Philosophische Fakultät |
Institut für Evangelische TheologieApokalypse des JohannesHerr
Prof. Klinghardt Die Johannesoffenbarung (Apc) führt eine theologische Randexistenz: Sie ist nicht examensrelevant, kommt in der Einleitungsliteratur nur am Rand vor und fehlt häufig auch in Überblicksveranstaltungen. Das hat im Wesentlichen zwei Gründe:
Erstens gilt die Apc als sperrig: Ihre Bilderwelt scheint exzessiv und kraus (himmlischer Thronsaal; Sternenkönigin; Drache; Harmaggedon usw.), ihr Gottesbild wirkt anstößig (thront im Himmel und quält die Menschen), ihre Theologie gilt als problematisch (Rettung nur für die vorher ausgewählten 144.000; Endzeitberechnung; Rachephantasien): Das alles erschließt sich (auf den ersten Blick) nicht so leicht wie die Jesuserzählungen der Evangelien (mit denen Apc allerdings manches gemeinsam hat!) oder die dogmatisch-diskursiven Paulusbriefe.
Zweitens ist die Apc echte Minderheitenliteratur, was sich auch an der Rezeptionsgeschichte zeigt: Auch wenn die Apc seit dem 4. Jh. von den großen Kirchen weitgehend abgelehnt oder beargwöhnt wurde: Verrückte hat sie immer fasziniert – Utopisten, Phantasten, Chiliasten, Minderheiten, Schwärmer, Spinner, Sektierer und Erweckte aller Zeiten haben ihre Inspiration von hier bezogen. Und immer hat es Streit um das richtige Verständnis der Apc gegeben – verständlicherweise, denn immer geht es um eine explosive Verhältnisbestimmung von Religion und Politik.
Die Vorlesung will zeigen, wie spannend und wichtig (für das Verständnis des frühen Christentums insgesamt) diese apokalyptische Theologie ist und legt dazu die wichtigsten Texte der Apc aus.
Anzahl der ECTS-Punkte: 2 cr. für Teilnahme. | |
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Kirchengeschichte des MittelaltersHerr
Prof. Lindemann Das Mittelalter ist das Zeitalter der Christianisierung Europas. Nach der Herrschaftsübernahme durch germanische Völker auf dem Boden des ehemaligen Imperium Romanum kam der christlichen Kirche innerhalb eines allgemeinen politischen und gesellschaftlichen Auflösungsprozesses die Rolle der Bewahrerin von Kontinuität und eines Einheitsbandes zu. Als solche übte sie auf die germanischen Völker eine erhebliche Anziehungskraft aus – ein jahrhundertelanger Ausbreitungsprozess des Christentums setzte ein.
Dabei spielte das Mönchtum eine führende Rolle. Unter Karl dem Großen wuchsen Reich und Kirche zu einer tiefen Einheit zusammen. Die Kirche war Vermittlerin antiker Kultur und Bildung, zugleich hatte sie an dem sich durchsetzenden System der Grundherrschaft teil. Überdies intensivierte sich nun auch die Auseinandersetzung von Christentum und Islam, die in der Kreuzzugsbewegung mündete, letztere auch Ausdruck für den zunehmenden Machtanspruch des Papsttums. Zudem kam es 1054 zur endgültigen Spaltung von Ost- und Westkirche. Die Verfolgung von religiösen Reformkräften und Glaubensabweichlern nahm seit dem 13. Jahrhundert zu, damit einher ging eine Ausgrenzung der Juden.
Der Ausgang des Mittelalters, Vorabend der Reformation, ist gekennzeichnet durch einen Niedergang des Papsttums, eine Zunahme von religiös motivierter Intoleranz, Heilssehnsucht in der Bevölkerung und Reformforderungen. Vor dem Hintergrund des skizzierten Problemaufrisses wird die Vorlesung den Versuch unternehmen, einen Überblick über wesentliche Entwicklungslinien der mittelalterlichen Kirchen- und Theologiegeschichte zu geben.
