dem Beitritt Polens, Tschechiens, der Slowakei, Ungarns und Serbiens zur EU rückt wieder ins öffentliche Bewusstsein, daß diese Länder den Osten Mitteleuropas bilden und mit dem östlichen Europa wenig zu tun haben. Sie haben vom "Osten" Abschied genommen und wollen "zurück nach Europa". In dieser Vorlesung soll nun versucht werden, den Entwicklungsweg dieser Geschichtsregion zwischen dem germanisch-romanischen Westen und dem russisch-orthodoxen Osten durch zehn Jahrhunderte zu verfolgen und dadurch auch den Umbruch von 1989 ins rechte Licht zu rücken. Dabei geht es um die Herausbildung der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Spezifika dieser Übergangsregion, die zwar durch die Traditionen des lateinischen Christentums geprägt wurde, in Wirtschaft und Gesellschaft aber "östliche Relikte" aufwies, deren Defizite teilweise bis heute nachwirken. Hinzu kam die zeitweise Oberherrschaft großer multinationaler Imperien sowie eine starke deutsche und jüdische Überschichtung, die die Entstehung moderner Gesellschaften und Nationen beeinflussten. Im 20. Jahrhundert wurde Ostmitteleuropa durch den deutschen und den sowjetischen Totalitarismus schwer beschädigt und muss seine eigene Zivilisation jetzt wieder mühsam herrichten.

Vorlesung Do, 11.10 bis 12.40 Uhr
WEB / KLEM
2 SWS
? Frau Müller
Tel.: 463-35806
@ Claudia.Mueller3@mailbox.tu-dresden.de
TG

Griechische Geschichte im Zeitalter der Perserkriege – Vom Ionischen Aufstand

Prof. Jehne

Die Entwicklung Griechenlands in archaischer Zeit, in der sich die Dominanz der kleinräumigen Organisation mit schwacher Hierarchie (polis), der Trend zur Autonomie des politischen Raumes und die Neigung zu intensiver Partizipation herausbildeten, war ganz wesentlich dadurch begünstigt, dass aus den orientalischen Hochkulturen zwar kulturelle Einflüsse in großem Umfang aufgenommen wurden, aber die dazugehörigen Großreiche ihren Herrschaftsbereich nicht auf Griechenland ausdehnten. Dies änderte sich erst mit dem Perserreich, mit dem die Griechen in massive militärische und auch ideologische Konflikte gerieten, in denen sich griechische Besonderheiten hinsichtlich der Staatsordnung und des politschen Denkens vertieften. In der Vorlesung sollen Vorgeschichte, Verlauf und Konsequenzen der Perserkriege dargestellt werden, und es soll auch der alten Frage nachgegangen werden, ob das moderne Europa durch die griechischen Siege erst ermöglicht worden ist.

Vorlesung Mo, 11.10 bis 12.40 Uhr
AB2 / HS 01
2 SWS
? Frau Dittrich
Tel.: 463-35823
@ Kerstin.Dittrich@mailbox.tu-dresden.de
TG

Krise und Krieg 1945 bis 1990

Prof. Pommerin

Krisen, aber vor allem auch Kriege, bestimmen seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges auch weiterhin das Geschehen im internationalen Staatensystem. Nach dem Ende des Kalten Krieges 1990 sind viele dieser Krisen und Kriege bereits längst wieder in Vergessenheit geraten. Ziel der Lehrveranstaltung ist es, die wichtigsten Krisen und Kriege zwischen 1945 und 1990 ins Gedächtnis zu rufen. Damit soll auch der Auffassung begegnet werden, dass aufgrund des lediglich "Kalten Krieges" der Krieg scheinbar bereits überwunden schien und aufgrund des nuklearen Patts kriegerische Auseinandersetzungen fast Geschichte geworden seien.

Vorlesung Mi, 9.20 bis 10.50 Uhr
AB2 / HS 03
2 SWS
? Frau Spretz
Tel.: 463-35822
@ Margit.Spretz@mailbox.tu-dresden.de
TG

Von der Mark Meißen zum Kurfürstentum Sachsen – Sachsen vom 10. bis zum 15. Jahrhundert

Prof. Müller

Ausgehend von der Expansion des deutschen Reiches im 10. Jahrhundert und der damit verbundenden Gründung von Bistümern und Marken im Raum östlich der Saale will die Vorlesung das Nebeneinander der verschiedenen Ordnungsgewalten – Königtum (Reichsterritorium Pleißenland), Bischöfe bzw. geistliche Reichsfürsten (Meißen, Merseburg, Naumburg) und weltliche Fürsten – im hohen Mittelalter transparent machen. Ein deutlicher Schwerpunkt wird dabei auf dem Aufstieg der Markgrafen von Meißen aus dem Hause Wettin liegen, die mit dem Ausgreifen nach Thüringen sowie der Erlangung der Kurwürde 1423, die gleichbedeutend mit der Übertragung der Bezeichnung Sachsen auf den Herrschaftsbereich der Wettiner war, auf dem Höhepunkt ihrer Macht standen. Gegenläufige Tendenzen wie die Begrenzung der fürstlichen Position durch die Stände und die spätmittelalterlichen Landesteilungen werden gleichfalls thematisiert. Insgesamt will die Vorlesung am Beispiel des mitteldeutschen Raumes einen allgemeinen Beitrag zum Verhältnis von Königtum und Territorium bzw. zum Territorialisierungsprozess im hohen und späten Mittelalter leisten.

