Innovative Systemlösungen für ein transdisziplinäres und regionales ökologisches Hochwasserrisikomanagement und naturnahe Gewässerentwicklung
Forschungsvorhaben „In_StröHmunG“ verbindet naturnahe Gewässerentwicklung und Hochwasserrisikomanagement
Der gemeinsame Abschlussbericht des Verbundes steht hier zum Download bereit.

Modellgewässer Mortelbach bei Waldheim in Mittelsachsen

Innovative Systemlösungen für ein transdisziplinäres und regionales ökologisches Hochwasserrisikomanagement und naturnahe Gewässerentwicklung
Sicherheit vs. Natur. Was ist uns wichtiger? Der Schutz vor Hochwasser oder die Naturbelassenheit unserer Fließgewässer? In einem neuen Projekt arbeiten nun auch verschiedene Disziplinen der Wasserwirtschaft zusammen: Gemeinsam suchen Naturwissenschaftler und Ingenieure nach Synergien zwischen der nachhaltigen, also naturverträglichen Entwicklung der Gewässer sowie dem Management von Hochwasser und seinen Risiken. Ziel ist es, Instrumente zu entwickeln, mit denen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie (HWRM-RL) gemeinsam umgesetzt werden können. Bei den Umbaumaßnahmen wird gleichzeitig sowohl der Hochwasserschutz verbessert als auch das Gewässer naturnah gestaltet. Positiver Nebeneffekt: Verknüpft man die Maßnahmen, steigt deren Akzeptanz bei der Bevölkerung.
Im April 2015 startete das Verbundprojekt „Innovative Systemlösungen für ein transdisziplinäres und regionales ökologisches Hochwasserrisikomanagement und naturnahe Gewässerentwicklung“ (In_StröHmunG). Mithilfe seines transdisziplinären Ansatzes zwischen Ingenieur- und Naturwissenschaft möchte das Projektteam ökologisches Hochwasserrisikomanagement mit der naturnahen Gestaltung von Fließgewässern verknüpfen, dazu nutzt es innovative Systemlösungen. Praxisorientiert arbeitet es bestehende und neue Erkenntnisse zu morphodynamischen und hydrobiologischen Prozessen in Gewässerökosystemen auf. Im Rahmen des Projektes wird ein regionales Flächenmanagement aufgebaut, außerdem werden Fachinformationssysteme zum Datenmanagement entwickelt. Beides soll sicherstellen, dass bei der nachhaltigen Verbesserung des ökologischen Zustands der Gewässer die Anforderungen des Hochwasserschutzes beachtet werden.

