Konzeption der Universitätsschule
Inhaltsverzeichnis
Die Universitätsschule Dresden - Schule der Zukunft
Die Dresdner Universitätsschule wird als Versuchsschule errichtet werden, an welcher
innovative Formen des Lehrens, Lernens und Zusammenlebens erarbeitet, erprobt und
wissenschaftlich ausgewertet werden. Die Universitätsschule bietet eine Möglichkeit, die
Schule der Zukunft zu denken und unter wissenschaftlicher Absicherung zu erproben.
Sie wird Aus- und Weiterbildungsschule der TU Dresden sein.
Es werden grundlegende Prozesse und Abläufe in Schule überdacht und Alternativen
erprobt.
Die Universitätsschule Dresden in Fakten:
- eine Gemeinschaftsschule für ca. 1.000 Schülerinnen und Schüler in der Endausbaustufe
- 1.-12. Klassen lernen in jahrgangsübergreifenden Gruppen
- enge Kooperationen mit Kita und Sekundarstufe II (berufliche Ausbildung/Gymnasium)
- die Universitätsschule Dresden ist konzipiert als Schulversuch in öffentlicher Trägerschaft der Stadt Dresden
Pädagogische Leitlinien
Eine Schule für alle
Die Schule wird getragen von einem weiten Inklusionsverständnis.
Schule als demokratische Gemeinschaft
Die Universitätsschule erprobt demokratische Beteiligungs- und Steuerungsformen in und von Schule.
Lern- und Bildungsverständnis
Bildung wird als selbsttätig erarbeiteter und personal verantworteter Prozess verstanden. Die Universitätsschule ermöglicht individuelle Lernwege und Fähigkeiten ebenso, wie kooperative Lernformen und Fähigkeiten.
Schule als Lebens- und Erfahrungsraum
Als Lebensraum bietet sie jedem einzelnen die Möglichkeit zur Entfaltung in der Gemeinschaft.
Schule als Akteurin in der kommunalen Bildungslandschaft
Sie geht gezielt Kooperationen mit Bildungseinrichtungen ein, aber auch mit
Partnern aus Kommune, Gesellschaft, Wissenschaft, Freizeit, Religion und Wirtschaft.
Konzeptionelle Teilbereiche
1. Jahrgangsübergreifendes,fächerverbindendes, ganztägiges Lernen
Die Universitätsschule entwickelt Organisationsformen für fächerverbindendes,
ganztägig rhythmisiertes Lernen in jahrgangsübergreifenden Gruppen.
2. Leistungsermittlung, Beurteilungen
Die Universitätsschule soll eine Schule werden, die auf Komptenzrastern beruht und eine Umwandlung von Kompetenzen in Noten erprobt. Diese Entwicklungsarbeit ist in den ersten Jahren zu leisten, bisdahin wird benotet.
3. Bildungstechnologische Strategie
Die Universitätsschule fundiert Lehr-Lern-Settings, die individualisiertes und kooperatives Lernen gleichermaßen unterstützen können, medienpädagogisch,
medientechnologisch und bildungstheoretisch.
4. Mehrsprachigkeit und Diversität
Die Universitätsschule entwickelt Lehr-Lernsettings, in denen Schülerinnen und Schüler z. B. verschiedene Sprachen sprechen und mit ihnen lernen können. Mehrsprachigkeit dient der Stärkung der plurikulturellen Identität und Selbstwertgefühle der Lernenden.
5. Übergang Kita-Schule
Es wird eine aktive Kooperation mit Kitas im Umfeld der Schule gesucht. Perspektivisch
wird ein Aufbau einer eigenen Kita angestrebt.
6. Berufsorientierung und Übergang Schule-Beruf
Die Universitätsschule entwickelt ein umfassendes Konzept zur Berufsorientierung
und -vorbereitung und für den Übergang zwischen Schule und Beruf.
Mehr zum Konzept finden Sie im Dokument Konzeption Universitätsschule.
Auswahlkriterien zur Aufnahme der Schüler:innen
Um in der begleitenden Forschung repräsentative Ergebnisse zu erhalten, ist es ein Ziel, in der Zusammensetzung der Schüler:innenschaft idealerweise den Bevölkerungsdurchschnitt bezogen auf Geschlecht und Förderbedarf des Kindes, Bildungshintergrund der Eltern und Ein-/Mehrsprachigkeit in der Familie abzubilden.
Die Zieldemografie bestimmt sich durch die aktuellen demografischen Daten der Bevölkerung von Sachsen und den bundesdeutschen Durchschnitt. Dies ist für wissenschaftliche Erkenntnisse im Kontext von Bildungsforschung, vor allem was den Migrationshintergrund betrifft, relevant.
Es wird von der folgenden Zieldemografie ausgegangen:
- Geschlecht: 50% Mädchen & 50% Jungen
- Sonderpädagogischer Förderbedarf: 7-max.10% der Schüler:innen
- Migrationshintergrund: 12-18% Kinder mit nicht deutscher Herkunftssprache
- Bildungs- & Ausbildungsabschluss der Eltern:
Bildungsabschluss |
DTl.[1] |
Sachsen[2] |
Universitätsschule |
Hauptschulabschluss |
24,8% |
5,3% |
4,5-6% |
Oberschul-/ Realschulabschluss |
34,8% |
62% |
56-68% |
Hochschulreife; Fachhochschulreife |
37% |
32% |
29-35% |
Ohne Schulabschluss |
2,3% |
1% |
1% |
Lehrabschluss |
51,4% |
57% |
51-63% |
Fachschulabschluss |
13,5% |
15,3% |
13-17% |
Hochschulabschluss |
24,4% |
21% |
19-23% |
Ohne beruflichen Abschluss |
19,9% |
8% |
7-9% |
[1] Verteilung laut Mikrozensus – Bevölkerung und Erwerbstätigkeit 2018
[2] © Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Kamenz, 2018
Struktur- und Evaluationskommission
Seit Oktober 2020 begleitet eine Struktur- und Evaluationskommission aus namhaften Bildungswissenschaftler:innen und erfahrenen Praktiker:innen den Schulversuch Universitätsschule Dresden. Auf der Webseite zur Forschung an der Universitätsschule Dresden finden Sie alle Informationen zur Arbeit der Struktur- und Evaluationskommission.