Modellprojekt Integrales Wassermanagement
Inhaltsverzeichnis
Fördermittelgeber
- Deutsch Bundesstiftung Umwelt (nähere Infos finden Sie hier)
- Deutsche Forschungsgemeinschaft (nähere Infos finden Sie hier)
Forschungsteam
- Professur für Landschaftsbau
- Professur für Siedlungswasserwirtschaft
- Professur für Meteorologie
- Institut für Bauklimatik
- Botanischer Garten der TU Dresden
- Juniorprofessur für Geosensorsysteme
Unterstützer des Projektes
Umweltamt der Stadt Dresden
Projektinhalt
Bedingt durch den Klimawandel verändern sich unsere Städte zunehmend. Dichte Bebauung und hohe Versiegelung führen zu einer Aufheizung mit erheblichen gesundheitlichen Folgen für ihre EinwohnerInnen. Gründächer können zur Verbesserung dieses thermischen Milieus in Stadtgebieten beitragen. Der Kühleffekt durch Verdunstung ist dabei ein wichtiger Teilaspekt. Die Nutzung dieser Verdunstungsleistung in längeren Trocken- und Hitzeperioden ist bei den häufig eingebauten, geringschichtigen Begrünungsformen jedoch stark eingeschränkt. Eine Anpassung des Schichtaufbaus hin zu größeren Aufbauhöhen und eine ergänzende Bewässerung können diesem Umstand entgegenwirken. Die Verwendung von Trinkwasser für die Bewässerung ist dabei jedoch weder nachhaltig noch ökonomisch sinnvoll. Daher wird für die Bewässerung aufbereitetes Grauwasser, also Abwasser, was bspw. beim Händewaschen und Duschen entsteht, genutzt. Ziel des Projektes ist zu untersuchen, ob sich die prognostizierten bzw. unter
unterschiedlichen Versuchsbedingungen in vorangegangenen Forschungsprojekten sektoral und für Extensivbegrünungen nachgewiesenen Effekte für eine einfache Intensivbegrünung in einer typischen, gebauten Dachbegrünungssituation unter realen klimatischen Bedingungen durch eine Bewässerung mit einerseits filtriertem und andererseits aufbereitetem Grauwasser verstetigen und optimieren lassen. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der erforderlichen Quantitäten zur Erzielung möglichst großer Synergien der Effekte bzw. zur möglichen Optimierung eines Teilaspektes nach Bedarf im Anwendungsfall. Hierfür soll in Langzeitversuchen eine einfache Intensivdachbegrünung unter realen Einbau-, unterschiedlichen Betriebsbedingungen und dem Einfluss wechselnder hydraulischer Belastungen untersucht werden. Mit dem Einsatz von Grauwasser als nachhaltige Bewässerungsoption soll darüber hinaus die durch den Stoffeintrag bedingte Einflussnahme auf die Leistungsfähigkeit des Bodenkörpers beschrieben werden. Mit den Versuchen soll eine eigene Datengrundlage aufgebaut und bereits vorhandene, unter Laborbedingungen gewonnenen Forschungsergebnisse validiert und ggf. ergänzt werden.
Folgende Fragestellungen sollen im Projekt betrachtet werden:
Welche Flächengröße einer einfachen Intensivbegrünung lässt sich mit einem typischen Anfall von Grauwasser bewässern, um eine geschlossene, vitale Vegetationsdecke unter realen klimatischen Bedingungen und somit witterungsabhängiger Bewässerung zu erzielen? Wie wirken sich verschiedene durch Substratkennwerte gesteuerte Bewässerungsregime auf das Gesamterscheinungsbild und den Pflegeaufwand der Pflanzung, die Transpirationsleistung der Pflanzung, auf die kleinklimatische Situation, auf die Regenrückhaltung, auf Transport-, Abbau- und/oder Akkumulationsprozesse und auf die Gebäudekühlung bzw. Dämmwirkung aus?
Output
Die Ergebnisse sollen in der Zusammenschau Auskunft über den Umfang der Auswirkung von Bewässerung auf das Retentionsvermögen, das Evapotranspirationspotential und die Bauklimatik sowie das Erscheinungsbild von Gründächern mit einfacher Intensivbegrünung geben. Für die prognostizierte Entwicklung der klimatischen Gegebenheiten in Städten will das beantragte Projekt Ansätze zum Erhalt der Vitalität und dem optimierten Beitrag zu Stadtklima und Urbanhydrologie von Gründächern entwickeln. Die Besonderheit des Forschungsansatzes liegt in der Untersuchung und Auswertung aller Teilaspekte in einer Anlage, der die Identifikation von Synergien und Divergenzen zwischen den genannten Potentialen und ihre Einflussfaktoren ermöglicht.
Aus den Ergebnissen werden Planungsansätze abgeleitet, um bewässerte Dachbegrünungen zielführend im städtischen Klimaschutz- und Wasserhaushalt einzusetzen, sowie bauklimatische Effekte und positive Auswirkungen auf die Biodiversität und die Gestaltung bestmöglich zu nutzen.