MeDDrive-Projekte
Die Medizinische Fakultät der TU Dresden fördert seit 2007 innovative Projekte, die der Weiterentwicklung der Lehr- und Lernlandschaft unsere Fakultät dienen. Vor diesem Hintergrund werden insbesondere gefördert:
- Projekte zur Entwicklung und Implementierung neuer Lehrformate, die die Lehre an unserer Fakultät verbessern
- Projekte zur Entwicklung und/oder Durchführung neuer Prüfungs- und Assessmentformate
- Projekte zur Verbesserung der Evaluationspraxis in der Lehre
- Projekte zur Curriculumsentwicklung in den Studiengängen der MFD (u.a. in Hinblick auf die laufende (Zahnmedizin) bzw. in Planung befindliche (Medizin) Implementierung neuer Approbationsordnungen
Die neue Ausschreibung wird voraussichlich Ende März veröffentlicht.
Rückblick - Die geförderten Projekte 2022
Sieben innovative Projekte wurden 2022 gefördert. Bei Fragen rund um das Projekt, wenden Sie sich bitte an die Antragstellenden.
Die Untersuchung peripherer Gelenke spielt in der Rheumatologie, der Orthopädie und Unfallchirurgie, aber auch der Allgemeinmedizin eine wesentliche Rolle. Die COVID-19-Pandemie hat die Notwendigkeit gezeigt, klinische Inhalte auch rein virtuell im Selbststudium zu vermitteln. Dadurch ist die Idee entstanden, einen virtuellen Gelenkuntersuchungskurs zu erarbeiten.
Für die Gelenkuntersuchung sind anatomische Grundlagen unabdingbar. Andererseits ist die Extremitätenanatomie ein relativ früher Lerninhalt im Medizinstudium, und die Gelenkuntersuchung ein klinischer Inhalt, der dazu perfekt passt. Wir haben daher auf Basis einer MedDrive-Lehre-Förderung interdisziplinär (Anatomie und Rheumatologie) über das Jahr 2022 an Hand von durch Herrn Kopischke jeweils frisch präparierter Gelenke die Gelenkuntersuchung anatomisch und parallel klinisch gefilmt. Aktuell erfolgt noch die Fertigstellung des virtuellen Kurses im Videoschnitt.
Ansprechpersonen: Ute Nimtschke und Martin Aringer
Ein Instrument zur Selbstreflexion des longitudinalen Kompetenzerwerbs im MITZ
Das Medizinische Interprofessionelle Trainingszentrum (MITZ) vermittelt in einem longitudinalen Curriculum klinisch-praktische Fertigkeiten und Basisfertigkeiten der ärztlichen Gesprächsführung. Die regelmäßigen Lehreinheiten bilden eine gute Voraussetzung, die erworbenen Kompetenzen mithilfe eines Assessments zur Selbstreflexion durch die Studierenden zu überprüfen und somit Progression im Lernfortschritt sichtbar zu machen. Als Assessment-Tool wurde ein Kompetenzraster konzipiert und in ein Lernmanagementsystem als Bestandteil einer personalisierten Lernumgebung integriert. Den Studierenden wird zukünftig empfohlen, das Kompetenzraster vor- und nachbereitend für die longitudinal verankerten MITZ-Trainings zu nutzen. Eine Usability-Testung wird zunächst die Anwendbarkeit des Kompetenzrasters prüfen, bevor es im nächsten Schritt allen Studierenden im Rahmen des MITZ-Trainings aller Fachsemester zur Verfügung gestellt wird.
Ansprechperson: Eva Bibrack
Ziel des Projektes war die Digitalisierung von Gipsmodellen, um diese hinsichtlich einer
digitalen Modellvermessung in den Kursen der kieferorthopädischen Diagnostik/Therapie
nutzbar zu machen sowie einen Multiple Choice (MC) Fragentool in Zusammenhang mit der Vermittlung von kieferorthopädischen Modellvermessungen in die Lehre zu integrieren.
Innovation lag dabei in der intelligenten 3D-Verlinkung von Datensätzen im Umfeld eines AR- nutzbaren Kontextes (fachspezifische Verknüpfung von 3D Datensätzen/Modellscans, pdf- Formaten, Fotos, Bildern, Videos oder Audiodateien), die Kopplung von MC Fragen (TYPO3 CMS/BE) mit 3D Daten/AR und Datencontainern sowie eine QR Code Verlinkung, die von der Firma SKM Informatik GmbH (Schwerin, Deutschland; SKM AR Publisher und SKM AR Viewer) umgesetzt wurde. Auf diese Weise ist eine umfassende Informationsvermittlung auf modernste und spielerische Art sowie Selbstkontrolle der Studierenden in einer App möglich (IOS/Windows Endgeräte), und stellt gleichzeitig die geforderte Umsetzung der Digitalisierung von Lehrmaterialien und Anwendungen gemäß neuer zahnärztlicher Approbationsordnung (AO) dar.
Ansprechperson: Ute Botzenhart
Im Rahmen des Projektes MeDDrive-Lehre 2022 wurde die am Dorothea-Erxleben-Lernzentrum Halle (Saale) entwickelte „VR-Leichenschau“ nach Dresden transferiert. Ziel ist es, die bestehenden rechtsmedizinischen Lehrveranstaltungen sinnvoll zu ergänzen und somit die Qualität der ärztlichen Leichenschau mittel- und langfristig zu verbessern.
Im Wintersemester 2022/23 konnte das neue Lehrangebot pilotiert und evaluiert werden. Die Ergebnisse lassen einen positiven Lerneffekt des Angebotes sowohl in Bezug auf die Durchführung der Leichenschau als auch bei der Ausstellung der Todesbescheinigung vermuten, die in einem korrespondierenden Prüfungsformat objektiviert werden sollten. Nach entsprechender Modifizierung des didaktischen Konzeptes ist eine Verstetigung der VR-Leichenschau als fakultatives Angebot vorgesehen. Ebenso wird eine Integration in das bestehende Wahlfach „Medizin und Recht“ umgesetzt.
Ansprechperson: Dr. med. Uwe Schmidt, Marie-Christin Willemer