Mar 06, 2019
Zwei Tage an der Urknall-Maschine
Fast 50 Studierende der TU Dresden besuchten am 4. und 5. März das Europäische Forschungszentrum CERN in Genf. In einem abwechslungsreichen und dicht gepackten Programm informierten sie sich über laufende Experimente und künftige Pläne des CERN. So besuchte die Gruppe das CERN Control Center CCC, in dem der 27 km lange Beschleunigerring LHC, das Herzstück des Forschungszentrums, gesteuert und überwacht wird. Ein weiterer Besichtigungspunkt war der gigantische CMS-Detektor, der 100 Meter unter der Erdoberfläche steht. 2012 wurde mit diesem Experiment das Higgs-Teilchen nachgewiesen.
Alumni der TU Dresden zeigten den Besuchern ihre aktuellen Arbeitsfelder. André Welker (Promotion 2018) übernahm eine Führung bei ISOLDE. In der Anlage werden Ionenstrahlen erzeugt und zur Herstellung exotischer Atomkerne verwendet, deren Eigenschaften dann detailliert untersucht werden können. Ulrike Schnoor (Promotion 2014) stellte das CLIC (Compact LInear Collider) Projekt vor, einen kompakten Beschleuniger, der eventuell am CERN gebaut wird und dessen Leistungsfähigkeit derzeit ausgelotet wird. Der ATLAS-Detektor, quasi das Gegenstück zum CMS-Experiment, wurde den Dresdnern im Besucherzentrum von Marcus Morgenstern (Promotion 2014) vorgestellt.
Weitere Besuchspunkte waren die Konstruktions- und Testhalle für die gewaltigen Magneten, die beim LHC verbaut sind, und das AMS-Kontrollzentrum: Das AMS-Spektrometer befindet sich an der ISS und durchkämmt den Weltraum nach Spuren von Antimaterie und etwaigen Vernichtungsspuren von Dunkler Materie.
Organisiert wurde die Exkursion vom Institut für Kern- und Teilchenphysik gemeinsam mit dem Fachschaftsrat Physik.