20.12.2023
Doppelausstellung des EU-Projekts Res Urbanae: Dresden - Brest: Das Bild der Stadt und seine (Re-)Konstruktion
TUD Partner der Doppelausstellung des EU-Projekts Res Urbanae:
16. Dezember 2023 - 25. Februar 2024
Verkehrsmuseum Dresden, Augustusstraße 1
Dienstag - Sonntag 10 - 18 Uhr
Hintergrundinformationen hier als Flyer abrufbar.
15. Dezember 2023 - 10. Februar 2024
Zentrum für Baukultur Sachsen, Schloßstraße 2
Dienstag - Samstag 13 - 18 Uhr
Hintergrundinformationen hier als Flyer abrufbar.
Hintergrund / Über das Projekt Res Urbanae
Das von der EU im Zeitraum 2022-2024 geförderte Projekt „Res Urbanae – Perspektiven auf Städte im Wiederaufbau“ steht im Zusammenhang mit dem aktuellen Bau- und Planungsgeschehen in zwei Städten – Dresden in Deutschland und Brest in Frankreich -, deren Geschichte ab einem gewissen Punkt in eine gemeinsame Richtung weist: Sie wurden durch die Bombenangriffe des Zweiten Weltkriegs zerstört und anschließend in ganz anderer Form und entsprechend der jeweiligen Möglichkeiten der zeitlichen Umsetzung wiederaufgebaut. In dieser Ausstellung wird anhand der vergleichenden Geschichte der beiden Städte gezeigt, wie städtische Bild- und Vorstellungswelten konstruiert und rekonstruiert werden. Die Städte sind damit Ausgangspunkt für eine Reflexion über den Begriff des Wiederaufbaus und darüber, wie die Zerstörungen, die das Stadtgebiet getroffen haben, anschließend kreative Prozesse - sei es im Bereich der Architektur, der Stadtplanung oder der Kunst - angestoßen haben.
Das EU-Projekt Res Urbanae umfasst mehrere Elemente, die sich über die zweijährige Projektlaufzeit verteilen: Ein Entwurfs-Workshop für Architektur- und Stadtplanungsstudierende (Brno, November 2022), ein internationales wissenschaftliches Kolloquium zum Thema Rekonstruierte Städte - Städte im Wiederaufbau (Brest, Januar 2023), eine doppeltes Artist-in-Residence-Programm (in Brest und Dresden, Januar-Februar 2023), kleine thematische Ausstellungen von Studierenden, die große Wanderausstellung (Juni bis September 2023 in Brest, Dezember 2023 bis Februar 2024 in Dresden, April/Mai 2024 in Brno, danach weitere Ausstellungsorte) und eine umfangreiche Schlusspublikation (erscheint Mai 2024).
Website: www.res-urbanae.eu und soziale Netzwerke (Facebook, Instagram)
Die Akteure / Träger des Projekts
Das Projekt wurde gemeinsam von der Universität der Westbretagne UBO (Institut für Geoarchitektur), der Technischen Universität Dresden (Fakultät für Architektur), der Technischen Universität Brünn (VUT - Fakultät für Architektur) und dem deutschen Kulturinstitut in Brest (Maison d‘Allemagne Finistère, MdA) initiiert.
Das Projekt Res Urbanae wird durch das EU-Programm Kreatives Europa gefördert.
Mit einem Budget von 2,44 Milliarden Euro ist das Programm Kreatives Europa ein Leitprogramm der Europäischen Union. Es umfasst Investitionen in Maßnahmen, mit denen die kulturelle Vielfalt gestärkt und auf die Bedürfnisse und Herausforderungen des Kultur- und Kreativsektors eingegangen werden soll.
