Dresden Fellows 2022
Inhaltsverzeichnis
- Dr. Oleksandr Kolii
- Prof. Dr. Timur Atnashev
- Dr. Gabriele Patrizi
- Dr. Mayra Peralta
- Dr. Marinda Avenant
- Prof. Dr. Lance Bennett
- Dr. Irene Tuzi
- Dr. Luxmi Rajanayagam
- Prof. Dr. Sanaa Ashour
- Dr. Ioannis Oikonomakos
- Olga Sarygoz
- Prof. Dr. Hossein Ali Khonakdar
- Prof. Dr. Teresa J. Bandosz
- Dr. Melissa Sanabria Rosas
- Dr. Solmar Varela
- Véronique Faucheur
Dr. Oleksandr Kolii
Titel: PhD Ingenieurswissenschaften | Programm: Dresden Junior Fellowship | Zeitrahmen: 1. Dezember 2022 – 31. Mai 2023 | Gastinstitut in Deutschland: Fakultät Verkehrswissenschaften; Institut für Verkehrstelematik| Host: Prof. Dr. Meng Wang
Dr. Oleksandr Kolii ist Dozent an der Kharkiv National Automobile and Highway University, Ukraine. An derselben Universität promovierte er in Ingenieurwissenschaften mit dem Schwerpunkt auf Verkehrssystemen.
Während seines Aufenthaltes an der TU Dresden arbeitet er im Forschungsprojekt "Jena 5G", das die Erhöhung der Verkehrssicherheit und die Optimierung des multimodalen Verkehrs und der Energieversorgung in Jena zum Ziel hat. Hierfür wird er kooperative Ampelsteuerungsalgorithmen mit Transit-Signalpriorität identifizieren. Die Beteiligung von Dr. Kolii an dem Projekt trägt zum Ausbau der internationalen Partnerschaft zwischen der Kharkiv National Automobile and Highway University und der TU Dresden bei. Der Lehrstuhl für Verkehrsprozessautomatisierung wird in Kürze eine Vorlesung zur Verkehrsflusssimulation planen und starten, in welche die Kenntnisse und Erfahrungen von Dr. Kolii einfließen. Außerdem bietet er während seines Aufenthaltes einen Kurs zur Verkehrsflusssimulation an sowie zwei Workshops.
Dr. Oleksandr Kolii verfügt über langjährige Erfahrung in der Verkehrsflussmodellierung. Darüber hinaus ist er ein erfahrener Dozent auf dem Gebiet der Verkehrsflusssimulation und hat den Masterstudiengang "Modellierung von Verkehrsflüssen" an der Kharkiv National Automobile and Highway University konzipiert. Im Jahr 2019 besuchte er erstmals die TU Dresden im Rahmen der Erasmus+ Staff Mobility for Training.
Prof. Dr. Timur Atnashev
Titel: PhD History and Civilization | Programm: Dresden Senior Fellowship | Zeitrahmen: 1. Oktober 2022 – 29. Dezember 2022 | Gastinstitut in Deutschland: Fakultät Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften; Institut für Slavistik; Professur für Slavische Literaturwissenschaft | Host: Prof. Dr. Klavdia Smola
Professor Dr. Timur Atnashev ist Historiker, der zu sowjetischen, russischen und europäischen politischen Sprachen und politischer Philosophie forscht. Er hat am European University Institute Florence promoviert.
Während seines Aufenthalts in Dresden bearbeitete Prof. Atnashev ein Projekt zur historischen Semantik der Sprache von Linken und Rechten in Zusammenarbeit mit dem Institut für Slawistik, dem Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung (HAIT), dem Dresdner Mercator Forum für Migration und Demokratie (MIDEM) und dem Zentrum für Internationale Studien (ZIS). Außerdem hielt er einen Workshop über die extreme Rechte und die historische Semantik des Links-Rechts-Spektrums.
