27.06.2024
Auf Spurensuche im SkillsLab - Studierende der Polizeihochschule trainieren für die Tatortarbeit
Ein junger Mann wird leblos in seiner Wohnung aufgefunden. Die Angehörige ruft den Notarzt. Dieser kann die Todesursache nicht feststellen und informiert die Polizei...
Diese und weitere ähnliche Szenen konfrontieren Studierende des Bachelorstudienganges Polizeivollzugsdienst mit einem nichtnatürlichen Todesfall. Sie trainieren das praktische Vorgehen beim „Ersten Angriff“. Diese Phase zielt darauf ab, den Tatort zu sichern, Beweismittel zu sammeln und vorläufige Untersuchungen durchzuführen, um Hinweise auf den Tathergang, die Täter und mögliche Motive zu sammeln. Die Teilnehmenden lernen zum Beispiel:
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Typische Handlungsweisen und Spurenarten
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Kriminalistische Fotografie unter verschiedenen Bedingungen
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Spurenkunde und -sicherung, inklusive Dokumentation
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Spezielle Spurenarten und ihre Analyse
Auch das Gespräch mit der anwesenden Angehörigen ist eine Aufgabe für die Studierenden. Wie im wahren Leben ist die Angehörige geschockt über den tragischen Vorfall, wirkt orientierungslos und in Gedanken versunken, und muss trotz dessen befragt werden. Vielleicht gibt es Hinweise zum Tathergang? Lässt sich ein Motiv für ein Tötungsdelikt wirklich ausschließen? Die Studierenden sollen Informationen ermitteln, ohne die Angehörige noch mehr zu belasten.
Nach Abschluss der Übung geben der studentische Tutor und die Schauspielerin Feedback zu den Leistungen der Teilnehmenden. Dies ermöglicht es den Studierenden, ihre Fähigkeiten zu reflektieren, zu verbessern und wichtige Lernpunkte zu identifizieren.
Der Trainingstag vermittelt essentielle Fähigkeiten für die forensische Arbeit und wird in Kooperation mit der Hochschule der Sächsischen Polizei sowie dem Institut für Rechtsmedizin bereits seit einigen Jahren regelmäßig im MITZ durchgeführt.