Jessica Lessing
1. An welcher Universität /in welchem Land warst Du und wie lange?
Ich war an der NTNU (Norwegian University of Science and Technology) in Norwegen für 4,5 Monate.
2. Wie war der Unterricht gestaltet (nur virtuell, gemischt, nur Präsenz, ...)?
Bis zum 12. März hatte ich “normalen” Präsenz-Unterricht und ab dann war das Studium virtuell bis zum Ende des Semesters gestaltet, um die Verbreitung von Corona zu minimieren. Leider hat nur ein Dozent seine Vorlesung über Zoom weiter gehalten. Alle anderen haben ihre Powerpointpräsentationen wöchentlich rausgeschickt und das war dann ihr Unterricht.
3. Was sind die Vorteile deiner Meinung nach von virtueller Mobilität? Was hat dir weniger gut gefallen?
Ich denke, ein Vorteil ist die selbstständige Einteilung der Aufgaben. Man hat außerdem etwas mehr Freizeit, da die Wege wegfallen (und wegen Covid-19 leider auch die wöchentlichen /regelmäßigen Unternehmungen). Allerdings fehlte mir der Kontakt zu meinen Kommilitonen, Freunden und Dozenten. Wobei alle Dozenten sehr einfach per Mail und teilweise auch per Skype zu erreichen waren. Desweiteren fehlte auch schnell mal die Motivation eine Vorlesung nachzuarbeiten und dann häufte sich ganz schnell ein ganz großer Haufen an, den man vor den Prüfungen wieder abbauen musste. Zusätzlich kann ich sagen, dass es nicht wirklich gut funktioniert eine neue Sprache zu lernen, mit nur den Powerpoints (v. a. als Mensch, der sich mit Sprachen schwer tut 😉).
4. Würdest du in der aktuellen Situation anderen Studierenden virtuelle Mobilität an Partnerunis empfehlen und warum?
Ich würde prinzipiell keine virtuelle Mobilität empfehlen, da viele Erfahrungen verloren gehen, die man in einem anderen Land macht. Wenn es allerdings jetzt die einzige Gelegenheit ist ein Auslandssemester zu absolvieren, dann würde ich auch in der aktuellen Situation eine virtuelle Mobilität probieren. Ich meine, warum nicht? Es ist sicherlich anders, aber man lernt bestimmt trotzdem viel Neues. Vermutlich haben sich mittlerweile auch viele Events und die Universitäten viel besser an die Situation angepasst, sodass es trotzdem einfach möglich sein könnte, neue Leute, Kulturen und Sprachen zu lernen. Wenn man den Auslandsaufenthalt allerdings bequem auf einen anderen Zeitpunkt verschieben kann, dann würde ich wohl diese Option wählen.
5. Wie ist Sozialkontaktpflege umsetzbar bei aller Virtualität in aktuellen Zeiten? Wie habt ihr euch vernetzt?
Es war prinzipiell erstmal sehr schwer neue Leute kennenzulernen. Aber die bereits geknüpften Beziehungen konnten gut über WhatsApp und Videochat aufrechterhalten werden – auch wenn es zum Ende hin immer weniger wurde. Es ist leider doch etwas anderes, als sich persönlich zu treffen.