Timur Atnashev ist einer der führenden Forscher im Bereich Ideengeschichte in seiner akademischen Generation in Russland. Er hat sich intensiv mit der späten Sowjetunion, der Perestroika und den frühen 1990er Jahren befasst und eine Reihe von Artikeln in führenden wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht. Seit 2017 und bis zum Beginn des Krieges gegen die Ukraine war Prof. Atnashev Mitorganisator und Gastgeber des monatlichen Shaninka-Seminars zur Geistesgeschichte mit mehr als 100 renommierten Teilnehmer:innen. Seit 2020 ist er für NLO (New Literary Observer) als Redakteur der Reihe Intellektuelle Geschichte tätig, einem der bedeutendsten und letzten unabhängigen sozial- und geisteswissenschaftlichen Verlage Russlands. Professor Atnashev hat bereits mit dem Institut für Slawistik der TU Dresden zusammengearbeitet, u. a. bei gemeinsam organisierten internationalen Konferenzen. Aufgrund der derzeitigen Repressionen gegen unabhängige Wissenschaftler in Russland musste Professor Atnashev aus Russland fliehen.
Dr. Gabriele Patrizi
Titel: PhD Industrial Engineering and Reliability | Programm: Dresden Junior Fellowship | Zeitrahmen: 1. Oktober 2022 – 31. Dezember 2022 | Gastinstitut in Deutschland: Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik; Institut für Aufbau- und Verbindungstechnik der Elektrotechnik | Host: Dr. Karsten Meier
Dr. Gabriele Patrizi promovierte 2022 in Industrial and Reliability Engineering an der Universität Florenz, wo er derzeit als Postdoc Research Fellow im Bereich Instrumentation and Measurement und als Lehrbeauftragter im Bereich Electric Measurements tätig ist.
An der TU Dresden führte er ein gemeinsam mit dem Institut für Aufbau- und Verbindungstechnik der Elektrotechnik entwickeltes Forschungsprojekt durch. Dabei identifizierte er Problemfelder und Unsicherheitsquellen bei der Messung von elektrischen Gleichstromparametern elektronischer Geräte, die kombinierten thermischen und vibrationsbedingten Stressquellen ausgesetzt sind. Anschließend entwickelte und testete er in Zusammenarbeit mit dem Institut alternative und robuste Lösungen dafür. Dr. Patrizi beteiligte sich auch an der Lehre, indem er einen Beitrag zum Oberseminar leistete und am Ende seines Aufenthalts einen internationalen Workshop zur Diskussion und Verbreitung seiner Forschungsergebnisse veranstaltete.
Zu den Forschungsinteressen von Dr. Patrizi gehören die Lebenszyklus-Zuverlässigkeit komplexer Systeme, die Zustandsüberwachung zur Fehlerdiagnose in der Elektronik, datengesteuerte Prognosen und Gesundheitsmanagement. Seit 2019 ist er Mitglied der Italian Group of Electric and Electronic Measurement und seit 2023 Mitherausgeber der Fachzeitschrift "IEEE Transactions on Instrumentation and Measurement" sowie Gutachter für viele internationale Fachzeitschriften und Konferenzen auf dem Gebiet der Instrumentierung und Messung.
Dr. Mayra Peralta
Titel: PhD Physik | Programm: Dresden Junior Fellowship | Zeitrahmen: 1. Oktober 2022 – 31. März 2023 | Gastinstitut in Deutschland: Fakultät Maschinenwesen, Institut für Werkstoffwissenschaft | Host: Prof. Dr. Gianaurelio Cuniberti
Dr. Mayra Peralta promovierte am Venezolanischen Institut für wissenschaftliche Forschung (IVIC) in Physik. Seit 2017 arbeitet sie als Dozentin an der School of Physical Sciences and Nanotechnology der YachayTech University in Ecuador.
Während ihres Aufenthalts in Dresden als Junior Fellow arbeitet Dr. Peralta an spintronischen Effekten in helikalen Molekülen (CISS-Effekt), einem Thema, das in den letzten 10 Jahren durch die Entdeckung von hohen Spin-Filter-Effekten in einer Vielzahl von organischen (z.B. Helicene) und biologischen Systemen (z.B. DNA) mit Helix-Symmetrie einen enormen Aufschwung erfahren hat. Außerdem hält sie eine Vorlesungsreihe über Anwendungen niedrigdimensionaler Materialien und den CISS-Effekt, nicht-kovalente Wechselwirkungen in der Chemie und Pionierthemen wie Quanteninformationswissenschaften und Quantenbiologie. Das Institut für Werkstoffwissenschaft der TU Dresden strebt eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit Dr. Peralta an, u.a. durch die gemeinsame Beantragung von Fördermitteln auf nationaler (DFG) oder EU-Ebene (z.B. beginnende ERC-Grants).