Vorlesung Mo, 14.50 bis 16.20 Uhr
AB2 / HS 01
2 SWS
? Frau Müller
Tel.: 463-35806
@ Claudia.Mueller3@mailbox.tu-dresden.de
TG

Institut für Katholische Theologie

Christliches Menschenbild

Prof. Franz

In den gegenwärtigen Auseinandersetzungen um die Möglichkeit der Biotechnologie steht die Frage auf dem Spiel, was der Mensch denn von Grund auf ist. Wer kann hier sachgerechte Antworten geben? Der Theologie wird dabei allzu schnell unterstellt, sie vertrete ein "religiöses" und damit kein allgemein verbindliches Menschenbild, an das man eben nur glauben könne, das aber kritischer Rationalität nicht standhalten kann. Andererseits erhebt die christliche, namentlich die katholische Auffassung vom Menschen als "Bild Gottes" den Anspruch durchaus rational begründet zu sein und deshalb auch im gesellschaftlichen Diskurs der Gegenwart eine Rolle zu spielen. Die damit verbundenen Sachprobleme, die geschichtlichen Hintergründe und Möglichkeiten einer Verständigung mit nichtchristlichen Vorstellungen sollen in dieser Vorlesung zur Sprache kommen. Sie richtet sich damit an Theologen, aber auch an den der Theologie bzw. dem christlichen Glauben gegenüber eher kritisch eingestellten Zeitgenossen.

Vorlesung Do, 11.10 bis 12.40 Uhr
WEB / 243
Beginn: 21.10.04
2 SWS
? Frau Blümel
Tel.: 463-34100
@ gisela.bluemel@mailbox.tu-dresden.de
LTG

Eschatologie

Prof. Franz

Nur oberflächliche Betrachtung kann die "Eschatologie" für ein theologisches Spezialgebiet halten, das mit heutiger Wirklichkeit, mit konkreten Problemen kaum etwas zu tun hat. Das Gegenteil ist der Fall, geht es hier doch um die Frage nach dem Sinn und Ziel von Geschichte aus christlicher Perspektive. Das zwanzigste Jahrhundert hat wohl mehr als zur Genüge gezeigt, in welch geradezu tragischem Sinn die Frage nach der Geschichte ideologisch ausgenutzt und missbraucht werden kann. Angesichts des angeblichen Endes solch ideologischen Denkens, das allerdings kaum etwas anderes als ein erneut gefährliches geistiges Vakuum hinterlassen hat, stellt das christliche Verständnis von Geschichte und der Anspruch des Glaubens, zum Sinn von Geschichte etwas sagen zu können, eine Provokation dar, der sich die Vorlesung ohne Tabus und in bewusster Auseinandersetzung mit nichtchristlichen Geschichtsbildern, z.B. mit dem Marxismus, stellen möchte. Nicht zuletzt soll dadurch die Frage geklärt werden, ob bzw. in welchem nichtideologischen Sinn überhaupt von Geschichte gesprochen werden kann, also, was "ideologisches Denken", und was demgegenüber christlicher Glaube eigentlich ist.

Vorlesung Mo, 11.10 bis 12.40 Uhr
AB2 / HS 02
2 SWS
? Frau Blümel
Tel.: 463-34100
@ gisela.bluemel@mailbox.tu-dresden.de
LTG

Exegese des Johannesevangeliums

Dr. Hotze

Das vierte Evangelium unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von den drei synoptischen Evangelien. Aus größerem Abstand zum Jesusgeschehen schreibt der Verfasser reflektierter, theologischer und mystischer als die drei anderen Evangelisten. Johannes – wer auch immer sich dahinter verbirgt – gilt neben Paulus als der zweite große Theologe des Neuen Testaments.

Sich diesem Werk zu stellen, das zur Weltliteratur zählt, ist eine immer neue exegetische Herausforderung. Im Anschluss an die Behandlung der Einleitungsprobleme werden, angefangen beim Prolog, ausgewählte Perikopen zur Sprache kommen, die den besonderen Charakter dieser Schrift zum Ausdruck bringen.

