Leitfaden für Abschlussarbeiten
Themenwahl und Exposé
Zunächst sollten Sie sich überlegen, in welchem Bereich ihr Thema liegen soll (z.B. Optische Nahbereichsphotogrammetrie, Flugzeuglaserscanning) und ob Sie eher ein algorithmisches Thema (Entwicklung und Programmierung) oder ein eher anwendungsbezogenes Thema bearbeiten wollen. Alle Themen haben aber meist einen mehr oder weniger großen Programmieranteil - das sollten Sie eher als Chance sehen!
Entsprechend Ihrer Vorstellungen nehmen Sie am besten mehrere konkrete Themen (z.B. aus unserer Themenliste) in die engere Auswahl und beschaffen sich weitere Informationen dazu (Internet, Publikationen, Gespräch mit Betreuer). Oft kristallisiert sich dann ein einziges Thema heraus. Anschließend schreiben Sie ein ca. 1-2-seitiges (Bachelorarbeit) bzw. 2-3-seitiges (Masterarbeit) Exposé zum Thema und zur geplanten Vorgehensweise der Bearbeitung. Das Exposé sollte in etwa folgende Punkte beinhalten:
- Literaturquellen
- Stand der Technik
- vorläufige Gliederung der Arbeit
- Lösungsideen
- grober Zeitplan der Bearbeitung
- erwartetes Ziel der Bearbeitung
Dieses Exposé geben Sie bei Ihrem Betreuer ab. Auf dieser Grundlage wird entschieden, ob Sie das Thema bekommen. Falls ja, erstellen wir eine offizielle Aufgabenstellung und reichen diese im Prüfungsamt ein. Bei der Vorbereitung des Exposés helfen wir Ihnen gern bei konkreten fachlichen Fragen, können aber nicht den Vorlesungsstoff mit Ihnen wiederholen. Ziel des Exposés ist es auch, dass Sie beim Erstellen nochmal prüfen können, ob Ihnen das Thema wirklich zusagt, bevor es offiziell angemeldet wird. Alle Inhalte des Exposés können Sie selbstverständlich dann auch in Ihrer Bachelor- oder Masterarbeit mit verarbeiten (z.B. in der Einleitung), so dass das Exposé letztendlich keinen zusätzlichen Aufwand darstellt.
Bearbeitungsphase
Die Bearbeitung erfolgt abhängig vom jeweiligen Thema weitestgehend selbstständig. Sie können gern mit Ihrem Betreuer regelmäßige Treffen vereinbaren, um den Stand der Bearbeitung vorzustellen, Fragen zu stellen und Feedback zu bekommen. Treten sonstige Probleme während der Bearbeitung auf oder benötigen Sie spezielle Geräte, sprechen Sie bitte ebenfalls mit Ihrem Betreuer.
Wir empfehlen, dass Sie bereits vom Beginn der Bearbeitungszeit an das schriftliche Dokument mit einer vorläufigen Gliederung erstellen und ab diesem Zeitpunkt Gedanken, Screenshots, Ergebnisse etc. zumindest stichpunktartig darin festhalten, die dann später natürlich ausformuliert bzw. gestaltet werden. Bitte beginnen Sie mit dem Dokument nicht erst 4 Wochen vor Schluss, das läuft meistens schief! Schließlich wird genau dieses Dokument zur Bewertung vorgelegt und es wird nur indirekt Ihre Arbeitsweise bei den praktischen Untersuchungen berücksichtigt.
Korrekturlesen
Der Betreuer ist im Regelfall einer der beiden Gutachter. Sie/Er wird deshalb die Arbeit vor der Abgabe NICHT vollständig lesen und Ihnen dann Korrekturen vorschlagen. Gern können Sie allerdings repräsentative Ausschnitte (quasi als Leseprobe) vorlegen. Tipp: Lassen Sie eher Kommilitonen oder Freunde die Arbeit gegenlesen. Und planen Sie genügend Zeit ein, um am Ende der Bearbeitungszeit noch formale Korrekturen (Rechtschreibung, Layoutänderungen) vorzunehmen.
Layout
Wir haben aktuell keine expliziten Layout-Vorgaben. Bitte orientieren Sie sich deshalb an üblichen Standards für das Layout Ihres Dokuments. Gern können wir Ihnen Beispiele für gut gestaltete Abschlussarbeiten zeigen. Um sowohl Kosten als auch Papier zu sparen, empfehlen wir beidseitigen Druck.
