Ablauf & Organisation
Hier finden Sie eine Auflistung der voraussichtlichen Termine.
Das Programm können Sie auch als PDF downloaden.
Die Tagung wird über den Konferenzdienst Zoom stattfinden.
Der Einladungslink wird kurz vor dem Workshop per E-Mail versandt.
29.10. / 17.30-19.00 Uhr
Inklusion geht der Entwicklung voraus!
(Prof.in Dr. Anke Langner // TU Dresden)
tba
05.11. / 17.30-19.00 Uhr
Diagnostik ohne Diagnose!? -
Potentiale professionskooperativ entwickelter Methoden und Instrumente
(David Jugel, Clemens Milker // TU Dresden)
Der Workshop diskutiert eine seit jeher didaktisch-pädagogische Konfliktlinie: Diagnostik. Im Kontext von Inklusion soll der Umgang mit “Diagnosen” und “diagnostischen Instrumenten” kontrovers thematisiert werden und vor dem Hintergrund tradierter Konzepte (etwa die einseitige Interpretation von Diagnostik als Leistungsmessung) innovative professionskooperative Formate skizziert und zur Diskussion gestellt werden. Verschiedene Methoden und Instrumentarien vermögen Ansätze einer fachlich-pädagogischen Diagnostik zu liefern. Dies wird an den Erfahrungen eines domänenübergreifenden Projektes zwischen einem naturwissenschaftlichen und einem gesellschaftswissenschaftlichen Fach dargestellt. Schließlich wird mit den Teilnehmenden kritisch hinterfragt, wie die Anforderungen einer solchen pädagogischen Praxis mit dem tagesaktuellen System in Schule vereinbar sind, wie und wer dafür professionalisiert werden muss und ob sie überhaupt ethisch-pädagogisch gerechtfertigt werden kann.
12.11. / 17.30-19.00 Uhr
Welche Kompetenzen braucht eine Lehrkraft in der Inklusion? Vorstellung und Diskussion einer Anforderungsprofilerhebung bei Experten mit der Methode der kritischen Ereignisse nach Flanagan (1954)
(Prof.in Dr. Petra Kemter-Hofmann, Stefanie Richter // TU Dresden)
Anforderungen sind die Grundlage jeder Personalauswahl und Entwicklung. Im Rahmen von Expertenworkshops wurden Kompetenzen für Lehrkräfte ermittelt und methodisch in verhaltensnahen Anforderungsbeschreibungen umgesetzt. Diese sollen im Workshop vorgestellt und diskutiert werden.
Verweis:
Flanagan, John C. (1954): The Critical Incident Technique. In: Psychological Bulletin (54. Jg., H. 4).
19.11. / 17.30-19.00 Uhr
Wie lassen sich Studierende für Subjektorientierung im Fachunterricht sensibilisieren? – Vorstellung und Diskussion eines domänenübergreifenden Seminarkonzepts
(Katrin Wesemeyer, Judith Jung, Lucille Friebel // TU Dresden, Dr. Jan Steffens // Leibniz Universität Hannover)
Derzeit stehen kompetenzorientierte Untersuchungen, wie man Lehrkräfte bestmöglich für ihre Aufgaben an inklusiven Schulen vorbereiten kann, im Detail noch aus (siehe Workshop „Ein Kompetenzprofil für Lehrkräfte in inklusiven Lehr-Lernsettings“ in dieser Reihe). Hingegen herrscht weitgehende Einigkeit darüber, dass die Sensibilisierung und Ausbildung aller Lehrer*innen für Inklusion an Interdisziplinarität gebunden ist (vgl. Moser & Kipf 2015).
Erste Erkenntnisse und Modelle der interdisziplinären Kooperation bieten die in Zusammenarbeit von Inklusionspädagog*innen und Fachdidaktiker*innen in dem BMBF-geförderten Projekt „Schule inklusiv gestalten (SING)“ (weiter)entwickelten Seminarkonzepte, die in vier Fachdidaktiken erprobt wurden. Die Seminare adressieren jeweils Studierende unterschiedlicher Fächer und Schularten und sollen ihnen essentielle entwicklungspsychologische, pädagogische und fachdidaktische theoretische Grundlagen verzahnt vermitteln. Die enge Zusammenarbeit mit Kooperationsschulen schafft die Möglichkeit, dem praxisorientierten Anspruch durch ständige Anwendung und Erprobung der Theorie an verschiedenen Kooperationsschulen gerecht zu werden.
Im geplanten Workshop sollen neben Stärken des Seminarkonzepts auch diverse aufgekommene Schwierigkeiten, die in der Vernetzung von Didaktik und Inklusionspädagogik deutlich geworden sind, diskutiert und reflektiert werden. Eine konkretisierende Gegenüberstellung der Seminarkonzepte aus Sicht der Deutsch- und Mathematikdidaktik deutet geteilte sowie differente Domänenspezifika an, die in der Lehrkräfteausbildung Beachtung finden müssen.
Verweis:
Moser, V.; Kipf, S. (2015): Inklusion und Lehrerbildung - Forschungsdesiderata. In: J. Riegert und O. Musenberg (Hrsg.): Inklusiver Fachunterricht in der Sekundarstufe. Stuttgart: Kohlhammer, S. 29-38.
