Governance
auch partizipative Governance
Ein neueres Modernisierungskonzept für Staat und Verwaltung, dass unter den Begriffen Governance (=politische Steuerung) und aktivierender Staat bekannt geworden ist, bezeichnet die „Gesamtheit der in einer politischen Ordnung mit- und nebeneinander bestehender Formen der kollektiven Regelung gesellschaftlicher Sachverhalte. Dabei liegt der Akzent auf den verschiedenen Formen zivilgesellschaftlicher Beteiligung an Prozessen politischer Regelung und Problemlösung auf allen Ebenen des politischen Systems, von der lokalen bis zur nationalen“ (Mayntz 2010, S. 37).
Climate Adaptation Governance bezeichnet “in Anlehnung an politikwissenschaftliche Definitionen die Gesamtheit der zur Verfügung stehenden Formen der absichtsvollen kollektiven Regelungen gesellschaftlicher Sachverhalte und Problemstellungen (…). Der Begriff der Regelungen meint dabei verschiedene Formen der Verhaltensbeeinflussung im weitesten Sinne (Mayntz, 2008, S. 45), die von gesellschaftlicher Selbstregelung über verschiedene Formen des Zusammenwirkens öffentlicher und privater Akteure, ökonomische Anreize und Marktmechanismen bis hin zu hoheitlichem regulativen Handeln staatlicher und kommunaler Akteure reichen” (Knieling & Roßnagel, 2015, S. 11f).
Das Governance-Konzept unterscheidet zwischen formellen, ökonomischen und informellen Regelungsformen. Dabei haben die informellen Regelungsformen zuletzt ein besonderes Interesse erfahren, wenngleich die Bedeutung der regulativen Instrumente für die planerische und politische Praxis nach wie vor hoch ist (Bauriedl, Baasch & Görg, 2013). In Bezug auf die Governance der Klimaanpassung werden als besondere Anforderungen Entscheidungsfindung unter Unsicherheiten, kontinuierliche Lernprozesse, Monitoring und Flexibilität sowie die Koordination der verschiedenen Handlungsebenen hervorgehoben (IPCC, 2014).