Die Katholischen Briefe
Vorlesung, 2 SWS
- Termin:
- Montag, 09:20 - 10:50 Uhr
- Beginn:
- 16.10.2017
- Ort:
- ABS/E08
Inhalt
Die sieben Katholischen Briefe (Jak, 1/2Pe, 1-3Joh, Jud) gehören zu den Stiefkindern der neutestamentlichen Wissenschaft. Die drei „großen“ (oder wenigstens: größeren) Briefe – Jak, 1Pe, 1Joh – bieten theologisch durchaus Interessantes, wenn auch nicht Unumstrittenes: Der Jak vertritt die Position, dass „Glaube ohne Werke tot“ sei; das passt nicht gut zu Paulus und hat Luther zu harschen Urteilen veranlasst (Er hätte den Jakobusbrief am liebsten verbrannt). Der 1Pe dagegen klingt an vielen Stellen so, als hätte Paulus ihn geschrieben: Wie passt das zu der angeblichen Verfasserschaft durch Paulus’ größten Gegner? Der 1Joh ist in Sprache und Theologie dem Joh-Evangelium nahe, aber es ist unklar, ob er vom selben Verfasser stammt, ob der dem JohEv vorausgeht oder nachfolgt. Und die „kleinen“ Briefe (2Pe; 2/3Joh; Jud) sind teilweise so „klein“, dass man sich fragt, warum sie im NT stehen.
Die Vorlesung verfolgt den Ansatz der „Kanonischen Ausgabe“, für deren theologische und literarische Arrondierung die Katholischen Briefe verfasst oder wenigstens überarbeitet wurden. Das heißt: Die speziellen Auslegungsprobleme lassen sich nur im Zusammenspiel mit dem Rest des NT lösen. Für die Auslegung bedeutet das, dass immer das ganze NT mit im Blick sein muss – eine erhebliche Anforderung an jeden, der sich mit den Kath. Briefen beschäftigt.
Die Vorlesung richtet sich an Studierende, die willig sind, diese weite Perspektive zu teilen und nicht nur die Texte der Kath. Briefe begleitend intensiv zu lesen, sondern auch Kenntnisse aus dem Rest des NT mitbringen (oder sich anzueignen).
- Lehrende/Vortragende:
- Herr Prof. Dr. Matthias Klinghardt
- Nachweise:
- Teilnahmebestätigung, 2 Cr.
- Ansprechpartner:
- Frau Kaminski
- E-Mail senden
- www.tu-dresden.de/phfiet