Anzahl der ECTS-Punkte: 2 cr. für Teilnahme, weitere 2 cr. für bestandene Klausur. | |
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Weltreligionen im ReligionsunterrichtHerr
Prof. Biewald Kenntnisse zu außerchristlichen Weltreligionen sowie die entsprechende theologische Beurteilungskompetenz sind unverzichtbare Voraussetzungen für die Qualifikation als Religionslehrer/in. In dieser Lehrveranstaltung wird es einerseits Vorlesungsteile mit Sachinformationen zu den großen Religionen geben, andererseits werden in Kolloquiums- und Übungsphasen die damit verbundenen religionsdidaktischen Fragen reflektiert. Die religionskundlichen Themen werden also immer in eine Didaktik der Weltreligionen eingebettet. Im Blickpunkt stehen folgende Religionen:
Judentum, Christentum (summarisch, insoweit es als Vergleich für theologische Fragen dient), Islam, Hinduismus, Buddhismus, Chinesischen Religionen (Daoismus, Konfuzianismus).
Selbstverständlich können nur ausgewählte Schwerpunkte dieser Religionen behandelt werden, wobei das Gewicht auf den »abrahamischen« Religionen liegt.
Anzahl der ECTS-Punkte: 2 cr. für Teilnahme, weitere 2 cr. für bestandene Klausur. | |
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Institut für GeschichteDie Geburt der Religion. Wie die Entdeckung von Judentum und Islam Europa verändert habenHerr
Dr. Tischler Mit der Wiederentdeckung des »Religiösen« (wenn nicht gar der Religionen) spätestens seit »9/11« scheint das Zeitalter der postsäkularen Gesellschaft (Jürgen Habermas) eingeläutet: Die Kraft des Transzendenten zur sozio-kulturellen Daseinsgestaltung gilt seitdem als unbestritten. In dieser Perspektive wird freilich nur zu oft vergessen, dass wir lediglich für das schon immer nachweisbare Phänomen der »Absetzung vom Anderen« (»othering«) nun auch religiös neu sensibilisiert worden sind: Da »Religion« schon immer und überall erkennbar Geschichte hat und macht, verpflichtet das Reden vom »postsäkularen Zeitalter« zur Aufgabe eines nur auf das christliche Europa fixierten Geschichtsverständnisses. Mit der Metapher von der »Geburt der Religion« soll an die doppelte Historizität der religiösen Traditionsgemeinschaften im europäischen Mittelalter erinnert werden, die sich in der Thematisierung der Entwicklung von religiösen Systemen in den verschiedensten kulturellen Ausdrucksformen zeigt. Anders als in einer religionsgeschichtlichen Vorlesung werden also nicht das ‚Christentum, das &R
raquo;Judentum« oder der »Islam« die Gegenstände der Erörterungen sein, sondern vielmehr die zahlreichen geschichtlichen und kulturellen Prozesse, die durch die stets wechselseitige religiöse und kulturelle Identitätsbildung zwischen Christen, Juden und Muslime ausgelöst worden sind: Zu denken ist hier etwa an die Ausbildung eines unterschiedlichen Verständnisses von Text, Wissen, Bildung und Welt, an die Entwicklung diverser Formen von physischer und intellektueller Auseinandersetzung usw. Zur Vertiefung der in der Vorlesung vorgestellten Einsichten in das interreligiöse Mit- und Gegeneinander Europas im Mittelalter besteht Gelegenheit in meinem parallel angebotenen Hauptseminar »Interreligiöse Räume im europäischen Mittelalter. Begegnung, Wahrnehmung und Deutung von Christen, Juden und Muslimen im 12. und 13. Jahrhundert« | |
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Die mittelalterliche Erschließung der WeltHerr
