Angebote Bachelorarbeiten Psychologie
Inhaltsverzeichnis
Blinde Fußgänger:innen und Radfahrende
Betreuerin: Prof. Dr. Carmen Hagemeister
Beginn: ab sofort
Fahrräder sind leise, was ja eigentlich sehr erfreulich ist, weil es schon genug Lärm in den Städten gibt. Allerdings liegt genau darin für blinde Menschen ein Risiko: Sie können ein gut gepflegtes Fahrrad nicht wahrnehmen.
In der Bachelorarbeit soll es um Konflikte von blinden und stark sehbehinderten Fußgänger:innen und Radfahrenden im Straßenverkehr gehen, und zwar aus der Perspektive blinder und stark sehbehinderter Fußgänger:innen. Welche Konflikte und (Beinahe-)Unfälle erleben sie wo? Besonders betrachtet werden sollen Gehwege, wo Radfahrende legal und illegal unterwegs sind, gemeinsame Geh- und Radwege und direkt nebeneinanderliegende Geh- und Radwege. Wie gehen die blinden und sehbehinderten Fußgänger:innen mit den Konflikten um? Haben diese Erfahrungen Einflüsse auf ihr Verhalten im Straßenverkehr? Schränken sie sich in ihrer Mobilität ein? Führen ihre Erfahrungen zu Beschwerden, politischem Engagement, ...?
Blinde und stark sehbehinderte Fußgänger:innen sollen interviewt werden, die Interviews inhaltsanalytisch ausgewertet. Sofern die Interviewpartner:innen zustimmen und es die Corona-Bestimmungen erlauben, sollen die Interviews persönlich stattfinden, weil das ermöglicht, bei Bedarf geschilderte Situationen dreidimensional darzustellen (und mit Fotos für die Arbeit zu dokumentieren). Kontakte zu relevanten Gruppen und Multiplikator:innen in Dresden existieren.
Wie wirkt es sich auf das Wohlbefinden und die mentale Gesundheit aus, wenn ältere Menschen weniger mit dem Fahrrad fahren?
Betreuerin: Prof. Dr. Carmen Hagemeister
Beginn: ab sofort
Daten: Qualitative Arbeiten, mehrere Bachelorarbeiten möglich. Es sollen Gruppengespräche online geführt werden.
Bewegung ist gesund für Körper und Geist, bei Menschen jeden Alters. Bei den Arbeiten soll es um Menschen gehen, die aufgrund von Einschränkungen weniger mit dem Rad fahren. Viele dieser Einschränkungen werden mit dem Alter häufiger. Als Zielgruppen sollen betrachtet werden:
(Ältere) Menschen, die schlechter sehen. Vor allem das Radfahren bei Dämmerung und Dunkelheit wird hier schwierig.
(Ältere) Menschen, deren Beweglichkeit eingeschränkt ist. Die konkreten Auswirkungen auf das Radfahren können sehr unterschiedlich sein. Bei einigen Personen könnte ein Dreirad helfen, aber das ist für die wenigsten eine akzeptable Lösung.
Gut untersucht ist, wie ältere Autofahrende ihre Mobilität einschränken und verlagern (z.B. andere Zeiten, andere Strecken, gutes Wetter). Bekannt ist auch, wie es sich auswirkt, wenn ältere Menschen ihren Führerschein nicht verlängern.
Untersucht werden soll in diesen Arbeiten, welche Auswirkungen es hat, wenn Menschen mit Einschränkungen weniger mit dem Rad fahren. Radfahren ist nicht nur Mobilität, sondern auch Bewegung ("Sport" nennen es viele Alltagsradler:innen nicht), die selbstverständlich in den Alltag integriert wird.
Was ändert sich im Leben der Radfahrenden?
Welche Folgen hat das Einschränken/Aufhören für verschiedene Lebensbereiche?
Wie erleben das die Radfahrenden?
Wie versuchen sie erlebte Verluste zu kompensieren? Wie gut geht das?
Welche Möglichkeiten tun sich auf?
Wie unterscheiden sich Menschen, die die Einschränkung als Belastung erleben, von denen, die sie neutral oder sogar positiv wahrnehmen?