Lehrveranstaltungen der Mittelalterlichen Geschichte im Sommersemester 2022 (Stand 25.03.2022)
Die Lehrenden:
Vorlesungen:
Prof. Dr. Uwe Israel
Vorlesung: Spätmittelalter
Ort: ABS/E11/H
Zeit: Mittwoch, 2. DS (09:20–10:50 Uhr)
Die Überblicksvorlesung will in die Geschichte des Spätmittelalters einführen, was üblicherweise den Zeitraum von etwa 1250 bis 1500 bedeutet. Der Schwerpunkt wird auf der Geschichte des Römisch-deutschen Reiches liegen, wobei aber immer wieder Ausblicke in die umliegenden europäischen (insbesondere Italien) und außereuropäischen Räume gegeben werden.
Einführende Literatur:
W. Dotzauer (Hg.): Quellenkunde zur deutschen Geschichte im Spätmittelalter (1350-1500), Darmstadt 2017 (zuerst 1987); M. Meinhardt / A. Ranft / S. Selzer: Mittelalter, 2. Aufl., München 2009 (zuerst 2007) (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch 2); J.-M. Moeglin / R. A. Müller: Spätmittelalter, 1250-1495, Stuttgart 2011 (zuerst 2000) (Deutsche Geschichte in Quellen und Darstellung 2); M. North: Europa expandiert. 1250-1500, Stuttgart 2007 (Handbuch der Geschichte Europas 4); M. Prietzel: Das heilige, römische Reich im Spätmittelalter, 2. Aufl., Darmstadt 2010 (zuerst 2004); B. Schneidmüller, Grenzerfahrung und monarchische Ordnung. Europa 1200-1500, München 2011.
Verwendung:
Lehramtsstudiengänge: PHF-SEMS-Hist-MA, PHF-SEGY-Hist-MA, PHF-SEBS-Hist-MA
Bachelorstudiengänge: Hist GM 2, Hist AM 1, Hist Erg M 1, PhF-Hist Erg M 1, Hist Hum ErgM 1, Hist Erg AM 1, Hist EM 1
Masterstudiengänge: PhF-Hist-MA-SM1, PhF-Hist-MA-SM2, PhF-MA-FMEW, PhF-MA-FMSW, SLK-MA-EB-FM, SLK-MA-FaEB-EFM
Seminare:
Dr. Christian Ranacher
Proseminar/Seminar: Karl der Große und seine Zeit
Ort: BZW/A153/U
Zeit: Montag, 3. DS (11:10–12:40 Uhr)
Karl der Große († 814) ist vermutlich der bekannteste Herrscher des Mittelalters, dem auch noch in heutiger Zeit bspw. als „Baumeister Europas“ Bedeutung zugeschrieben wird. Blicken wir auf seine Herrschaft und die Organisation des Frankenreichs, lassen sich zweifelsohne eine ganze Reihe von Ereignissen und Reformen benennen, die die folgenden Jahrhunderte entscheidend prägen sollten. Lediglich exemplarisch kann in diesem Zusammenhang die Kaiserkrönung Karls des Großen am 25. Dezember 800 in Rom durch Papst Leo III. († 816) erwähnt werden. Im Proseminar beschäftigen wir uns mit solchen zentralen Wegmarken in Karls Herrschaft und nehmen zugleich seine Biographie in den Fokus. Die Frage nach den Aus- bzw. Fernwirkungen wird dabei immer wieder aufzugreifen sein.
Einführende Literatur:
M. Becher: Karl der Große, 6. Aufl., München 2014; J. Fried: Karl der Große. Gewalt und Glaube. Eine Biographie, 3. Aufl., München 2014; W. Hartmann: Karl der Große, 2. Aufl., Stuttgart 2015; F. Pohle (Hg.): Karl der Große. Charlemagne. Orte der Macht, Dresden 2014.
Verwendung:
Lehramtsstudiengänge: PHF-SEMS-Hist-MA, PHF-SEGY-Hist-MA, PHF-SEBS-Hist-MA, PHF-BAWP-HIST GM 1, PHF-BAWP-HIST GM 2, PHF-BAWP-HIST GM 3
Bachelorstudiengänge: Hist GM 1, Hist GM2, Hist Erg M 1, PhF-Hist-Erg M 1, Hist Hum ErgM 1
Dr. Reinhardt Butz
Seminar/Proseminar: Otto III. – Heinrich II. – eine Wende?