Dr. Peralta forscht auf dem Gebiet der elektronischen und Transporteigenschaften von niedrigdimensionalen Materialien. Insbesondere interessiert sie sich für Spin-Orbit-Effekte in Van-der-Waals-Heterostrukturen und für den CISS-Effekt in chiralen Molekülen. Sie erhielt den vom Venezolanischen Institut für wissenschaftliche Forschung verliehenen Paola Carpi-Preis für ihre herausragenden Leistungen und wissenschaftlichen Werdegang.
Dr. Marinda Avenant
Titel: PhD Environmental Management | Programm: Dresden Junior Fellowship | Zeitrahmen: 1. August 2022 – 31. August 2022 | Gastinstitut in Deutschland: Fakultät Umweltwissenschaften; Fachrichtung Hydrowissenschaften; Institut für Wasserchemie| Host: Prof. Dr. Stefan Stolte
Dr. Marinda Avenant ist Senior Lecturer und Programmdirektorin am Centre for Environmental Management an der University of the Free State in Bloemfontein, Südafrika.
Während ihres einmonatigen Aufenthalts im Rahmen des Fellowship-Programms an der TU Dresden wurden Grundlagen für den Ausbau von Forschungs- und Lehrkooperationen mit dem Fachbereich Environmental Management an der University of the Free State gelegt. Ein Schwerpunkt soll auf der gemeinsamen Untersuchung von Auswirkungen des Klimawandels auf Wasserangebot und Wasserqualität liegen. Zudem wurde eine gemeinsame wissenschaftliche Publikation für eine internationalen Fachzeitschrift fertiggestellt. Dr. Avenant war in Seminaren und Kolloquien auch in die Lehre eingebunden. Zukünftig sind wechselseitige Lehrveranstaltungen vorgesehen. So ist geplant, dass Dr. Avenant im Studiengang „Hydro Science & Engineering" der TU Dresden Online-Vorlesungen und -Seminare zu den Themen Biomonitoring und Aquatic Ecology hält und Mitarbeiter:innen der TU Dresden Lehrveranstaltungen an der University of the Free State gestalten.
Dr. Avenant ist eine international anerkannte Wissenschaftlerin auf dem Gebiet der Umweltforschung. Sie verfügt über hervorragende fachliche Kompetenzen in den Bereichen Ökologie, Gewässerkunde und Biomonitoring. So beschäftigt sie sich seit vielen Jahren etwa mit klimabedingten Effekten auf die Ökologie von Oberflächengewässern, z.B. auf die Artenzusammensetzung von saisonal austrocknenden Fließgewässern. In den Jahren 2019 und 2022 veranstaltete sie gemeinsam mit der TU Dresden die „Germany – Southern Africa Summer School“ zu Themen im Bereich Wassermanagement.
Prof. Dr. Lance Bennett
Titel: PhD Political Science | Programm: Dresden Senior Fellowship | Zeitrahmen: 13. Juni – 01. Juli 2022 | 12. Dezember 2022 – 22. Dezember 2022 | 06. Juni 2023 – 15. Juni 2023| Gastinstitut in Deutschland: Philosophische Fakultät; Lehrstuhl für politische Systeme und Systemvergleich | Host: Prof. Dr. Marianne Kneuer
Prof. Dr. Lance Bennett ist emeritierter Lehrstuhlinhaber für Politikwissenschaften und Kommunikation an der University of Washington, Seattle, USA. Das Fellowship an der TU Dresden führt er in vier Teilaufenthalten am Lehrstuhl für politische Systeme und Systemvergleich durch, eng verknüpft mit dem interdisziplinären Forschungsverbund „Disruption and Societal Change“ (TUDiSC).
Der Aufenthalt von Professor Bennett dient der Stärkung des Themenfeldes Digitalpolitik an der TU Dresden. So bringt er seine Expertise als Vortragender bei der interdisziplinären Ringvorlesung „Digitale Lebenswelten“ des Lehrstuhls für politische Systeme und Systemvergleich ein. Außerdem ist eine gemeinsame Publikation mit Professor Kneuer zu Aspekten der Digitalität und deren Wechselwirkung mit demokratischen Strukturen und Prozessen geplant. Dazu wird es auch einen Workshop und einen Special Issue geben. Darüber hinaus fungiert er als Berater bei der Antragseinreichung für ein neu zu etablierendes Forschungsprogramm im Themenfeld Digitalpolitik, das bei TUDiSC angesiedelt werden soll.
