Uni-Tag
Von der Schule, aus der Ausbildung oder aus dem Beruf an die Uni: Geschrieben hast du sicherlich schon viel, wissenschaftliche Texte aber wahrscheinlich weniger.
Im Verlauf deines Studiums, auch in mathematisch-naturwissenschaftlichen Studiengängen, wirst du verschiedene wissenschaftliche Texte schreiben, z. B. Belegarbeiten, technische Berichte, Projektarbeiten und deine Abschlussarbeit. Diese besitzen als Prüfungsformate großes Gewicht in Hinblick auf deinen Studienerfolg und bereiten darüber hinaus auf die Anforderungen im Beruf vor. In einem geisteswissenschaftlichen Studium wirst du in jedem Semester durchschnittlich eine bis drei Schreibarbeiten erledigen, in MINT-Studiengängen wahrscheinlich etwas weniger.
Aber keine Sorge, auch wenn dich im Studium viele Schreibarbeiten erwarten oder dir Schreiben bisher eher schwer fällt: wissenschaftliches Schreiben ist ein Handwerkszeug und erlernbar - und das sogar "learning by doing", also während du schreibst.
Inhaltsverzeichnis
Du hast noch nie etwas von einem Schreibzentrum an einer Uni gehört oder kannst dir, "außer, dass man da schreibt" nicht so wirklich vorstellen, wie ein Schreibzentrum dich unterstützen kann? Dann sieh dir dieses kurze Video an:
Wissenschaftlich Schreiben lernen - Schritt für Schritt
Wissenschaftliches Schreiben und Arbeiten wirst du in deinem Studium Semester für Semester besser kennenlernen und dich dabei Semester für Semester darin weiterentwickeln. Denn genauso wie in der Kunst gilt: Es ist noch kein:e Meister:in vom Himmel gefallen. Und um noch einmal in die Sprichwortkiste zu greifen: Viele Wege führen nach Rom - bzw. zum wissenschaftlichen Schreiben und Arbeiten.
Auch wenn du zum Beispiel in der Schule bereits eine Facharbeit geschrieben und damit keine Probleme hattest, wird sich dein wissenschaftlicher Schreibstil im Laufe deines Studiums sicherlich verändern und du neue Möglichkeiten finden, deinen Weg in der Wissenschaft zu gehen und deinen Schreib- und Arbeitsstil zu finden. Wenn du dabei Unterstützung suchst, kannst du dich jederzeit an das Schreibzentrum der TU Dresden wenden. Wir bieten dir Unterstützung z. B. in einer persönlichen Schreibberatung, in Workshops und mit verschiedenen Materialien wie in der Infothek auf unserer Webseite. (Technischer Hinweis: Damit sich die Links in einem neuen Fenster bzw. Tab öffnen, öffne sie bitte über einen Rechtsklick mit der Maustaste und "Link in neuem Tab/Fenster öffnen".)
Welcher Schreibtyp bist du?
Viele Schultexte, gerade in Prüfungssituationen, werden ad hoc, "aus dem Augenblick heraus", geschrieben und nur wenig überarbeitet. Im Studium ist das anders: Ein wissenschaftlicher Text braucht verschiedene Überarbeitungsphasen. Welche das sind, kannst du im FAQ auf dieser Seite nachlesen.
Auch wenn es einen typischen Arbeitsverlauf für wissenschaftliches Schreiben gibt, gibt es unterschiedliche Typen bzw. Strategien beim Schreiben und Erarbeiten der Textinhalte:
- Die einen recherchieren vorab gründlich, überlegen sich vor den ersten Sätzen genau, was sie schreiben wollen und überarbeiten den Inhalt dann weniger;
- andere schreiben erst einmal drauflos, recherchieren danach tiefergehend und überarbeiten ihren Inhalt gründlich am Textentwurf.
Beides ist vollkommen in Ordnung, denn beide Wege führen zum Ziel. Wenn du heraus finden möchtest, welchem Typ du bisher eher entsprichst, dann überlege kurz, welchen Text du zuletzt geschrieben hast und beantworte daran denkend die Fragen in den folgenden Quizzen:
Schreibtypentest I
Damit sich der Test in einem neuen Fenster öffnet, öffne ihn bitte über einen Rechtsklick mit der Maustaste und "Link in neuem Tab/Fenster öffnen": Selbsttest: Schreibtypentest "Struktur schaffend oder folgend?" (kurz, online über ONYX ohne Anmeldung)
Schreibtypentest II
Damit sich der Test in einem neuen Fenster öffnet, öffne ihn bitte über einen Rechtsklick mit der Maustaste und "Link in neuem Tab/Fenster öffnen": Goldgräber/in, Eichhörnchen, Abenteurer/in, Zehnkämpfer/in? (funktioniert nur im Internet Explorer; auf der Webseite des Schreibzentrums Frankfurt am Main)
Hinweis: Eine Person entspricht selten genau einem Typen und du kannst die unterschiedlichen Typen und ihre Schreibstile im Verlauf deiner Schreibarbeit und deines Studiums ausprobieren, um heraus zu finden, wie du am besten arbeiten kannst.
