Forschung an der Professur für Energiewirtschaft
An der Professur für Energiewirtschaft der TU Dresden werden grundlagen- und anwendungsorientierte Forschungsprojekte gemeinsam mit nationalen und internationalen Hochschul- und Industriepartnern durchgeführt, die energiewirtschaftliche Fragen insbesondere im Elektrizitäts- und Gassektor adressieren. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf der modellgestützten techno-ökonomischen Analyse der Entwicklung des deutschen und europäischen Energiesystems.
Forschung
Sich weltweit verändernde energiewirtschaftliche Rahmenbedingungen führen zu neuen Strukturen auf den Energiemärkten. Insbesondere die vielfältigen, teilweise konträren, Anforderungen hinsichtlich Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit verdeutlichen, dass die Sicherung einer entsprechend nachhaltigeren Energieversorgung zu den größten globalen Herausforderungen der Zukunft gehört. Wegweisende interdisziplinäre Arbeiten können Wege zu einer ressourcenschonenden, effizienten und sicheren Energieversorgung ebnen. Zu lösende energiewirtschaftliche Fragestellungen zeigen sich dabei entlang der gesamten energetischen Wertschöpfungskette - von der Energiebereitstellung über den Energietransport und die Energieverteilung bis zur Energienachfrage. Hierbei sollte die gesamte Bandbreite technologischer Optionen berücksichtigt werden, zumal sich Fragen nach einer nachhaltigen Energieversorgung nicht nur in Industrienationen, sondern - mit teilweise völlig anderen Anforderungen - auch in Schwellen- und Entwicklungsländern stellen.
Die Zielsetzung der Forschungsarbeiten ist, neue methodische Ansätze im Energiebereich zu entwickeln, welche die Struktur und die sich ändernden energie- und umweltpolitischen Rahmenbedingungen der Energiesysteme abbilden können. Dabei werden neben betriebswirtschaftlichen Ansätzen auch Erkenntnisse anderer Disziplinen wie Volkswirtschaftslehre und Ingenieurswissenschaften in Lehre und Forschung berücksichtigt. Mit diesen Methoden werden techno-ökonomische Fragestellungen auf ganz unterschiedlichen Abstraktionsniveaus durchgeführt, von lokalen Gebieten, wie einzelnen Industriebetrieben, über urbane Energiesysteme und Versorgungsgebiete von Energieversorgungsunternehmen bis hin zu internationalen Energiesystemen.
Schwerpunkt der Arbeiten ist die modellgestützte Analyse der europäischen Strom-, Gas- und Emissionshandelsmärkte. Der Lehrstuhl verfügt hierzu über ein umfangreiches Instrumentarium zur Beantwortung von energiewirtschaftlichen und -politischen Fragestellungen.
ELMOD ist ein europäisches Energiemarktmodell, welches die Energieumwandlungsanlagen und Übertragungsnetze abbildet. Das Modell wurde entwickelt um verschiedene Fragestellungen zu Investitionsentscheidungen, Engpässen im Übertragungsnetz und zur Marktgestaltung mit Fokus auf Deutschland und Kontinentaleuropa zu untersuchen. ELMOD ist ein bottom-up basiertes Energiemarktmodell: Zielfunktion ist die Wohlfahrtsmaximierung unter Berücksichtigung technischer und ökologischer Restriktionen. Das Modell bildet den Strommarkt mit einer stündlichen Auflösung ab. Die Basisversion ist in einem Working Paper (WP-EM-00) publiziert.