Vorlesung Mi, 14.50 bis 16.20 Uhr
Ort: August-Bebel-Str. 20, HS 03
2 SWS
? Frau Blümel
Tel.: 463-34100
@ gisela.bluemel@mailbox.tu-dresden.de
LTG

Funktion und Gebrauch des religiösen Bildes (400 bis 1600)

PD Dr. Drossbach; Dr. Boerner

"Du sollst dir kein Bild machen", lautet bekanntlich das zweite Gebot im Buch Exodus (20), "noch ein Gleichnis von etwas, was im Himmel oben, oder auf der Erde unten, oder was im Wasser unter der Erde ist." Das biblische Bilderverbot des Alten Testaments steht im krassen Gegensatz zur Erfolgsgeschichte des Bildes in der christlichen Kirche. Es spielte sowohl im sakralen Raum als auch in der privaten Frömmigkeit eine große Rolle. Aber die Geschichte der Funktionsbegründung des religiösen Bildes ist auch immer die Geschichte seiner Rechtfertigung geblieben. Insbesondere die Existenz von Gottesbildern und ihre kirchliche Nutzung musste immer wieder begründet werden. Die Vorlesung will an ausgesuchten Beispielen nachzeichnen, welche Rolle dem Bild in der Kirche in Theorie und Praxis zugedacht war. Dazu sollen einschlägige Quellentexte über die Bildfunktion gelesen und Bilder analysiert werden.

Anmeldung im Sekretariat erforderlich, nicht per e-mail.

Seminar Fr, 13.00 bis 18.15 Uhr
AB2 / HS 01
Termine: 17./18.12.2004, 04./05.02.2005
2 SWS
? Frau Blümel
Tel.: 463-34100
@ gisela.bluemel@mailbox.tu-dresden.de
LTG

Lektüre zentraler Texte der Bibel

Dr. Hotze

Im Zusammenhang mit dem kanonischen Zugang zur Bibel ("canonical approach") ist auch die Rede von Intertextualität, den vielfältigen Bezügen von Texten innerhalb der Bibel zueinander. Im Sinne einer gesamtbiblischen Theologie werden in dieser Übung wichtige Texte des Alten und des Neuen Testaments miteinander gelesen und diskutiert, die in einem sachlichen Zusammenhang stehen und sich möglicherweise gegenseitig interpretieren helfen. Zu denken ist u.a. an prophetische Texte, die im NT zitiert und als in Jesus Christus erfüllt verstanden werden, aber auch an andere Theologumena verschiedener Art. Die Auswahl der zu behandelnden Texte erfolgt nach Absprache mit den Teilnehmern.

Vorlesung Mi, 18.30 bis 20.00 Uhr
WEB / K 13
2 SWS
? Frau Blümel
Tel.: 463-34100
@ gisela.bluemel@mailbox.tu-dresden.de
LTG

Institut für Kommunikationswissenschaft

Einflussfaktoren auf Medieninhalte

Prof. Donsbach

Über die meisten Dinge, die auf der Welt passieren, erfahren wir nur indirekt etwas, indem wir darüber in den Massenmedien etwas lesen, hören oder sehen. Unser Weltbild ist also in Vielem eine Folge der Entscheidungen, die die professionellen Kommunikatoren treffen. Insofern ist die Erforschung der Faktoren, die Einfluss auf Nachrichtenentscheidungen haben, letztlich auch Teil der Wirkungsforschung. Die Kommunikationswissenschaft hat sich seit dem frühen 20. Jahrhundert den unterschiedlichen Zielen, Theorien und Methoden dieser Frage gewidmet. Die Vorlesung gibt im ersten Teil einen kurzen Überblick über die historische Entwicklung dieser Forschungsansätze. Im Hauptteil werden dann zentrale Theorien im Einzelnen vorgestellt, darunter die Nachrichtenwert-Theorie, die Theorie der instrumentellen Aktualisierung, organisationssoziologische Ansätze, psychologische Ansätze, Ansätze zum PR-Einfluss auf Medien. Dabei werden die jeweiligen Ansätze auch mit Beispielen aus konkreten Studien erläutert, um die jeweilige methodische Herangehensweise deutlich zu machen. Im letzten Teil werden die Ansätze komparativ bewertet und der Versuch unternommen, zu einer theoretischen Integration und Reduktion zu kommen.

Vorlesung Mo, 13.00 bis 14.30 Uhr
AB2 / HS 03
2 SWS
? Frau Tietze
Tel.: 463-33533
@ gertraud.tietze@mailbox.tu-dresden.de
TG

Einführung in die Kommunikationsforschung

Prof. Hagen

Wer in einem Kommunikationsberuf tätig ist oder sein will (etwa als Journalist oder im Medienmanagement, in der Öffentlichkeitsarbeit oder in der Werbebranche, als politischer Berater oder Medienreferent), tut gut daran, sich nicht allein auf Talent und praktische Erfahrung zu verlassen und sich mit den besonderen Gesetzmäßigkeiten der öffentlichen und der organisierten Kommunikation vertraut zu machen.

Wie öffentliche Kommunikation – erfolgreich oder nicht erfolgreich – funktioniert, untersucht die Kommunikationswissenschaft mit Hilfe empirischer Methoden und theoretischer Modelle. Die Vorlesung "Einführung in die Kommunikationsforschung" führt anhand ausgewählter Studien und Texte in die wichtigsten Forschungsgebiete ein. Sie stellt das Wesen der empirisch-sozialwissenschaftlich orientieren Kommunikationswissenschaft dar und gibt Einblicke in deren Geschichte. Im Mittelpunkt stehen Prozesse der Massenkommunikation, speziell der politischen Kommunikation.

