18.05.2017
März 2017: Nachhaltigkeitsmanagement für landwirtschaftlich genutztes Abwasser im Mezquital Valley, Mexiko
Vom 15.-17.03.2017 nahmen Prof. Dr. Edeltraud Günther und Dr. Anne-Karen Hüske am Kapazitätsentwicklungsworkshop "Nachhaltige Managementoptionen für Abwasser und Schlamm" in Tepeji del Rio de Ocampo in Hidalgo, Mexiko teil.
Für viele Entwicklungsländer mit Wasserknappheit ist Abwasser die einzige zuverlässige Wasserquelle für landwirtschaftliche Zwecke. Bisher sind etwa 10 Prozent der weltweiten Kulturpflanzen auf die Abwasserbewässerung angewiesen. Statt das Abwassers zu behandeln, wird die Bewässerung zur Kontaminationsquelle, die die Sicherheit des Grundwassers und damit der öffentlichen Gesundheit beeinträchtigt. Mexikos Mezquitaltal ist eines der größten und ältesten Gebiete, in dem die Felder mit Abwasser geflutet werden (über 90.000 ha seit mehr als 100 Jahren). Die im Abwasser enthaltenen Nährstoffe erhöhen die Ernteerträge. Allerdings verursacht diese Methode auch viele Umwelt-, Hygiene- und Sozialfragen.
Organisiert wurde der Workshop "Nachhaltige Managementoptionen für Abwasser und Schlamm" vom in Dresden angesiedelten Institut der Universität der Vereinten Nationen (UNU-FLORES) sowie dem Umweltvertrauensfonds des Hidalgo-Staates (FIAVHI). Es nahmen Experten aus Mexiko, der Dominikanischen Republik, Deutschland und Guatemala teil, um die sichere Nutzung von Abwasser in der Landwirtschaft im Mezquitaltal zu diskutieren und um nachhaltige Lösungen zu entwickeln. So stellte beispielsweise Prof. Dr.-Ing Dornack (TUD Kreislauf- und Abfallwirtschaft) Klärschlammbehandlungsmethoden vor und diskutierten Prof. Dr. Edeltraud Günther (TUD Betriebliche Umweltökonomie) und Dr. Anne-Karen Hüske (TUD PRISMA - Zentrum für Nachhaltigkeitsbewertung und –politik) Externe Effekte und Hemmnisse. Prof. Hieroshan Hetierarchchi, Dr. Tamara Avellán und Serena Caucci von UNU-FLORES analysierten das Problem als integrierten NEXUS Ansatz von Wasser, Boden und Abfall und gingen auf die gesundheitlichen Folgen ein.
Als Teil des Workshops organisierte FIAVHI eine Exkursion nach El Caracol, Tepeji und Huaska. Dezentrale Kläranlagen reduzieren die Wasserverschmutzung, senken die Infektionsrate in der Bevölkerung und machen somit unabhängiger von Antibiotika. Mit behandeltem Abwasser können nun Erzeugnisse, die ein höheres Einkommen versprechen, angebaut werden. Trotz solcher Beispiele ist die Verwendung von unbehandeltem Abwasser im Mezquitaltal üblich.Verwendung von unbehandeltem Abwasser im Mezquitaltal üblich.
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