Philosophische Fakultät | |||||||||||
Institut für Evangelische TheologieKirchengeschichte des MittelaltersHerr PD Dr. Lindemann Das Mittelalter ist das Zeitalter der Christianisierung Europas. Nach der Herrschaftsübernahme durch germanische Völker auf dem Boden des ehemaligen Imperium Romanum kam der christlichen Kirche innerhalb eines allgemeinen politischen und gesellschaftlichen Auflösungsprozesses die Rolle der Bewahrerin von Kontinuität und eines Einheitsbandes zu. Als solche übte sie auf die germanischen Völker eine erhebliche Anziehungskraft aus - ein jahrhundertelanger Ausbreitungsprozess des Christentums setzte ein. Dabei spielte das Mönchtum eine führende Rolle. Unter Karl dem Großen wuchsen Reich und Kirche zu einer tiefen Einheit zusammen. Die Kirche war Vermittlerin antiker Kultur und Bildung, zugleich hatte sie an dem sich durchsetzenden System der Grundherrschaft teil. Überdies intensivierte sich nun auch die Auseinandersetzung von Christentum und Islam, die in der Kreuzzugsbewegung mündete, letztere auch Ausdruck für den zunehmenden Machtanspruch des Papsttums. Zudem kam es 1054 zur endgültigen Spaltung von Ost- und Westkirche. Die Verfolgung von religiösen Reformkräften und Glaubensabweichlern nahm seit dem 13. Jahrhundert zu, damit einher ging eine Ausgrenzung der Juden. Der Ausgang des Mittelalters, Vorabend der Reformation, ist gekennzeichnet durch einen Niedergang des Papsttums, eine Zunahme von religiös motivierter Intoleranz, Heilssehnsucht in der Bevölkerung und Reformforderungen. Vor dem Hintergrund des skizzierten Problemaufrisses wird die Vorlesung den Versuch unternehmen, einen Überblick über wesentliche Entwicklungslinien der mittelalterlichen Kirchen- und Theologiegeschichte zu geben.
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Neuere religiöse Bewegungen und GemeinschaftenHerr Prof. Biewald Die Vorlesung bietet einen religionskundlichen Überblick über die vor allem im Protestantismus entstandenen neueren religiösen Bewegungen und Gemeinschaften (sog. »Sondergemeinschaften«, »neureligiöse Bewegungen«, »Sekten«). Anhand ausgewählter Beispiele wird
Erste Literaturempfehlungen: Baer, Harald u.a. (Hrg.) Lexikon neureligiöser Gruppen, Szenen und Weltanschauungen. Orientierungen im religiösen Pluralismus. Freiburg/Basel/Wien 2005; Frieling, Reinhard u.a.: Konfessionskunde. Orientierung im Zeichen der Ökumene. Grundkurs Theologie Bd. 5.2, Stuttgart 1999; Haack, Friedrich-Wilhelm: Jugendreligionen. Zwischen Scheinwelt, Ideologie und Kommerz, Handbuch Religiöse Gemeinschaften und Weltanschauungen, Gütersloh 5. Aufl. 2000; Hempelmann, Reinhard u.a. (Hg.): Panorama der neuen Religiosität. Sinnsuche und Heilsversprechen zu Beginn des 21. Jahrhunderts, Gütersloh 2001; Hutten, Kurt: Seher, Grübler, Enthusiasten, Stuttgart 15. Aufl. 1997. München 1991; Reller, Horst u.a. (Hrg.): Handbuch religiöse Gemeinschaften und Weltanschauungen, Gütersloh 2000 |
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SozialethikHerr Prof. Schwarke Die Sozialethik befasst sich mit denjenigen Problemen der Ethik, die für die Gesellschaft insgesamt von Bedeutung sind. Neben den allgemeinen Grundlagen wird die Vorlesung ausgewählte Bereiche der sog. angewandten Ethik behandeln. Bioethik, Sexualität und Familie, politische Ethik, Wissenschafts- und Technikethik.