19.11. / 17.30-19.00 Uhr
Inklusion als Aufgabe von Schulentwicklung – Gemeinsam und strategisch Potenziale nutzen
(Anzhela Preissler, Fanny Hösel, Lucia-Sophie Hansel // Fraunhofer-Institut Leipzig)
Der durch die UN-BRK UN-Behindertenrechtskonventionen angestoßene, bildungspolitische Auftrag zur Schaffung eines inklusiven Bildungssystems birgt für Schulen eine Reihe an Herausforderungen. So ist die Herstellung von Voraussetzungen für eine gleichberechtigte und aktive Teilhabe von Schüler*innen mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf ein Thema, das bestenfalls als ganzheitliche Schulentwicklungsaufgabe verstanden und bearbeitet wird. Im Teilprojekt „Organisationsentwicklung inklusiver Schulen“ wurde von der Forschungsgruppe Qualifizierungs- und Kompetenzmanagement des Fraunhofer IMW hierfür in einem iterativen Entwicklungsprozess ein organisationales Gestaltungsmodell für inklusive Schulentwicklung konzipiert, das im Rahmen des Workshops vorgestellt und anhand von praxisnahen Anwendungsfällen und ausgewählte Ergebnissen exemplarisch bearbeitet werden soll.
Im Mittelpunkt steht die gemeinsam geteilte Vision einer inklusiven Schule, von der ausgehend je schulspezifische Bedarfe identifiziert und potentielle Maßnahmen anhand eines strategischen Prozessmanagements für künftige Schulentwicklungsprozesse diskutiert werden sollen.
26.11. / 17.30-19.00 Uhr
Analyse potenzieller Lernbarrieren als Grundlage eines adaptiven, beruflichen Unterrichts
(Prof.in Dr. Carolin Frank, Jasmin Hoch // Bergische Universität Wuppertal, Prof.in Dr. Manuela Niethammer // TU Dresden)
Da Lernende an Berufsschulen aus einer Vielzahl von Schulformen stammen und es keine Reglementierung hinsichtlich der Zugangsvoraussetzungen im dualen System gibt, setzen sich die Berufsschulklassen sehr heterogen zusammen.
Die Situation einer hohen Heterogenität der Schülerschaft stellt Lehrende vor Herausforderungen. Diese liegen im diagnostischen Bereich, bei der Planung, Gestaltung und Durchführung inklusiven Unterrichts, welcher eine stärkere Differenzierung und Individualisierung erfordert, in Verbindung mit einem begrenzten Zeitkontingent. Zur Bewältigung benötigen Lehrende u. a. Kenntnisse über notwendige (und vorhandene) Ressourcen der Lernenden und sollten mögliche Lernbarrieren identifizieren können.
An diese Problematik knüpft der vorliegende Workshop an. Wir werden gemeinsam anhand von exemplarischen Lernaufgaben mit Hilfe der Concept Framewoks die schwierigkeitsbestimmenden Merkmale innerhalb einer Lernaufgabe mit Blick auf die Gestaltung eines adaptiven beruflichen Unterrichts analysieren.
26.11. / 17.30-19.00 Uhr
Level Up? Dimensionen einer digitalisierten inklusiven Schule zwischen Lehrer*innenbildung und Schulalltag
(Daniel Martin)
Diagnostik, Projektplanung, Lernentwicklung – eine inklusive Schule stellt besondere Anforderungen im Bereich der digitalen Infrastruktur. Im Workshop werden digitale Tools und Vermittlungsansätze vor dem Hintergrund der Schul- und Kompetenzentwicklung kritisch diskutiert und in Bezug auf die Potentiale und Grenzen gegenwärtiger Ausstattungs- und Ausbildungsrealitäten reflektiert. In welchen Szenarien des Schulalltags bietet die Digitalisierung einen konkreten Zugewinn? Wo werden soziale Interaktion und entsprechende Bindungsprozesse durch eine Medien- und Informationsflut gestört? Die Teilnehmer*innen sind herzlich eingeladen, sich über diese und weitere Fragen vor dem Hintergrund der eigenen Praxiserfahrung aus Schule und Universität kritisch auszutauschen und gemeinsam Konzepte zur differenzierten Integration digitaler Medien in den Sozialraum Schule zu entwickeln.
03.12. / 17.30-19.00 Uhr
Schule inklusiv gedacht – die Universitätsschule
(Maxi Heß // Grundschulleiterin der Universitätsschule Dresden, Prof. Dr. Martin Heinrich // Wissenschaftliche Einrichtung Oberstufenkolleg Bielefeld)
In der Abschlussveranstaltung „Schule inklusiv gedacht – die Universitätsschule“ wird Dr. Maxi Heß (Grundschulleiterin Universitätsschule Dresden) über das Konzept der Forschungsschule und Erfahrungen ihrer Arbeit berichten. Im Anschluss wird Prof. Dr. Martin Heinrich seine Kenntnisse als Leiter der wissenschaftlichen Einrichtung der Versuchsschule „Oberstufen-Kolleg“ in die Diskussion einbringen.