Professor Bennett ist einer der weltweit führenden Kommunikationswissenschaftler, die sich mit digitaler Kommunikation und Interaktion sowie mit den Implikationen von Digitalisierung auf gesellschaftliche Prozesse beschäftigen. Besonders bekannt ist er für seine Arbeiten zu Protestbewegungen im Netz. Durch seine interdisziplinäre Herangehensweise reicht sein Impact weit über die kommunikationswissenschaftliche Perspektive hinaus. Zudem verfügt Professor Bennett über Erfahrung im Aufbau strukturierter Wissenschaftsprogramme, so war er unter anderem beim Aufbau des Weizenbaum-Instituts in Berlin beratend tätig.
Dr. Irene Tuzi
Titel: PhD Sozialwissenschaften | Programm: Dresden Junior Fellowship | Zeitrahmen: 1. Juni 2022 – 30. November 2022 | Gastinstitut in Deutschland: Philosophische Fakultät; Institut für Soziologie; Professur für Soziologischen Kulturenvergleich und qualitative Sozialforschung| Host: Prof. Dr. Heike Greschke
Dr. Irene Tuzi arbeitet derzeit als Postdoktorandin am Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie hat einen Doktortitel in Sozialwissenschaften mit Doppel-Abschluss von der Sapienza-Universität Rom und der Humboldt-Universität.
An der TU Dresden bearbeitete sie ein Forschungsprojekt zu den Auswirkungen von räumlicher Trennung auf die Integration von Flüchtlingsfamilien in Europa – ein Thema, das sich mit den Forschungsinteressen von Prof. Greschke überschneidet. Im Rahmen des Dresdner Fellowship-Programms arbeitete Dr. Tuzi außerdem an der Vorbereitung eines Forschungsantrags für Drittmittel. Darüber hinaus unterrichtete sie einen Bachelorstudiengang zu Migrationssoziologie und war Mitorganisatorin einer internationalen Konferenz mit dem Titel „Thinking through 'The Transnational': A Tumultuous Task?“, die von der Professur für Vergleichende Kulturwissenschaft und Qualitative Forschung und dem Zentrum für Integrationsforschung ausgerichtet wurde.
Dr. Tuzi hat sich in ihrer bisherigen Forschung vor allem mit Flucht bzw. (erzwungener) Migration und Gender beschäftigt und sich dabei besonders auf den Nahen Osten, den Mittelmeerraum und Europa konzentriert. In ihrem aktuellen Projekt untersucht sie das Zusammenspiel von Transnationalismus, Mediatisierung und Integration am Beispiel von transnationalen Migrantenfamilien in Europa. Darüber hinaus ist sie seit über einem Jahrzehnt ehrenamtlich tätig, unter anderem arbeitet sie seit 2012 als freiwillige Übersetzerin für die Organisation Translators4Children, die sie bei der Übersetzung von Krankenakten und klinischen Dokumenten unterstützt.
Dr. Luxmi Rajanayagam
Titel: PhD Wirtschaftsrecht | Programm: Dresden Junior Fellowship | Zeitrahmen: 4. Mai 2022 – 01. August 2022 | Gastinstitut in Deutschland: Philosophische Fakultät; Institut für Internationales Recht, Geistiges Eigentum und Technikrecht | Host: Prof. Dr. Anne Lauber-Rönsberg
Dr. Luxmi Rajanayagam hat an der Queen Mary University of London in Wirtschaftsrecht promoviert und lehrt und forscht auf dem Gebiet des gewerblichen Rechtsschutzes von Modeprodukten.
Im Rahmen des Fellowships wurde ein Forschungsprojekt zum Schutz von Markenkleidung in der Modeindustrie von der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Lauber-Rönsberg und Dr. Rajanayagam durchgeführt. Die Ergebnisse wurden bereits auf einer Konferenz vorgestellt, die in Zusammenarbeit mit Kollegen der Karls-Universität Prag und der Queen Mary University of London organisiert wurde. Zudem wurden sie in einer juristischen Fachzeitschrift eingereicht. Auf der Grundlage der Projektergebnisse planen die an der Konferenz beteiligten Partner weitere gemeinsame Forschungsprojekte. Außerdem fließen die Ergebnisse in die Entwicklung eines Moduls, das im Rahmen des Masterstudiengangs "LL.M. International Studies in Intellectual Property Law" unterrichtet werden soll.