Ort: GER/37/H
Zeit: Dienstag, 2. DS (09:20–10:50 Uhr)
Faszination, Verehrung, Interesse. Solche Schlagworte beschreiben Formen der Erinnerung an zwei berühmte Kaiser des Mittelalters. In Otto III. und Heinrich II., den beiden letzten Kaisern aus dem liudolfingischen Haus an der Wende vom ersten zum zweiten Jahrtausend, wollten mittelalterliche Geschichtsschreiber und moderne Historiker unterschiedliche Verwirklichungen des Kaisertums erkennen. Visionären Universalismus oder pragmatischen Realismus, jugendliche Innovation oder christliche Amtstradition, schwärmerische Italophonie oder hegemoniale Ostpolitik. So standen sich scheinbar zwei Typen gegenüber: Otto III., der „Jüngling im Sternenmantel“, und Heinrich II., der „heilige Kaiser des Mittelalters“. Zu allem Wissen um Kontinuitäten im mittelalterlichen Imperium, um die Zwänge der Reichsintegration und um die Notwendigkeiten der Italienpolitik gesellte sich im Blick auf Otto III. und Heinrich II. die Frage nach unterschiedlichen Konzeptionen von Reich, vom Umgang mit Heiligen, Mönchen, von Spielräumen der Politik. Markieren das Ende Ottos III. und der Anfang Heinrichs II. also eine Wende, eine Wende der Zeiten, eine Wende menschlicher Gestaltung von Herrschaft. Dem will das Proseminar nachgehen. Im Kurs soll neben der Vermittlung und Vertiefung von Kenntnissen zur Struktur des Reiches und seiner Wandlungen zeitgenössisches Quellenmaterial gelesen und interpretiert und vor allem eine Einführung in die Arbeitsweisen eines Mediävisten gegeben werden. Bitte die Bekanntgabe der einzelnen Tutoriums Termine beachten (Aushang am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte)!
Einführende Literatur:
G. Althoff: Otto III., Darmstadt 2003; H. Beumann: Die Ottonen, Stuttgart 1987; H. Beumann (Hg.): Kaisergestalten des Mittelalters, München 1991; K. Görich: Otto III. Romanus Saxonicus et Italicus. Kaiserliche Rompolitik und sächsische Historiographie, Sigmaringen 1995 ; B. Schneidmüller / St. Weinfurter: Otto III. – Heinrich II. Eine Wende, Stuttgart 1997.
Verwendung:
Lehramtsstudiengänge: PHF-SEMS-Hist-MA, PHF-SEGY-Hist-MA, PHF-SEBS-Hist-MA
Bachelorstudiengänge: Hist GM 1, Hist GM 2, Hist Erg M 1, PhF-Hist-Erg M 1, Hist Hum ErgM 1
Dr. Reinhardt Butz
Seminar: Die Einrichtung des Erzbistums Magdeburg
Ort: HSZ/403/H
Zeit: Dienstag, 3. DS (11:10–12:40 Uhr)
Wer heute durch das historische Stadtzentrum vom Magdeburg geht und Rom kennt (ich bin Magdeburger und kenne Rom) wird kaum erkennen, dass diese Stadt in der Zeit Kaiser Ottos I. als nova Roma konzipiert wurde. In der Stadt, urkundlich erstmalig 806 erwähnt, wurde 937 ein Benediktinerkloster dem heiligen Moritz geweiht. Dieses Kloster stiftete der Kaiser auf dem Boden der Mitgift seiner Gemahlin Edgith. Sie wurde mit anderen Besitzungen abgefunden. 968 ging sein ursprünglicher Wunsch in Erfüllung und Magdeburg wurde als Erzstift anerkannt. Diesen komplexen und komplizierten Prozess im sogenannten ottonisch-salischen Reichskirchensystem soll quellennah nachgegangen werden.