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Institut für GeschichteBildungslandschaft Sachsen. Schulen, Universitäten und Bibliotheken im mitteldeutschen Raum in Mittelalter und Früher NeuzeitHerr Prof. Müller Nach der Darstellung der mittelalterlichen Bildungslandschaft (Domschulen, Klosterschulen, städtische Ratsschulen, landesherrliche Universitätsgründungen in Leipzig 1409 und Wittenberg 1502) sollen die Veränderungen der Reformationsepoche einen deutlichen Schwerpunkt der Vorlesung bilden. Die durch die Einziehung des Kirchenguts ermöglichte Verlagerung der Bildungshoheit von der Kirche zum Territorialstaat ist hier ebenso zu nennen wie die unter konfessionellen Vorzeichen stehende Pädagogisierung aller Lebensbereiche. Ein besonderer Akzent sind hierbei die Landes- oder Fürstenschulen. Einen weiteren Schwerpunkt der frühneuzeitlichen Bildungsgeschichte werden die am Kriterium der Nützlichkeit orientierten Reformen und Neuansätze (z.B. Bergakademie Freiberg, Realschulen) des Zeitalters der Aufklärung bilden. |
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Didaktik der ZeitgeschichteHerr Prof. Voit Zeitgeschichte als historia sui temporis meint die Geschichte der eigenen Zeit, die »Geschichte der Mitlebenden und ihre wissenschaftliche Behandlung« (Rothfels). Unmittelbar erlebte oder von Zeitgenossen referierte Geschichte erregt in hohem Maße Betroffenheit und prägt um vieles stärker als die Geschichte früherer Epochen das historisch-politische Bewusstsein des einzelnen und der Gesellschaft. Der Umgang mit Zeitgeschichte im Geschichtsunterricht bedarf besonderer didaktischer Überlegungen. Es kommt vor allem darauf an, die »Primärerfahrungen« der Mitlebenden so zu vermitteln, dass daraus für die Lernenden bedeutsame »Sekundärerfahrungen« werden. Schwerpunkte der Veranstaltung: Epochenbegriff, Forschungsfelder, Quellen, Bildungsbedeutsamkeit und Vermittlungsprobleme der Zeitgeschichte. |
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Die athenische Demokratie im 5. Jahrhundert v. Chr.Frau PD Dr. Tiersch Im 5. Jahrhundert v. Chr. entstand in Athen die erste Demokratie der Weltgeschichte. Im Unterschied zu vielen modernen Demokratien entstand diese Demokratie jedoch nicht nach einer Revolution, sondern evolutionär. Aristokraten hatten zumindest in der Anfangsphase wesentlichen Einfluss auf die Herausbildung dieser politischen Ordnung und bekleideten alle wichtigen politischen Ämter. Was veranlasste sie zu ihrem Engagement? Wie nutzten sie ihren Einfluss? Entstanden hier Kollisionen mit den Interessen der atehnischen Bürger? In welchen Etappen vollzog sich der Demokratisierungsprozess? Die Vorlesung bietet eine Einführung in die Geschichte der athenischen Demokratie. Sie widmet sich zugleich aber auch der Frage: Ab wann kann eine Demokratie als solche bezeichnet werden? |
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Die mittelalterlichen Klöster und Orden als Grundmodul der europäischen GeschichteHerr Prof. Melville Die Vorlesung wird einen strukturierenden Überblick geben über die kulturgeschichtliche Bedeutung des mittealterlichen Kloster- und Ordenswesen für die Entwicklung Europas. Dabei werden alle Bereiche - vom Spirituellen über das Wirtschaftliche, Technische und Wissenschaftliche bis zum Institutionellen, Organisatorischen - und ein breites Spektrum der klösterlichen Formen zur Sprache kommen. Es soll anschaulich gemacht werden, dass die mittelalterlichen Klöster gleichsam die Innovationslabore für die Moderne waren. |
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Krieg und Frieden im 19. JahrhundertHerr Prof. Pommerin Die Vorlesung betrachtet die kriegerischen Konflikte des 19. Jahrhunderts von den Kriegen Napoleons bis zum Russisch-Japanischen Krieg 1904. Dabei stehen, abgesehen vom Krimkrieg, die außereuropäischen Konflikte im Zentrum der Betrachtung. Dabei werden die Entwicklung des »modernen Krieges« und seiner Folgen für das Militär aber auch für die betroffene Bevölkerung berücksichtigt und erneut Fragen der neuen »historischen Kriegsursachenforschung« aufgegriffen. |
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Probleme europäischer Integration in Geschichte und GegenwartHerr Prof. Besier, Herr Prof. Backes Die EU-Osterweiterung beschleunigt den Prozess des politischen, ökonomischen und kulturellen Zusammenwachsens Europas, der nach dem Fall des Eisernen Vorhangs in Gang gekommen ist. Anhand ausgewählter Problembereiche behandelt die Vorlesung, an der zahlreiche externe Experten aus mehreren europäischen Ländern mitwirken werden, Chancen und Risiken, begünstigende und belastende Rahmenbedingungen, beschleunigende und bremsende Akteure der europäischen Integration. Aktuelle Lageanalysen stehen neben historischen Rückblicken und Reflexionen.
