„Schule inklusiv gestalten (SING) – Entwicklung fachdidaktischer Konzepte und organisatorischer Strukturen einer inklusiven Schule“
Hintergrund
INKLUSION - Dieses pädagogische Konzept wird nicht nur kontrovers diskutiert, sondern es spaltet gelegentlich die beteiligten gesellschaftlichen Akteure. Neben vielen strukturellen und kapazitären Problemlagen liegt dies unter anderem an noch fehlenden Kooperationen innerhalb der Universitäten sowie zwischen Schulen und Universitäten.
Inklusive Bildung wurde lange Zeit vor allem aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive gedacht. Im Projekt „SING“ sollen nun gezielt Kooperationen aufgebaut werden, die fach- bzw. berufsdidaktische mit der sonderpädagogischen Perspektive zu verknüpfen, um so Kompetenzen für die Gestaltung eines inklusiven Fachunterrichts bei Lehramtsstudierenden aufzubauen und inklusive Lehr-Lernsettings gemeinsam mit Schulen im Raum Dresden zu erproben und weiterzuentwickeln.
Das heißt konkret
Das Kooperationsprojekt SING setzt sich aus drei Teilprojekten zusammen.
Im Teilprojekt A soll es um die Analyse, Entwicklung und Evaluation von gelingendem inklusiven Fachunterricht sowie den Aufbau inklusiver Kompetenz bei den Studierenden gehen.
Das Teilprojekt B beschäftigt sich mit der Evaluation der Kompetenzentwicklung bei den Studierenden über den gesamten Projektzeitraum hinweg.
Im Teilprojekt C gerät schließlich die schulische Perspektive stärker in den Blick. Hier soll der IST-Stand der Bedarfe an Dresdner und Wuppertaler Schulen analysiert und daraus ein Leitfaden zur Orientierungshilfe für inklusive Schulen konzipiert werden.
Die Fach- und Berufsdidaktiken sind im Teilprojekt A verortet.
Ziel des Projekts in der Fachdidaktik Deutsch wird es sein, den derzeitigen Forschungsstand inklusiver, aber auch allgemeiner (insbesondere entwicklungsbezogener) Sprach- und Literaturdidaktik mit sonderpädagogischen und entwicklungspsychologischen Erkenntnissen zu verknüpfen. Daraus werden Modelle (entsprechend den Lernbereichen des Deutschunterrichts) entwickelt, um Lernstände und Ausgangsbedingungen einzelner Lernender zu diagnostizieren sowie fachliche Aneignungsgegenstände zu analysieren.
Weiterhin werden in Zusammenarbeit mit der Professur für Inklusive Bildung Lehrveranstaltungen angeboten, in welchen die Studierenden im Rahmen des forschenden Lernens Unterricht beobachten und dabei auf Grundlage der entwickelten Modelle Lernstände einzelner Schülerinnen und Schüler diagnostizieren. Diese konkrete Diagnostik unterschiedlicher Schülerinnen und Schüler nutzen die Studierenden zur Entwicklung inklusiver Lehr-Lernsettings für den Deutschunterricht. In Zusammenarbeit mit Lehrpersonen an Dresdner Schulen werden die inklusiven Lehr-Lernsettings durch die Studierenden erprobt. Mittels Videographie, Audioaufzeichnungen und Unterrichtsbeobachtungen evaluieren die Studentinnen und Studenten den inklusiven Unterricht einerseits in Hinblick auf den Zugang jedes einzelnen Lernenden zum Unterrichtsgegenstand und andererseits bezüglich des Lernzuwachses der Schülerinnen und Schüler im Fach Deutsch.
Durch dieses Vorgehen wird eine Kompetenzentwicklung der Studierenden bei der Gestaltung inklusiven Deutschunterrichts initiiert, die im Teilprojekt B evaluiert werden soll.
„SING“ ist ein Kooperationsprojekt der Technischen Universität Dresden, des Fraunhofer IMW (Leipzig) und der Bergischen Universität Wuppertal, welches vom BMBF im Rahmen der Förderrichtlinie „Qualifizierung pädagogischer Fachkräfte für inklusive Bildung“ gefördert wird.
Beteiligte Professuren (TU Dresden)
- Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt „Inklusive Bildung“
- Professur für Didaktik der politischen Bildung
- Professur für Bildungstechnologie
- Professur für Arbeits- und Organisationspsychologie
- Professur für Grundschulpädagogik/Mathematik
- Professur für Neueste deutsche Literatur und Didaktik der deutschen Sprache und Literatur
- Professur für Labor- und Prozesstechnik; Didaktik der Chemie
Das BMBF-Projekt „SING“ läuft vom 01.03.2018 bis voraussichtlich 31.12.2020.
Ansprechpartnerin:
Katrin Wesemeyer katrin.wesemeyer@tu-dresden.de,
Wiener Straße 48/ Raum 204a, Tel: +49 (0) 351/463-43473)