12.04.2024
Visionen für die Altstadt von Kabul: In einem U_CODE-Workshop planten afghanische Männer und Frauen ihre Stadt
Die Urban Co-Design Operational Unit and Services (OPUS) des WISSENSARCHITEKTUR –Laboratory of Knowledge Architecture bringt das Co-Design-Tool U_CODE in alle Welt. Ein Projekt führte sie nun nach Afghanistan.
„Planungskultur und Partizipation bei der Revitalisierung von Kabul“ sollte in der afghanischen Hauptstadt lebenden Menschen (insbesondere Frauen) die Möglichkeit geben, ihre Wünsche und Visionen für die Stadt auszudrücken.
Partner vor Ort war die Hamburger NGO StayIN, die sich für Chancengleichheit in der Bildung einsetzt. Dieses Projekt hat zum Ziel, ein duales Ausbildungssystem für die Industrie in Afghanistan zu etablieren und somit die für nachhaltiges Wirtschaftswachstum erforderlichen qualifizierten Arbeitskräfte bereitzustellen. Ebenfalls möchte StayIN afghanischen Frauen helfen, unternehmerische Fähigkeiten zu entwickeln.
Die am Workshop beteiligten Frauen waren sehr berührt von der Gelegenheit, sich aktiv einbringen und ihre Ideen äußern zu können. Bei vielen Teilnehmer:innen, insbesondere den Stadtplanern, stieß die Co-Design-Software auf großes Interesse.
UCODE (Urban Co-Design Environment) ist eine leicht verständliche 3D-Beteiligungsanwendung für die Stadt- und Verkehrsplanung. Diese Anwendung hilft dabei, aussagekräftige Bedarfe für neue Planungen zu erheben, bestehende Planungsideen verständlich zu kommunizieren und zu diesen Meinungen einzuholen.
Sanam Ahmadi (StayIN): „Die Altstadt von Kabul ist von historischer Bedeutung, und viele Ingenieure haben in diesem Bereich gearbeitet und geforscht. Die Ergebnisse waren jedoch nicht immer erfolgreich oder vorteilhaft. Einer der interessantesten Aspekte dieses Projekts ist die Einbeziehung der örtlichen Bevölkerung.
Dieser Ansatz ist inspirierend, weil er sicherstellt, dass das Ergebnis auf den Vorschlägen der Menschen beruht, was zu positiven Ergebnissen führen kann. In Afghanistan scheitern viele Projekte oder sind umstritten, weil die Meinung der Bevölkerung nicht berücksichtigt wird. Mit U-CODE begegnen wir diesem Problem.“
Narges Sharaf (HafenCity Hamburg): „Der Workshop wurde erfolgreich durchgeführt und trug maßgeblich zu den Fortschritten in meiner Bachelorarbeit bei. Die Teilnehmer waren engagiert und hilfsbereit, was zu positiven und erkenntnisreichen Ergebnissen führte. Durch die Diskussionen und Kommentare konnten wir wichtige Erkenntnisse über die aktuellen Probleme im Zusammenhang mit der technischen und sozialen Infrastruktur gewinnen, insbesondere bezüglich der erforderlichen Anpassungen an den Straßen. Die Teilnehmer brachten ihre Anliegen klar zum Ausdruck, und die Verwendung des digitalen Tools erwies sich als unkompliziert und leicht verständlich für alle.“