Vorlesung Mi, 7.30 bis 9.00 Uhr
HSZ / HS 02
Do, 11.10 bis 12.40 Uhr, Hörsaalzentrum, HS 04
4 SWS
? Frau Kaube
Tel.: 463-33412
@ ilka.kaube@mailbox.tu-dresden.de
TG

Institut für Kunst- und Musikwissenschaft

Hans Holbein d.J. und die Malerei der Reformationszeit

Prof. Müller

Mit dem Künstler Holbein d. J. verbinden wir die realistische Ölmalerei in der Tradition Jan van Eycks, aber auch eine anspielungsreiche Bildsprache, wie wir sie in dem Londoner Doppelporträt der sogenannten "Gesandten" finden. Zunächst in Basel und dann am Londoner Hof Heinrichs VIII. tätig, war der Künstler mit allen Aufgaben vertraut, die von einem Maler damals erwartet werden konnten: Religiöse Bildwerke, Entwürfe für Holzschnitte, Kunstallegorien, bürgerliche und später dann auch höfische Porträts hat er in großer Anzahl hergestellt. Holbeins gesamtes Werk vorzustellen, aber auch auf die Kunst von Dürer, Cranach und die Kunsttheorie eines Leonardo da Vinci zu schauen, ist das Ziel der Übersichtsvorlesung, die auch in die religiöse Thematik der Reformationszeit einführen möchte.

Vorlesung Do, 14.50 bis 16.20 Uhr
AB2 / HS 02
Beginn: 21.10.04
2 SWS
? Frau Templin
Tel.: 463-35714
@ Barbara.Templin@mailbox.tu-dresden.de
TG

Hauptwerke der Kunstgeschichte – Hohes und Spätes Mittelalter (11. bis 14. Jh.)

Prof. Karge

In dieser Überblicksvorlesung stehen die großen europäischen Kirchenbauten der Romanik und Gotik mit ihrer teilweise sehr reichen Ausstattung an Skulpturen im Mittelpunkt des Interesses. Schwerpunkte bilden dabei die Monumente der deutschen Romanik der nachottonischen Zeit die Kirchenbauten in Burgund und an den Pilgerstraßen nach Santiago de Compostela sowie die oberitalienische Romanik und die italienischen Monumente im byzantinischen Einflußbereich. Die Entfaltung der französischen Gotik im 12. und 13. Jahrhundert wird ebenso skizziert wie deren Ausstrahlung nach England, Spanien und Deutschland. Innerhalb dieses komplexen Feldes sollen vor allem die Hauptmonumente der deutschen Gotik bis in die Zeit um 1400 mit ihren Skulpturen vorgestellt werden. Ein Feld für sich bietet schließlich die italienische Kunst des 13. und 14. Jahrhunderts, bei der die Entfaltung der Malerei und Skulptur in der Toskana in den Werken Giottos, Duccios, Simone Martinis und der Pisani im Mittelpunkt der Betrachtungen steht.

Vorlesung Di, 11.10 bis 12.40 Uhr
AB2 / HS 03
2 SWS
? Frau Templin
Tel.: 463-35714
@ Barbara.Templin@mailbox.tu-dresden.de
TG

Le Corbusier

Prof. Klein

Le Corbusier war wahrscheinlich der einflussreichste Architekt des 20. Jahrhunderts: Dank seiner intellektuellen Brillanz, seiner künstlerischen Kreativität und seiner organisatorischen wie didaktischen, bis ins Polemisch-Propagandistische reichenden Fähigkeiten gelang es ihm, die Architektur seiner Zeit entscheidend mitzubestimmen. Er war auch eine sehr kreative Persönlichkeit, die auf zahlreichen Gebieten – z.B. Malerei, Industriedesign, Architekturtheorie und -geschichte, Buchproduktion, Musik – geradezu rastlos tätig war.

Auf der einen Seite stellte Le Corbusier damit eines der letzten Beispiele für das künstlerische Universalgenie in dem seit der Renaissance üblichen Sinne dar, auf der anderen Seite war er der erste international anerkannte "Weltarchitekt" im modernen Sinne. Demiurgisch plante er Städte von Frankreich bis nach Brasilien oder Indien, legte von ihm als global verbindlich erachtete ästhetische Prinzipien fest und propagierte diese höchst erfolgreich. Gleichzeitig war er ein Individualkünstler mit höchst eigentümlicher persönlicher Handschrift.

Vorlesung Mo, 14.50 bis 16.20 Uhr
AB2 / HS 02
Beginn: 18.10.04
2 SWS
? Frau Templin
Tel.: 463-35714
@ Barbara.Templin@mailbox.tu-dresden.de
TG

Musikgeschichte im Überblick – Teil III: Musik des 19. Jahrhunderts

Prof. Ottenberg

Das 19. Jahrhundert gilt in der Musikgeschichtsschreibung als das Jahrhundert der Romantik, erschöpft sich jedoch keineswegs in dieser Epochen-Bezeichnung: Nationale Idiome und Stile, Gattungen und Institutionen, Musikanschauung und kompositorische Praxis prägen die sich europaweit etablierende Musikkultur. Beethoven bleibt für alle nachfolgenden Komponistengenerationen eine entscheidende stilistische Einflussgröße.