© Uta Langheinrich

© Uta Langheinrich

© Uta Langheinrich

© Martina Stengert

© Till Branß

© Spänhoff

© Spänhoff

© Bernd Ettmer

© LTV

© Felix Grunicke

© Stowasserplan

© LfULG

© Olaf Menges

© LfULG

© LfULG

© Kurt van de Weyer

© LfULG

© Ulrich van Stipriaan

© Nadine Müller

© Martina Stengert

© Nadine Müller

© Nadine Müller

© Nadine Müller

© Nadine Müller

© Nadine Müller

© In_StröHmunG

© D. Wolkenhauer

© M. Seidel

© D. Wolkenhauer

© Bilinski, LfULG

© Müller, IWD

© Müller, IWD

© Müller, IWD

© Müller, IWD

© Nadine Müller

© TU Dresden, IHB, Worischka
Die Ziele
Hauptziel des Verbundvorhabens ist es, Instrumente für die flussgebietsbezogene Bewirtschaftung der Gewässer zu entwickeln. Die dabei erstellten innovativen Systemlösungen basieren auf anwenderorientiert erarbeiteten Fachgrundlagen und verfolgen einen integrativ sektorenübergreifenden Ansatz für die nachhaltige Bewirtschaftung von Fließgewässern. Die Systemlösungen sollen zu einem systematischen Synergieeffekt bei der Umsetzung ökologisch orientierter Maßnahmen zur Gewässerentwicklung im Sinne zweier Richtlinien der Europäischen Union (EU) beitragen: der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) bzw. der Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie (HWRM-RL). Gleichzeitig sollen die Lösungen die Akzeptanz der Maßnahmen in der Öffentlichkeit steigern sowie sicherstellen, dass die Ziele beider EU-Richtlinien erreicht werden.
Die Verwertung der Ergebnisse
Verwertet werden die Ergebnisse insbesondere durch die Umsetzung konkreter Maßnahmen in den Modellregionen und über den Transfer zu den assoziierten Partnern. Diese wirken im Informations- und Implementierungsbeirat mit und bekommen eine Management- und Kommunikationsplattform bereitgestellt – beides unterstützt sie bei ihren Aufgaben im Zuge der Umsetzung der Richtlinien.
Neben der Bekanntmachung von Probenahmen in den Amtsblättern der zuständigen Gemeinden unserer Modellgewässer berichtet auch die lokale Presse über Aktionen der Projektpartner in den Modellregionen:
- Das Amtsblatt Grimma (03.10.2015) schreibt über die Begehung von Mutzschener Wasser und Launzige durch die Projektpartner und den Bestrebungen der Gemeinde ihre Strategie zur Pflege und Entwicklung ihrer Gewässer 2. Ordnung zu verbessern.
- Der Celler Kurier (25.10.2015) sowie die Cellesche Zeitung (07.11.2015) berichten über die Besichtigung der Aller durch die Projektpartner.
- Die Sächsische Zeitung (30.01.2016) und die Döbelner Allgemeine Zeitung (01.02.2016) beschreiben die Situation am Mortelbach und die Planungen zur Verbesserung des ökologischen Zustands des Gewässers.
- Die Modellversuche im Wasserbaulabor der HS Magdeburg lichtete die Volksstimme am 05.03.2016 ab.
Die Partner
Die Koordination des Projektes „In_StröHmunG“ liegt beim Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik der Technischen Universität Dresden. Partner sind:
- Technische Universität Dresden, Institut für Hydrobiologie
- Technische Universität Braunschweig, Leichtweiß-Institut
- Hochschule Magdeburg-Stendal, Institut für Wasserwirtschaft und Ökotechnologie
- Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Abteilung 4 „Wasser, Boden, Wertstoffe“, Dresden
- Institut für ökologische Wirtschaftsforschung GmbH, Forschungsfeld Umweltökonomie und Umweltpolitik, Berlin
- Stowasserplan, Dr.-Ing. Andreas Stowasser, Radebeul
- Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V., Hennef
Aktuelles
Berichte über aktuelle Arbeiten der Projektpartner:
- August 2016: Befischung der Aller durchgeführt
- August/September 2016: Kartierung von Wasserpfanzen
- 13. September: Umweltmobil in Grünlichtenberg
- In_StröHmunG auf der ReWaM-Statuskonferenz vom 25.-26. Januar 2017 in Dresden: https://bmbf.nawam-rewam.de/veranstaltungen/rewam-statuskonferenz/
- 2017: In_StröHmunG bei der Elb-Schwimmstaffel im Rahmen des Wissenschaftsjahres2016*17
- 2017: In_StröHmunG bei LexiTV vom mdr
- 24. Januar 2018: Abschlussworkshop in Leipzig
Unter den nachstehenden Links stehen die Vorträge der Projektpartner zum Download zur Verfügung- Vortrag 1: TU Braunschweig - Entstehung und Bedeutung von Uferrehnen
- Vortrag 2: TU Dresden - Einfluss von Böschungsbewuchs auf Sohlumlagerungen, Wasserstand und Habitatqualität
- Vortrag 3: Hochschule Magdeburg-Stendal - Anbindung von Flutmulden und Altarmen
- Vortrag 4: TU Dresden - Welche Bedingungen brauchen Fische und Wirbellose im Mortlebach und in der Zwönitz?
- Vortrag 5: umweltbüro Essen - Wie geht es den Kleinlebewesen in den Modellgewässern?
- Vortrag 6: Hochschule Magdeburg-Stendal - Wo sind all die Tiere hin?
- Vortrag 7: Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie - Warum ist es so schwierig unsere Bäche zu renaturieren?
- Vortrag 8: Stowasserplan GmbH & Co. KG - Integrierte Gewässerkonzepte
- Vortrag 9: Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) - Wie viel sind uns unsere Gewässer wert?
- Vortrag 10: Stowasserplan GmbH & Co. KG - PROGEMIS® - Gewässermanagementsystem mit System: effizient, nachhaltig und transparent
- 08.-09. Mai 2018: ReWaM-Abschlusskonferenz

Forschungsgruppe des Verbundprojektes In_StröHmunG während der ReWaM-Statuskonferenz vom 25.-26.01.2017
Ergebnisse und Veröffentlichungen
Veröffentlichungen im Rahmen des Projektes In_StröHmunG finden Sie hier:
- Stamm & Müller (2015): Innovative Systemlösungen für ein transdisziplinäres und regionales ökologisches Hochwasser-risikomanagement und naturnahe Gewässerentwicklung
- Branß & Dittrich (2016): Erzeugung von Rehnen: Eine experimentelle Studie
- Niemand et al. (2016): Die gemeinsame Umsetzung von Hochwasserrisiko-management und naturnaher Gewässerentwicklung in Sachsen – Rahmenbedingungen, Restriktionen und Chancen
- Stowasser et al. (2016): PROGEMIS® – „Software as a Service“ für das kommunale Gewässermanagement mit Planungs-, Dokumentations- & Kommunikationskomponente
- Branß et al. (2016): Reproducing natural levee formation in an experimental flume
- Bilinski (2016): In_StröHmunG: Forschungsprojekt verbindet Gewässerschutz und Hochwasserrisikomanagement in Fischer & Angler 04/2016
- Stamm et al. (2017): Lösungen für ein regionales ökologisches Hochwasserrisikomanagement und eine naturnahe Gewässerentwicklung
- Stamm, Müller, Mietz (2017): Morphological scale experiments to link river bed structure with riverine vegetation
Hier können Sie den Projektflyer herunterladen.