Solidarität mit der Ukraine - Unterstützungsangebote für Geflüchtete aus der Ukraine und ihre Helfer:innen
"If an elephant has its foot on the tail of a mouse
and you say that you are neutral,
the mouse will not appreciate your neutrality."
Desmond Tutu - Menschenrechtsaktivist, Friedensnobelpreisträger, Südafrikanischer Geistlicher
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Der Angriffskrieg gegen die Ukraine bringt jeden Tag unermessliches Leid über die Menschen und treibt Millionen in die Flucht. Als Angehörige einer weltoffenen Universität können wir nicht tatenlos danebenstehen.
Viele von uns engagieren sich seit den ersten Kriegstagen ehrenamtlich für die Unterstützung von Geflüchteten aus der Ukraine, manche haben gar Familien bei sich aufgenommen. Sehr hilfreich waren dabei die Vernetzungsmöglichkeiten seitens der TU Dresden, beispielsweise in der Mailingliste "WeCare" oder in der spontan gegründeten matrix-Gruppe "Hilfe für ukrainische Flüchtlinge", die mittlerweile in weiteren monothematischen Gruppen aufgegangen ist. Erstens hatten wir hier - ganz praktisch - eine Reichweite über die Fakultäten hinweg und konnten damit vielen Menschen ganz konkret helfen. Nicht zuletzt war es Vielen von uns aber auch wichtig, dass die Hilfe nicht allein im Privaten bleibt, sondern dass unsere akademische Gemeinschaft als gesellschaftliche Akteurin über alle Gruppen hinweg an einem Strang zieht. Mittlerweile ist die Kontaktstelle "WeCare" des Prorektorats für Universitätskultur eine unersetzliche Koordinierungsstelle von Hilfsangeboten geworden.
Als Fakultät Erziehungswissenschaften haben wir eine besondere Verantwortung, aus der auch eine moralische und professionelle Verpflichtung erwächst. Bei uns wollen Studierende sich auf soziale Berufe vorbereiten, Lehramt in Allgemeinbildenden und Berufsschulen, Sozialpädagogik, Weiterbildung - wie könnte man dem besser Rechnung tragen als durch eine proaktive Vorbildrolle.
Einige Aktivitäten von Kolleg:innen haben Medienecho gefunden: Unsere Kollegin und Alumna Ianina Scheuch ist TUD-Regionalbotschafterin und forscht bei uns an der Professur für Erwachsenenbildung, Schwerpunkte berufliche Weiterbildung und komparative Bildungsforschung. Im Interview mit der Absolventenreferentin Susann Mayer berichtet sie über ihr Engagement. Professorin Anke Langner brachte mit Wissenschaftler:innen und Studierenden des Bereichs GSW die Universitätsschule und die Bildungsunternehmen der TUDAG zusammen, um mit einer Lehr- und Spielwerkstatt ukrainischen Kindern und Jugendlichen eine helfende Tagesstruktur zu geben.
Der Krieg gegen die Ukraine betrifft jede und jeden Einzelnen von uns. Die Soforthilfe ist mittlerweile professionalisiert und in zivilgesellschaftlichen Strukturen verankert, wo sich viele von uns weiterhin engagieren. Die Not verschwindet aber nicht, sie wandelt nur ihr Gesicht. Die Fakultät Erziehungswissenschaften wird ihre besondere Kompetenz in Bezug auf ukrainische Schülerinnen und Schüler, ihre Familien, Studierende und Wissenschaftler:innen auf lange Sicht einbringen und koordinieren müssen. Zunehmend geht es dabei auch um traumasensible Arbeit und Unterstützungsangebote für Helfer:innen, wie Intervision und Burnoutprävention. Diesen längerfristigen Aufgaben und Themen widmet sich die matrix-Gruppe EW_Ukraine, die als instant messenger gleichermaßen offen ist für schnelle Soforthilfe:
- "Wer kann helfen bei der Übersetzung der Anträge gem. AsylbLG?"
wie auch für längerfristige und konzeptionelle Fragen
- "Wie können wir ukrainische Kolleg:innen mit einschlägigen Qualifikationen an der Fakultät integrieren?"
- "Wer von uns hat Lehrangebote zur traumasensiblen Arbeit oder zur Integration in den Arbeitsmarkt? Lasst uns eine virtuelle Ringvorlesung aufsetzen!" oder
- "Wie können wir unsere Studierenden unterstützen, sich wissenschaftlich mit Migration und Akkulturation auseinanderzusetzen?".
Diese Gruppe pflegt seit Anfang März auch ein virtuelles Whiteboard und versammelt dort täglich aktualisiert eine kuratierte Linkliste, niedrigschwellige kollaborative Brainstormingmöglichkeiten und eine Handbibliothek aus Formularen, Handreichungen und Literatur - von ukrainischen Schulbüchern bis hin zu psychologischen Materialien zur traumasensiblen Arbeit und zur professionellen Selbstfürsorge. Die matrix-Gruppe und ihre Wissensdatenbank auf dem Whiteboard1 versteht sich als one-stop-shop zu allen Fragen rund um Unterstützungsangebote für die Ukraine unter dem Fokus der Erziehungswissenschaften.
Sie suchen Hilfe oder Sie wollen helfen?
Zögern Sie nicht und schreiben Sie uns,
gern auch auf Ukrainisch, Englisch oder Russisch.
Eine Auswahl weiterer Links und Materialien finden Sie hier.
Fußnoten
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Sowohl bei der matrix-Gruppe als auch dem Whiteboard ist Prof. Dr. Friedrich Funke V.i.S.d.P.