Voraussetzungen: |
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Sachsen, Deutschland und Europa nach 1600Herr PD Dr. Matzerath Das Kurfürstentum Sachsen beobachtete den Böhmischen Aufstand im Jahre 1618 sehr sorgfältig und griff nach der Schlacht am Weißen Berg zugunsten der Habsburger in das militärische Geschehen ein. Die spanischen und österreichischen Habsburger waren die erste Macht in Europa und durch Spaniens überseeische Kolonien auch auf den Weltmeeren. Deshalb fochten die Kontrahenten im Dreißigjährigen Krieg nicht allein um Konfessionen, sondern mehr noch um die Vorherrschaft in Europa. England und die Niederlande begannen in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, den Spaniern und Portugiesen in Übersee Konkurrenz zu machen. Daher verlangt die Geschichte des frühen 16. Jahrhunderts schon auf der Ebene der Politikgeschichte nach mehreren Dimensionen, um von der regionalen bis zur gesamteuropäischen Ebene Zusammenhänge und Entwicklungen auszuleuchten. In der Vorlesung liegt der Fokus des Interesses allerdings nicht allein im Bereich der europäischen Diplomatiegeschichte, sondern auf dem gesamtgesellschaftlichen Wandel und den Veränderungen der Lebenswelt. |
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Staat, Herrschaft und »Policey« in der Frühen NeuzeitHerr Prof. Schwerhoff Die frühneuzeitliche Staatsbildung ist ein Veränderungsprozess von fundamentaler Bedeutung und universalgeschichtlicher Relevanz, dessen Auswirkungen bis in die Gegenwart hineinreichen. Die Vorlesung will einerseits die wichtigsten Grundzüge dieses Prozesses nachzeichnen, wobei die deutsche Entwicklung in den Kontext der europäischen Nachbarländer gestellt wird. Andererseits will sie in einem systematischen Teil diejenigen Aspekte frühneuzeitlicher Staatlichkeit vorstellen, die in der gegenwärtigen Forschung im Mittelpunkt stehen: Herrschaftssymbolik und politische Kultur, Patronagenetzwerke und Herrschaftsvermittlung u.a.m. |
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Stadtgeschichte in der Frühen Neuzeit. Mitteldeutschland im europäischen VergleichHerr HD Dr. Rosseaux Städte gehören seit jeher zu den faszinierenden Themen der Geschichtswissenschaft. In den Kommunen bündelten sich die kulturellen, sozialen und ökonomischen Entwicklungen einer Epoche. Zugleich machte das Zusammenleben vieler Menschen auf engem Raum spezifische Regelungen der politischen Mitwirkung und des alltäglichen Zusammenlebens erforderlich. In dieser Vorlesung sollen die wesentlichen Entwicklungslinien der Städte in der Frühen Neuzeit dargestellt und analysiert werden. Dies beginnt mit der Demographie der Kommunen und setzt sich fort mit der Typologie der Städte, ihrer Wirtschaft und ihrer politischen Ordnung. Ebenso soll der Städtebau in der Frühen Neuzeit in den Blick genommen werden und Fragen der städtischen Umweltgeschichte thematisiert werden. Breiten Raum wird schließlich das alltägliche Leben in den Städten der Frühen Neuzeit einnehmen. |
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Institut für Katholische TheologieEschatologieHerr Prof. Franz Nur oberflächliche Betrachtung kann die »Eschatologie« für ein theologisches Spezialgebiet halten, das mit heutiger Wirklichkeit, mit konkreten Problemen kaum etwas zu tun hat. Das Gegenteil ist der Fall, geht es hier doch um die Frage nach dem Sinn und Ziel von Geschichte, ja der Wirklichkeit insgesamt, der »Schöpfung« also, aus christlicher Perspektive. Das zwanzigste Jahrhundert hat wohl mehr als zur Genüge gezeigt, in welch geradezu tragischem Sinn insbesondere die Frage nach »der Geschichte« ideologisch ausgenutzt und missbraucht werden kann. Angesichts des angeblichen Endes solch ideologischen Denkens in der Gegenwart, das allerdings kaum anderes als ein erneut gefährliches geistiges Vakuum