Michael Klipphahn-Karge // Anrufungen der Gegenwart: KI und Magie in der Kunst
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NameMichael Klipphahn-Karge
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Promotionsvorhaben: Anrufungen der Gegenwart: KI und Magie in der Kunst
Fachgebiet: Kunstgeschichte
Betreuende: Prof. Dr. Kerstin Schankweiler und Prof. Dr.-Ing. Jens Krzywinski
Das Promotionsprojekt geht der These nach, dass eine Diskursverschränkung von Künstlicher Intelligenz (KI) und Magie in der Kunst der Gegenwart nachweisbar ist.
Dazu untersucht die Arbeit exemplarisch drei künstlerische Positionen der 2010er-Jahre. Die Werke von Agnieszka Polska („The Demons Brain“, 2018), Jordan Wolfson („Female Figure“, 2014) und Hito Steyerl („This Is The Future“, 2019) behandeln das Thema KI als Narrativ, künstlerische Strategie sowie als technisches Element und Material künstlerischer Arbeit, vermitteln gegenwärtige Technikdiskurse und machen sich dabei einen neuen, offeneren Magiebegriff zunutze.
Bemerkenswert ist, dass die Künstler:innen in ihren Werken, die Magie und KI als Schwerpunkte behandeln, Visualisierungen des Magischen oftmals mittels KI-Technik realisieren und umgekehrt die Verfahrensweisen von KI mittels magischen Bildpraktiken darstellen. Ein Konnex, der auf neue materielle und kontextuelle Sinnzusammenhänge in der Kunst hinzuweisen scheint. Ein Nachweis der Verschränkung von Magie und KI als Narrativ und Struktur, die absichtlich inkonsistente Bedeutungszusammenhänge betont, ließe sich außerdem als selbstreflexiver Kommentar der Gegenwartskunst zu ihrer eigenen Verrätselung lesen.
Indessen können auch in der Kunst- und Kulturgeschichte beider Diskurse Überschneidungen herausgearbeitet werden, die für eine Historisierung des Themas KI und eine Vergegenwärtigung des Themas Magie produktiv gemacht werden können. Die Ordnung der Werke in der Dissertation folgt der jeweiligen künstlerischen Reflexion von Temporalität. In Agnieszka Polskas Arbeit werden historische Organisationsformen der Mechanisierung und Kapitalisierung geistiger und körperlicher Arbeit besprochen. Eine daran anschließende Vergegenwärtigung historischer und vor allem personeller Magiebezüge auf Basis technischer Neuerungen in der Kunst findet sich im Werk Jordan Wolfsons. Abgeschlossen wird mit einem Ausblick in die Zukunft in Hito Steyerls Arbeiten, in denen dazu prädiktive Analysenverfahren genutzt werden. All diesen Werken ist gemein, dass sie Kenntnisse nicht-hegemonialer Wissenssysteme betonen und entsprechende Symbole und Bilder verwenden, um Kritik an Modellen westlicher Gesellschaften zu üben: Kritisiert werden kapitalistische Wirtschaftsstrukturen, das zerrüttete Verhältnis von technisierter Menschheit, Natur und Ökologie sowie die durch Digitalisierung betonte Marginalität bestimmter sozialer Gruppen.
Stand: 03/2023
Curriculum Vitae
Seit 2021 | Redakteur, begutachtetes Online Journal w/k - Zwischen Wissenschaft & Kunst, Düsseldorf |
seit 2019 | Promotion in Kunstgeschichte bei Prof.in Dr. Kerstin Schankweiler, TUD |
2015–2021 | Kurator und Kunstvermittler,
Kunstraum Stephanie Kelly e. V./ Galerie Stephanie Kelly, Dresden |
2017–2020 |
Lehrbeauftragter am Lehrstuhl für Theorie künstlerischer Gestaltung und Kunstpsychologie, Fachbereich Kunstpädagogik, Technische Universität Dresden |
bis 2015 | Studium und postgraduales Studium der Bildenden Kunst, Kunstgeschichte und ästhetischen Philosophie in Dresden, Berlin und Usti nad Labem (CZ) |
Publikationen des Schaufler Lab@TU Dresden
"Queere KI. Zum Coming-out smarter Maschinen". Hrsg. Michael Klipphahn-Karge / Ann-Kathrin Koster / Sara Morais dos Santos Bruss, Verlag transcript, in der Reihe KI-Kritik, ca. 250 Seiten, ISBN: 978-3-8376-6189-7
Weitere Veröffentlichungen, Präsentationen, Aktivitäten, etc.
s. Forschungsinformationssystem der TU Dresden
Weiterführende Links
- Twitter: klippvanhahn