Raimund Harloff
Dissertationsprojekt
Seit Beginn der so genannten „Flüchtlingskrise“ 2015 wurden 106.021 (Stand 2020) Kinder und Jugendliche, die ohne Begleitung eines sorgeberechtigten Erwachsenen geflüchtet sind, durch deutsche Jugendämter in Obhut genommen. Als „unbegleitete Minderjährige“ leben diese jungen Menschen überwiegend in Einrichtungen der Heimerziehung, welche als eigenlogische Zonen interkultureller Begegnung in Erscheinung treten und die potenziell anfällig für Dynamiken des Invektiven sind.
In meinem Dissertationsprojekt widme ich mich der Frage: Wie werden „unbegleitete minderjährige Flüchtlinge“ in der stationären Kinder- und Jugendhilfe von pädagogischen Mitarbeiter*innen konstruiert?
Dabei verfolge ich eine wissenssoziologisch-ethnografische Forschungsrichtung unter dem methodologischen Paradigma der Grounded Theory-Methodologie. Beobachtungs- und Interviewdaten bilden meine Materialgrundlage. Die Europäische Union, das Land Sachsen und die HTWK Leipzig unterstützen meine Forschungen.
Ausgewählte Publikationen:
- Harloff, Raimund (2019): Rezension. Rudolf Schmitt, Julia Schröder & Larissa Pfaller (2018). Systematische Metaphernanalyse. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, Vol 20, No 2 (2019): Harold Garfinkel's "Studies in Ethnomethodology". An Interview Issue. DOI: 10.17169/FQS-20.2.3296.
- Harloff, Raimund (2020): Unbegleitet. Minderjährig. Flüchtling. Zur Konstruktion unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge in der Online-Berichterstattung. Eine qualitative Diskursanalyse. Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur. Leipzig. Online verfügbar unter https://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:l189-qucosa2-727261, zuletzt geprüft am 06.11.2020.