In der Vorlesung werden nicht nur die Künstlerbiographien Beethovens, Webers, Schuberts, Schumanns, Wagners, Bruckners, Brahms' u. a. behandelt, sondern auch exponierte Werke dieser Meister in ihren entstehungsgeschichtlichen, sozialgeschichtlichen, kompositionstechnischen und rezeptionskundlichen Aspekten analysiert. Die Beschäftigung mit der Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts zeigt uns, wie stark unser Musikverständnis und unsere Hörgewohnheiten in der Tonkunst jener Zeit wurzeln.

Vorlesung Di, 13.00 bis 14.30 Uhr
AB2 / HS 02
2 SWS
? Frau Templin
Tel.: 463-35714
@ Barbara.Templin@mailbox.tu-dresden.de
TG

Scary Movies – Ringvorlesung zum Horrorfilm

Prof. Müller; Meyer und andere

"Ein Horror-Werk", schrieb Stephen King einmal, "gleiche einem Tanz, einer bewegten rhythmischen Suche nach einem rätselhaften Ort, an dem wir auf unserer primitivsten Ebene leben." Dieser Ort ähnele manchmal der geheimen Kammer eines viktorianischen Gentlemans, manchmal der Folterkammer der spanischen Inquisition - "aber am häufigsten", so King, "dem schlichten und brutalen Loch eines steinzeitlichen Höhlenmenschen." In der Ringvorlesung zum Horrorfilm machen wir uns auf die Suche nach diesem Ort, an dem unsere Ängste schlummern: Ängste vor Verlust und Verrat, vor Ansteckung, vor Blutsaugern, vor lebendigen Toten und anderen ekligen Dingen. Horror berührt uns - woher aber rührt zugleich diese merkwürdige Lust an der Furcht?

Vorträge von Kunsthistorikern, Literaturwissenschaftlern, Theologen und Philosophen gehen den Mechanismen des Horrors auf den Grund und beleuchten dabei verschiedene Spielarten des Unheimlichen: im Vampirfilm, im Mumienfilm, im Splatterfilm, in den ALIEN-Filmen, in der Schwarzen Romantik, in der bildenden Kunst.

Die Ringvorlesung wird mit einer Filmreihe im Kino "Metropolis" begleitet. Das Programm hängt zu Beginn der Vorlesungsreihe aus.

Vorlesung Do, 18.30 bis 20.00 Uhr
HSZ / HS 03
Beginn: 4.11.04
2 SWS
? Frau Templin
Tel.: 463-35714
@ Barbara.Templin@mailbox.tu-dresden.de
TG

Von Kuehl bis Kerbach, von Kreis bis Kulka – Bildende Kunst und Architektur in Dresden im 20. Jahrhundert

PD Dr. Lupfer

Ist es vermessen, als Nicht-Dresdner eine Vorlesung über Dresdner Kunst und Architektur zu halten? Das sicher nicht, aber doch eine Herausforderung in einer Stadt, in der das kulturelle Interesse und Traditionsbewusstsein, aber auch das Bewusstsein um die Verluste viel ausgeprägter ist als anderswo. Die Vorlesung wird – ohne Anspruch auf Vollständigkeit der Themen und Namen – wichtige Daten und Etappen in der jüngeren Geschichte der Kunst und Architektur schildern.

Die vier im Titel genannten Künstlernamen wurden nicht nur des Effektes halber gewählt.

So stehen diese "K-Namen" – bei aller Willkür der Auswahl – für Kontinuitäten und Brüche in der jüngeren Dresdner Kunstgeschichte. Auf Bestand und Wechsel soll sich denn auch der Blick in dieser Vorlesung fokussieren.

Vorlesung Mi, 9.20 bis 10.50 Uhr
AB2 / HS 02
2 SWS
? Frau Templin
Tel.: 463-35714
@ Barbara.Templin@mailbox.tu-dresden.de
TG

Institut für Philosophie

Die Frage nach Gott

Prof. Rentsch

Angesichts der Bedeutung des Gottesverständnisses für die internationale Diskussions- und Konfliktsituation kann die Philosophie nach Aufklärung und Moderne dieses Thema, das einmal ihre Mitte bildete, nicht länger verdrängen. Die Vorlesung behandelt systematische Grundlagen einer philosophischen Theologie für die Gegenwart. Ausgehend von einer kritischen Destruktion falscher Ansätze (Wie man über Gott nicht denken soll) wird ein Transzendenzverständnis im Blick auf Vernunft und Freiheit entwickelt, das die theologische Dimension für die Philosophie neu erschließt. Zu diesem Zweck werden Ansätze u. a. auch von Kant, Hegel, Kierkegaard, Wittgenstein und heutiger Philosophie rekonstruiert.