hinterlassen hat, stellt das christliche Verständnis von Geschichte und der Anspruch des Glaubens, zum Sinn von Geschichte und Welt insgesamt etwas sagen zu können, eine Provokation dar, der sich die Vorlesung ohne Tabus und in bewusster Auseinandersetzung mit nichtchristlichen Weltbildern, z.B. mit dem Marxismus, stellen möchte. Nicht zuletzt soll dabei die Frage geklärt werden, ob bzw. in welchem nichtideologischen Sinn überhaupt von »Geschichte« und »Welt« gesprochen werden kann, also, was »ideologisches Denken«, und was demgegenüber christlicher Glaube eigentlich ist. |
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Geschichte und Religionsgeschichte IsraelsFrau Prof. Häusl Die Vorlesung bietet einen Überblick über die wichtigsten Epochen der Geschichte Israels (Spätbronzezeit - Perserzeit) und über die theologischen Kernaussagen des Alten Testaments in geschichtlicher Einordnung. Die Geschichte Israels und seiner Theologie kann nur im Kontext der altorientalischen Geschichte verstanden werden. Ereignisgeschichte, Sozialgeschichte und Religionsgeschichte sind in den Blick zu nehmen. |
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ReligionsdidaktikFrau Prof. Scheidler Ausgehend von Strukturelementen der Didaktik (individuelle Lernvoraussetzungen, institutionelle Rahmenbedingungen, Lernziele, Inhalt, Methoden, Medien u.a.) führt diese Vorlesung in religionsdidaktische Konzeptionen ein. Dabei geht es um die Differenzierung von Lernzielen, um Kriterien für die Auswahl von Inhalten und die Funktionen verschiedener Methoden und Medien in religiösen Lernprozessen. Außerdem werden die spezifischen Profile religiöser Lernprozesse im schulischen Religionsunterricht, in außerschulischen Lernzusammenhängen und in der Katechese diskutiert. |
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SchöpfungslehreHerr Prof. Franz Das Bekenntnis, dass die Welt von Gott geschaffen ist, verbindet die großen monotheistischen Religionen und gehört zum Kernbestand christlichen Glaubens. Zugleich hat sich an dieser Thematik der Konflikt zwischen der neuzeitlichen Wissenschaftskultur und dem christlichen Glauben in jüngster Zeit wieder neu entzündet. Der Konflikt reicht von schroffer gegenseitiger Ablehnung bis zu einem derzeit angesichts aktueller Krisen im Umgang mit der Natur neu erwachsenden Interesse an »Friede, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung«. Die Vorlesung will einen Beitrag zur Versachlichung der nicht selten stark emotional geführten Debatte um Schöpfung und Evolution, um den »Kreationismus« als religiöse Weltanschauung leisten, indem der Begriff »Schöpfung« auf seinen theologischen und philosophischen Sachgehalt hin kritisch befragt wird. Erst daraus kann sich ergeben, in welchem Sinn er in den Schulfächern »Ethik« und »Religion« verwendbar ist. |
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Institut für Kunst- und MusikwissenschaftGiovanni Bellini und die venezianische Malerei im 15. JahrhundertHerr Prof. Aurenhammer Giovanni Bellini (ca. 1430/35 bis 1516) dominierte die Malerei in Venedig von den 1460er Jahren bis weit in die Epoche der Hochrenaissance. Die Vorlesung wird im ersten Teil den Schwerpunkt auf die historischen und künstlerischen Voraussetzungen und Bezugspunkte Bellinis legen, auf die eben erst durch die aktuellen Ausstellungen anlässlich des Mantegna-Jahres neues Licht geworfen wurde. Thematisiert werden u. a.: die Anfänge der Frührenaissance in Venedig und Padua seit ca. 1440; die Rolle des Vaters Jacopo Bellini; der künstlerische Wettstreit Giovannis mit seinem Schwager Andrea Mantegna; Antonello da Messina und die Beziehungen zur niederländischen Malerei. Der zweite Teil entwickelt in Einzelanalysen eine Interpretation der großen Themen von Bellinis Malerei (Sacra Conversazione, Madonna mit Kind, Pietà, neue Formen des 'verrätselten' Andachtsbildes, humanistische Sujets, Landschaft). Im Hintergrund steht dabei immer die Frage nach der Rolle Giovanni Bellinis für die Herausbildung jener großen Tradition venezianischer Malerei, die zum europäischen Paradigma für eine spezifisch koloristisch-optische Einstellung werden sollte. |