Einführende Literatur:
D. Claude: Geschichte des Erzbistums Magdeburg bis in das 12. Jahrhundert, 2 Bde., Köln 1972; W. Schlesinger: Kirchengeschichte Sachsens, 2 Bde., Köln 1983.
Verwendung:
Bachelorstudiengänge: Hist AM 1, Hist Erg AM 1
Prof. Dr. Rudolf Pörtner
Hauptseminar: „Klassische“ lateinische Texte aus der Zeit zwischen 900 und 1150
Ort: SE2/201/H
Zeit: Dienstag, 4./5. DS (13:0–16:20 Uhr). 7 Termine: 19.04., 26.04., 03.05., 17.05., 24.05., 31.05.2022 sowie ein zu vereinbarender Termin am 12.05 oder 13.05.2022
Es geht darum, die folgenden Zeugnisse kennenzulernen, zu verstehen und zu interpretieren, sie auch in ihrer kulturgeschichtlichen Bedeutung zu behandeln und auf ihrem jeweiligen politischen, historischen, theologischen, philosophischen oder literarischen Hintergrund zu würdigen. Im Ergebnis soll so ein geistesgeschichtlicher Überblick über den genannten Zeitraum erreicht werden. Hrothsvitha (935-975): das Drama "Dulcitius"; Waltharius und andere Epen (Ecbasis cativi, Ruodlieb) aus dem 10./11.Jht.; Widukind von Corvey (925-975): Sachsengeschichte; Liutprant von Cremona (920- 972/5): Antapodosis und Relatio de legatione Constantinopolitana; Thietmar von Merseburg (975- 1018): Chronik; Texte zum Jahr 1000 (Gerbert von Aurillac, Richer u.a.); Petrus Damiani (1007-1072): Epistolae und Liber Gomorrhianus; Texte zum Morgenländischen Schisma (1054); Gregor VII. (1025/30-1073): Dictatus Papae und letzte Worte; Berengar von Tours (um 1005-1088): Reskriptum contra Lanfrancum; Carmina Cantabrigiensia (11.Jht.): Das Schneekind; Anselm von Canterbury ( um 1033-1109): der ontologischer Gottesbeweis; Das Wormser Konkordat (1122); Abaelard (1079-1142): Historia calamitatum und Scito te ipsum; Bernhard von Clairvaux (um 1090-1153): "Ad milites templi", "De consideratione ad Eugenium papam", Brief 457; Suger von St.Denis (1081-1151): Libellus de consecratione ecclesiae sancti Dionysii, De rebus in administratione sua gestis; Hugo von St.Victor (1097-1141): Didascalion; Petrus Lombardus (1095/1100-1160): Sententiae; Otto von Freising (1112- 1158): Weltchronik. Zu Semesterbeginn wird ein „Lesebuch“ mit Werkausschnitten – zumeist lateinisch/deutsch - in OPAL zur Verfügung stehen.
Einführende Literatur:
Zur Vorbereitung auf das Seminar reicht zunächst die Lektüre der einschlägigen Artikel im Lexikon des Mittelalters oder im Lexikon für Theologie und Kirche. Empfohlen wird auch eine entsprechende Durchsicht in Band 2 der „Lateinischen Literatur des Mittelalters“ von Franz Brunhölzl, München 1992.
Verwendung:
Lehramtsstudiengänge: PHF-SEMS-Hist-VE, PHF-SEGY-Hist-VV, PHF-SEBS-Hist-VV
Masterstudiengänge: PhF-Hist-MA-SM1, PhF-Hist-MA-SM3, PhF-MA-FMEW, PhF-MA-FMSW, SLK-MA-EBFM, SLK-MA-FaEB-EFM
Lektürekurse:
Prof. Dr. Uwe Israel
Lektürekurs: Deutschsprachige Quellen aus dem Spätmittelalter
Ort: BZW/A418/U
Zeit: Dienstag, 4. DS (13:00-14:30 Uhr)
Begleitend zur Vorlesung sollen deutschsprachige Quellen aus der Zeit ca. 1250-1500 gelesen und analysiert werden.
