Projektinformation
Bundesforschungsprojekt zum Hochwasserschutz gestartet: HUeBro
Gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages.
- Laufzeit: 1.04.2017 – 31.03.2019
- Verbundpartner: Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm (Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft), Hochschule Ostwestfalen-Lippe (Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur), Technische Universität Dresden (Institut für Hydrologie und Meteorologie), Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e.V., Technische Universität Dresden (Institut für Baugeschichte, Architekturtheorie und Denkmalpflege)
- Initiator und beteiligte Kommune: Stadt Coswig
- Förderprogramm: Anpassung an den Klimawandel
- Förderschwerpunkt: Kommunale Leuchtturmvorhaben
- Förderkennzeichen: 03DAS104A
- Ziele, Inhalte und weitere Informationen www.huebro.de
Ein ungewöhnliches Forschungsvorhaben zum vorbeugenden Hochwasserschutz wird ab sofort durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert: Ein ganzes Dorf soll angehoben werden. Zum Start in dem dafür ausgewählten Modellort Brockwitz informierte sich der Wahlkreisabgeordnete und Bundesinnenminister Thomas de Maizière über das Projekt HUeBro (Kurzbezeichnung für Haushebung in Ueberschwemmungsgebieten am Beispiel des Elbe Dorfes Brockwitz).
Am Projekt beteiligt sind das Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft der TH Nürnberg (Prof. Dr. Dirk Carstensen), die Institute für Hydrologie und Meteorologie (Prof. Dr. Niels Schütze, Dr. Robert Schwarze) sowie für Baugeschichte, Architekturtheorie und Denkmalpflege (Prof. Thomas Will, Dr. Nils Schinker, Leitung des Arbeitspaketes Denkmalschutz) der TU Dresden, das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (Dresden) und die Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur der Hochschule Ostwestfalen-Lippe.
Im Rahmen des Projekts soll anhand von Brockwitz, mit seinem bis zu 1000 Jahre alten Ortskern, als Alternative für klassische, statische Hochwasserschutzbauwerke eine Methode untersucht werden, bei welcher durch Anhebung einzelner Häusergruppen in der betroffenen Ortslage ein Schutz gegen Ereignisse wie die Jahrhundertflut 2002 gewährleistet werden kann.
Neben der Hauptfunktion als Hochwasserschutz trägt die Methode Aspekten von Orts-, Freiraum- und Landschaftsplanung sowie dem Denkmalschutz Rechnung und besitzt somit ein großes Potenzial zum Schutz kleinerer Siedlungsgebiete mit hohem Erhaltungswert des Ortsbildes.
Das von Herrn Lier, dem Leiter des Ordnungsamts Coswig, initiierte Projekt wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit mit einer Gesamtsumme von 300.000 € gefördert. Anfang Mai trafen sich die Verbundpartner der verschiedenen Forschungseinrichtungen und Vertreter der Stadt Coswig für die Anlaufberatung.
Durch die Untersuchungen soll ein übertragbares Anwendungskonzept der Methodik auf überregionaler Basis geschaffen werden.
Text: Carstensen/Schinker
Foto: Schinker