Die verschiedenen Typen erklären unsere Kollege/innen vom Schreibzentrum Frankfurt am Main in diesem Video auf YouTube:
FAQ - typische Fragen und erste Antworten
Wie gesagt: Wissenschaftliches Schreiben und Arbeiten kann man lernen, und auch dafür ist dein Studium gedacht. Einen Überblick zu verschiedenen Methoden, mit denen du deine wissenschaftlichen Texte erarbeiten und schreiben kannst, findest du in der Starthilfe Schreiben (PDF). (Technischer Hinweis: Damit sich das PDF in einem neuen Fenster bzw. Tab öffnet, öffne es bitte über einen Rechtsklick mit der Maustaste und "Link in neuem Tab/Fenster öffnen".)
Antworten auf Fragen, die viele Studierende am Anfang des Studiums haben, findest du in diesem FAQ:
Der Schreibprozess an einem wissenschaftlichen Schreibprojekt ist sehr komplex, was unter anderem an der Vielfalt der Aufgaben liegt, die bewältigt werden müssen. Das eigentliche Schreiben ist nur ein Teil davon. Recherchieren und Lesen gehören gleichermaßen dazu wie auch die Planung davor und das Überarbeiten am Schluss. Einen Überblick zu den Phasen wissenschaftlichen Arbeitens und Schreibens findest du in unserem Handout zum Überblick über Arbeitsphasen mit dem "Schreibdrachen".
Wie diese einzelnen Arbeitsschritte nun geordnet werden, ist jedem selbst überlassen. Manche arbeiten strukturiert eine Phase nach der anderen ab, während andere im Ping-Pong-Stil hin und her springen, weil sich z.B. aus dem Lesen neue Recherchen ergeben haben. Wichtig ist, dass man sich jeder dieser Schritte oder Phasen bewusst ist und dementsprechend Zeit für sie einplant. Du weißt noch nicht, welcher Schreibtyp du bist? Unterstützung bei dieser Frage bietet dir der Schreibtypentest.
Literaturtipps
Esselborn-Krumbiegel, Helga: Von der Idee zum Text. Eine Anleitung zum wissenschaftlichen Schreiben, Paderborn 2008. S. 16 – 23. (Kapitel: Phasen der Textproduktion)
Für die tägliche Schreibzeit gibt es die Empfehlung: Nicht mehr als vier Stunden, da im Normalfall die Effektivität danach stark abnimmt. Allerdings unterschlagen solche Richtwerte, dass die Leistungsfähigkeit individuell variiert. Viel wichtiger, als sich an eine vorgegebene Zeitangabe zu halten, ist es, seine eigene Arbeitsweise zu reflektieren. Fragen, denen auf jeden Fall nachgegangen werden sollte, sind:
- Arbeite ich morgens oder abends besser?
- Wie sieht meine persönliche Leistungskurve aus? (Tipp: Bei den meisten Menschen liegt das Tief irgendwann zwischen 12 und 16 Uhr.
- Zu welcher Zeit des Tages habe ich die wenigsten bzw. keine Störungen zu erwarten?
Eine ganz entscheidende und grundsätzliche Frage, die gerne unter den Tisch fällt, ist: Wann schreibe ich und wann nicht? Hier klingt schon an, was ebenfalls ganz wichtig ist: Das Einplanen von Pausen! Das Arbeiten nach der Pomodoro-Technik hilft dabei, regelmäßige Pausen einzuhalten. wie die Pomodoro-Technik funktioniert, zeigen wir dir in diesem Handout aus unserer Infothek.