Verwendung:
Lehramtsstudiengänge: PHF-SEGY-Hist-VV, PHF-SEBS-Hist-VV, PHF-SEMS-Hist-VE
Masterstudiengänge: PhF-Hist-MA-EM, PhF-Hist-MA-SM1, PhF-Hist-MA-SM2, PhF-MA-FMEW, PhF-MA-FMSW, SLK-MAFaEB-EFM, SLK-MA-EB-FM
Dr. Reinhardt Butz
Lektürekurs: Die Annalen des Lampert von Hersfeld
Ort: BZW/A154/U
Zeit: Dienstag, 5. DS (14:50–16:20 Uhr)
Lampert von Hersfeld, geboren vor 1028, war nicht nur Mönch im Benediktinerkloster Hersfeld, sondern auch erster Abt des Klosters Hasungen. Er verfasste mehrere Schriften. Sein Hauptwerk sind die Annalen, der er vermutlich um das Jahr 1078 schrieb. Er behandelt hier die Geschichte der Welt bis zum Jahr 1077. Lampert war Augen- und Ohrenzeuge der Auseinandersetzungen zwischen Papst Gregor VII. und König Heinrich IV. im Investiturstreit. Seine eindeutige Zuwendung zum Papsttum und seine erklärte Gegnerschaft zum König durchziehen sein Werk. Diese Einseitigkeit führte zu einer Negativbeurteilung. Dies Bild wurde in der Zwischenzeit revidiert. Dem konservativen Lampert ging es um die Erhaltung der alten christlichen Werte, die er mit dem Herrschaftsbeginn Heinrichs IV. gebrochen und mit der Wahl des Gegenkönigs Rudolf von Rheinfelden 1077 wiederhergestellt sah. Im Rahmen des Lektürekurses sollen größere Passagen des Werkes gelesen und vor allem interpretiert sowie in die Zeitgeschichte eingeordnet werden.
Einführende Literatur:
H.-W. Goetz:, Der Investiturstreit in der deutschen Geschichtsschreibung von Lampert von Hersfeld bis Otto von Freising, in: Canossa. Erschütterung der Welt. Geschichte, Kunst und Kultur am Aufgang der Romanik. Essays (Begleitband zum Ausstellungskatalog), München 2006, S. 47-59; T. Struve: Lampert von Hersfeld. Persönlichkeit und Weltbild eines Geschichtsschreibers am Beginn des Investiturstreites, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 19 (1969), S. 1-123; 20 (1970), S. 32-142; T. Struve: Lampert von Hersfeld. Der Königsraub von Kaiserswerth im Jahre 1062 und die Erinnerungskultur des 19. Jahrhunderts, in: Archiv für Kulturgeschichte 88 (2006), S. 251-278.
Verwendung:
Lehramtsstudiengänge: PHF-SEMS-Hist-VE, PHF-SEGY-Hist-VV, PHF-SEBS-Hist-VV
Masterstudiengänge: hF-Hist-MA-EM, PhF-Hist-MA-SM1, PhF-MA-FMEW, PhF-MA-FMSW, SLK-MA-EB-FM, SLK-MA-FaEB-EFM
Cornelius Caspar, M.A.
Lektürekurs: Liutprand von Cremona
Ort: BAR/218/U
Zeit: Donnerstag, 3. DS (11:10–12:40 Uhr)
In den frühen 20er Jahren des 10. Jahrhunderts wurde Liutprand – vermutlich in Pavia – geboren. Dort erhielt er eine umfassende Ausbildung an der Rhetorikschule wie auch die Weihe zum Diakon an der bischöflichen Kirche. Als sich Liutprand mit dem König von Italien, Berengar II., überwarf, trat er die Reise über die Alpen ins Ostfrankenreich an (zwischen 952 und 956). Wie und wann der Pavese am Hof Ottos I. Aufnahme fand, bleibt in der Forschung umstritten. Eine unmittelbare Beziehung zwischen den beiden wird während des zweiten Italienzugs Ottos fassbar, bei dem der Ottone Ende 961 bzw. Anfang 962 das Bistum Cremona an Liutprand vergibt. In den folgenden Jahren vertrat der neue Cremoneser Bischof vor allen Dingen die ottonischen Interessen gegenüber dem Papst, wobei aber auch mindestens eine Gesandtschaft unter seiner Führung nach Konstantinopel verbürgt ist. Zwischen 958 und 970 verfasste Liutprand vier Schriften (Antapodosis, Homilia paschalis, Historia Ottonis, Relatio de legatione Constantinopolitana), die wir im Lektürekurs in Auszügen lesen und interpretieren wollen. Darüber hinaus soll es einen Überblick über weitere ottonische Historiographen geben.
