KOMM 4.0
KOMM4.0 - Kommunikationskonzepte in Fabriken
Die Fabrik im Kontext der Industrie 4.0
Die Fabrik ist definiert als sozio-technisches System, dessen verschiedenartigen Systembestandteile durch Kommunikation miteinander verknüpft sind. In der systemtheoretischen Betrachtung werden als prozessual kommunizierende und interagierende Bestandteile des Systems Fabrik Technik, Organisation, Mitarbeiter sowie Standort und Gebäude, ergänzt durch Kultur und Nachhaltigkeit genannt. Diese Systembestandteile der Fabrik werden durch Veränderungen der äußeren und inneren Rahmenbedingungen beeinflusst und erzeugen gemeinsam die Marktleistung. Im Rahmen von Untersuchungen zur Wandlungsfähigkeit von Fabriken wurden bereits diverse Veränderungen beschrieben. Exemplarisch seien hierbei die Auswirkungen der Einführung von rechnergestützten Betriebsmitteln im Zuge der dritten industriellen Revolution genannt. Tief greifende Veränderungen in der Technik-, aber auch der Organisationsstruktur haben wiederum die Kommunikation der Elemente der Fabrik-bestandteile untereinander beeinflusst und verändert. Industrie 4.0 als übergreifender kontemporärer Trend in der Produktionstechnik und vielen angrenzenden Bereichen der Wissenschaft stellt heute neue Anforderungen an diese Kommunikation dar (Schallow et al. 2014) (acatech 2015). Da die unter dem Begriff Industrie 4.0 zusammengefassten Themengebiete von Veränderungen der Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter (Brzeski und Burk 2015) über Real Time Data und Big Data (Tschöpe et al. 2015) bis zur Smart Factory reichen (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik 2014), stellen sich diese Anforderungen differenziert dar. So werden in der Literatur beispielsweise die mangelnde Definition generischer Kommunikationsarchitekturen (Broy und Geisberger 2012), die verbesserungswürdige Aufbereitung und Verteilung der Daten für verschiedene Zielgruppen (Bauernhansl et al. 2014) sowie die höheren planerischen Ansprüche (acatech 2015) beschrieben.