Visualisierungswerkstatt VOLUME 4 vom 2. - 6. Dezember 2024
Wer Landschaftsarchitektur studiert, lernt eigene Ideen an Nutzer*innen und Interessierte zu vermitteln. Da es dabei überwiegend um Gestaltung geht, ist es nicht allein mit einer eloquenten Rhetorik getan. Vielmehr müssen Studierende bereits im Studium unter Beweis stellen, dass sie ihre Lösungen mit zeitgemäßen Hilfsmitteln überzeugend und verständlich visualisieren können. Vom Bleistift bis zum 3D-Visualisierungsprogramm Lumion stehen dafür unzählige Möglichkeiten zur Verfügung – und mit bildgebender KI sind die Möglichkeiten auf ein noch nicht absehbares Maß angestiegen. Die Erfahrung lehrt jedoch, dass im Laufe eines Studiums nur ein Bruchteil dieses Potenzials für die Entwicklung eines persönlichen Portfolios an Visualisierungstechniken erprobt, geschweige denn vertieft werden kann.
Hier setzen die Visualisierungswerkstätten des Lehr- und Forschungsgebietes Landschaftsplanung an, die als Modul LB562, LM245 und LM333 für Studierende im Bachelor wie Master angeboten werden. Vom 2. Bis 6. Dezember 2024 wird in diesem Wintersemester die vierte Auflage der Visualisierungswerkstatt unter dem Motto „The Beauty of Complexity“ starten. Mit der Unterstützung von Maxim von Gagern und Romy Hanke durchlaufen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fünf intensive Tage, die frei nach der Strategie von VIEL zu GUT darauf abzielen, sich nicht sofort auf eine Visualisierungstechnik und ein damit verbundenes Produkt zu stürzen, sondern zu Beginn viel Zeit in das Ausprobieren und Verwerfen zu investieren, um dann die vielversprechendsten Varianten zu einer angemessenen Reife weiterzubearbeiten.
Inhaltlicher Fokus wird in diesem Jahr die Beschäftigung mit der Visualisierung von komplexen Inhalten sein. Im überaus weiten Aufgabenfeld von Landschaftsarchitektinnen und -architekten kommt es an vielen Stellen darauf an, die eigenen Ideen niederschwellig wie unmissverständlich zu vermitteln – meist über Bilder und Grafiken. Das Metier „Landschaft“ bringt es dabei mit sich, dass mit ihr verbundene Inhalte komplexe Zusammenhänge bedienen, sei das auf der fachlichen, gestalterischen oder juristischen Ebene. Die Strategie „Keep it short and simple“ stellt insofern nur bedingt eine gangbare Möglichkeit dar, kann doch gerade die Zusammenschau von komplexeren Zusammenhängen die Kraft und Güte einer Idee verdeutlichen. Beispielweise sollten Pläne von integrierten Konzepten das Wichtigste auf den ersten Blick deutlich machen und doch ermöglichen, in der Folge das gesamte Konzept bis ins Detail nachzuvollziehen. Visualisierungen künftiger Leitbilder sollten neben einer ansprechenden Wirkung auch das hervorheben, was dem zugrundeliegenden Leitbild entspricht, gerade im Gesamtzusammenhang. Und letztlich sind für die Begründung von Ideen die anschauliche, aber nicht zu einfach gehaltene Darstellung von fachlichen, methodischen oder auch juristischen Zusammenhängen ein großes Potenzial im Vergleich zur bloßen verbalen Erklärung.
Die Teilnehmenden erhalten deshalb in der diesjährigen Visualisierungswerkstatt als Herausforderungen aufbereitete Aufgaben aus den Bereichen „komplexe Pläne“, „Leitbildvisualisierung“ und „komplexe Zusammenhänge“, um ihre Fähigkeiten in puncto Visualisierung zu festigen und zu erweitern. Aus allen drei Bereichen sollen zunächst möglichst vielgestaltige Ansätze zur Umsetzung von Visualisierungen entwickelt werden, von denen dann einige Aussichtsreiche ausgewählt werden, um zum Ende der Werkstatt finalisiert zu werden. Als Abschluss findet am letzten Tag der Werkstatt eine Eröffnung der Ausstellung der Ergebnisse im Foyer des BZW statt. Dort werden die entstandenen Visualisierungen für mehrere Wochen für die Öffentlichkeit zugänglich präsentiert.