Politische Köpfe
Politische Köpfe - Ausstellung im Institut für Politikwissenschaft in Kooperation mit der HfBK und der Heinrich Böll Stiftung in Sachsen
In der Politikwissenschaft neigen wir dazu, unseren Gegenstand – also die Politik - für eine ziemlich abstrakte Sache zu halten. Politik ist und soll rational verfasst sein und sich nicht an Oberflächlichem aufhalten. Politik ist mit dem Kopf gemacht und richtet sich an Köpfe. Um Politik zu begreifen, muss man Bücher lesen – oder zumindest die Zeitung. Zu oft wird dabei vergessen, dass wir uns dem Politischen auch über die Augen, über den Körper und über die Erscheinungsweisen nähern. Was wurde nicht schon über Putin mit nacktem Oberköper, Berlusconis falschen Haaransatz, den dünnen und den dicken Joschka Fischer oder Helmut Kohls Bauch geschrieben. In der Politik interessiert uns nicht nur das Denken – wir interessieren und auch für die Menschen. Das ist auch bei politischen Theoretikern nicht anders. Warum beispielsweise haben der Leviathan und Thomas Hobbes die gleiche Frisur und den gleichen Bart? Warum setzt sich gerade Jürgen Habermas für den Herrschaftsfreien Diskurs ein? Warum sieht John Rawls auf vielen Bildern aus wie ein Geistlicher? Im Projekt politische Köpfe haben wir uns deshalb den politischen Denkern über ihre konkreten Erscheinungsweisen über ihre Köpfe genähert. Studierende und Mitarbeiter des Instituts für Politikwissenschaft haben zentrale Konzepte und Gedanken großer politischer Denker wie Hobbes, Kant, Rawls, Rousseaus, Dewey, Arendt oder Habermas für Studierende der HfBK Dresden so aufbereitet, dass sie gemeinsam an plastischen Portraits dieser Persönlichkeiten arbeiten konnten. Die einen üben sie sich in der anschaulichen Vermittlung die anderen ihre plastischen Fähigkeiten. Herausgekommen sind 15 Plastiken, die Sie im Institut für Politikwissenschaft jeden Tag bewundern können.