Prof. Melville Die Vorlesung widmet sich den Entdeckungen des mittelalterlichen Europäers außerhalb seines Kontinents. Es wird zu zeigen sein, wie sich das Weltbild des Europäers nach und nach erweitert hatte – zunächst mit dem Schritt nach Grönland und Labrador, dann über die Kreuzzüge in den Vorderen Orient und nach Nordafrika, daraufhin in das Mongolenreich sowie nach China, Vorder- und Hinterindien bis schließlich nach Amerika – und wie die neuen Kenntnisse von fremden Kulturen und Religionen in Einklang zu bringen waren mit den eigenen Erklärungsmustern. | |
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Europäische Stadtgeschichte (16.-19. Jahrhundert)Herr
Dr. Rosseaux Städte gehören zu den facettenreichsten und damit zu den faszinierendsten Forschungsobjekten der Geschichtswissenschaft. In den Städten konzentrierten sich demographische, ökonomische, politische und kulturelle Entwicklungen auf engem Raum und werden auf diese Weise in besonderem Maße der historischen Analyse zugänglich. In dieser Vorlesung soll die Geschichte der Kommunen Europas vom 16. bis ins 19. Jahrhundert betrachtet werden. Dabei wird es insbesondere um die tiefgreifenden Veränderungen gehen, die sich in dieser Zeit in den städtischen Gesellschaften vollzogen und die eine wichtige Rolle beim Wandel hin zu modernen Lebensformen spielten. | |
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Geschichte der Sächsischen Landtage 1438 bis heuteHerr
Prof. Matzerath Landtagsessen, Landtagsarchitektur, Landtagsuniform – Die Geschichte der sächsischen Landtage ist wesentlich bunter, als es der Blick allein auf die Debatten und politische Macht eines Parlaments vermuten lässt. Wenn in der Frühen Neuzeit die Landstände mit Familie und Personal nach Dresden kamen, mussten ihre Diener als erstes ihre Degen ablegen. Sie wurden ermahnt, nicht mit den Kutschen durch die Straßen zu rasen und keinen Streit anzufangen, wenn sie vor den Sitzungsräumen warteten. Die Ständeversammlung beriet nicht nur über Steuern, sondern auch über das Bierbrauen in den Städten und auf den Rittergütern, über Eheversprechen, Jagdvergehen oder Dorfhandel und -handwerk. Landtagsgeschichte eröffnet daher auch einen Zugang zur Alltagswelt vieler Menschen, über deren Lebensumstände kaum Quellen überliefert sind.
Sachsen hat im Vergleich zu den meisten deutschen Bundesländern eine ungewöhnlich lange und dichte Geschichte parlamentarischer Mitwirkung. Dies gilt nicht nur für die Phasen, in denen die Landtage allgemein stark waren, sondern auch für Epochen, in denen andernorts der Einfluss der ständisch-parlamentarischen Körperschaften sank, wie etwa im 17. Jahrhundert in Bayern oder Brandenburg. Nach dem Konsens der Forschung konstituierte sich im Jahre 1438 zum ersten Mal eine Ständeversammlung als sächsischer Landtag. Bei dieser ersten Zusammenkunft in Leipzig schlossen die Landstände der Wettiner eine »Einung«, d.h. sie verpflichteten sich untereinander, dem Landesherrn nur gemeinsam gegenüberzutreten. Mit Bezug auf dieses Datum wird der Sächsische Landtag im Jahre 2013 bereits 575 Jahre bestehen. | |
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Griechische Geschichte im Zeitalter der PerserkriegeHerr
Prof. Jehne Die Zeit der Perserkriege (ca. 500-445 v.Chr.) ist die Epoche der griechischen Geschichte, in der Griechenland in Gefahr war, unter die Herrschaft eines orientalischen Großreiches zu geraten. Nach den griechischen Siegen etablierte sich aber ein neues Selbstbewusstsein, und es entstand eine kulturelle und politische Blüte, die manches in die europäischen Traditionen eingespeist hat. In der Vorlesung sollen die Gründe und Hintergründe der griechisch-persischen Auseinandersetzungen ebenso wie die Folgen für die weitere Entwicklung herausgearbeitet werden.