Literaturtipps
Esselborn-Krumbiegel, Helga: Von der Idee zum Text. Eine Anleitung zum wissenschaftlichen Schreiben, Paderborn 2008. S. 24 – 29. (Kapitel: Die Zeitschiene)
Rost, Friedrich: Lern- und Arbeitstechniken für das Studium, Wiesbaden 2004. S. 101 – 113. (Kapitel: (Zeit-)Planung und effizientes Arbeiten)
Gleich vorab: Ja, den gibt es. Viele wissenschaftliche Texte mögen zwar den Eindruck vermitteln, ihr Informationsgehalt sei in ein striktes sprachliches Korsett gepackt, sodass ein eigener sprachlicher Stil in der Wissenschaft gar keinen Platz hat. So strikt sind die sprachlichen Normen allerdings nicht. Das liegt allein schon an den unterschiedlichen Arbeitsweisen in verschiedenen Disziplinen und Kulturkreisen. Wichtig ist, sich klar zu machen, dass man als Autor oder Autorin in den Dialog mit der Forschungsgemeinschaft tritt. Der Text soll also Wissen an andere vermitteln, wodurch ein Kommunikationsprozess entsteht. Dieser folgt einigen Prinzipien, nämlich dem der Exaktheit, der Eindeutigkeit und der Neutralität bzw. Objektivität. Hält man sich an diese Prinzipien, die den Rahmen vorgeben, kann man dem eigenen Text eine eigene Note geben und selber einen persönlichen wissenschaftlichen Stil entwickeln. Sprich darüber auf jeden Fall mit deiner Dozentin bzw. deinem Dozenten.
Unser Schreibtutor Robert hat zu diesem Thema außerdem eine Videoreihe aufgenommen, die du dir bei Youtube ansehen kannst: Wie schreibe ich wissenschaftlich? Aufgezeichneter Workshop als Videoreihe auf dem YouTube-Kanal des Schreibzentrums.
Literaturtipps
Auer, Peter und Baßler, Hager (Hrsg.): Reden und schreiben in der Wissenschaft, Frankfurt am Main 2007. S. 9 – 29. (Kapitel: Der Stil der Wissenschaft)
Esselborn-Krumbiegel, Helga: Richtig wissenschaftlich schreiben, Paderborn 2010. S. 11 – 22 . (Kapitel: Grundlagen wissenschaftlicher Sprache)
Eine gute Fragestellung fasst das Ziel einer wissenschaftlichen Arbeit pointiert und nachvollziehbar zusammen. In ihr formuliert der Autor oder die Autorin das Erkenntnisinteresse und grenzt das behandelte Thema ein. Sie bietet dadurch sowohl den Leser/-nnen als auch dem oder der Schreibenden einen fassbaren Orientierungspunkt und leitet gezielt durch die meist sehr umfangreiche Thematik, mit der sich die Arbeit befasst.
Eine Methode, die dir helfen kann, eine gute Fragestellung zu entwickeln, ist der Dreischritt.
Ein wesentliches Prinzip wissenschaftlichen Arbeitens ist das der Nachvollziehbarkeit. Fremde Gedanken sind für die eigene Argumentation erwünscht und auch erforderlich. Sie müssen aber auch als solche gekennzeichnet und dadurch klar von den eigenen unterscheidbar sein. Textstellen, die nicht als Zitat gekennzeichnet sind, werden einem selber zugeschrieben. Übernimmt man also Gedanken anderer Autor/-nnen, ohne dies kenntlich zu machen, beansprucht man fremdes Eigentum als das eigene und begeht damit geistigen Diebstahl.
weiterführende Tipps:
Göttert, Karl-Heinz: Kleine Schreibschule für Studierende, München 2002. S. 35 – 39. (Kapitel: Zitate und Fußnoten)
Überblick über gängige Begriffe und Abkürzungen auf dem Citavi-Blog
Link zu YouTube: Warum zitieren wir? Ein Erklärfilm des Bibliothekertags 2017.
Auer, Peter und Baßler, Hager (Hrsg.): Reden und schreiben in der Wissenschaft, Frankfurt am Main 2007.
Esselborn-Krumbiegel, Helga: Von der Idee zum Text. Eine Anleitung zum wissenschaftlichen Schreiben, Paderborn 2008.
Esselborn-Krumbiegel, Helga: Richtig wissenschaftlich schreiben, Paderborn 2010.
Göttert, Karl-Heinz: Kleine Schreibschule für Studierende, München 2002.
Rost, Friedrich: Lern- und Arbeitstechniken für das Studium, Wiesbaden 2004.
Das Schreibzentrum der TU Dresden (SZD) ist die zentrale Anlaufstelle rund um akademisches Schreiben. Das SZD unterstützt Studierende und Lehrende u. a. mit Angeboten zum Planen und Schreiben verschiedener Texte im Studium wie Belege, Protokolle, Seminar- und Abschlussarbeiten und zur Vermittlung des akademischen Schreibens in Lehre und Betreuung.
Alle Informationen zu weiteren Angeboten und Möglichkeiten der Unterstützung, auch speziell für das Online-Semester, sind auf der Webseite des Schreibzentrums zu finden.
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