Vorlesung Do, 13.00 bis 14.30 Uhr
AB2 / HS 03
2 SWS
? Herr Prof. Rentsch
Tel.: 463-32850
@ thomas.rentsch@mailbox.tu-dresden.de
LG

Einführung in die Ethik der Medizin und des Gesundheitswesens

Prof. Irrgang

Angesichts leerer Kassen bei den Krankenkassen und der öffentlichen Hand wie bei Fragen der Verteilungsgerechtigkeit reicht der Ansatz der klassischen medizinischen Ethik beim Arzt/Patientenverhältnis nicht mehr aus. Anknüpfend an die Ethik der Patientenautonomie und des Patientenwohls geht es um Fragen chronischer Krankheit, Organtransplantation, Fertilisationsmedizin und Pharmazie sowie der Qualitätssicherung, der Organisation des Gesundheitswesens wie der Krankenversicherung.

Vorlesung Di, 11.10 bis 12.40 Uhr
AB2 / HS 01
Termine: 30.11., 07.12., 14.12.2004, 04.01., 11.01., 18.01., 25.01., 03.02.2005
1 SWS
? Herr Prof. Irrgang
Tel.: 463-36001
@ irrgangb@rcs.urz.tu-dresden.de
LG

Einführung in die Philosophie des deutschen Idealismus und des 19. Jh.

PD Dr. Hiltscher

Im deutschen Idealismus hat sich die Philosophie ein systematisches Reflexionsniveau erarbeitet, dessen Höhe nie wieder erreicht wurde. Zu vergleichen ist die große Epoche der deutschen Philosophie zwischen dem Erscheinen der Kritik der reinen Vernunft (wobei die Philosophie Kants im strengen Sinne noch nicht zum "Idealismus" zählt) und dem Tod Hegels nur noch mit der Blütezeit der griechischen Philosophie (etwa in der Gestalt der platonischen oder aristotelischen Philosophie).

Die Vorlesung wird eine Einführung in diese Epoche geben. Dabei werden die Ansätze Kants, Fichtes, Schellings und Hegels die zentrale Rolle spielen. Es wird versucht, die Entwicklung der philosophischen Reflexion von Kant bis Hegel als eine konsequente, fortlaufende Problemgeschichte zu deuten.

Zusätzlich zu dieser Einführung in den Idealismus werden in der Vorlesung auch noch andere wichtige Ansätze philosophischer Autoren und philosophische Nebenlinien des 19. Jahrhunderts besprochen. Zu denken wäre hier u.a. an Philosophen wie Schopenhauer, Nietzsche, Marx, Kierkegaard, Frege, Lotze, E.v. Hartmann, Trendelenburg, Herbart und Brentano. Ganz besonders werden sicherlich die Ansätze des Neukantianismus Beachtung finden, da die Neukantianer am ehesten als "Erben" des deutschen Idealismus betrachtet werden können.

Vorlesung Mo, 18.30 bis 20.00 Uhr
ASB / 114
2 SWS
? Herr PD Dr. Hiltscher
Tel.: 463-35719
@ hiltsch@rcs.urz.tu-dresden.de
G

Einführung in die Umweltethik – Diskussionsvorlesung

Prof. Irrgang

Angesichts der Globalisierung der ökologischen Krise werden Gestaltungsmöglichkeiten der technisch-ökonomischen Entwicklungen durch ökologische Ethik diskutiert und eine kulturell geprägte Interpretation des Nachhaltigkeitskonzeptes entwickelt. Eingeübt wird der Umgang mit oft unterschiedlichen Bewertungsmaßstäben umweltethischer Art, die Leitlinien im Umgang mit der Natur begründen sollen. Anhand einer Typologie von Umweltethiken, die anthropozentrische, pathozentrische, biozentrische und physiozentrische Ethiken umfaßt, werden verschiedenen Versionen ökologischer Ethik analysiert und das Konzept einer nachhaltigen Entwicklung als Vermittlungsvorschlag erarbeitet. Ein Vergleich des europäischen Naturbegriffes mit Naturkonzepten insbesondere in Indien und Ostasien bemüht sich um begriffliche Klärung und um ein interkulturelles Verständnis von Nachhaltigkeit. Aus einem so verstandenen Leitbild einer "nachhaltigen Entwicklung" werden Konsequenzen für Umweltökonomie und Umweltrecht als Instrumentarien einer anwendungsorientierten Ethik gezogen und insbesondere auf Fragen einer internationalen Umweltpolitik angewandt. Ethische Probleme der Bevölkerungsentwicklung und der Energiegewinnung sind bevorzugte Anwendungsfelder.