Einführende Literatur:
K.-W. Welwei, Das klassische Athen. Demokratie und Machtpolitik im 5. und 4. Jahrhundert, Darmstadt 1999; ders., Sparta. Aufstieg und Niedergang einer antiken Großmacht, Stuttgart 22007; M. Dreher, Athen und Sparta (C. H. Beck Studium), München 2001; J. Wiesehöfer, Das antike Persien. Von 550 v. Chr. bis 650 n. Chr., München u. a. 1993. | |
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Nationalsozialistische AußenpolitikHerr
Dr. Nebelin Mit der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 erhielt die deutsche Außenpolitik eine neue Qualität. Neben das von allen Kabinetten geteilte Ziel der Revision des Vertrages von Versailles trat das so genannte außenpolitische Programm das Diktators, welches im Kern auf die Eroberung von Lebensraum im Osten Europas abzielte. Die Vorlesung zeichnet die wichtigsten Stationen der nationalsozialistischen Außenpolitik bis zur Entfesselung des Zweiten Weltkrieges nach, u. a. die Rheinland-Besetzung, den »Anschluss« Österreichs sowie die Krisen um die Tschechoslowakei und Polen. Besonderes Augenmerk gilt ferner den Beziehungen des »Dritten Reiches« zu den Verbündeten Italien und Japan sowie dem »Traumpartner« Großbritannien. Hinzu kommt für die Jahre 1939 bis 1941 der Blick auf das Verhältnis zur Sowjetunion und zu den USA. Die für den NS-Staat charakteristische Interdependenz von Innen- und Außenpolitik wird durchgängig ebenso berücksichtigt wie die Veränderung des internationalen Staatensystems. | |
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Stadt und Bürgertum in der Frühen NeuzeitHerr
Prof. Schwerhoff Nach der spätmittelalterlichen Entstehungs- und Blütezeit der Städte galt die Frühe Neuzeit in der Stadtgeschichte lange als eine Epoche der Stagnation und des Bedeutungsverlustes. Die Zahl der Neugründungen ging zurück, politisch verloren viele Städte ihre Autonomie an die aufstrebenden Landesherren und ökonomisch bildeten die Zünfte oft einen Hemmschuh für notwendige Innovationen. Heute fällt die Gewinn- und Verlustbilanz eher ausgewogener aus, indem die funktionelle Vielfalt frühneuzeitlicher Städte (Residenzen, Exulanten- und Festungsstädte entstehen neu) und die »urbane« Qualität dieser Epoche hervorgehoben wird. Auch die Bedeutung des Stadtbürgertums als Kern der modernen Sozialformation »Bürgertum« ist in der Forschung zu neuen Ehren gekommen. Die Vorlesung berührt viele zentrale Themen der Zeit und kann damit zugleich als eine Einführung in die Sozial-, und Wirtschaftsgeschichte der Epoche dienen. | |
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Universitäten und Wissenschaft in der Frühen Neuzeit am Beispiel des mitteldeutschen RaumesHerr
Prof. Müller In der territorialstaatlich-föderativen Tradition der deutschen Geschichte war das Heilige Römische Reich deutscher Nation nicht nur von seinen zahlreichen Residenz-, sondern auch von seinen kaum minder häufig anzutreffenden Universitätsstädten geprägt. Das Recht, eine Universität zu gründen, war für die Landesfürsten Ausdruck ihrer Autonomie, mit dem zugleich bildungspolitische Autarkie für die Ausbildung künftiger Staatsdiener und der auf die Landeskonfession verpflichteten Geistlichkeit angestrebt wurde. Die Vorlesung will von den spätmittelalterlichen Universitätsgründungen in Erfurt (1392 eröffnet) und Leipzig zunächst den Bogen ins Zeitalter der (Vor-)Reformation schlagen, für die die 1502 gegründete Universität Wittenberg entscheidende Impulse gegeben hat. Zugleich trug die Reformation durch die neuen konfessionellen Trennlinien im Reich zu einer Vermehrung der Universitäten (u.a. Jena) bei. In einem weiteren Schritt soll die Rolle der Universitäten bei der Vermittlung nützlichkeitsorientierten Wissens, aber auch aufgeklärten Gedankenguts im 18. Jahrhundert thematisiert werden; neben Leipzig wird hier von der Universität Halle zu sprechen sein. Abschließend wird auf das mit dem Ende des Alten Reiches (1806) einhergehende »Universitätssterben« eingegangen. Neben der Wissenschafts- und Institutionengeschichte werden auch lebensweltlich-kulturgeschichtliche Aspekte wie der Beitrag der Universitäten zur modernen Fest- und insbesondere Jubiläumskultur zur Sprache kommen. – In jeder Vorlesungsstunde wird ein Handout mit Literaturhinweisen verteilt. | |
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Institut für Katholische TheologieGeschichte IsraelsFrau
Prof. Häusl Die Vorlesung bietet einen Überblick über die wichtigsten Epochen der Geschichte Israels (Spätbronzezeit – Perserzeit) und über die theologischen Kernaussagen des ATs in geschichtlicher Einordnung. Die Geschichte Israels und seiner Theologie kann nur im Kontext der altorientalischen Geschichte verstanden werden. Ereignisgeschichte, Sozialgeschichte und Religionsgeschichte sind in den Blick zu nehmen. | |
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Institut für KommunikationswissenschaftEinführung in die Struktur und Organisation der
MassenmedienHerr
Prof. Donsbach Öffentliche Meinung ist einer der Kernbegriffe
demokratischer Systeme. Gleichwohl ist
er wissenschaftlich betrachtet auch ein Reizwort, weil es viele verschiedene Definitionen
davon gibt und daraus auch jeweils unterschiedliche
Funktionen und Wertigkeiten des
Phänomens öffentliche Meinung abgeleitet
werden. Gerade für Kommunikationsberufe ist
der Begriff von großer Bedeutung. Journalisten
behaupten gelegentlich, dass sie die öffentliche
Meinung ausdrücken, andere behaupten, dass
Journalisten sie erst hervorbringen. Politiker
werden oft danach beurteilt, wie gut sie die
öffentliche Meinung erfassen können, manchmal
aber auch dafür kritisiert, wenn sie ihr zu
sehr folgen (»Populismus«). Für PR-Fachleute
ist die Beeinflussung der Öffentlichkeit (Public
(!) Relations) der Kern ihres beruflichen Handelns.