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Gotische Architektur in FrankreichHerr Prof. Karge Die Entstehung und Entfaltung der gotischen Architektur in Frankreich wirkt seit jeher auf Kunsthistoriker wie Laien faszinierend. Zwischen der Mitte des 12. und der Mitte des 13. Jahrhunderts manifestierte sich in der französischen Sakralarchitektur eine rasche und durchgreifende Wandlung der Bautechnik und der ästhetischen Konzeptionen, die sich in der Betrachtung der großen Abteikirchen und Kathedralen, wie Saint-Denis, Chartres, Reims und Amiens, verfolgen lässt. Mit einem kritischen Blick auf den Mythos der »klassischen Kathedrale« soll in der Vorlesung allerdings versucht werden, auch die weniger bekannten Sakralbauten, vor allem die eigenständige Entwicklung der gotischen Architektur in den west- und südfranzösischen Regionen, die in vielen Standardwerken zu Unrecht übergangen wird, darzustellen. Dabei kann die Profan- und Militärarchitektur nur am Rande gestreift werden. Ein Anliegen der Vorlesung ist es, die künstlerisch-technischen Prozesse in Verbindung mit ihren historischen Grundlagen anschaulich werden zu lassen. |
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Hauptwerke der Kunstgeschichte: Spätantike bis FrühromanikHerr Prof. Klein Im Zeitraum von der Spätantike bis ins hohe Mittelalter - gemeint ist die Epoche zwischen dem Toleranzedikt von Mailand (313) und dem Ende der ottonischen Dynastie im Römischen Reich (1024) - wurden die Grundlagen der abendländischen Kunstgeschichte geschaffen und ausformuliert. Als die großen Themen lassen sich die Ausbildung einer Christlichen Kunst in der Spätantike, die neuen, unklassischen Einflüsse und Veränderungen der Völkerwanderungszeit, deren Integration und schließlich die Restauration des christlichen Imperiums unter Karolingern und Ottonen erkennen.
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Kunstlabor Bauhaus 1919 - 1933Herr PD Dr. Lupfer Die Kunst und die Architektur in der Weimarer Republik lassen sich zwar nicht auf das Bauhaus reduzieren - aber ohne das Bauhaus wären sie kaum vorstellbar. Das Bauhaus - 1919 in Weimar gegründet, von 1925 bis zur Auflösung 1932 in Dessau ansässig, schließlich noch für einige Monate bis zum Sommer 1933 in Berlin - war Ausbildungsstätte, war künstlerisches, gesellschaftliches und pädagogisches Labor, war auch Stätte künstlerischer Spitzenleistungen. Es vereinte unter einem Dach Architektur, Malerei, Graphik, Plastik, Töpferei, Typographie, Fotografie, Theater und vieles mehr zu einem großen, idealen Ziel, das man durchaus mit dem aus dem 19. Jahrhundert stammenden Begriff des Gesamtkunstwerks umschreiben kann. An diesem Gesamtkunstwerk wirkten viele der damals bedeutendsten Künstler mit: Walter Gropius und Ludwig Mies van der Rohe, Wassily Kandinsky und Paul Klee, Lyonel Feininger und Oskar Schlemmer, László Moholy-Nagy und Josef Albers, Marcel Breuer und Hannes Meyer, Gerhard Marcks und Johannes Itten, Gunta Stölz und Marianne Brandt. Das Bild des Bauhauses wird sehr stark vom Bauhausgebäude in Dessau selbst, dieser Ikone der modernen Architektur, geprägt: rational, kühl, transparent, demokratisch. Doch das ist nur die eine Seite. Das Bauhaus konnte auch vor allem in den Weimarer Anfangsjahren expressiv und esoterisch sein, elitär und irrational. |