Dr. Rajanayagams Karriere im Bereich des internationalen Rechts und des geistigen Eigentums begann am King's College London mit einem LLM-Abschluss. Anschließend absolvierte sie erfolgreich einen Master of Science in Intellectual Property Management an der Queen Mary University of London. Dieser Abschluss veranlasste sie dazu, im Wirtschaftsrecht zu promovieren, insbesondere auf dem Gebiet des Markenrechts.
Prof. Dr. Sanaa Ashour
Titel: PhD Development Studies | Programm: Dresden Senior Fellowship | Zeitrahmen: 2. Mai 2022 – 30. Juni 2022 | Gastinstitut in Deutschland: Philosophische Fakultät; Institut für Soziologie; Professur für Makrosoziologie | Host: Prof. Dr. Antonia Kupfer
Professor Sanaa Ashour ist Professorin für Soziologie und Direktorin des Soziologieprogramms am College of Education, Humanities and Social Sciences der Universität Al Ain in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Sie promovierte 2004 an der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn im Fach "Development Studies".
Während ihres Aufenthalts an der TU Dresden war Prof. Ashour in die Lehre am Institut für Soziologie eingebunden, unter anderem organisierte sie mehrere eintägige Seminare für Student:innen. Darüber hinaus präsentierte sie ihre Forschung im Kolloquium des Instituts und besuchte Forschungsseminare, die von Fakultätsmitgliedern der TU Dresden sowie von Dresden-concept-Partnern durchgeführt wurden. Ein weiterer wichtiger Aspekt ihres Besuchs war der Austausch über potenzielle gemeinsame Forschungsthemen, um die künftige Forschungszusammenarbeit zwischen der TU Dresden und den emiratischen Universitäten auszubauen.
Neben ihrer Lehr- und Forschungstätigkeit im Bereich Soziologie war Prof. Ashour in leitenden Positionen für das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) und das Freiwilligenprogramm der Vereinten Nationen (UNV) im Nahen Osten und in Europa tätig. In ihrer Forschung untersucht sie Themen wie Beschäftigungsfähigkeit, Qualität von Hochschulabsolvent:innen und die Qualität der Hochschulbildung, wobei sie sich besonders auf die Diskrepanz zwischen den Qualifikationen der Absolvent:innen und den sich ändernden Anforderungen des Arbeitsmarktes konzentriert. Darüber hinaus hat Prof. Ashour sich mit der Qualität der Hochschulbildung befasst, einschließlich der nationalen und internationalen Akkreditierung und den Auswirkungen der Technologie auf die Hochschulbildung und das Verhalten der Studierenden.
Dr. Ioannis Oikonomakos
Titel: PhD Life Sciences and Health | Programm: Dresden Junior Fellowship | Zeitrahmen: 1. Mai 2022 – 31. Oktober 2022 | Gastinstitut in Deutschland: Medizinische Fakultät, Medizinische Klinik und Poliklinik III, Molekulare Endokrinologie | Host: Prof. Dr. Stefan R. Bornstein
Dr. Ioannis Oikonomakos promovierte 2021 an der Universität Côte d'Azur im Fachbereich Life Sciences and Health zur embryonalen Entwicklung von steroidogenen Zellen der Nebennierenrinde.
Sein Aufenthalt an der TU Dresden diente drei Hauptzielen: das Einbringen seiner Expertise in die "Adrenal stem cells and their role in stress"-Arbeitsgruppe am Universitätsklinikum, der Förderung der Kooperation bei Projekten zur adrenokortikalen Entwicklung mit der Universität Côte d'Azur sowie der Entwicklung eines langfristigen Postdoc-Projekts an der TU Dresden. Darüber hinaus war Dr. Oikonomakos an der Betreuung von zwei Doktorand:innen beteiligt und hielt Vorlesungen im internationalen Masterstudiengang "Regenerative Biology and Medicine".
In seiner Forschung ist Dr. Oikonomakos stark interdisziplinär ausgerichtet und verbindet Stammzellforschung und regenerative Medizin mit maschinellem Lernen. Nach seinem Fellowship-Aufenthalt ist Dr. Oikonomakos nun Postdoktorand an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden.