Medien- und Sozialforscher wollen wissen,
wie öffentliche Meinung entsteht, wie sie
sich entwickelt, welche »Qualität« sie hat – und
welche Rolle die Medien bei alledem spielen.
Dabei ist die Erforschung der öffentlichen
Meinung in den letzten Jahrzehnten selbst zum
Gegenstand der Forschung geworden: Man will
wissen, wie gut sie methodisch funktioniert und
vor allem, welchen Einfluss sie auf Wähler und
Politiker ausübt.
Die Einschreibung findet in der ersten Veranstaltung statt , Anmeldung zur Klausur per Mail an Anne. Blochwitz@mailbox.tu-dresden.de (Beschränkung der Klausurplätze auf 10 Teilnehmer).
Anzahl der ECTS-Punkte: 2 cr. (Teilnahme), 4 cr. (Teilnahme & Klausur). | |
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Institut für Kunst- und MusikwissenschaftKunst nach 1945Frau
Prof. Lange Kunsttendenzen und Strategien nach 1945.
Anzahl der ECTS-Punkte: 1 cr. | |
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Institut für PhilosophieBioethikHerr
Prof. Irrgang und Herr Funk Seminar für Umwelttechnologie, Biotechnologie, Biologie.
Literatur: B. Irrgang: Natur als Ressource 2002; Forschungsethik Gentechnik 1997; Einführung in die Bioethik 2005. | |
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BioethikHerr
Prof. Irrgang Vorlesung für Umwelttechnologie, Biotechnologie, Biologie
Literatur: B. Irrgang: Natur als Ressource 2002; Forschungsethik Gentechnik 1997; Einführung in die Bioethik 2005. | |
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Tatort Gehirn versus situativer Zwang. Das Böse im Lichte der Neuro- und SozialwissenschaftenHerr
Dr. Gebauer 1895 charakterisierte Le Bon die Massen – für ihn Inbegriff des Bösen – durch Eigenschaften, »wie Triebhaftigkeit, Reizbarkeit, Unfähigkeit zum logischen Denken, Mangel an Urteil und kritischem Geist, Überschwang der Gefühle«, »einfache und übertriebene Gefühle«, Unduldsamkeit, »Herrschsucht und Tendenz zum unmittelbaren Handeln«. Mit dem Gefühl von Macht, welches die Masse dem Einzelnen suggeriert, und mit der Anonymität, die die Masse dem Einzelnen bietet, verschwinden Gewissen und Verantwortungsgefühl.
Ein Jahrhundert später bezeichnet Albert Bandura dieses Phänomen als »moralische Abkopplung«, das nicht nur in großen Massen auftritt, sondern hervorgerufen durch situative Zwänge auch in kleinen sozialen Gruppen. Die den Einzelnen in seinen Bann ziehende Gruppendynamik wurde durch eine Vielzahl von Experimenten nachgewiesen - angefangen von Salomon Aschs Konformitätsexperiment über die Milgram-Experimente bis zu Zimbardos Analysen.
In seiner 2008 in Deutschland erschienenen »Psychologie des Bösen« entdeckt Philip Zimbardo, Leiter des berühmten Stanford Prison Experiments, verblüffende Parallelen zwischen seinem 1971 durchgeführten Experiment und den Misshandlungen in Abu Ghraib. Deindividuation, Autoritätshörigkeit, moralische Abkopplung, Entmenschlichung, Selbstrechtfertigung und Rationalisierung sind nur einige Phänomene, die Zimbardo herausarbeitet, die stark an Le Bon erinnern, jetzt aber auf situative Zwänge, gruppendynamische Prozesse und soziale Systeme zurückgeführt werden. »Was bringt gute Menschen dazu, Böses zu tun? «, ist die Frage, die Zimbardo bewegt.
