Coworking spaces im ländlicher Raum
Coworking („zusammen arbeiten I kollaborativ arbeiten“) ist eine Entwicklung im Bereich der „neuen Arbeitsformen“. Vor allem unter Freiberuflern, Kreativen und Startups ist es eine beliebte Arbeitsform geworden. Durch das kollaboartive arbeiten, können die Nutzer voneinander profitieren und unabhängig voneinander agieren. In Großstädten ist Coworking bereits ein fest verankerter Trend in der Arbeitswelt. Die nächste Herausforderung wird deshalb das Land sein. Vor allem Städte wie Berlin, Barcelona, San Francisco und New York haben bereits eine Fülle an Coworking Spaces. Ständig eröffnen neue Coworking Spaces und auch wenn die meisten Menschen noch nichts davon mitbekommen haben, ist das Thema in der urbanen Arbeitswelt angekommen. Seit letztem Jahr lässt sich weltweit das Vordringen von Coworking Spaces in den ländlichen Raum beobachten, was das Leben und Arbeiten der Menschen auf dem Land mehr verändern könnte als das in den Städten.
Doch abseits der romantischen Vorstellung von Arbeit, mit gutem WLAN und Blick auf die Alpen, sind ländliche Regionen gerade in Europa wichtige Orte, denn der Großteil der Bevölkerung lebt außerhalb von Metropolen und Ballungsräumen. Selbst in einer Industrienation wie Deutschland leben rund 70 Prozent der Menschen auf dem Land. „Die Renaissance der Region“, wie es Gerald Swarat in einem Artikel auf Politik-Digital.de formuliert, „würde für den Wirtschaftsstandort Deutschland und die Lebensqualität der Menschen langfristige Vorteile bringen.“ Einen Eindruck davon kann man sich im oberbayerischen Bad Tölz machen. Hier hat Marco Tunger vor sechs Jahren das Coworking Space "Heimat 2.0" eröffnet. Eine 220 Quadratmeter große Immobilie im ersten Stock eines alten Brauhauses erwies sich als viel zu groß für seine Werbeagentur, weshalb er sich aus ganz pragmatischen Gründen für den damals nur in größeren Städten bekannten Trend Coworking entschied. „Was in München funktioniert, kann auch hier klappen“, erklärte mir Tunger im Gespräch. Und er sollte Recht behalten, denn in und um Bad Tölz gibt es ungefähr 1.300 Freiberufler, die nun einen Ort hatten, durch den sie dem Schreibtisch im eigenen Zuhause entfliehen und sich treffen konnten. Dazu kommt das Leben auf dem Land, welches ein oft höheres Lebensniveau als das in den Städten aufweist. Sachsen hat deutschlandweit die höchste Mittelstadtdichte und somit ein hohes Potenzial für Coworking Plätze im ländlichen Raum, da die Mittelzentren meist eine intakte Infrastruktur für das soziale Leben bereitstellen.
Für die ländliche Entwicklung ist das Thema vor allem im Bezug auf die Innenentwicklung und die Baukultur interessant: Coworking-Spaces stellen innovative Revitalisierungsmöglichkeiten leerstehender Gebäude dar und verbinden damit die Themen Innenentwicklung und neue Arbeitsformen. In kleinen Gemeinden geben diese Impulse für eine zeitgemäße Leerstandsnutzung mit moderner Architektur und fördern darüber hinaus die Entstehung der Kreativwirtschaftsszene. Im Rahmen des Forschungsprojektes ist eine Ausstellung entstanden, die als Wanderausstellung konzipiert wurde. Die Ausstellung zeigt die Potentiale eines Coworking Spaces und eines Cohousing Projektes in ländlichen Räumen. Wenn Sie die Ausstellung gerne in ihrer Region ausstellen möchten, dann wenden Sie sich bitte an das Sekretariat am Lehrstuhl Wohnbauten. Kontakt
Dipl.-Ing. Tobias Maisch Architekt
Zur Zeit befindet sich die Ausstellung an folgenden Standorten in der Region Leipziger Muldenland:
Rathaus Thallwitz:
Cohousing - Wohnen im Kornhaus Thallwitz
Rathaus Bennewitz:
Creating - Manufakturhöfe Wurzen
Herrenhaus Röcknitz:
Coworkingspace im Rittergut
Gerne stehen wir als Partner für die Planung und Umsetzung eines Coworking spaces oder Cohousing Projektes zur Verfügung.
In Zusammenarbeit mit dem SMUL & der LEADERregion Leipziger Muldenland
AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG
Donnerstag 07.11.2019 I 15:00 Uhr
KulturGut Thallwitz
17:20 Uhr I Einführung in die Ausstellung durch Dipl.-Ing. Tobias Maisch
Programm
Donnerstag, 07. November 2019 – Ausstellung "Coworking - Strategie für den ländlichen Raum"
16:00 Uhr Begrüßung
Dr. Mario Marsch, Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Moderator
Thomas Pöge, Bürgermeister der Gemeinde Thallwitz/ 2. Vorsitzender der Lokalen Aktionsgruppe Leipziger Muldenland
16:15 Uhr Grußwort zur Ausstellungseröffnung
Staatsminister Thomas Schmidt, Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft
16:30 Uhr Coworking – Frischzellenkur für ländliche Räume?
Tobias Kremkau, St. Oberholz Berlin
17:15 Uhr Einführung in die Ausstellung
Dipl.-Ing. Tobias Maisch und Studierende, TU Dresden
18:45 Uhr Gemeinsamer Abendimbiss
Freitag, 08. November 2019 – simul+Werkstatt
09:00 Uhr Ankommen
09:30 Uhr Eröffnung der Werkstatt
Matthias Wagner, Lokale Aktionsgruppe Leipziger Muldenland
Moderation: Katrin Schulze, Sächsisches Landesamt für Umwelt,
Landwirtschaft und Geologie
09:45 Uhr Coworking
mobil gedacht: Ulrich Bähr, CoWorkLand
verwurzelt: Hans-Peter Sander, Ammersee Denkerhaus & Philipp Hentschel, CoConat
auf sächsisch: Nadja Hecker, UNISONO, Oelsnitz/Erz. & Janine Funke, Projektsalon Pirna
10:30 Uhr World-Café
Intensiver Austausch und kreative Vernetzung
12:00 Uhr Präsentation der Ergebnisse
12:30 Uhr Mittagsimbiss
14:00 Uhr Ende der Veranstaltung