27.10.2023
Erster Quartiersworkshop des Modellprojekts Smart City Dresden führte nach Friedrichstadt
Die Umsetzungsphase ist erreicht, jetzt wird die Arbeit im Modellprojekt Smart City Dresden konkreter. Für den ersten Verwaltungsworkshop traf man sich deshalb in einem der drei „Intelligenten Quartiere“, die für die modellhaften Maßnahmen ausgewählt wurden: Dresden Friedrichstadt.
Workshops der Wissenschaft
In dem von der Bundesregierung geförderten Modellprojekt (MPSC) sollen digitale Maßnahmen im Sinne einer nachhaltigen, integrierten und gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung erarbeitet und in Modellquartieren (neben Dresden Friedrichstadt noch Johannstadt und Dresden-Ost/Prohlis) erprobt werden.
Verwaltungsworkshops sind dabei Teil der wissenschaftlichen Begleit- und Syntheseforschung, die das WISSENSARCHITEKTUR – Laboratory of Knowledge Architecture übernommen hat: ein besonderes Merkmal des Dresdner Modellprojekts. Hier sollen die Maßnahmenverantwortlichen Gelegenheit haben, sich – jenseits der eher organisatorischen Abstimmungssitzungen – gezielt inhaltlich auszutauschen. Das wissenschaftliche Team bringt zudem Input aus der Forschung ein und bündelt die Ergebnisse, um Synergien aufzuspüren.
So trafen sich die Teams der WISSENSARCHITEKTUR und des Eigenbetriebs IT Dienstleistungen (EBIT, Projektleitung) mit den Kolleg:innen aus der Verwaltung in den Räumen der Joynext Arena.
Vortrag von François Jost (European Citizen Science Association)
Für den Auftaktimpuls des Workshops hatte man diesmal Dr. François Jost (European Citizen Science Association) eingeladen. Er informierte über das Gebiet der Citizen Science/Bürgerwissenschaften: Forschungsprojekte, die unter Mithilfe interessierter Laien durchgeführt werden, etwa indem sie für die Wissenschaft Daten sammeln.
Im Besonderen stellte Jost AGORA vor, ein seit Januar 2023 Horizon-gefördertes Projekt, in dem Best-Practise-Instrumente entwickelt werden sollen, um die Bürgerschaft anzuregen, sich für soziale Ziele wie Klimaschutz zu engagieren. Die folgende Diskussion erbrachte einige Anknüpfungspunkte mit Smart-City-Maßnahmen und Impulse für das AGORA-Projekt, dessen örtlicher Auftaktworkshop Mitte November im Bürgerbüro Dresden stattfindet.
Ortsbegehung im Ostragelände
Im Anschluss bot Gastgeber Gunnar Krisch (Eigenbetrieb Sportstätten Dresden), Leiter der Maßnahme „Digitaler Sportpark“ Ostragehege, der Gruppe eine Ortsbegehung, erläuterte vom Trümmerhügel aus die Topografie des Friedrichstädter Quartiers sowie geplante und potentielle Smart-City-Maßnahmen.
Sportpark-App und smartes Energiemodell für das Städtische Klinikum
In dem partizipativen Pilotprojekt soll die Nutzung des Sportparks inklusive des Heinz-Steyer-Stadions zusammengeführt werden. Eine „Sportpark-App“ als digitale Plattform für alle Nutzer und Nutzerinnen wie Vereine, Bürger und Bürgerinnen, Touristen und Touristinnen sowie Unternehmen soll den Zugriff auf Angebote der Verwaltung und von privaten Organisationen ermöglichen. Die App soll die bestehenden Buchungs- und Abrechnungssysteme ergänzen, zur Automatisierung von Prozessen beitragen und die Integration und Vernetzung zwischen der Bevölkerung, Verwaltung und privaten Stakeholdern nachhaltig verbessern.
Die „Entwicklung eines smarten Energiemodells für das Städtische Klinikum Friedrichstadt“ stellte (Amt für Wirtschaftsförderung) vor. Die Maßnahme beschäftigt sich mit der Entwicklung eines integrierten Energiemanagementsystems, durch das eine sektorübergreifende Steuerung des Versorgungssystems ermöglicht werden soll. Um im operativen Betrieb Strom, Wärme und Elektromobilität zu optimieren, sollen die bestehenden energetischen Anlagen mit intelligenten Mess- und Steuerungssystemen eingebunden und gesteuert werden.
Vernetzung: Schnittstellen und Gespräche
Auf die Vorträge folgte eine interaktive Vernetzungseinheit, die von Paul Stadelhofer und Anja Jannack (WISSENSARCHITEKTUR) moderiert wurde. Man stellte die in früheren Strategieworkshops fixierten Schnittstellen auf den Prüfstand, ergänzte und aktualisierte den Stand der Projekte und potentielle Anknüpfungspunkte.
Die Verortung in Schemata auf dem Flipchart ging schnell in rege Gruppengespräche über. Erkenntnisse aus dem smarten Energiemodell des Klinikums können (auch örtlich) für den Sportpark relevant werden, ebenso wie die Maßnahme „Open Data für Bürger, Wirtschaft und Verwaltung“ (Kommunale Statistikstelle und Wirtschaftsinformatik der TUD) per Expertise und Anwendung über die Sportpark-App ins Gespräch kommen kann. Das wissenschaftliche Team hielt die Ergebnisse fest und klärte mit den Projektpartnern die nächsten Arbeitsschritte.
Nach konstruktiven Gesprächen in angenehmer Atmosphäre ging der 1. Quartiersworkshop zu Ende. Und wer reserviert hatte, konnte sich im Anschluss nebenan das Eishockeyspiel ansehen.
Intelligente Quartiere (Landeshauptstadt Dresden)
Modellprojekt Smart City Dresden (WISSENSARCHITEKTUR)