Jul 09, 2021
Präsentation der Publikation „HOYWOY Neustadt-Landschaft Hoyerswerda“, 08.07.2021
![HOYWOY Neustadt-Landschaft Hoyerswerda](https://tu-dresden.de/bu/architektur/ila/landschaftsarchitektur/ressourcen/bilder/news-und-aktuelles/HOYWOY-Neustadt-Landschaft-Hoyerswerda_H100.jpg/@@images/81278919-c25b-4d7d-b207-d485c1603294.jpeg)
Publikation "HOYWOY Neustadt-Landschaft Hoyerswerda", Professur für Landschaftsarchitektur, Juli 2021
Am 08. Juli 2021 präsentierten wir unsere aktuelle Publikation „HOYWOY Neustadt-Landschaft Hoyerswerda“ in der Kulturfabrik Hoyerswerda. Der Ballsaal der KuFa war gut gefüllt und alle wichtigen Vertreter*innen der Stadt Hoyerswerda, wie der amtierende Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh, Vertreter*innen der Stadtverwaltung, der Wohnungsgesellschaften, der MitmachStadt sowie zahlreiche interessierte Bürger*innen und Vertreter*innen der Presse, waren anwesend.
Die Präsentation der Publikation ist gleichzeitig der Startschuss für die konkrete Umsetzung von Projektideen in Hoyerswerda Neustadt, die im kommenden Herbst konkretisiert werden sollen.
Zur Publikation „HOYWOY Neustadt-Landschaft Hoyerswerda“:
"Was ist heute für uns Stadt? Ich glaube, ich habe so etwas wie ein letztes Liebesgedicht an die Stadt geschrieben, in einem Moment, in dem es immer schwieriger wird, sie als Stadt zu erleben." - Italo Calvino, Die unsichtbaren Städte, 1972
Die „Schrumpfenden Städte“ der Jahrtausendwende sind in der Öffentlichkeit unsichtbar geworden. Während das Thema der Schrumpfung als internationales Phänomen den städtebaulichen Diskurs in Deutschland Anfang der 2000er Jahre stark geprägt hat, steht heute das ständige Wachstum sowie der Mangel an bezahlbarem Wohnraum und an Freiraum im Fokus der Debatte. Von den „damaligen“ schrumpfenden ostdeutschen Städten hat man lange nichts mehr gehört. Was ist aus ihnen geworden? Wie haben sie sich weiterentwickelt? Gibt es sie überhaupt noch? Wer wohnt heute noch da und wie sehen diese Rückbaulandschaften heute aus? Was ist von diesen Städten heute noch sichtbar?
Im Jahr 2007/2008 hat die Professur für Landschaftsarchitektur, damals unter der Leitung von Prof. Christoph Schonhoff, die Studie "Neue Freiräume Hoyerswerda. Städtebauliches Leitkonzept zum - durch Rückbau entstandenen - unbebauten Stadtraum." erarbeitet. Diese wurde im Auftrag und in enger Zusammenarbeit mit der damaligen Stadtverwaltung Hoyerswerda erstellt und 2008 als Gestaltungsgrundlage in das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (INSEK) aufgenommen und vom Stadtrat zur Umsetzung beschlossen. Ziel des Freiraumkonzeptes war ein geordneter Rückbau der Neustadt vom Rand her und die Entwicklung eines neuen Landschaftsraumes mit einer geschlossenen äußeren Waldkante und einer offenen inneren Wiesenlandschaft.
Die Realität in Hoyerswerda Neustadt heute ist jedoch eine andere: Der ursprünglich geplante "Grüne Saum" ist heute ein Flickenteppich aus erhalten gebliebenen Stadtfragmenten, Rückbauflächen, Aufforstungen und neu errichteten, kleinen Einfamilienhaussiedlungen. Entstanden ist eine heterogene Stadtlandschaft, deren Entwicklung vor allem durch wirtschaftliche Aspekte und nicht durch stadträumliche oder soziokulturelle Überlegungen bestimmt wird. Die überraschende, vor Ort vorgefundene Situation ist eine Herausforderung zur Entwicklung neuer Planungsstrategien für die Neustadt. Im Kontext des Themas „Die unsichtbaren Städte“ im Wintersemester 2020/2021 beschäftigten sich insgesamt fünfzehn Studierende der Landschaftsarchitektur in ihren Entwurfsprojekten mit der „Neustadt-Landschaft Hoyerswerda“.
Als Auftakt in die Projektbearbeitung führten wir im November 2020 einen zweitägigen Workshop in Hoyerswerda durch, der unter strengen Corona-gerechten Auflagen stattfand. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für die organisatorische Unterstützung, die Bereitstellung der wunderbaren Räumlichkeiten in der Kulturfabrik Hoyerswerda sowie für ihre inhaltlichen Inputs zum Projekt. Insbesondere danken wir Uwe Proksch und Dorit Baumeister für ihr unermüdliches Engagement und die intensive Begleitung des Projektes sowie Till Schuster für die fantastischen Fotografien zu Hoyerswerda Neustadt.
Prof. Ana Viader Soler, Anne Oberritter / Professur für Landschaftsarchitektur, TU Dresden