Olga Sarygoz
Titel: PhD Turkish Language (in Arbeit) | Programm: Dresden Junior Fellowship | Zeitrahmen: 1. April 2022 – 30. Juni 2022 | Gastinstitut in Deutschland: Fakultät Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften; Institut für Slavistik; Professur für Slavische Sprachgeschichte und Sprachwissenschaft | Host: Prof. Dr. Holger Kuße
Olga Sarygoz schreibt derzeit an ihrer Doktorarbeit mit dem Titel „Turkish formulaic language“. Von 2017 bis 2021 war sie Senior Professor für Türkisch als dritte Fremdsprache am Department of English and Oriental Languages an der Belarus State Economic University.
Das Forschungsprojekt von Olga Sarygoz an der TU Dresden beschäftigte sich mit den gegenwärtigen sozialen und kulturellen Dynamiken, die sich aus den kontinuierlichen Kontakten zwischen Gesellschaften mit unterschiedlichen sprachlichen, religiösen, wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Besonderheiten ergeben. Der Untersuchungsgegenstand von Olga Sarygoz sind Appellativa, d.h. verbale und nonverbale kommunikative Mittel, mit denen ein:e Kommunikationspartner:in angeredet wird. Im Sommersemester 2022 bot Olga Sarygoz ein Sonderseminar zum Thema „Linguokulturelle Aspekte der Kommunikation in verschiedenen Kulturräumen“ an. Außerdem organisierte sie einen internationalen und interdisziplinären Online-Workshop zum Thema „Dolmetschen als Kulturvermittlung“.
Olga Sarygoz ist Turkologin, die aber auch im slavisch-türkischen Sprachvergleich kompetent ist. Aus politischen Gründen konnte sie ihre Doktorarbeit in Belarus nicht mehr verteidigen. Ein Versuch in St. Petersburg scheiterte aus diesen Gründen ebenfalls. Schließlich musste Frau Sarygoz nach Polen ausweichen, wo nun neue formale Bedingungen an eine Dissertation geknüpft sind. Im Rahmen ihrer Doktorarbeit untersucht Olga Sarygoz die semantischen, funktionalen und morphologischen Merkmale der Appellativa im Türkischen. Mit ihrer 2022 erschienenen Publikation „Turkish Grammar“ fungiert Olga Sarigoz als Vorreiterin zur Etablierung einer normativen türkischen Grammatik in Belarus. Darüber hinaus arbeitet sie als staatlich geprüfte Übersetzerin.
Prof. Dr. Hossein Ali Khonakdar
Titel: PhD Physik | Programm: Dresden Senior Fellowship | Zeitrahmen: 1. April 2022 – 30. September 2022 | Gastinstitut in Deutschland: Fakultät Maschinenwesen, Institut für Werkstoffwissenschaft; Professur für Biomaterialien | Host: Prof. Dr. Hans-Peter Wiesmann
Ali Khonakdar ist seit 2014 Professor für Polymertechnik am Iran Polymer and Petrochemical Institute in Teheran. Er promovierte dort bereits, führte aber einen Teil seiner Doktorarbeit am Leibniz-Institut für Polymerforschung (IPF) Dresden durch.
Während seines Aufenthalts an der TU Dresden forschte Prof. Khonakdar an neuen Materialkonzepten für die Knochenregeneration. Zu diesem Zweck identifizierte und synthetisierte er abbaubare synthetische Polymere, die in vivo eine kontrollierbare Abbaubarkeit über einen längeren Zeitraum aufweisen. Anschließend wurden diese Materialien anhand von Zellkulturstudien auf ihre Biokompatibilität untersucht und anschließend modifiziert, um die Knochenregeneration zu stimulieren.
In Bereich der Lehre führte Prof. Khonakdar ein Online-Seminar durch, in dem sich die Doktoranden von Prof. Khonakdar und Prof. Wiesmann gegenseitig ihre Forschungsarbeiten vorstellten und ihr Netzwerk für eine künftige Zusammenarbeit ausbauten. Als Ergebnis des Aufenthaltes wurde ein Antrag auf gemeinsame Publikationen und Vorarbeiten, die durch europäische Fördermittel sowie durch die Förderprogramme der DFG finanziert werden, geplant.