Einführende Literatur:
G. Althoff: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat, 3. Aufl., Stuttgart 2013; M. Becher: Otto der Große. Kaiser und Reich. Eine Biographie, München 2012; J. Fried: Die Anfänge der Deutschen. Der Weg in die Geschichte. Überarbeitete und mit neuem Vorwort versehene Neuausgabe, Berlin 2015; M. Giese: Die Historiographie im Umfeld des ottonischen Hofes, in: Rudolf Schieffer, Jaroslaw Wenta (Hg.):, Torun 2006, S. 19-37; J. Koder: Erfolglos als Diplomat, erfolgreich als Erzähler? Liudprand von Cremona als Gesandter am byzantinischen Kaiserhof, in: Falko Daim, Christian Gastgeber, Dominik Heher, Claudia Rapp (Hg.): Wege der Kommunikation zwischen Byzanz und dem Westen 2. Menschen und Worte, Heidelberg 2019, S. 127-140.
Verwendung:
Lehramtsstudiengänge: PHF-SEGY-Hist-VV, PHF-SEBS-Hist-VV, PHF-SEMS-Hist-VE
Masterstudiengänge: PhF-Hist-MA-EM, PhF-Hist-MA-SM1, PhF-Hist-MA-SM2, PhF-MA-FMEW, PhF-MA-FMSW, SLK-MAFaEB-EFM, SLK-MA-EB-FM
Übungen und Überblicksübungen:
Dr. Reinhardt Butz
Überblicksübung/Übung: Das Frühmittelalter
Ort: BZW/A255/U
Zeit: Mittwoch, 1. DS (07:30–09:00 Uhr)
Das westeuropäische Mittelalter umfaßt grob die Zeit von etwa 500 bis 1500. Mit dieser Übung soll ein auf drei Semester geplanter Grundkurs über den genannten Zeitraum beginnen, der vor allem strukturgeschichtlich ausgerichtet ist. Anhand eines zu erstellenden Datengerüstes sollen die Ereignisse, handelnde Personen und Begriffe für den Zeitraum des ausgehenden 5. Jahrhunderts bis zum beginnenden 10. Jahrhundert diskutiert werden. Zeitgenössische Quellen illustrieren die zu besprechenden Daten.
Einführende Literatur:
A. Angenendt: Das Frühmittelalter. Die abendländische Christenheit von 400-900, Stuttgart 1990. Beumann, H.: Die Ottonen, Stuttgart 1997; E. Ewig.: Die Merowinger und das Frankenreich, Stuttgart 1989; J. Fried, J: Spätantike und Völkerwanderunsgzeit, München 1990; R. Kaiser: Das römische Erbe und das Merowingerreich, München 1993; G. Scheibelreiter: Die barbarische Gesellschaft. Mentalitätsgeschichte der europäischen Achsenzeit (5.-8. Jahrhundert), Darmstadt 1999; R. Schieffer: Die Karolinger, Stuttgart 1992; R. Schneider: Das Frankenreich (OGG, Bd. 5), München 1990; H. K. Schulze: Grundstrukturen der Verfassung im Mittelalter, 3 Bde., Stuttgart 1997; H. E. Mayer: Geschichte der Kreuzzüge, Stuttgart 1989.