Vorlesung Di, 11.10 bis 12.40 Uhr
AB2 / HS 01
Termine: 12.10., 19.10., 26.10., 02.11., 09.11., 16.11., 23.11.2004
1 SWS
? Herr Prof. Irrgang
Tel.: 463-36001
@ irrgangb@rcs.urz.tu-dresden.de
LG

Einführung in die Weltreligion

Martini

Diese Veranstaltung ist für Anfänger geeignet und soll einen Überblick über die Weltreligionen Hinduismus, Buddhismus, Judentum, Christentum und Islam bieten. Es werden dazu auch die verschiedenen religiösen Bewußtseinsstufen (nach Gebser) erarbeitet. Grundfragen der Religionen nach Leben und Tod, Liebe, Gesetz, Schuld und Sinn werden thematisiert. Im Vergleich der Religionen sollen schließlich die verschiedenen Antwortstrukturen herausgestellt werden. Es gibt keine Teilnehmerbegrenzung.

Seminar Do, 9.20 bis 10.50 Uhr
AB2 / HS 03
2 SWS
? Frau Martini
@ annamariamartini@web.de
TG

Moral und Ethik im Mittelalter

Prof. Wöhler

Die Vorlesung bietet einen problemgeschichtlichen Überblick zum Verlauf des ethischen Denkens im christlich, jüdisch und muslimisch dominierten Kulturbereich während des Mittelalters. Neben den wichtigsten Quellen und Zeugnissen religiös bestimmter Moral und Ethik wird vor allem auch auf die philosophische Ethik eingegangen. Der dargestellte Zeitraum erstreckt sich vom 1. Jh. v.u.Z. bis zum 15. Jh., so daß auch die Vorgeschichte, die Anfänge und das Ende des Mittelalters als Zeiten des Übergangs erfaßt werden.

Vorlesung Do, 13.00 bis 14.30 Uhr
Ort: August-Bebel-Str. 20, HS 01
2 SWS
? Herr Prof. Wöhler
Tel.: 463-32586

Neurophilosophie und Künstliche Intelligenz

Prof. Irrgang

Künstliche Intelligenz versteht sich noch immer in weiten Bereichen als Nachahmung oder sogar Überbietung natürlicher Intelligenz. Daher sollen in diesem Seminar philosophische Positionen zur Neurophilosophie, zur Philosophie des Geistes, zur Philosophie der natürlichen wie zur künstlichen Intelligenz dargestellt werden. Herausgearbeitet werden soll eine Konzeption des leiblich eingebetteten Geistes. Diese soll es erlauben, die Plausibilität der These vom posthumenen Menschsein, dem autonom agierenden Computer/Roboter und dem Kommunikationspotential der neuen Informationstechnologien zu überprüfen.

Seminar Di, 14.50 bis 16.20 Uhr
WIL / C 107
2 SWS
? Herr Prof. Irrgang
Tel.: 463-36001
@ irrgangb@rcs.urz.tu-dresden.de
TG

Schuld und Vergebung

Prof. Gerl-Falkovitz

Im Blick auf die Verbrechen des 20. Jahrhunderts ist in der zeitgenössischen Philosophie ein Streit um die Möglichkeit von Vergebung ausgebrochen; Antipoden sind z. B. Vladimir Jankélévitch und Jacques Derrida. Während der erste den Imperativ, Schuld weder zu vergessen noch zu verzeihen, betont, verweist der zweite auf die Notwendigkeit des Vergebens. Über die geschichtsbezogene Debatte hinaus enthält dieser Widerstreit wesentliche Anfragen an individuellen und kulturellen Umgang mit Schuld. Religionsphilosophische Ansätze von der antiken Tragödie bis zu zeitgenössischen Konzepten aus dem Raum des Agnostizismus ebenso wie des Judentums und Christentums sind Gegenstand der Vorlesung. Ein Tutorium mit Texten zur Vorlesung ist geplant.

Vorlesung Do, 11.10 bis 12.40 Uhr
AB2 / HS 02
2 SWS
? Frau Prof. Gerl-Falkovitz
Tel.: 463-37681
@ gerl@rcs.urz.tu-dresden.de
TG

Institut für Politikwissenschaft

Deutschland in guter Verfassung? – Politische Strukturen im 21. Jahrhundert

Prof. Ismayr

Die Vorlesungsreihe will beispielhaft zentrale Formen politischer Willensbildungsstrukturen darstellen. Gleichzeitig sollen auch Wirkungsweisen politischer Prozesse praktisch verdeutlicht werden. Ziel ist es, einen weiten Blickwinkel auf politische Strukturen und Prozesse zu eröffnen und Diskussionsbeiträge für aktuelle Debatten zu liefern. Die Referentenauswahl erfolgt vielschichtig: Wissenschaftler, Politiker, Beamte und Journalisten. Kooperationspartner: Politischer Jugendring Dresden e.V. (PJR)

Vorlesung Do, 16.40 bis 18.10 Uhr
AB2 / HS 02
Beginn: 21.10.04
2 SWS
? Herr Schrenk
Tel.: 463-35829
@ schrenk@rcs.urz.tu-dresden.de
TSG

Einführung in das Studium der politischen Systeme

Prof. Patzelt

Die Vorlesung bildet gemeinsam mit dem gleichnamigen Proseminar den obligatorischen Einführungskurs "Einführung in das Studium der politischen Systeme". Zunächst wird ein knapper Überlick zur Politikwissenschaft gegeben. Anschließend werden Grundkonzepte der Analyse politischer Systeme sowie Kategorien des Systemvergleichs dargestellt. Es schließt sich eine Behandlung der wesentlichen Strukturelemente politischer Systeme an: Monismus versus Pluralismus; Gewaltenkonzentration versus Gewaltenteilung; Rechtsstaat usw. Sodann werden die Funktionen und Strukturen der Akteure des politischen Prozesses vorgestellt: Interessengruppen, Parteien, Parlamente, Regierungen / Verwaltungen, Massenmedien usw.