Verlängerung
Sollte es trotz sorgfältiger Planung Schwierigkeiten geben, die Arbeit rechtzeitig zu beenden, können Sie im Ausnahmefall nach Rücksprache mit Ihrem Betreuer eine Verlängerung beim Prüfungsamt beantragen. Solche Ausnahmen können beispielsweise sein, dass Daten nicht rechtzeitig zur Verfügung standen oder benötigte Instrumente aus unerwarteten Gründen nicht einsatzfähig waren. Beachten Sie dazu allerdings die vom Prüfungsamt vorgegebenen Fristen!
Abgabe
Zur erfolgreichen Abgabe der Bachelor- / Masterarbeit an der Professur für Photogrammetrie gehören zwei Exemplare der gebundenen Arbeit. Die unterschriebene Aufgabenstellung wird im Original in ein Exemplar der Arbeit eingebunden und in das andere Exemplar kommt eine Kopie der Aufgabenstellung. Die Abgabe der gebundenen Arbeit erfolgt zum vom Prüfungsamt festgelegten Abgabetermin durch Vorlage im Prüfungsamt. Anschließend werden die Exemplare zu den Gutachtern gebracht.
Weiterhin sind digital beim Betreuer folgende Dokumente gut strukturiert und dokumentiert abzugeben:
- digitale Version der Arbeit als Pdf-Dokument und alle Quelldateien wie Latex-Dokumente, Bilder oder Office-Dateien
- bebilderte Kurzzusammenfassung der Abschlussarbeit (Motivation, Vorgehensweise, Ergebnisse, Bewertung der Ergebnisse) als PDF zur Präsentation auf der Webseite
- Quellcode mit Dokumentationen und lauffähige Version der in der Arbeit entwickelten Software mit kurzer Bedienungsanleitung
- gesammelte Datensätze abhängig vom Thema und in Absprache mit dem Betreuer
Hinweis zu Programmieraufgaben
Im Vordergrund stehen die angewendeten Konzepte, die zur Bearbeitung der Aufgabenstellung relevant sind, und in der Arbeit klar und präzise dargelegt werden sollen. Zur knappen Erläuterung der erfüllten Programmieraufgaben können z.B. Schemata, Fließdiagramme und Pseudocode benutzt werden. Die verwendeten Bibliotheken können wie Literaturquellen behandelt werden, d.h. im Literaturverzeichnis mit der Link-Adresse erscheinen und im Text an entsprechender Stelle referenziert werden. Quelltext sollte in der schriftlichen Arbeit vermieden werden. Sofern detaillierte, weiterführende Erklärungen zur Programmierung notwendig erscheinen, können diese im Anhang der Arbeit aufgeführt werden.
BEWERTUNG
Die Bewertung der Arbeit erfolgt durch die Gutachter und orientiert sich an verschiedenen Gesichtspunkten. Der Erstgutachter ist im Regelfall der Betreuer der Arbeit, der Zweitgutachter wird nach der Abgabe der Arbeit bestimmt und der "betreuende Hochschullehrer" ist Prof. Maas.
Zuallererst wird die Erfüllung der Aufgabenstellung untersucht, d. h. inwieweit wurden vorher gesetzte Ziele erreicht, verändert oder sogar erweitert. Als Nächstes steht die Arbeitsweise im Mittelpunkt. Demnach werden die Fähigkeiten des Studenten im Hinblick auf Zielstrebigkeit, Systematik, Umsichtigkeit, Selbstständigkeit oder Diskussionsfähigkeit bewertet. Weiterhin beurteilt der Gutachter den theoretischen Hintergrund der Arbeit und die Trennung zwischen wichtigen und unwichtigen Aspekten. Anschließend wird die eigentliche Ausarbeitung geprüft. Dabei spielen vor allem die Gliederung und der Aufbau, die Einführung in das Thema, die Literaturbesprechung sowie die Text- und Präsentationsqualität eine entscheidende Rolle. Außerdem wird auf Motivation, Verständlichkeit und Klarheit geachtet. Die Einordnung und Beschreibung der eigenen Arbeit(en) wird dabei mit einbezogen.
VERTEIDIGUNG
In Absprache wird nach Abgabe der schriftlichen Arbeit ein Termin für die mündliche Verteidigung der Bachelor-/Masterarbeit vereinbart. Der Student bereitet dafür einen Vortrag von 15 Minuten im Falle einer Bachelorarbeit und 20 Minuten im Falle einer Masterarbeit vor. Im Anschluss an die Präsentation werden von den Gutachtern oder dem Auditorium Fragen zur Arbeit gestellt. Bewertet werden im Anschluss die inhaltliche und visuelle Aufbereitung des Stoffes, der Vortragsstil, das Zeitmanagement und die Beantwortung der Fragen in der Diskussion.