Rad-Achs-Prüfstand
Inhaltsverzeichnis
Funktionsbeschreibung
Der Rad-Achs-Prüfstand (kurz: RAPS) dient zur Untersuchung der Wechselwirkungen, welche im Systemverbund aus Rad/Reifen und Fahrwerk entstehen. Dazu wird das Rad mit einer Trommel angetrieben und das Fahrwerk an seinen karosserieseitigen Anbindungspunkten befestigt. Der Fokus der Untersuchungen liegt dabei auf Fahrkomfort sowie Fahrdynamik, wobei durch verschiedene Manöver in Verbindung mit unterschiedlichen Trommeloberflächen charakteristische Kenngrößen der jeweiligen Fahrzeugdisziplinen ermittelt werden können.
Untersuchungsschwerpunkte
Fahrkomfort
Bestimmung des Übertragungsverhaltens bei Harmonischen Anregungen, Schlagleistenüberfahrt, Stochastische Anregung oder Ähnlichem
Fahrdynamik
- Anlenkverhalten
- Reifenverhalten bei Extremmanövern
- Analyse des Achseinflusses auf das Reifenverhalten
- Bestimmung Fahrdynamischer Kenngrößen bei Stationärer Kreisfahrt, Lenkwinkelsprung, Lenkwinkelrampe, ISO-Spurwechsel oder Ähnlichem
Key-Facts
- Regelung von Radlast bis 12 kN und Lenkwinkel bis 200°, bei max.900°/s
- 250 km/h Höchstgeschwindigkeit
Messgrößen
- Reifenkräfte längs, quer, vertikal
- Reifenrückstellmoment
- Längsgeschwindigkeit
- Lenkradwinkel
- Vertikale Bewegung des Radmittelpunkts
- Schnittkräfte an allen Anschraubstellen der Achse am Chassis
- Optional: Messspurstange
- Optional: Messung charakteristischer Beschleunigungen an frei schwingbaren Bauteilen
Downloads und technische Daten
Detaillierte Prüfstands-Dokumentation
Vorgesehene Erweiterungen
Konzept
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Anpassung des Prüfstandes für schnelle Integration vollständiger Achsen
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Bewegung des Prüfstandsrahmens als Aufbauersatz mittels eines Hexapoden zur Darstellung der Fahrzeugbewegung
- Aktuierung der gegenüberliegenden Radseite mittels einer 6-achsigen Radaktuatorik
- Erweiterung der Leistung des Trommelantriebes für Längsschlupf-Untersuchungen
Ziele
Ziel ist die realitätsgetreue Abbildung von Fahrmanövern in Fahrkomfort und Fahrdynamik sowie Betriebsfestigkeit durch Reduzierung der Bewegung der einzelnen Fahrzeugsysteme auf den Radaufstandspunkt einer Radseite. Die Bewegung des Fahrzeugaufbaus wird dabei durch einen Hexapoden und die Bewegung des gegenüberliegenden Rades durch eine Radaktuatorik ermöglicht. Durch Einsatz eines leistungsstarken Trommelantriebs wird darüber hinaus die Untersuchung von Manövern mit Längsschlupf ermöglicht. Das vorgestellte Prüfstandskonzept ermöglicht in seiner Gesamtheit somit völlig neuartige Untersuchungsmöglichkeiten unter einer realitätsgetreuen Darstellung von Manöverbedingungen, wie es derzeitige Prüfständskonzepte noch nicht darstellen können.
Zusätzliche Untersuchungsschwerpunkte
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Darstellung und Prüfung der Rückwirkung von Aufbau auf charakteristische Kenngrößen
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Darstellung und Prüfung der Rückwirkung des gegenüberliegenden Rades auf charakteristische Kenngrößen
- Untersuchung von Längsschlupfmanövern, d.h. beim Antreiben und Bremsen des Rades auf der Trommel