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Künstlerische Strategien nach 1945Frau Prof. Lange Die Vorlesung stellt künstlerische Strategien vor, die sich nach 1945 entwickelt haben, u.a. Actionspainting, Abstrakter Expressionismus, Fluxus/Happening/Performace Art, Minimal Art, Conceptual Art, Pop Art, Nonveau Realismé, Spurensicherung, Land Art, Fotokunst, Videokunst. |
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Musikgeschichte im Überblick: 20. und 21. JahrhundertHerr Dr. Hiekel Die Vorlesung soll einen Überblick über die Musikgeschichte in Europa und Amerika in der Zeit zwischen etwa 1890 und heute geben. Sie widmet sich gleichermaßen bestimmten herausragenden Persönlichkeiten wie auch spezifischen Phänomenen und Themen. Die Darstellung berücksichtigt wichtige musikgeschichtliche Kristallisationspunkte, rückt aber ab von jeder eindimensionalen »Fortschrittsgeschichte«. Behandelt werden Komponistinnen und Komponisten wie zum Beispiel Mahler, Strauss, Debussy, Satie, Busoni, Strawinsky, Schönberg, Berg, Webern, Weill, Eisler, Bartók, Varèse, Janacek, Ives, Krenek, Hindemith, Schostakowitsch, Britten, Messiaen, Stockhausen, Boulez, Nono, Henze, Cage, Feldman, Reich, Zimmermann, Lutoslawski, Xenakis, Ligeti, Berio, Schnittke, Gubaidulina, Hölszky, Grisey, Lachenmann und Rihm sowie Aspekte wie etwa Wagnerismus/ Antiwagnerismus, Freie Atonalität, Zwölftonmusik, Neoklassizismus, nationale und folkloristische Tendenzen, Futurismus, Neue Sachlichkeit, musikalischer »Surrealismus«, Zeitopern, Verfemte Musik, Musik des Widerstands, Musik im Dienst der Politik, serielle Musik, Aleatorik, Spektralmusik, Klangkomposition, Sprachkomposition, Miminal Music, Meditative Musik, Musiktheater-Konzepte, politisches und »kritisches« Komponieren, Collage- und Montageverfahren in der Musik, »postmoderne« Konzepte, Bekenntnismusik, Einflüsse der Jazz- und Rockmusik, Einflüsse außereuropäischen Denkens, Musik der (heutigen) jungen Generation, Klangkunst. Die Auseinandersetzung mit der Ästhetik bestimmter Komponisten oder Komponistenschulen wird intensiviert und veranschaulicht durch die Beschäftigung mit Partituren und Aufnahmen exemplarischer Werke. |
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Profane Wandmalerei im Mittelalter und in der Frühen NeuzeitHerr HSD Dr. Wolter-von dem Knesebeck Wenn es um mittelalterliche Wandmalereien geht, ist es zumeist die kirchliche Wandmalerei, die im Zentrum steht. Profane Wandmalereien, die Burgen, gehobenen Stadthäusern oder auch kommunale Bauten schmückten, sind vergleichsweise selten präsent und das nicht nur wegen ihrer noch prekäreren Überlieferungs- und Publikationslage. Sie treten zumeist im stilgeschichtlichen »Beipack« zur kirchlichen Wandmalerei auf oder werden unter rein ikonographischen bzw. lokalen Gesichtspunkten behandelt. Herausragende Einzelzyklen wie die vollständig ausgemalte Burg Runkelstein bei Brixen oder das Haus »Zur Kunkel« in Konstanz sind z.T. mehrfach monographisch untersucht worden, Zyklen wie den beiden frühen Darstellungen der Geschichte des Artusritters Iwein auf Burg Rodenegg in Südtirol und dem Hessenhof in Schmalkalden, die sich stofflich mit der volkssprachlichen Dichtung, in diesem Falle Hartmann von Aues Iweinroman, berühren, hat besonders die Germanistische Mediävistik ihre Aufmerksamkeit geschenkt. Andere Themenbereiche wie die omnipräsenten höfischen Vergnügungen, d.h. die Jagd, das Turnier, der Tanz und das Spiel, sind zumeist stärker im Überblick behandelt worden. Das Spiel kann dabei auch eine dunkle Seite haben, wenn bei ihm der Verlorene Sohn seine letzte Habe verliert. Seine Vita luxuriosa ist dann auch ein eigener Themenbereich insbesondere in den Städten. Besonders lustvoll wird immer wieder gerade in der spätmittelalterlichen profanen Wandmalerei die Verkehrte Welt wiedergegeben, in der die Dinge, wie sie sein sollen, die Hierarchien zwischen Herr und Knecht und das Geschlechterverhältnis auf den Kopf gestellt erscheinen.