Verwendung:
Lehramtsstudiengänge: PHF-SEBS-Hist-MA, PHF-SEGY-Hist-MA, PHF-SEMS-Hist-MA
Bachelorstudiengänge: Hist EM1, Hist GM2, Hist Erg EM1, PhF-Hist-EM1, Hist Erg M1
PD Dr. Mirko Breitenstein (Forschungsstelle für Vergleichende Ordensgeschichte, FOVOG) / Dr. Annette Teufel (Professur für Medienwissenschaft und Neuere deutsche Literatur)
Übung: Klöster im Kino
Ort: GER/38/H
Zeit: Dienstag, 3. DS (11:10–12:40 Uhr)
Klöster sind Orte, an denen zu allen Zeiten anders gelebt wurde. Sie sind Orte der Stille und des Gebets, aber ebenso kulturelle, wissenschaftliche oder wirtschaftliche Zentren. Auch wenn ihre gesellschaftliche Bedeutung in der Moderne deutlich zurückgetreten ist, stehen Klöster doch noch immer für ein bestimmtes Lebensmodell der Sinnsuche – in ihrem Fall der Gottsuche. Dass Klöster als Orte der Andersheit heute trotz ihres zunehmenden Verschwindens dennoch allgemein bekannt sind, verdankt sich wesentlich auch ihrer Präsenz im Film. In der gemeinsam von der Forschungsstelle für Vergleichende Ordensgeschichte (FOVOG) und der Professur für Medienwissenschaft und Neuere deutsche Literatur sowie dem Kino im Kasten durchgeführten Veranstaltung soll die Präsenz von Klöstern im Medium des Films untersucht werden. Die Übung führt in Theorien fiktionaler Räume und Methoden der Analyse von Spiel- und Dokumentarfilmen ein. Darauf aufbauend wird am exemplarischen Beispiel der Klöster die Semiotisierung von filmischen Räumen, insb. von ‚Heterotopien‘ (Foucault), und die filmische Reflexion des Bedeutungswandels dieser ‚anderen Räume‘ im Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen in den Blick genommen. Bestandteil der Übung ist die gemeinsame Lektüre der ausgewählten Filme (Kino im Kasten, jeden zweiten Montagabend). Voraussetzung für die Teilnahme an der Veranstaltung ist die Bereitschaft zu aktiver Mitarbeit und zu intensiver Lektüre, unabhängig von der jeweiligen Prüfungsleistung. Insbesondere ist die Kenntnis der zu besprechenden Filme unerlässlich. Genauere Informationen, Lektürehinweise sowie Materialien zur Vorbereitung werden rechtzeitig auf OPAL zur Verfügung gestellt. Bitte beachten Sie, dass es für diese Übung eine OPAL-Einschreibung geben wird. Näheres erfahren Sie zeitnah auf der Homepage des Instituts für Geschichte.
Einführende Literatur:
T. Fischer / T. Schuhbauer: Geschichte in Film und Fernsehen. Theorie – Praxis - Berufsfelder, Tübingen 2016; P. Hasenberg / W. Luley / C. Martig (Hg.): Spuren des Religiösen im Film. Meilensteine aus 100 Jahren Filmgeschichte, Mainz 1995; T. Heimerl / P. Wiesflecker (Hg.): Himmlische Frauen. Nonnen in Film und TV, Marburg 2017; K. Hickethier: Film- und Fernsehanalyse, 5. Aufl., Stuttgart/Weimar 2012; M. Krützen: Dramaturgie des Films. Wie Hollywood erzähl, Frankfurt/M. 2004.
Verwendung:
Lehramtsstudiengänge: PHF-SEMS-Hist-VE, PHF-SEGY-Hist-VV, PHF-SEBS-Hist-VV
Bachelorstudiengänge: Hist AM 1
PD Dr. Mirko Breitenstein (Forschungsstelle für Vergleichende Ordensgeschichte, FOVOG)
Übung: Franziskus von Assisi im Spielfilm
Ort: HSZ/201/H
Zeit: Dienstag, 4. DS (13:00–14:30 Uhr)
Franziskus von Assisi zählt zu den bedeutendsten Gestalten des Mittelalters. Als Sohn wohlhabender Eltern verzichtete er auf jeglichen Besitz sowie weltliche Würden und lebte stattdessen mit gesellschaftlich Ausgegrenzten. Zunächst als Außenseiter verlacht, schlossen sich ihm dennoch rasch Frauen und Männer an, die nach seinem Vorbild ein Leben in Armut und Buße, aber auch in direkter Nachfolge Christi führen wollten. In wenigen Jahren entstand eine der größten religiösen und sozialen Bewegungen der Zeit. Als Symbolfigur eines nonkonformistischen Lebens beschäftigte Franziskus Menschen weit über die eigene Zeit hinaus zur Auseinandersetzung mit seinem Leben und wurde im 20. und 21. Jahrhundert auch Hauptfigur in Filmen für Kino und Fernsehen. Im Kurs sollen ausgewählte Beispiele solcher Franziskus-Filme gemeinsam gesehen und analysiert werden. Es geht dabei nicht nur um die Frage, welche Bilder und Erzählungen des Protagonisten transportiert werden und welche mittelalterlichen Quellen den verschiedenen Filmen zugrunde liegen, sondern auch darum, wie Franziskus und seine Anliegen in der Moderne und noch der Gegenwart dargestellt werden. Voraussetzung für die Teilnahme an der Veranstaltung ist die Bereitschaft zum vorbereitenden Sehen von Filmen, die in ihrer Länge den Zeitraum einer Doppelstunde überschreiten.
