Erfahrungsbericht Uta Schwarz
Ich habe während meiner Promotion meine Tochter und meinen Sohn bekommen und jeweils 12 Monate Elternzeit genommen. Der Wiedereinstieg und das Promovieren mit Kindern hat Dank der tollen Unterstützung meines damaligen Lehrstuhls, meines Mannes und der vor Ort lebenden Großeltern immer prima geklappt. Auch wenn es ab und an herausfordernd war und sich natürlich der Arbeitsrhythmus geändert hat. Da mein Mann die Kinder früh wegbrachte, war ich oft bereits 8 Uhr im Büro. Spätestens 15:30 Uhr ließ ich die Arbeit dann erst mal hinter mir, um die Kinder von der Tagesmutter oder aus der Kita abzuholen und den Nachmittag mit ihnen zu verbringen. Dafür habe ich dann nicht selten am Abend den Laptop noch mal aufgeklappt.
Als ich im April 2012 meine Promotion erfolgreich verteidigt habe, waren meine Kinder 6 und 3 Jahre alt und ich stand vor der Frage, welchen Weg ich nun einschlagen sollte. Ich hatte Spaß am Forschen und auch an der Lehre, mit der Option, eine wissenschaftliche Karriere zu verfolgen habe ich aber nur kurz geliebäugelt. Umso mehr freut es mich, dass ich nach einer einjährigen Postdoc-Zeit ins Dekanat wechseln konnte. Die jetzige Tätigkeit im Wissenschaftsmanagement empfinde ich als ebenfalls sehr erfüllend, abwechslungsreich und absolut familienkompatibel. Ich war an meinem Lehrstuhl damals übrigens auch nicht die Einzige mit Kindern. Ganz im Gegenteil, wir zählten in der Zeit von 2009-2012 zu den kinderreichsten Lehrstühlen an der Fakultät. Toll ist dabei auch, dass einige meiner ehemaligen Kolleg:innen mit Kindern den Sprung auf eine Professur geschafft haben und an Universitäten und Fachhochschulen in Deutschland und Frankreich tätig sind.