Prof. Khonakdar arbeitet am Iran Polymer and Petrochemical Institute, wo er seit 2002 als Dozent tätig ist, auf dem Gebiet der Polymerverarbeitung und moderner Polymermaterialien. Nach Abschluss seiner Promotion hat er die Zusammenarbeit mit dem IPF Dresden fortgesetzt. Das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit sind bisher über 280 Forschungsartikel. Prof. Khonakdar wurde bereits mit dem Alexander-von-Humboldt-Stipendium ausgezeichnet, mit dem er von 2011 bis 2014 als Gastwissenschaftler am IPF Dresden arbeitete. Anschließend war er von 2016 bis 2022 Fellow am IPF Dresden.
Prof. Dr. Teresa J. Bandosz
Titel: PhD Chemieingenieurwesen | Programm: Dresden Senior Fellowship| Zeitrahmen: 1. März 2022 – 15. Juni 2022 | Gastinstitution: Fakultät Chemie und Lebensmittelchemie; Anorganische Chemie; Professur für Anorganische Chemie | Gastgeber: Prof. Dr. Stefan Kaskel
Teresa J. Bandosz hat an der Technischen Universität Krakau, Polen, in Chemieingenieurwesen promoviert und ist seit 2005 Distinguished Professor im Fachbereich Chemie des City College of New York.
Ihr Aufenthalt an der TU Dresden diente dem Ausbau der Forschungskooperation zwischen ihrer Arbeitsgruppe und der Arbeitsgruppe von Prof. Kaskel bei der Nutzung von porösen Materialien für Energieanwendungen, wie Batterien oder Brennstoffzellen, und der Luftreinhaltung durch Adsorption. Besonders relevant dabei war die Expertise von Prof. Bandosz bei der Funktionalisierung von Kohlenstoffoberflächen für die Entwicklung von Lithium-Ionen-Batterien, der elektrochemischen Sensorik und dem katalytischen Abbau von Luftschadstoffen. Im Rahmen des Fellowships wurden außerdem die Fähigkeiten neuer, von der TU Dresden entwickelter, Testinstrumente für den reaktiven und katalytischen Abbau von Schadstoffen und Toxinen untersucht.
Prof. Bandosz ist eine ausgewiesene Expertin im Bereich der porösen Kohlenstoffmaterialien für Anwendungen im Bereich der Energiespeicherung und Elektrochemie. Insbesondere das Thema der sauberen Luft- und Wasserbehandlung durch poröse Materialien ist von ihr aktiv auch industriell bearbeitet worden. Ihre Arbeit der letzten 30 Jahre führte zu 6 US-Patenten und über 400 Veröffentlichungen in von Experten begutachteten Fachzeitschriften. Seit 2014 ist Prof. Bandosz Mitherausgeberin des Journal of Colloid and Interface Science. Sie ist außerdem Fellow der American Carbon Society und der Japan Society for the Promotion of Science.
Dr. Melissa Sanabria Rosas
Titel: PhD Multimodales Maschinelles Lernen | Programm: Dresden Junior Fellowship| Zeitrahmen: 01. März 2022 – 31. August 2022 | Gastinstitution in Deutschland: Biotechnologisches Zentrum (BIOTEC), Center for Molecular and Cellular Bioengineering (CMCB) | Gastgeber: Dr. Anna Poetsch
Dr. Melissa Sanabria Rosas promovierte 2021 im Bereich des multimodalen maschinellen Lernens an der Universität Côte d'Azur in Frankreich. An der TU Dresden wandte sie diese Fähigkeiten in der Genomik an. Dafür übertrug sie Algorithmen, die normalerweise in der Verarbeitung natürlicher Sprache verwendet werden, auf den biomedizinischen Kontext. Sie war in laufende Kooperationen eingebunden, wie z. B. in Projekte zur Krebsgenomik in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Dresden. Dr. Sanabria Rosas wurde auch in die Lehrtätigkeit am Center for Molecular and Cellular Bioengineering (CMCB) integriert und übernahm die Planung und Organisation eines Symposiums über "AI in Genomics".
Dr. Sanabria Rosas hat bisher vier Zeitschriftenartikel und drei Konferenzbeiträge veröffentlicht. Neben ihrer Forschung für ihre exzellent bewertete Doktorarbeit betreute sie hat sieben Masterstudent:innen und hat mit sechs Kursen zur Lehre beigetragen.Anschließend an das Junior Fellowship arbeitet Dr. Sanabria Rosas derzeit als Maria Reiche Postdoctoral Fellow in der Gruppe von Anna Poetsch am BIOTEC.