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Institut für PhilosophieDie Geschichte des dialektischen DenkensHerr Prof. Wöhler Die Dialektik ist eines der wichtigsten und zugleich am meisten umstrittenen Bestandteile der Philosophie in der europäischen Tradition. Sie entstand in der klassischen griechischen Antike und ist bis in die Philosophie der unmittelbaren Gegenwart von Einfluss geblieben. Sie war ursprünglich eine Methode des Sich-Miteinander-Unterredens mit dem Zweck sachlicher Problemlösungen. Als Methode der Untersuchung des Streitgesprächs und der Kritik hat sie viele bedeutende Philosophen bis in die Gegenwart angeregt. Aber auch als eine systematische Theorie und als eine antimetaphysische Weltanschauung hat sie gerade in der Philosophie der Neuzeit einflussreiche Fürsprecher und Gegner gehabt. In der Vorlesung wird in chronologischer Anordnung ein Überblick über die wichtigsten Epochen und Vertreter des dialektischen Denkens in der Antike, dem Mittelalter, der Renaissance und der neueren Zeit gegeben. |
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Einführung in die WissenschaftstheorieHerr Dr. Strobach Physiker, Theologen, Biologen, Historiker, Psychologen und viele andere sind Wissenschaftler. Sie brauchen Schreibtische und Computer. Manche brauchen Bibliotheken, manche Labore. Ihre Aktivitäten sind ähnlich genug, um sie unter den Dächern einer Universität zu organisieren. Aber was haben sie da eigentlich vor? Wann sind sie darin erfolgreich? Und kann man sagen, wie sie es machen sollten? Das sind Fragen, die sich philosophierende Wissenschaftler schon lange stellen mussten. Heute sagt man: Es sind Fragen der Wissenschaftstheorie. Sie hat sich im 20. Jh. zu einem der wichtigsten Gebiete der Theoretischen Philosophie entwickelt. Die Vorlesung soll in dieses Gebiet einführen. Dabei werden klassische und zeitgenössische Autoren (Duhem, Popper, Kuhn, Lakatos, Feyerabend, Cartwright u.a.) zur Sprache kommen. Es sollen aber auch historische Positionen berücksichtigt werden (Aristoteles, Ockham). Ein drittes Element sind methodisch instruktive Fallbeispiele für Urteilsbegründungen in verschiedenen Wissenschaften.
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Ethik in den WeltreligionenFrau Martini |
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Gottesbilder, oder: Das Unberührbare berühren? (II): ErosFrau Prof. Gerl-Falkovitz Unter den verschiedenen Gottesattributen ist Liebe einerseits im biblischen Bereich der vorrangige Gottesname, andererseits wird er in stärker magisch oder mythisch verfassten Religionen auch konterkariert durch »Fruchtbarkeit« »Zorn« der göttlichen Wesen. Diese »zwei Seiten« der Gotteserfahrung stehen keineswegs unverbunden nebeneinander; sie artikulieren vielmehr eine Frage, die religionsphilosophisch zum Verhältnis von gut und böse, Leben und Tod, schöpferischer und zerstörerischer Potenz in der Gottheit führen muss und bis zur ungelösten/unlösbaren Problematik der Theodizee verstößt. Gleichzeitig lässt sie anthropologisch zeigen, dass eine eher agnostisch verfasste Gesellschaft diese Antagonismen nicht löst, sondern nur verlagert: Auch der zwischenmenschliche Bereich ist von solchen Grundspannungen besetzt. Die Vorlesung wird daher nicht nur die großen Weltreligionen im Blick auf das Gottesattribut »Liebe« betrachten, sondern die Frage nach Liebe auch anhand der Existenzphilosophie (Kierkegaard, Simone Weil) stellen. |
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Philosophie des 20. Jahrhunderts und der GegenwartHerr Prof. Rentsch Die Vorlesung setzt die Reihe der »Aktion Überblick« bis ins vergangene Jahrhundert und in die Gegenwart fort. Es wird zunächst gefragt, welche Bedeutung »Außenseitern« der Philosophie des 19. und frühen 20. Jahrhunderts - Kierkegaard, Marx, Nietzsche, Peirce, Frege und Freud - für die moderne Entwicklung zukommt. Dann werden Hauptrichtungen des frühen und mittleren 20. Jahrhunderts mit ihren wichtigsten Vertretern und Hauptwerken exemplarisch vorgestellt: Neukantianismus, Lebensphilosophie, Phänomenologie, Marxismus, Kritische Theorie, Existenzphilosophie, Hermeneutik, linguistic turn und Analytische Philosophie, Strukturalismus und Dekonstruktion, Hauptwerke u.a. von Husserl, Heidegger, Sartre, Gadamer, Wittgenstein, Rawls, Adorno, Habermas, Foucault und Derrida.
