Managerial Economics
Das im deutschen Sprachraum noch wenig verbreitete Gebiet "Managerial Economics" - am ehesten als "Angewandte Mikroökonomik" zu übersetzen - hat sich in den angelsächsischen Ländern schon seit längerem als eigene Fachrichtung innerhalb der Volkswirtschaftslehre (economics) etabliert. In der inhaltlichen Ausrichtung stehen strategische Aspekte bei individuellen Entscheidungen von Marktakteuren im Vordergrund. Eine allgemeine Analyse strategischer Interaktionen von Wirtschaftssubjekten leistet die Spieltheorie, spezielle strategische Aspekte des Wettbewerbs von Unternehmen auf Märkten behandelt die Industrieökonomik (engl. Industrial Organization oder Industrial Economics). Das zentrale Anliegen der Industrieökonomik ist es, Unternehmen und Märkte durch die Bildung von Modellen und Theorien realitätsnah zu charakterisieren. Von besonderem Interesses sind dabei Marktprozesse und dynamische Wettbewerbsstrukturen mit Marktmacht der beteiligten Unternehmen. Ein weiterer Schwerpunkt des Fachs „Managerial Economics“ liegt auf dem noch jungen Gebiet der Behavioural Economics (= verhaltensorientierte Wirtschaftsforschung), das mit experimentellen Methoden und einer psychologieorientierten Herangehensweise die üblichen standardökonomischen Modellannahmen durch realitätsnähere ersetzt.