Dipl.-Kommunikationswirtin Therese Thürmer
Table of contents

Lehrbeauftragte
NameDr. Therese Thürmer
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Studium und Berufliches
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2002-2008: Studium der Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation (GWK) an der Universität der Künste Berlin (UdK) – Studienschwerpunke: Strategisches Marketing, Kommunikations- und Medienforschung, Wirtschaftsgeschichte; Diplomarbeit zum Thema: "Feindbildphänomene in Markenbeziehungen - Koäquivalenz im System Marke?"
- 2006-2011: Berufserfahrung zuletzt als Projektleiterin in einer Unternehmensberatung für digitale Kommunikation
- seit Dezember 2011: Dissertationsprojekt (Dr. rer. pol.) als externe Doktorandin bei der Professur für BWL, insb. Organisation, TU Dresden
- seit Mai 2016: Projektmanagerin Beratung für Führungs- und Veränderungsthemen bei LEAD | Mercator Capacity Building Center for Leadership and Advocacy, Berlin
Aktuelle Forschungsinteressen
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Digitalisierte Wissensarbeit; Social-Software-Nutzung in Organisationen
- Nutzwerte der Social-Software-Nutzung
- Organisationsmerkmale vernetzter Organisationen
- Motivationsorientierte Organisationsformen
- Arbeitsmotivation im Kontext Wissensarbeit
- Selbstbestimmte Motivation in Arbeitskontexten
- Zusammenspiel von Koordination und Motivation in vernetzten Organisationen
Dissertationsprojekt
Digitalisierte Wissensarbeit in Unternehmen: Wie die unternehmensinterne Social-Software-Nutzung die Arbeitsmotivation vonWissensarbeitern beeinflusst. Eine motivationstheoretische Untersuchung vernetzter Organisation
Zunehmende Digitalisierung und Wissensarbeit sind seit den vergangenen zwei Dekaden ineinandergreifende Entwicklungen von hoher betriebswirtschaftlicher Relevanz. Der organisationale Umgang mit der Ressource Wissen kristallisiert sich als entscheidende Quelle dauerhafter Wettbewerbsvorteile der Wissensökonomie heraus.
Aufbauend auf einem prozessualen Verständnis von Wissen, umfasst der entwicklungsorientierte Umgang mit Wissen zwei grundlegende Tätigkeiten: das Teilen von Informationen und die Generierung neuen Wissens durch
Kommunikation.
Wissensintensive Unternehmen setzen zum effizienten und effektiven Umgang mit der Ressource Wissen verstärkt auf die Nutzung von Social-Software-Systemen. Diese fördern offene Informations- und Kommunikationsprozesse wie auch Kollaboration als Formen sozialer Interaktion im Kontext digitalisierter Wissensarbeit. Das Ziel dabei ist die Integration von Wissen aus wissensteiligen Strukturen. Gleichzeitig wird ein zentraler Beitrag zur Lösung des Koordinationsproblems von Organisation geleistet.
Organisation umfasst jedoch nicht nur die zielorientierte Koordination von Arbeits- bzw. Wissensleistungen, sondern insbesondere auch die Motivation – das Wollen – der Leistenden.
Innovierende Tätigkeiten wie die der Wissensarbeit bauen auf nachhaltiger, intrinsischer Motivation auf und schreiben der Verortung der Arbeitsmotivation im Selbst eine entscheidende Rolle zu. Diese Form selbstbestimmter Motivation setzt an der Erfüllung von psychologischen Grundbedürfnissen und den sie bedingenden Kontexten an. Diese bestehen im Arbeitskontext u.a. durch die organisationalen Rahmenbedingungen eines Unternehmens.
Hier schließt das grundlegende Interesse dieser Arbeit an: Wie wirkt sich die organisationale Nutzung von Social Software und damit zusammenhängender Merkmale von Organisation auf die selbstbestimmte, intrinsische Motivation von Wissensarbeitern aus?
So untersucht die Studie mit strukturationstheoretischer Perspektive auf Organisation, welchen Einfluss
zum einen die Nutzungsweisen von Social Software und zum anderen Strukturmerkmale eines vernetzten Unternehmens auf die intrinsische Arbeitsmotivation von Wissensarbeitern haben. Hierbei wird intrinsische Motivation nach der Selbstbestimmungstheorie der Motivation über die Erfüllung der psychologischen Grundbedürfnisse nach Autonomie, Kompetenz und sozialer Eingebundenheit bestimmt. Zentraler Gegenstand der theoretischen Analyse ist die simultane Erfüllung von sowohl Zustands- als auch Grundbedürfnissen durch die Nutzungsweisen von Social Software und damit verbundene Organisationsstrukturen (Modell der vernetzten Organisation).
Die Arbeit ist eine initiale Untersuchung der Wirkung von Merkmalen der Organisation aus Mikro- und Makroperspektive auf die Arbeitsmotivation im Anwendungsfeld neuer Informations- und Kommunikationstechnologien.
Die empirische Forschung erfolgt in zwei Teilstudien. Im ersten Schritt werden begleitend zur theoretischen Herleitung der Hypothesen leitfadengestützte Experteninterviews geführt, mit dem Ziel sowohl explorative als auch fortifizierende Erkenntnisse zu gewinnen. Im zweiten Schritt werden die theoretisch verargumentierten und empirisch gestützten (kausalen) Zusammenhänge anhand eines Strukturgleichungsmodells überprüft. Anschließend werden die Ergebnisse vor dem Hintergrund aktueller Organisations- und Motivationsansätze für digitale Wissensarbeit diskutiert, um praxisrelevante Implikationen abzuleiten.
Die Beantwortung dieser Fragestellung behandelt dabei im Kern das Zusammenspiel der zwei Teilprobleme des Phänomens Organisation - der Koordination digitaler Wissensarbeit mit Social Software und der Förderung der Arbeitsmotivation in vernetzten Organisationen. Dabei wird eine Lücke geschlossen, die hinsichtlich einer Verknüpfung motivations- und organisationstheoretischer Erkenntnisse und ihrer Bedeutung im Kontext digitalisierter Wissensarbeit mit Social Software besteht.
Die Arbeit adressiert sowohl eine wissenschaftliche als auch eine praxisbezogene Leserschaft, insbesondere in Gestalt der Unternehmensführung wissensbasierter Unternehmen und in Gestalt von Verantwortlichen mit den Rollen HR, Kommunikation und im strategischen IT-Management.