12.10.2018; Lesung
Lesung Francesca Melandri: "Alle, außer mir / Sangue giusto"
Dr. Torsten König (TU Dresden)
Ein zeitaktueller Roman, der die persönliche Familiengeschichte der Lehrerin Ilaria zum Ausgangspunkt für eine Zeitreise in die Geschichte Italiens im 20. Jahrhundert macht.
Spannend schildert die Autorin die Spurensuche Ilarias, die im Sommer 2010 vor der Haustür ihres römischen Appartments einen jungen Schwarzafrikaner vorfindet, der behauptet, ihr Neffe zu sein. Schnell wird klar, dass das Bild, welches Ilaria bis dato von ihrem Vater Attilio hatte, nicht mehr haltbar ist: Statt im Widerstand als Partisan kämpfte Attilio in den 30er Jahren für Mussolini in Äthiopien.
Tabuisierte Themen wie der brutale Abessinenfeldzug der italienischen Faschisten und die aktuelle Situation des modernen Italiens als Zufluchtsort zahlreicher Flüchtlinge werden in verschiedenen Erzählsträngen aus den Perspektiven der generationsvertretenden Familienangehörigen beleuchtet und bieten Denkanstöße für eine differenzierte Wahrnehmung Italiens und seiner Geschichte.
Francesca Melandri
die gebürtige Römerin arbeitete lange Zeit in der Filmbranche und schrieb u.a. das Drehbuch für Prinzessin Fantaghirò. Ihr Debütroman Eva schläft (2010) wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Premio Strega, und in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Da die Anzahl der Plätze begrenzt ist, bitten wir Sie, sich für die Veranstaltung über karten@bibo-dresden.de anzumelden.
Eine Kooperation des IZ mit
den Städtischen Bibliotheken Dresden und dem SFB 1285 der TU Dresden