Einführende Literatur:
T. Fischer / T. Schuhbauer: Geschichte in Film und Fernsehen. Theorie – Praxis - Berufsfelder, Tübingen 2016; P. Hasenberg / W. Luley / C. Martig (Hg.): Spuren des Religiösen im Film. Meilensteine aus 100 Jahren Filmgeschichte, Mainz 1995; K. Hickethier: Film- und Fernsehanalyse, 5. Aufl., Stuttgart/Weimar 2012; M. Krützen: Dramaturgie des Films. Wie Hollywood erzählt, Frankfurt/M. 2004; V. Leppin: Franziskus von Assisi, Darmstadt 2018; A. Vauchez: Franziskus von Assisi. Geschichte und Erinnerung, Münster 2019.
Verwendung:
Lehramtsstudiengänge: PHF-SEMS-Hist-VE, PHF-SEGY-Hist-VV, PHF-SEBS-Hist-VV
Bachelorstudiengänge: Hist AM 1
Colloquium:
Prof. Dr. Uwe Israel
Colloquium zu aktuellen Themen der mittelalterlichen Geschichte
Ort: BZW/ASG04
Zeit: Dienstag, 6. DS (16:40–18:10 Uhr)
Dresdner und auswärtige Mediävisten stellen ihre Projekte vor. Examenskandidaten im Fach Mittelalterliche Geschichte wird die Möglichkeit geboten, ihre Abschlussarbeiten zur Diskussion zu bringen. Nähere Informationen zu Terminen und Referenten auf der Internetseite des Lehrstuhls.
Verwendung:
Masterstudiengänge: PhF-Hist-MA-SM1, PhF-Hist-MA-SM2, PhF-MA-FMEW, PhF-MA-FMSW
Tutorium:
Lisa-Marie Eberharter, B.A.
Begleitendes Tutorium für die Seminare der Mittelalterlichen Geschichte
Ort: BZW/418/U
Zeit: Mittwoch, 5. DS (14:50–16:20 Uhr) an 7 Terminen (13.4., 27.4., 11.5., 25.5., 1.6., 15.6. und 6.7.)
Zu den Seminaren der Mittelalterlichen Geschichte wird ein Tutorium angeboten, das die Inhalte der Seminare aufgreift, in die historischen Hilfswissenschaften einführt und bei Fragestellungen, die das Studium betreffen, Antworten anbietet und unterstützend wirkt.
Semesterplan:
13.04. Einführung, erstes Klären von Prüfungsleistungen und Fragen zur Studienordnung sowie Vorstellung des Seminarplans mit Möglichkeit zur Erweiterung
27.04. Wichtige Personen und Texte des Mittelalters, allgemeine Einführung in die Epoche
11.05. Einführung in die Hilfswissenschaften Teil 1 (Chronologie, Diplomatik, Genealogie, historische Geographie, Heraldik, Kodikologie, Numismatik, Sphragistik und Paläographie)
25.05. Einführung in die Hilfswissenschaften Teil 2
01.06. Vertiefung in den Hilfswissenschaften mit Beispielen und Übungen
15.06. Wissenschaftliches Arbeiten (Literaturrecherche, Bibliographieren, Online-Ressourcen, Zitieren)
06.07. Besprechung der Prüfungsleistungen, Klärung von offenen Fragen, Hilfeleistung bei Fragen zum Geschichtestudium und/oder zur Mittelalterlichen Geschichte