Die grandiose Analyse von Zimbardo steht dabei (scheinbar?) einer wirkmächtigen Hirnforschung gegenüber, die im Gehirn und damit letztlich in molekulargenetischen Prozessen nach den Ursachen menschlichen Verhaltens fahndet. Für Roth liegen die Ursachen für delinquentes Verhalten in einer Fehlentwicklung, Verletzung oder Erkrankung bestimmter Hirnstrukturen. »Nun kann niemand für eine Fehlentwicklung, Erkrankung oder Schädigung« der entsprechenden Strukturen »verantwortlich« gemacht werden – wenn ich als gesetzestreuer Mensch handle, dann habe ich eben das »Glück« gehabt, dass ich ein normal funktionierendes Gehirn habe.
Einen reizvolleren Kontrast von jeweils für sich ausgesprochen überzeugenden Argumenten kann man sich schwer vorstellen. In diesem Seminar soll das erforderlich Sachwissen erarbeitet werden, aber auch die rechtlichen, pädagogischen und ethischen Konsequenzen der betreffenden Forschungen.
Veranstaltungsort und Termin sind noch nicht bekannt, weitere Informationen gibt es auf der Hompage des Instituts.
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Einführung in die KulturphilosophieHerr Kaufmann Das Proseminar dient der Erarbeitung eines Einstieges in kulturphilosophische Fragestellungen. Dabei sollen ausgehend von (a) Klärungsansätzen und Definitionsversuchen zu den Begriffen »Kultur« und »Kulturphilosophie« sowie (b) einer begriffs- und problemgeschichtlichen Skizze zum Gegenstand (c) anhand ausgewählter Texte bedeutsamer Kulturtheoretiker und -philosophen klassische Fragen, Problemstellungen und Positionierungen der Kulturphilosophie erarbeitet und kritisch diskutiert werden.
Ein Textheft mit ausgewählter Primär- und Sekundärliteratur wird zusammengestellt und ist ab Anfang März im Copyshop (Ecke Max-Liebermannstr./Zellescher Weg) erhältlich. Dieses Textheft, das Programm und weitere Informationen zum TPS werden zu diesem Termin ebenfalls auf der Homepage des Dozenten (www.theodizee.eu; Links folgen) bereitgestellt.
Die Veranstaltung findet als Blockseminar von Donnerstag, den 22.04.2010 bis Sonntag, den 25.04.2010 zu folgenden Terminen statt:
- 22.04.2010, 16:40 – 20:00 Uhr (6.+7. DS)
- 23.04.2010, 09:20 – 16:20 Uhr (2.-5. DS)
- 24.04.2010, 09:20 – 16:20 Uhr, (2.-5. DS)
- 25.04.2010, 09:20 – 12:40 Uhr (2.-3. DS)
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 | Blockveranstaltung, Verschiedene Zeiten
, Beginn: 22.04.2010 Veranstaltungsort siehe Homepage des Instituts |
 | philosophie@mailbox.tu-dresden.de
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 | Frau Hofmann |
 | 463 3 26 89 |
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Ethik in den WeltreligionenFrau Martini Das Proseminar richtet sich an Studierende des Grundstudiums, die bereits Grundkenntnisse in den Weltreligionen erworben haben. Wir werden anhand von Originaltexten (in Übersetzungen) aus den fünf Weltreligionen Hinduismus, Buddhismus, Judentum, Christentum und Islam diskutieren. Bei den unterschiedlichen Dialog-Bemühungen zwischen den Religionen rückt besonders die ethische Komponente des religiösen Lebens in den Blick. Es werden dabei das Gottes- und Menschenbild in den einzelnen Religionen und die daraus resultierende Vorstellung vom rechten Tun herausgearbeitet. Die Frage nach dem Geschlechterverhältnis soll hier mit berücksichtigt werden. Schließlich werden die Ähnlichkeiten und Differenzen im Ethos der verschiedenen Religionen bestimmt. | |