Dr. Solmar Varela
Titel: PhD Physik | Programm: Dresden Junior Fellowship | Zeitrahmen: 1. März 2022 – 31. August 2022 | Gastinstitut in Deutschland: Fakultät Maschinenwesen, Institut für Werkstoffwissenschaft | Host: Prof. Dr. Gianaurelio Cuniberti
Dr. Solmar Varela erwarb ihren Doktortitel in Physik an der Universidad Central de Venezuela. Seit 2017 ist sie Dozentin an der School of Chemical Sciences and Engineering der Yachay Tech University in Ecuador.
Während ihres Fellowship-Aufenthalts war sie an mehreren Forschungsprojekten am Institut für Werkstoffwissenschaften beteiligt. Der Schwerpunkt dieser Aktivitäten lag auf spintronischen Effekten in helikalen Molekülen, genauer gesagt auf der chiralitätsinduzierten Spinselektivität (CISS-Effekt). Unter anderem modellierte Dr. Varela Elektronen-Schwingungs-Wechselwirkungen in Elektronentransferreaktionen und untersuchte deren Zusammenspiel mit dem CISS-Effekt. Außerdem bot sie mehrere Einführungsvorlesungen und Seminaren zu diesem Thema an. Darüber hinaus hat sie die Grundlage für eine Reihe von Lehrvideos über CISS-Physik und deren Anwendungen geschaffen, die auf dem YouTube-Kanals des Instituts veröffentlicht werden.
Dr. Varela forscht auf dem interdisziplinären Gebiet der molekularen Spintronik, wo sie vor allem analytische Modelle für den elektronischen und Spin-Transport in niedrigdimensionalen Strukturen entwickelt. Neben den regulären Kursen, die sie an der Yachay Tech University unterrichtet, hat sie eine Videoserie auf der Social-Media-Plattform TikTok mit mehr als 12.700 Follower:innen, in der sie komplexe Themen aus Bereichen der Physik und der Materialwissenschaften präsentiert. Seit kurzem hat sie auch einen YouTube-Kanal und einen Twitter-Account, die denselben Themenbereich abdecken.
Véronique Faucheur
Titel: Stadtplanerin & Landschaftsarchitektin | Programm: Dresden Senior Fellowship | Zeitrahmen: 1. März 2022 – 31. August 2022 | Gastinstitution in Deutschland: Fakultät Architektur, Institut für Landschaftsarchitektur | Gastgeber: Prof. Arq. Ana Viader Soler
Véronique Faucheur ist studierte Stadtplanerin sowie Garten- und Landschaftsarchitektin. Seit 2011 ist sie Mitinhaberin des international renommierten atelier le balto für Landschaftsarchitektur und Gartenkunst in Berlin.
Während ihres Aufenthalts an der TU Dresden setzte Véronique Faucheur neue Impulse in Lehre und Forschung. Klimaanpassungsstrategien, Formate der Partizipation und Konzepte in der Vegetationspflege nach der Fertigstellung von Grünflächen sind Beispiele für Forschungsthemen am Institut für Landschaftsarchitektur, zu denen Frau Faucheur ihre Expertise beisteuerte. Die Studierenden am Institut profitierten außerdem von ihren innovativen Lehrformaten. So bot sie unter anderem die Möglichkeit, Entwürfe für die Gestaltung eines Freiraums in Dresden als Hauptprojekt im Studium durchzuführen. Außerdem führte sie Exkursionen zu Werken des atelier le balto mit Stegreifübungen durch und bot einen Workshop zu praxisorientierten Forschungsthemen an.
Véronique Faucheur und das atelier le balto sind europaweit und weit darüber hinaus eine Referenz für zeitgenössische, gestalterisch herausragende und nachhaltige Landschaftsarchitektur. Ihre Arbeiten reichen von kleinen Interventionen, wie temporären Gartengestaltungen in den Kunst-Werken Berlin oder dem versteckten Jardin Sauvage im Palais de Tokyo in Paris bis hin zu Parkanlagen wie dem Jubiläumspark im Hafengebiet von Göteborg. Neben ihrer Ausbildung als Stadtplanerin und Garten- und Landschafsarchitektin ist sie auch ausgebildete Tänzerin, Choreographin, die ihre performative Raumannäherung prägt. Sie möchte mit Pflanzen Orte transformieren, räumliche Prozesse künstlerisch gestalten und innovative Pflegekonzepte für die Vegetation entwickeln.