Die wichtigsten Ziele des Programms sind:
- Wahrung, Entwicklung und Förderung der europäischen kulturellen und sprachlichen Vielfalt und des europäischen Kultur- und Spracherbes
- Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und des wirtschaftlichen Potenzials des Kultur- und Kreativsektors, insbesondere des audiovisuellen Sektors
Die Wanderausstellung
Einführung
In dieser Ausstellung wird anhand der vergleichenden Geschichte zweier Städte - Brest (in Frankreich) und Dresden (in Deutschland) - dargestellt, wie städtische Bildwelten und Identitäten aufgebaut und rekonstruiert werden.
Historisch standen Brest, eine dem Meer zugewandte königliche Militärbasis, und Dresden, die Residenzstadt der Kurfürsten und Könige Sachsens, in deutlichem Kontrast zueinander, doch in ihrer fast vollständigen Zerstörung während der Bombenangriffe des Zweiten Weltkriegs verband sie ein gemeinsames Schicksal. Seitdem stehen Dresden und Brest vor der letztlich gleichen Herausforderung eines grundlegenden Wiederaufbaus. Jede der beiden Städte vermittelt dabei ein bestimmtes Bild von sich selbst, das durch die historischen Bauten, die Zerstörungen und die Wiederaufbauten, die das Stadtgebiet prägen, definiert wird. In dieser Ausstellung werden realisierte Projekte und solche, die Traum geblieben sind, miteinander verglichen. Auch das Konzept der Utopie wird betrachtet, da es immer wieder spannende Ideen und Handlungsansätze hervorgebracht hat.
Brest und Dresden sind zwei Städte mit starken Identitäten. Mit der Ausstellung bieten wir an, durch drei Jahrhunderte zu reisen und dabei die Entwicklungen der beiden Städte zu vergleichen, mit dem Ziel, die Konvergenzen in den Unähnlichkeiten und die Divergenzen in den Ähnlichkeiten zu finden.
Wir wünschen uns, dass jede Besucherin und jeder Besucher darin über Dresden und Brest hinaus ein Echo der eigenen Stadt findet, und der Art und Weise, wie jeweils Lösungen für die Probleme gefunden werden, die unsere gemeinsame europäische Geschichte kennzeichnen.
Gliederung der Ausstellung
Die Ausstellung ist als fortlaufende Gegenüberstellung der beiden Städte konzipiert. Sie ist in vier Abschnitte unterteilt:
Der erste Abschnitt (Von der Stadtverschönerung zur Stadtplanung) bietet eine ausführliche Darstellung der städtebaulichen Entwicklungen der beiden Städte vom 18. Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg.
Im zweiten Abschnitt (Der Schock der Geschichte: Bilder der Zerstörung) wird kurz die Zeit von 1939 bis 1945 aufgerufen, die tragische Zeit des Zweiten Weltkriegs, in der beide Städte bombardiert und zerstört wurden.
Der dritte Abschnitt trägt den Titel An den Pforten der Utopie: Er zeigt Wiederaufbauszenarien aus drei Jahrzehnten, die sich vor Ort nach durchaus unterschiedlichen, aber für die jeweilige Stadt charakteristischen zeitlichen Abfolgen manifestiert haben.
Der letzte Abschnitt (Dekonstruktion der Utopie) betrachtet die letzten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts und öffnet den Blick auf die Gegenwart und die nahe Zukunft: Hier werden Infragestellungen und Neuausrichtungen thematisiert.
Die Ausstellung wurde geschaffen, um durch Europa zu reisen und an möglichst vielen Orten Station zu machen: Sie zeigt Reproduktionen von Werken aus Museen und Archivmaterialien ganz unterschiedlicher Art: Gemälde, Drucke, Fotografien, Pläne, Filme etc.
Ein besonderer Platz wird zeitgenössischen Kunstschaffenden (aus Frankreich und Deutschland) eingeräumt, um den Stellenwert der künstlerischen Bildwelten in den Prozessen des städtischen Wiederaufbaus zu betonen. Resilienz und Kreativität stehen somit gleichwertig im Mittelpunkt des Projekts Res Urbanae.