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Institut für PolitikwissenschaftDas politische System der BRDHerr Prof. Patzelt Die Vorlesung ist im Bachelorstudiengang Bestandteil des Moduls POL-BRD »Das politische System der Bundesrepublik Deutschland«. Sie ist außerdem eine Pflichtvorlesung für Studierende in den Magister- und Lehramtsstudiengängen. In ihr wird systematisch das politische System der Bundesrepublik Deutschland dargestellt; von seinen geschichtlichen, sozio-ökonomischen und normativen Grundlagen über seine zentralen politischen Institutionen und Parteien, Verbände sowie Massenmedien bis hin zu den Eigentümlichkeiten seiner politischen Kultur.
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Politische Systeme Mittel- und Osteuropas im WandelHerr Prof. Ismayr u. a. Die Vorlesung geht der Frage nach, wie sich Verfassungen und politische Praxis der Staaten Mittel- und Osteuropas in den letzten Jahren gewandelt haben und welches die Ursachen dieses Wandels sind. Auf der Grundlage einleitend vorgestellter Untersuchungskriterien bietet Prof. Dr. Wolfgang Ismayr einen systematischen Vergleich der politischen Systeme. Hinzu kommen acht Gastvorträge renommierter Politikwissenschaftler, die als Länderexperten jeweils über den Wandel der Verfassung und der politischen Praxis in einem osteuropäischen Staat referieren und auch auf aktuelle Konflikte eingehen. Danach besteht Gelegenheit zur Diskussion.
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Politisches Denken: Demokratie und RepublikHerr Prof. Vorländer Die Vorlesung behandelt die Grundlinien des politischen Denkens, sie ist also zugleich eine Geschichte politischer Ideen und Theorien. Strukturierendes Prinzip der Vorlesung sind drei Ordnungsformen: Polis - Republik - Demokratie. Die antike Polis, die frühneuzeitliche Republik (mit ihrer römischen Vorläuferin) und die moderne Demokratie stellen politische Ordnungsformen dar, in denen sich die Bürger selbst regieren bzw. das Volk herrscht. In der Vorlesung geht es um die Voraussetzungen, die Strukturen und Institutionen dieser Ordnungsformen, es geht aber auch um die Ideen, Vorstellungen und Theorien, die mit diesen Formen bürgerlichen Selbstregierens verbunden sind. Die Vorlesung versteht sich als eine historische und systematische Skizze des politischen Ordnungsdenkens. Die Vorlesung richtet sich an Hörer aller Semester, besondere Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Die Vorlesung ist zugleich auch eine als Vertiefungsvorlesung zur Einführungsveranstaltung des Studiums der Politischen Theorie zu hören.
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Institut für SoziologieDemokratie- und DemokratisierungsforschungHerr Prof. Zimmermann |
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Sozialstruktur der Bundesrepublik DeutschlandHerr Prof. Zimmermann |
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Zentrum für Interdisziplinäre TechnikforschungPsychotherapie und VerantwortungsethikHerr Dr. Gebauer Der Begriff der Therapie ist dem Griechischen entlehnt und bezeichnet ursprünglich den Dienst bzw. die Pflege. Seit dem 18. Jahrhundert ist er als medizinischer Terminus in der Bedeutung von Kranken- bzw. Heilbehandlung gebräuchlich, die im Sinne einer angewandten Technik einer methodischen Anleitung folgt. Psychotherapien zielen entsprechend auf die methodische Behandlung erkrankter Seelen. Damit verbindet sich der keineswegs selbstverständliche Anspruch, das Seelenleben eines Menschen erkennen und auch gezielt beeinflussen zu können, und übernimmt der Therapeut eine schwer wiegende Verantwortung für die möglichen Folgen seines Tuns. Hinter jeder Psychotherapie verbergen sich bestimmte erkenntnistheoretische Ansichten, ein bestimmtes Welt- und Menschenbild sowie spezifische ethische Auffassungen. Eine jede Psychotherapie spannt ihren eigenen Kosmos philosophischer Hintergrundüberzeugungen auf. In dieser Lehrveranstaltung werden verschiedene psychotherapeutische Schulen unter ethischem Gesichtspunkt analysiert - angefangen von den Therapiekonzepten der Verhaltenspsychologie über die der Tiefen-, Gestalt- und humanistischen Psychologie bis hin zur aktuellen Neuropsychologie. |
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