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Grundfragen des Philosophischen DenkensHerr
Dr. Gentsch Ausgehend vom Dualismus zwischen Platons »Timaios« und Aristoteles »Vom Himmel« werden philosophisch gegensätzlich diskutierte Grundfragen zum Kosmos dargestellt und erörtert: Fragen zur Stellung des Menschen im Kosmos, zur Natur des Menschen sowie seiner Geschichte und Zukunft und endlich die Frage nach einer sicheren Erkenntnis in diesen Fragen selbst. | |
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Mystik im 20. JahrhundertFrau
Prof. Gerl-Falkovitz In Verarbeitung und Überwindung der Religionskritik des 19. Jahrhunderts, vor allem Nietzsches, zeigt sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein neu belebtes Interesse an Mystik und Mystikforschung. Ausgehend von der klassischen Definition der Mystik als »cognitio Dei experimentalis« (Johannes Gerson), der »Erfahrungserkenntnis Gottes«, werden gemeinsame Kriterien interreligiöser Mystik gesucht (Martin Buber: Ekstatische Konfessionen, 1909). Differenziert werden die Kriterien jedoch durch den Einbezug des historischen, je unterschiedlichen religiösen Kontextes in die mystische Erfahrung (Romano Guardini). Über die Religionsphilosophie hinaus nimmt sich die neu entstandene Religionswissenschaft (Friedrich Heiler) der Mystikforschung an und erweitert das Spektrum auf hinduistische und Sufi-Mystik. Schließlich werden Selbstaussagen von noch wenig bekannten Mystikerinnen untersucht (Lucie Christine, Madeleine Sémer, Margarete Dach), soweit sie ihre eigenen Erfahrungen reflektieren. Ziel ist eine breit angelegte Erfassung von Mystik in Auseinandersetzung mit religionskritischen Positionen, um zu einer Verifikation mystischer Erfahrungen zu kommen (Alois M. Haas). | |
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Ritual und FestHerr Ganter Im religiösen Kontext dienen Rituale und Feste nach Mircea Eliade dazu, aus dem profanen Raum und der historischen Zeit herauszutreten, um aufs Neue den heiligen Ursprung zu vergegenwärtigen. Rituelle und festliche Handlungen heben dabei den individuellen, alltäglichen Lebensvollzug auf, um ihn auf etwas Höheres hin zu orientieren. Diese Feststellung gilt auch für den säkularen Bereich. Rituale und Feste sind für die Stiftung von Ordnung, Identität und Gemeinschaft unerlässlich.
Dass Rituale und Feste gemeinschaftlich begangen werden, gibt einen wichtigen Hinweis auf ihr kommunikatives und performatives Wesen. Das Wort Performanz leitet sich vom altfranzösischen parfournir, »abschließen«, »vollenden« oder »sorgfältig durchführen« her (Victor Turner). Im Ritual oder Fest wird etwas durch kunstvolle Darbietung oder Darstellung sorgfältig durchgeführt, vollendet und damit zum Abschluss gebracht, auf dass etwas neu beginnen oder Neues entstehen kann. Die verschiedenen Formen der »Erneuerung«, (u.a. Initiation, Krisenbewältigung, zyklische Stabilisierung) im religiösen wie profanen Kontext werden im Seminar anhand ausgewählter Beispiele untersucht.
Die Veranstaltung findet als Blockseminar vom Donnerstag 10.06.10 bis 12.06.10 statt. Ein Vorbereitungstreffen findet am Freitag den 14.05.2010. Weitere Termine:
- Fr, 14.05.10 (6&7) [16.40-20.00 Uhr]
- Do, 10.06.10 (7&8) [18.30-21.50 Uhr]
- Fr, 11.06.10 (2-6) [9.20-18.10 Uhr]
- Sa, 12.06.10 (2-6) [9.20-18.10 Uhr]
Voraussetzungen: Ziel ist eine erste Annäherung an dieses weitreichende Thema. Studienanfänger sind herzlich willkommen.