Wichtiger Teil der Ausstellung ist außerdem das Werk Converging Visions, das aus dem Artist-in-Residence-Programm des Projekts Res Urbanae hervorgegangen ist. Es handelt sich um eine eigens für die Ausstellung geschaffene Arbeit der österreichischen Komponistin Ivana Radovanovic: eine Klangkomposition, die die akustischen Welten der beiden Städte kreuzt und so in die Ausstellung integriert ist, dass sie das Publikum zur Teilnahme auffordert.
Begleitprogramm zur Ausstellung
16.12.2023, 19 Uhr, Zentrum für Baukultur Sachsen
Converging Visions
Ivana Radovanovic, Komponistin, Graz
18.01.2023, 19 Uhr, Zentrum für Baukultur Sachsen
Künstlervortrag
Jahna Dahms, Freie Künstlerin, Dresden
20.01.2023, 19 Uhr, Zentrum für Baukultur Sachsen
„Sachsens ferner Nachbar: die Bretagne – Land am Meer zwischen keltischem Erbe und französischer Gegenwart“
Prof. Dr. Ingo Kolboom, Technische Universität Dresden,
ehem. Präsident der Sächsisch-Bretonischen Gesellschaft
08.02.2023, 19 Uhr, Ort wird noch bekannt gegeben
Film: Was bleibt – Architektur der Nachkriegsmoderne in Dresden,
Regie: Ralf Kukula, 2009
23.02.2023, 19 Uhr, Ort wird noch bekannt gegeben
Podiumsgespräch: Stadtvisionen und Stadtidentität
Dr. Matthias Lerm,
Amt für Stadtplanung und Mobilität der Stadt Dresden
Marco Dziallas,
Landesamt für Denkmalpflege Sachsen
Dr. Marcus van Reimersdahl,
Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst
Moderation:
Prof. Dr. Hans-Georg Lippert, Technische Universität Dresden
25.02.2023, 16 Uhr, Verkehrsmuseum
Finissage mit Kuratorenführung
Freier Eintritt für alle Veranstaltungen des Begleitprogramms.
Für die Ausstellung selbst gilt an folgenden Freitagen freier Eintritt:
05.01., 12.01., 19.01., 26.01., 02.02., 09.02.2024
KuratorInnen der Ausstellung
Sonia de Puineuf & Hans-Georg Lippert, in Zusammenarbeit mit Daniel Le Couédic, Amandine Diener, Patrick Dieudonné und Kerstin Zaschke
Szenografie und Grafikdesign
Die Szenografie der Ausstellung wurde von ATIZ (Pauline Lavergne) in Zusammenarbeit mit der Grafikdesignerin Pauline Gaucher Loaëc entworfen. Sie besteht aus hölzernen Regal-Elementen und Pappkartons, die so angeordnet sind, dass sie halb geschlossene und halb offene Räume schaffen. Die Produktion wird von 47NOORD durchgeführt. Das bildliche Leitmotiv der Ausstellung wurde ebenfalls von Régine Gaucher Loaëc gestaltet.
Die Ausstellungstafeln sind in drei Sprachen verfasst: Deutsch, Französisch und Englisch. Darüber hinaus sind etwa 50 Bilder mit einem QR-Code versehen, der zu weiteren ausführlichen Erläuterungen Deutsch, Französisch, Englisch und Tschechisch führt.
Und noch ein Hinweis:
Die Ausstellung im Verkehrsmuseum wird ergänzt durch eine zweite, kleinere Ausstellung im Zentrum für Baukultur Sachsen (Kulturpalast). Unter dem Titel „Res Urbanae – Blicke auf Städte im Wiederaufbau: Brest und Dresden“ zeigt sie vom 15.12.2023 bis zum 10.02.2024 Arbeiten von Studierenden der am EU-Projekt Res Urbanae beteiligten Universitäten zu Geschichte und Wiederaufbau sowie zu Projekten für die Zukunft von Stadtquartieren in Brest.
Kontakt
(Kuratoren der Ausstellung) (Anforderung von Bildmaterial)