Leistungsanforderungen: Die Aneignung des Lehrstoffes wird in einer zweistündigen Klausur am Ende des Semesters nachgewiesen. Das Bestehen dieser Klausur ist gemeinsam mit dem erfolgreichen Besuch des Proseminars (d.h. mit dem Erbringen der dort geforderten Teilleistungen) Voraussetzung für den Erwerb eines Leistungsnachweises.

Vorlesung Di, 14.50 bis 16.20 Uhr
AB2 / HS 03
2 SWS
? Frau Wiemer
Tel.: 463-35826
@ Monika.Wiemer@mailbox.tu-dresden.de
TG

Vergleichende Systemforschung II – Ergebnisse im Überblick

Prof. Patzelt

Im ersten Teil dieser Vorlesung wurde gründlich in die Logik und Methodik der vergleichenden Systemforschung eingeführt. Der – aus sich selbst heraus verständliche – zweite Teil präsentiert zentrale Ergebnisse international vergleichender Systemforschung. Nach einem vergleichenden Überblick zur allgemeinen zeitgenössischen Staaten- und Gesellschaftskunde werden zentrale Ergebnisse zumal der vergleichenden Regime-, Parlamentarismus-, Parteien- und Kulturforschung vorgestellt und erörtert.

Vorlesung Mo, 14.50 bis 16.20 Uhr
AB2 / HS 03
2 SWS
? Frau Wiemer
Tel.: 463-35826
@ Monika.Wiemer@mailbox.tu-dresden.de
TG

Institut für Technikgeschichte

Technik- und Wissenschaftsgeschichte des Industriezeitalters

Dr. Mauersberger

Die Vorlesung vermittelt einen Überblick über Grundlagen der Geschichte der Technik und der in Bezug zur Technik stehenden Wissenschaftsentwicklung vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis zum 20. Jahrhundert. Dabei werden Entstehung und Nutzung von Technik als letztlich sozialer Prozess aufgefasst und im jeweiligen historischen Bedingungsgefüge erörtert. Besonderer Wert wird auf die Erhellung des komplexen und wechselvollen Verhältnisses zwischen Technik, Wissenschaft, Natur, Gesellschaft, Wirtschaft, Staat und Kultur gelegt.

Vorlesung Di, 16.40 bis 18.10 Uhr
HSZ / HS 02
2 SWS
? Herr Dr. Mauersberger
Tel.: 463-33992
@ Klaus.Mauersberger@mailbox.tu-dresden.de
LT

Zentrum für Interdisziplinäre Technikforschung

Zur Psychologie der Massen

Dr. Gebauer

1895 charakterisierte Le Bon die Massen durch Eigenschaften, "wie Triebhaftigkeit, Reizbarkeit, Unfähigkeit zum logischen Denken, Mangel an Urteil und kritischem Geist, Überschwang der Gefühle", "einfache und übertiebene Gefühle". "Meinungen, Ideen, Glaubenssätze, die man ihnen einflößt, werden daher nur in Bausch und Bogen von ihnen angenommen oder verworfen und als unbedingte Wahrheiten oder ebenso unbedingte Irrtümer betrachtet. Die Masse unterliegt der Suggestion, insbesondere durch Führungspersönlichkeiten. Wenn die Massen geschickt beeinflusst werden, können sie heldenhaft und opferwillig sein. ... Da die Masse nur durch übermäßige Empfindungen erregt wird, muss der Redner, der sie hinreißen will, starke Ausdrücke gebrauchen. Zu den gewöhnlichen Beweismitteln der Redner in Volksversammlungen gehört Schreien, Beteuern, Wiederholen und niemals darf er den Versuch machen, einen Beweis zu erbringen." (Le Bon, Psychologie der Massen).

Verrät Le Bons Massenpsychologie (angesichts einer wieder hoffähig gewordenen Einteilung der Welt in gut und böse) auch heute noch analytische Tiefe oder ist sie doch nur eine "Revolte des spätbürgerlichen Individualismus" (Hofstätter)?

In dieser Lehrveranstaltung werden anhand ausgewählter Texte Grundzüge der Diskussion zur sogenannten Massenpsychologie (von Le Bon über Freud bis Hofstätter) dargestellt.

Seminar Di, 11.10 bis 12.40 Uhr
WEB / HS 136
2 SWS
? Herr Dr. Gebauer
Tel.: 463-32620
@ gebauer@rcs.urz.tu-dresden.de
LTS

© Integrale - Institut für studium generale
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