Alle das Seminar betreffenden Informationen erhalten Sie beim Vorbereitungstreffen. |

 | Blockveranstaltung, Verschiedene Termine
, Beginn: 14.05.2010 Veranstaltungsort siehe Homepage des Instituts |
 | philosophie@mailbox.tu-dresden.de
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 | Frau Hofmann |
 | 463 3 26 89 |
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Wissenschaftsphilosophie der GeisteswissenschaftenHerr
Prof. Irrgang Analyse der geisteswissenschaftlichen Ansätze von Rickert, Dilthey, Gadamer | |
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Institut für Politikwissenschaft
Systemvergleich I: Grundlagen und freiheitliche SystemeHerr
Prof. Patzelt Diese Vorlesung ist im Bachelorstudiengang Bestandteil des Großen Moduls POL-GM-SYS »Konstruktion und Funktionslogik politischer Systeme« sowie des Kleinen Moduls POL-KM-SYS »Funktionslogik politischer Systeme«. Sie ist außerdem eine empfohlene Vorlesung für Studierende in den Magister- und Lehramtsstudiengängen. In ihr werden vertiefende Kenntnisse in Logik und Methodik vergleichender Systemanalyse sowie zentrale Befunde der vergleichenden Systemanalyse zu den unterschiedlichen Konstruktionsmöglichkeiten freiheitlicher und diktatorischer politischer Systeme sowie ihrer hieraus jeweils entstehenden Funktionslogik vermittelt. Sie baut in dieser Hinsicht auf den im Basismodul »Einführung in das Studium der politischen Systeme«. | |
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Das politische System der BRDHerr
Prof. Patzelt Die Vorlesung ist im Bachelorstudiengang Bestandteil des Moduls POL-BRD ‚Das politische System der Bundesrepublik Deutschland’. Sie ist außerdem eine Pflichtvorlesung für Studierende in den Magister- und Lehramtsstudiengängen. In ihr wird systematisch das politische System der Bundesrepublik Deutschland dargestellt: von seinen geschichtlichen, sozio-ökonomischen und normativen Grundlagen über seine zentralen politischen Institutionen und Parteien, Verbände sowie Massenmedien bis hin zu den Eigentümlichkeiten seiner politischen Kultur. | |
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Einführung in das Studium der Internationalen BeziehungenHerr
Dr. Brunnengräber In der Vorlesung werden die spezifischen Fragestellungen, analytischen Konzepte und theoretischen Ansätze der politikwissenschaftlichen Teildisziplin Internationale Beziehungen behandelt. Dies geschieht im Wechsel zwischen politikfeldspezifischen und theoriebezogenen Erörterungen.
Die Einschreibung findet online über jexam vom 1.3. bis zum 31.3.2010. |

 | Donnerstag, 9.20 bis 10.50 Uhr ABS / Hörsaal 03 |
 | edvib@gmx.de
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 | Herr Richter |
 | 463 3 91 15 |
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Politisches DenkenHerr
Prof. Vorländer Die Vorlesung behandelt die Grundlinien des politischen Denkens, sie ist also zugleich eine Geschichte politischer Ideen und Theorien. Strukturierendes Prinzip der Vorlesung sind drei Ordnungsformen: Polis – Republik – Demokratie. In der Vorlesung geht es um die Voraussetzungen, die Strukturen und Institutionen dieser Ordnungsformen, es geht aber auch um die Ideen, Vorstellungen und Theorien, die mit diesen Formen bürgerlichen Selbstregierens verbunden sind. Die Vorlesung versteht sich als eine historische und systematische Skizze des politischen Ordnungsdenkens.
Sollte es einen abweichenden Starttermin geben, wird dieser über die Homepage des Lehrstuhls (http://tu-dresden.de/poltheo) bekannt gegeben. | |
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Revolution und demokratische NeugründungHerr
Prof. Vorländer Sachsen war nicht nur die »Wiege« der Revolution und damit von wesentlicher Bedeutung für den gesamtdeutschen Einigungsprozess. Zugleich ist hier eine selbstständige Neugründung des Landes Sachsen erfolgt mit einem eigenständigen Verfassungsgebungsprozess. Die Vortragsreihe gibt Gelegenheit, mit Akteuren jener Zeit ins Gespräch zu kommen. Die Vorträge findet zu folgenden Terminen statt: 21. April, 12. Mai, 19. Mai, 9. Juni, 16. Juni, 23. Juni, 30. Juni, 7. Juli. |

 | Verschiedene Termine
, Beginn: 21.04.2010 Dreikönigskirche Dresden (Hauptstraße 23, 01097 Dresden, 2. OG) |
 | Anja.Bohländer@tu-dresden.de
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 | Frau Bohländer |
 | 463 3 58 65 |
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