TUD-Sylber: Didaktische Vorstellungen zwischen Fachdidaktik und Fachwissenschaft
Hintergrund: Klagen über mangelnde Abstimmungen zwischen Fachwissenschaft und Fachdidaktik sowie die unzulängliche Praxistauglichkeit des Studiums auf Seiten der Studierenden und Unzufriedenheit mit den Studienleistungen auf Seiten der Lehrenden bestimmen nicht selten das Lehramtsstudium. Doch wo können Veränderungen sinnvoll ansetzen? Vor dem Hintergrund der Annahme, dass auch im Studium Überzeugungen die Lehr-Lern-Prozesse stark beeinflussen, greift es zu kurz, nur über die Inhalte, Gewichtung und Vernetzung der Studienanteile im Lehramtsstudium zu diskutieren. Die fächerübergreifenden und fachspezifischen, die individuellen wie die geteilten Überzeugungen und Erfahren zu rekonstruieren und damit der gemeinsamen Diskussion zugänglich zu machen, erscheint als ein weiterer Zugang, den es zu erproben gilt.
Perspektive des Projekts
- Das Projektziel besteht demnach im Kern darin, in ausgewählten Fächern die Überzeugungen sowie die Erfahrungen der an der Lehramtsausbildung beteiligten Hochschullehrer*innen sowie der Studierenden zu rekonstruieren.
- Auf der Basis dieser Ergebnisse soll das Zusammenwirken zwischen fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Studienanteilen neu reflektiert werden,
- wobei es nicht nur um die Inhalte des Studiums geht, sondern auch und sogar vor allem um die didaktischen Rahmenvorstellungen, die sich mit diesen Inhalten verbinden.
- Zentrales Ziel des Projekts ist es somit, einen gemeinsamen Reflexions- und Diskussionsprozess in Gang zu setzen.
Projektskizze: In der ersten Phase des Projekts werden problemzentrierte qualitative Interviews mit Fachwissenschaftler*innen und Fachdidaktiker*innen und Gruppendiskussionen mit Studierenden über ausbildungsdidaktische Fragen und wechselseitige Erwartungen geführt. In einem zweiten Schritt werden die Ergebnisse, d.h. die rekonstruierten Überzeugungen und Erfahrungen der Studierenden und Lehrenden, der gemeinsamen Diskussion im jeweiligen Fachkollegium zugänglich gemacht. Zudem werden kleine moderierte instituts- oder fakultätsinterne Werkstattagungen durchgeführt, in deren Rahmen sich die am Studium beteiligen Fachdidaktiker*innen und Fachwissenschaftler*innen über ihre Veranstaltungsangebote und -konzepte verständigen und austauschen können. Ziel ist die dauerhafte Etablierung eines Gesprächsaustauschs zwischen Fachdidaktik und Fachwissenschaft über gemeinsam verantwortete Angebote in den Lehramtsstudiengängen.
Projektleitung: Prof. Dr. Dorothee Wieser
Projektmitarbeiterin: Anett Pollack
Das Projekt wird in Kooperation mit der Professur für Didaktik der politischen Bildung/Gemeinschafts-, Wirtschafts- und Sozialkunde durchgeführt.
Förderhinweis:
Das Projekt „Didaktische Vorstellungen zwischen Fachdidaktik und Fachwissenschaft“ wird als Bestandteil des Maßnahmepakets „Synergetische Lehrerbildung im exzellenten Rahmen“ (TUD-SyLbeR) im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert
Das Sylber-Projekt läuft von März 2016 bis voraussichtlich Juni 2019.