Zitadelle Bam
Das Sistani Haus Projekt in Bam, Iran
Restaurierung und erdbebenresistente Teilrekonstruktion eines historischen Lehmsteinbauwerks in der Weltkulturerbestätte Zitadelle von Bam, Iran.
- Projektpartner: Staatliche iranische Kulturerbebehörde ICHHTO
- Projektbeginn: Ende 2006
- Durchführung Baumaßnahmen Pilotprojekt: Juni 2007 bis Januar 2008
- Durchführung Gesamtprojekt: Voraussichtlich bis Ende 2009
Hintergrund
war das schwere Erdbeben des Jahres 2003, das nicht nur eine menschliche Katastrophe bedeutete, sondern auch die Zerstörung des historischen Zitadellenareals in Bam.
Der Auftrag lautete ein Konzept zu entwickeln, wie ein historisches Bauwerk der Zitadelle von Bam – das Sistani Haus – dergestalt restauriert und rekonstruiert werden kann, dass es mögliche zukünftige Erdbeben ohne einzustürzen überstehen kann.
Im Sommer 2007 begannen die Arbeiten an einem zwei Räume umfassenden Pilotprojekt im Sistani Haus.
Dabei wurden zunächst die bestehenden Reste mittels Verpressen, Vernadeln und Verankern konsolidiert und ertüchtigt. Zum Vernadeln und Verankern wurde auf 8 mm starke Glasfaserstäbe zurückgegriffen.
In einem zweiten Schritt wurden die Räume mit einem eigens für diesen Zweck entwickelten palmfaserbewehrten Lehmstein rekonstruiert. In das Mauerwerk wurden vertikale und horizontale Glasfaserstäbe als Bewehrung eingebaut. In regelmäßigen Abständen wurden in die Lagerfugen Glasfasergewirk eingelegt.
Der Kämpferbereich unterhalb der Gewölbedecken wurde mit einem Ringanker aus Glasfaserstäben verstärkt. Gewölbedecken und Gurtbögen wurden mit Glasfasergewirk umwickelt.
Nach erfolgreicher Durchführung des Pilotprojektes wurde das Team der TU Dresden damit beauftragt, einen zweiten Bauabschnitt in Angriff zu nehmen. Dieser umfasst rund die Hälfte des Gesamtbauwerks. Die Konsolidierungsarbeiten hierfür sollen bis Ende des Jahres fertig gestellt und die Rekonstruktionsmaßnahmen bis Anfang des Jahres 2009 abgeschlossen werden.
Perspektivisch ist an die Fertigstellung des Gesamtbauwerks bis zum Ende 2009 gedacht.
Förderer:
- Kulturerhaltprogramm des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik
-
Deutschland UNESCO, Japan Funds-in-Trust for World Cultural Heritage